Allerdings müssten jetzt Cracker und Manni kommen und sagen, dass man sie beweisen kann und wenn man es nicht könne, dann existiere sie nicht.
Ich weiß nicht, wie's um Cracker besteht, aber ich vermute, bei Manfräd liegst du da falsch.
Der Beweis der objektiven Wirklichkeit ist ja auch zu führen, selbst das einfache Modell dessen, dass das, was intersubjektiv überprüfbar ist, sozusagen die Schnittmenge aus allen potentiell verzerrten subjektiven Eindrücken, einen Teilbereich der Objektivität ausmacht, deutet eindeutig auf eine objektive Wirklichkeit hin.
Es geht bei dieser philosophischen Frage eben nicht darum, festzustellen, ob Gott, Geister oder Atome real sind, sondern nur um die Klärung der Frage, ob überhaupt eine realität existiert oder ob jede Außenwelt nur Konstruktion der Innenwelt ist. Umgekehrt wird hingegen eher ein Schuh draus, jedes Innere verweist auf ein Äußeres und garantiert selbst dann noch für die Existenz von Objekt und Subjekt, wenn das Subjekt sich irrt.
Denn wer sagt, dass der LSD Junkie mit seiner Erfahrung (Hallus) indirekt auf die Objektivität schließt, dass die chemischen Prozesse in seinem Hirn dafür verantwortlich sind.
Es geht nicht um das richtige Schließen des Subjekts. Es geht lediglich darum, ersteinmal einzusehen, dass da überhaupt jemand ist, der schließt und etwas, auf das geschlossen werden kann, selbst dann, wenn die Schlüsse falsch sind oder uns die technische Möglichkeit fehlt, dem Phänomen auf den Grund zu geben.
Denn letztendlich lässt sich jede objektive Wirklichkeit auch der subjektiven Wahrnehmung zuführen. Alles, was eine reale Wirkung hat, ist prinzipiell geeignet, eine Messapparatur in der Art und Weise zu verändern, dass die Wirkung für uns sinnlich und vom Subjekt unabhängig nachvollziehbar wird.
Der Rest der Debatte ist dann nur noch die Frage, wo man irrt und wo nicht. Das ist die Beschäftigung der Naturwissenschaft mit der Natur in ihren Fachdisziplinen. Sie kann irren oder recht haben und nicht für jedes Objekt taugt der selbe Zugang, es steht aber außer Zweifel, dass da etwas ist, was objektiv wirklich ist.
Die Naturwissenschaften haben es dabei sehr erfolgreich geschafft, störende subjektive Einflüsse zu erkennen und weitestgehend auszuschalten. Man kann also durchaus davon sprechen, dass die Naturwissenschaften objektiv sind.
Beispiel: Parallaxenfehler. Wenn ich von oben oder von unten auf den Messstreifen einer Bürette schaue, ändert sich das Messergebnis. Ich kann diesen Fehler (und dazu muss ich nichtmal mit einem zweiten Menschen reden) einfach ausschalten, indem ich mich dafür entscheide, immer senkrecht auf die Skala zu sehen und habe damit subjektive Fehlwahrnehmung ausgeschaltet und ein von subjektiven Einflüssen unabhängiges Messverfahren für Füllstände entwickelt. Solange sich jeder an die Messvorschrift hält, ist das Messergebnis objektiv richtig und der weiterhin enthaltene Fehler ist nur eine Frage der Messunsicherheit, über die ich dann ebenfalls objektive Schlüsse ziehen kann.