Es ist eine typische Geschlechterrolle der Frau, dass sie die Nachkommen austrägt. Wenn einen auch in deinem Fall gewisse Zweifel an der Sinnhaftigkeit der Fortpflanzung überhaupt beschleichen, so ist doch dieses System im Ganzen gesehen bewährt, es existiert seit tausenden von Jahren und ich würde diesen Job niemals übernehmen wollen.
Stimmt wohl. Insofern muss ich den von dir kritisierten Satz ein wenig abändern: Gesellschaftliche Geschlechtsunterschiede sind immer dann schlecht, wenn sie existieren. An biologischen Unterschieden kann man nichts machen (zumindest nichts, was massentauglich wäre).
So gut wie alle Betreuer in Kitas sind Frauen, so gut wie alle Kindergärtner sind Frauen, Grundschullehrerinnen und insgesamt Lehrerinnen sind weit in der Überzahl. Wer "drischt" den Mädchen denn irgendwelche Rollenbilder ein? Die Frauen selbst?
Mhmm, fällt dir was auf? Sind irgendwie alles Erziehungsberufe. Total Klischee: Frauen können nur kochen, putzen und Kindererziehung. Schon seit der Antike. Neu ist lediglich, dass dies institutionalisiert und vergütet wird.
Das mit den Lehrern ist tatsächlich interessant: Warum ausgerechnet Lehrer? Warum nicht Schreiner? Ich kenne auch niemanden, der Lehrer werden will, aber ich kenne jemanden, der Lehrerin werden will.
Ich hab da meine eigene Erklärung, basierend auf Erfahrungen: Von etwas über 120 Leuten, die 2011 in RLP und im Saarland in der Finanzverwaltung eingestellt wurden, sind etwa 80 Leute weiblich. Ich denke also, es liegt nicht direkt am Tätigkeitsfeld, sondern am öffentlichen Dienst. Der öffentliche Dienst zeigt wie es geht: Gehälter sind gesetzlich geregelt (zumindest bei Beamten), es gelten entsprechende Gleichstellungsrechtsnormen (z. B. AGG), bei den Vorstellungsgesprächen nimmt ein Gleichstellungsbeauftragter teil (der übrigens meist weiblich ist ^^), die Aufstiegschancen sind etwa gleich hoch. Kurzum: Frauen und Männer sind einander gleichgestellt.
Wenn wir jetzt kleine Mädchen in Brauntöne kleiden und kleinen Jungs rosafarbene Strumpfhosen anziehen, haben wir nun was genau erreicht? Außer, dass es !§#$%&? aussieht?
Und warum siehts !§#$%&? aus? Bzw. (warum?) siehts besser aus, wenn Mädchen rosa tragen (ich pers. finde, rosa sieht fast immer !§#$%&? aus, für braun gilt das selbe)?
Die Gleichstellung der Behinderten in der Gesellschaft müsste nach dieser Logik auch nur über den Weg möglich sein, dass wir entweder alle ein wenig behindert werden oder wir wunderhafte Heilungen vollbringen.
"Eigentlich ist jeder Mensch behindert. Der Vorteil von uns Behinderten ist, dass wir es wissen." (Wolfgang Schäuble)
Verschon' mich also bitte mit der "Gleichartigkeit" - lerne lieber, die Unterschiede zu akzeptieren, zu kultivieren und sie zu erforschen - ich werde Frauen auch weiterhin als Frauen behandeln.
Darfst du gerne. Mache ich übrigens auch so. Vorausgesetzt, du akzeptierst es, wenn Frauen in "Männerberufen" arbeiten und Männer in "Frauenberufen" anfangen, vorausgesetzt, du zahlst Frauen und Männern die selben Stunden(!)löhne, vorausgesetzt, du lachst nicht, wenn Mann in Elternteilzeit geht, vorausgesetzt, du forderst nicht, Frauen gehören hinter den Herd, vorausgesetzt, du räumst Frauen und Männern die selben Chancen in der Berufseinstellung und der Beförderung ein, kurzum: "als Frauen behandeln" läuft nicht auf Diskriminierung raus.
Was ich hier wichtig zu erwähnen finde: Diese Diskriminierung sollte weder Frauen bevorteilen noch benachteiligen. Das ist der Kritikpunkt, den ich hauptsächlich an der Frauenbewegung undso kritisiere: Auf 2.000 Jahre Frauenunterdrückern fordert Alice Schwarzer jetzt 2.000 Jahre Männerunterdrückung. Ähnlich sinnvoll wäre es, wenn Israel jetzt sechs Millionen Deutsche töten würde. Auf die Idee kommt nichtmal einer. Auch das ist das Problem der "Gleich"stellung im öffentlich Dienst: Bei ansonsten gleicher Qualifikation werden Behinderte bevorzugt behandelt, soweit kein Problem. Menschen mit Behinderung haben es in der freien Wirtschaft nicht leicht, also bietet der Staat sich als Alternative an. Aber: Wenn niemand behindert ist, dann werden bei gleichen Qualifikationen Frauen ausdrücklich bevorzugt. Ich denke nicht, dass diese Regelung verfassungskonform ist. Aber: who cares?