Ein Erfahrungsbericht

  • Themenstarter DeletedUser51052
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DeletedUser51052

Gast
Guten Abend liebe Community,

Ich spiele seit ca. 2,5 Jahren Grepolis und möchte hier kurz meine Erfahrungen und Beobachtungen über dieses Game mit euch teilen. Gespielt habe ich mit einem anderen Acc als diesem, dies tut aber nix zur Sache. Natürlich habe ich nicht die Erfahrung und den Blickwinkel, wie sie Spieler haben, die bereits seit 5 oder 6 Jahren dabei sind. Außerdem habe vor allem Revolte gespielt, daher stammen meine Beobachtungen größtenteils von Revolte-Welten.

Angefangen habe ich mit einem Kumpel auf Olympia, Speed 1 Welt, das müsste etwa Oktober 2012 gewesen sein. Wir starteten im M85, also ziemlich weit am Rand. Wir waren totale Anfänger, waren trotzdem nach wenigen Stunden jeweils in den Topten des Meeres. Ich glaube ich hatte nach einem Tag 800 Punkte. Würde man heute auf einer Welt am Rand starten, wäre man mit 800 Punkten nach einem Tag kaum in den top100 vertreten. Es scheint alles etwas langsamer gewesen zu sein, im Vergleich zu heute. Wer ein wenig Ahnung von Grepolis hat, erreicht diese Punkte heute innerhalb von 30 Minuten-2 Stunden ohne Gold.

Mein Kumpel und ich haben dann das typische gemacht, was jeder Anfänger macht. Eine Allianz gegründet, alle möglichen Leute eingeladen, ein super cooles Profil erstellt und sind dann schließlich mit einer anderen kleinen Allianz fusioniert. Nach etwa einer Woche hatte mein Kumpel keine Lust mehr auf Grepolis und ist ausgestiegen. Ich aber habe weiter gespielt.

Ich fand das Spiel klasse und konnte kaum loslassen. Es hat mich irgendwie gefesselt und einen nicht mehr losgelassen. Auch wenn ich ca. einen Monat gebraucht habe um meine 2. Stadt zu siedeln^^ ( Zum Vergleich auf Euböa hatte ich dann nach 3-4 Tagen meine 2. Stadt xD). So hat es sich dann entwickelt, dass ich fast immer seit über 2 Jahren auf einer der vielen Welten gespielt habe. ich war bestimmt auf 10 Welten mehr oder weniger aktiv und war zu Teilen dann in den letzten Monaten auch in den Top20. Ich habe regelmäßig dieses Forum hier beobachtet und bin vom Anfänger zu einem sehr erfahren Spieler (meine subjektive Sichtweise) "aufgestiegen".

In diesen 2,5 Jahren Grepolis sind mir einige Entwicklung im Bezug auf das Spiel selber, die Grepolis Spieler und auch für dieses Forum aufgefallen.

Fangen wir an mit Grepolis selber.

Es wurde hier schon im Forum oft genug bemerkt, diskutiert und kritisiert. Deshalb werde ich es nur kurz aus meiner Sicht zusammenfassen. Ich denke es wird jedem aufgefallen sein, der etwas länger schon spielt. Grepolis entscheidet sich inzwischen fast ausschließlich darüber, wie viel Gold man bereit ist einzusetzen. Mithilfe massiven Goldeinsatzes ist es möglich innerhalb weniger Tage seine 2. Stadt zu siedeln. Ich glaube auf Gonnos konnte der damalige Platz 1 Spieler bereits nach 24 Stunden siedeln. Ohne Gold ist es quasi unmöglich, vor allem in den ersten beiden Monaten einer Welt, mit der Spitze mitzuhalten oder in der Weltmitte zu überleben ohne die Hilfe anderer Spieler, die selber Gold einsetzen.

Auch ist es in aller Regel nicht mehr möglich mit 10-20 Euro im Monat vorne mitzuhalten. Auf Sparta oder Olympia kannte ich noch viele Spieler, die mit eben diesen Premium Einsatz spielten und dieser in Verbindung mit der nötigen Aktivität und Erfahrung dazu reichte, sich in den Top100 oder weiter vorne zu halten. Auf Sparta wurde manchmal innerhalb der Allianz über einen Top20 Spieler gescherzt, der die Bauzeit eines Kolos von 6h auf 15 min verkürzt hatte. Damals war das zumindest für mich vollkommen neu, während es heute fast schon Gang und Gebe ist.

Durch den Sofortkauf ist es deutlich teurer geworden, die Bauzeiten zu verkürzen. Außer für die Spieler, die jedes Gebäude schon vor dem Sofortkauf quasi innerhalb von wenigen Minuten fertig haben wollten. D.h. für diese Spieler, die in aller Regel deutlich mehr investieren, kann der Sofortkauf sogar teilweise billiger sein, als die Bauzeit zu halbieren (korrigiert mich bitte, falls die Bauzeithalbierung nur begrenz, also 3-5 oder so möglich war).

Dadurch, dass nun alles so schnell erreichbar ist, verändert sich auch aus meiner Sicht das Spiel. Viele Welten sind bereits nach 2-3 Monaten relativ leer und spätestens nach den WW ist eine Welt meist komplett tot. Eine mögliche Ursache könnte eben diese neue Schnelligkeit des Games sein. Durch Events, Goldhandel und den Sofortkauf ist es dem Premium-Spieler möglich in wenigen Tagen das zu schaffen, wofür ein Non-Premium Spieler einen Monat/mehrere Wochen braucht. Dadurch entsteht ein riesiger Abstand zwischen den Top Spielern und dem "Normalen Grepolis Spieler", der dazu führen könnte, dass viele Spieler nach 2-3 Wochen eine Welt für zu "alt" halten und lieber auf eine neue Welt warten, als auf der "alten" zu starten. Dazu kommen natürlich noch viele weitere Faktoren.

Wie bereits erwähnt sind mir auch Veränderungen im Forum aufgefallen. Ich erinnere mich noch an die Gerüchteküchen von etwas älteren Welten, wie z.B. Sparta. Dort wurden teilweise mit 50 Zeilern seitenlange Diskussionen über eine einzelne Fusion oder eine Kriegserklärung geführt. Oder aber es gab einzelne Threads in denen eine Allianz über ihre Erfolge und Niederlagen erzählt hat, teilweise waren diese sehr gelungen Texte/Bilder. Es wurde vehement und couragiert diskutiert, wobei das Niveau durch aus unter der Gürtellinie zu Teilen war.

Wenn ich mir heute die Weltenforen ansehe, sehe ich dort fast nur inhaltslose drei-Zeiler. Das angeregte diskutieren findet kaum noch statt. Meist dient das Weltenforum nur zum sich über einen lustig machen oder zu zeigen wie toll man doch ist. So ist zumindest mein Eindruck. Eine Kriegserklärung wird vllt mal kurz verurteilt, dann die Gegenmeinung gepostet, aber das wars auch schon.

Es kann sein, dass das Forum von Sparta evtl. eine positive Ausnahme bildete, da ich kaum andere ältere Foren verfolgt habe. Trotzdem scheint es aus meiner Sicht hier einen deutlichen Qualitätsverlust gegeben zu haben. Dieser könnte damit etwas zu tun haben, dass Spieler auf den neuen Welten immer schneller größer werden und somit etwas wie Kontinuität nicht mehr vorhanden ist und Spieler sich über Dinge wie einen Verrat einer Allianz oder eines Spielers kaum noch aufregen, da dies inzwischen normal geworden ist auf den Welten.

Damit wären wir auch schon direkt bei den Spielern und dem Spielverhalten. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es auf neueren Welten viel häufiger der Fall ist, dass Spieler zum Feind wechseln, funktionerende Allianzen innerhalb von wenigen Tagen auseinander brechen oder das Spione eingesetzt werden. Eine "egoistische" Handlung einzelner Spieler führt oftmals zum Zusammenbruch einer Allianz und macht monatelange Taktik, Strategie und Anstrengung zu Nichte. Scheinbar gibt es soetwas wie Anstand oder Loyalität bei Grepolis nicht mehr. Diese Beobachtung kann auch täuschen. ich weiß nicht, wie es vor 4 Jahren war? Vllt war dies damals auch schon Gang und Gebe oder aber ich habe auf den neuen Welten einfach nur die falschen Leuten kannte. Trotzdem höre ich auch immer mal wieder von anderen Spielern ähnliche Gedankengänge.

Des weiterer fällt auf, dass sich immer mehr Top Spieler auf weniger Allianzen aufteilen, je neuer die Welt ist. Dies führt oftmals dazu, dass es schnell nur noch wenige ernst zunehmende Allianzen auf einer Welt gibt. Meistens sind es 10-15 wovon sich allerdings oft 1-3 stark abheben, wie zum Beispiel Crudelis oder ADH. So versammelten sich beispielsweise auf Euböa nach wenigen Wochen zeitweise ca. jeder 3.-4. Top100 Spieler bei Crudelis oder einem Wing von Crudelis. Diese Masse an Topspielern macht es quasi unmöglich in der Mitte gegen Crudelis zu bestehen. Als Spieler hat man drei Möglichkeiten. Man schließt sich Crudelis an, gibt auf oder startet neu/siedelt an den Rand. Ein Widerstand ist in den ersten Wochen quasi unmöglich, außer man hat viel Gold und Zeit sowie viel Unterstützung im Rücken (eine Ausnahme bildet hier PuB).

Dies kann natürlich dazu führen, dass die Welten schnell leer sind, da sich die starken Spieler zusammen schließen und die kleineren aufgefressen werden. Zu größeren Kriegen kommt es oftmals erst nach einigen Monaten und überhaupt werden diese Kriege dann recht schnell durch Spionage, Masse, Bnds oder Verrat entschieden

Ich persönlich wurde auch von den beschriebenen Entwicklungen beeinflusst. Spielte ich auf Olympia noch komplett ohne Gold, so gab ich auf Sparta bestimmt 5 € pro Monat aus. Auf Euböa war es dann schon deutlich mehr. So habe ich es auch zeitweise auf den neueren Welten bis in die Top20 geschafft. Heutzutage könnte ich nicht mehr ohne Gold spielen. Die Vorstellung irgendwo in den Top300 mit hoher Aktivität aber ohne Gold rumzudümpeln, klingt für mich wenig begeisternd. Dies liegt zum einem daran, dass ich weiß, wie es ist weit vorne mitzuspielen und ich somit den Anspruch habe vorne mitzuhalten. Zum anderen weiß ich genau, dass meine Überlebenschancen zu beginn einer Welt ohne Top Allianz relativ gering sind.

Meine Lieblingswelt war definitiv Sparta. Einen solchen Teamzusammenhalt habe ich nie mehr erleben dürfen und werde ich wohl kaum noch erleben. Auf Sparta habe ich deutlich mehr und bessere Kontakte gehabt, als auf den neueren Welten, auch wenn ich auf den neueren Welten viel weiter vorne war (oder vielleicht gerade deswegen?).

Außerdem ist mir aufgefallen, wie wenig Kontakt ich auf neueren Welten zu Anfängern hatte. In den Allianzen, in denen ich war, waren wir mind. zu 95 mehr oder weniger erfahrene Spieler. Dies könnte daran liegen, dass diese Allianzen, erst gar keine Anfänger aufgenommen haben, oder aber, dass es kaum noch Anfänger gibt oder diese eben nur sehr kurz dabei sind. Die Zahlen würden dies wohl eher bestätigen und wenn ich mir heute Kythira anschaue, so sind dort fast nur noch bekannte Gesichter zu sehen. Überhaupt scheint man die halbe Welt zu kennen, da es immer dieselben Leute sind. Dafür sinken die Spielerzahlen von Grepolis immer weiter ins Tief. Ob jemals eine Welt die maximale Spielerzahl erreichen wird, wage ich zu bezweifeln.

Abschließend möchte ich sagen, dass ich Grepolis für ein sehr gutes Game, das beste Browser Game überhaupt, halte. Auf der Suche nach Alternativen bin ich nie fündig geworden. Die Grundidee ist sehr gut und auch die Umsetzung gelungen. Ich habe viele nette Leute kennengelernt, teilweise ganze Tage gezockt und viel Freude erleben dürfen. Allerdings halte ich die aktuelle Entwicklung für gefährlich und auch ich verliere langsam die Lust. Ich habe aber auch keine Vorschläge wie man diese Entwicklung stoppen könnte. Aber über eine Gegenentwicklung würde ich mich freuen. Doch Inno wird weiter dem Prinzip der Profitmaximierung folgen (Was ich für sehr schade halte, allerdings auch vollkommen legitim ist).

Ich wünsche allen noch einen angenehmen Abend und viel Spaß noch bei Grepolis

LG
 
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berlinerwiki

Gast
Hmm ich hab mir mal alles durchgelesen und muss sagen, dass du wirklich interessante Gedankengänge hast. Einen Teil deiner Thesen kann ich auch bestätigen und klar regiert mittlerweile das Gold und nicht die guten alten Skills, was ich auch sehr schade finde!
 

DeletedUser51374

Gast
Wirklich ein sehr toller Text mit sehr interessanten Ansätzen, ich stimme dir in fast allen Punkten zu.

Nur eine Sache sehe ich etwas anders, den Punkt das man mit nur geringen Goldeinsatz nicht mithalten kann.
Es stimmt das die Golder gerade zu Beginn einer Welt einen riesen Vorsprung erzielen, je weiter eine Welt zeitlich fortschreitet desto mehr erlischt dieser Vorteil, dann kann es auch der "normale Premium Spieler" mit seinen 5 Beratern es locker schaffen aufzuschließen, ich habe es in Kos gemerkt.
Vielleicht nicht in der Punkteliste und von der Städteanzahl her, aber Bashmäßig ist es durch enorme Aktivität durch aus möglich Lücken zu Goldern aufzuschließen.

Besonders toll finde ich wie du das Thema "Spielatmossphäre" thematisierst, denn die war damals definitiv anders als heute. Damals hielt man zusammen als Alli, heute gehen Allis schon bei geringen Windstößen in sich zusammen wie ein Kartenhaus.

In welcher Allianz hast du damals in Sparta gespielt?

LG YourFright
 

DeletedUser51052

Gast
Grüß dich Sascha ;)

Ich war leider nie beim BvI :p

Erst war ich bei den Stormlords und später dann beim Neuen Zeitalter ;)

Ja durch Gold hat man vor allem in der Anfangsphase einen immensen Vorteil. Klar kann man das auch im Midgame (nicht nach Inno Definition) aufholen, aber da muss man wirklich viel Kontinuität rein bringen und an die Powergolder kommt man eigentlich nie ganz ran, außer man hat großes Glück beim Bashen^^

LG
 

DeletedUser764

Gast
Ich selber hab noch nach einer Welt gesucht (vor 3Monaten ca), die ohne RZkauf offen ist zwecks Anmeldung, es gibt keine und RZkauf ist einfach die gewinnkaufende Funktion schlechthin, alles andere fällt kaum ins Gewicht um andere Spieler schnell aus den Spiel zu drängen. Zum Glück gibt es aber noch Welten die ohne Artermis anmeldbar sind, allerdings wirst du dir dann deine passenden Konditionen raussuchen müssen und auch Fremdsprachen in Kauf nehmen, sowie einen späteren Startzeitpunkt. Beides ist bei einer halbwegs guten Aktivität und mitgebrachten Verständnis des Spieles, ausgleichbar.

Ich könnte nicht/kaum mit Artermis und den neuen Heldenweltfeatures spielen, den das ist einfach nur hirnrissig und da muss/sollte man von Beginn an aktiv dabei sein, ansonsten ist man theoretisch einfach nur Futter....
Bei allen anderen Welten neu zu starten, irrelevant wie lange sie bereits laufen ist für mich kein Thema. Aber mich interessiert die Punkte-Rangliste nicht so, ich spiele zwecks Fun und Leute ärgern :p [Habe mich vor 3 Monaten auf einer Welt die bereits 1 Jahr lief angemeldet]

Äh ja, Gefahr das man verraten wird, hat man bei Fremdsprachen minimal und auch weniger diplomatischen Stress. :)

Das Grepolis sich in eine Richtung entwickelt die spielerfeindlich ist, war chon vor längerer Zeit klar. Wie schnell das von statten geht aber nicht.
 
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DeletedUser51374

Gast
Evo Morales schrieb:
Wie bereits erwähnt sind mir auch Veränderungen im Forum aufgefallen. Ich erinnere mich noch an die Gerüchteküchen von etwas älteren Welten, wie z.B. Sparta. Dort wurden teilweise mit 50 Zeilern seitenlange Diskussionen über eine einzelne Fusion oder eine Kriegserklärung geführt. Oder aber es gab einzelne Threads in denen eine Allianz über ihre Erfolge und Niederlagen erzählt hat, teilweise waren diese sehr gelungen Texte/Bilder. Es wurde vehement und couragiert diskutiert, wobei das Niveau durch aus unter der Gürtellinie zu Teilen war.

Da hast du Recht, es wird mittlerweile fast nur noch rumgepöbelt. Versteh/t mich nicht falsch, ich pöbel für mein Leben gern in den Gerüchteküchen, dass gehört ja auch irgendwie dazu, aber auch mir wäre es einfach viel lieber wenn man über GOs, taktische Feldzüge, Kampfberichte oder andere Gerüchte schreiben würde. Früher gab es in jeder guten GK nach großen Offaktionen/Deffaktionen ellenlange Texte und Posts mit dazu gehörigen Berichten, sowas vermisse ich sehr stark.
Es kann damit zusammenhängen das es eine neue Art an Grepolisspielern gibt, die sich eher auf das Spielen/Bashen konzentrieren und keinen Wert auf öffentliche Kommunikation legen, denn man muss schon sagen, dass viele Spieler die vor 4-5 Jahren mit Grepo angefangen haben nicht mehr an Bord sind. Damit einhergehend sind natürlich auch gewisse "Rituale/Traditionen" in Vergessenheit geraten.
Zu erwähnen sind auch nette Karikaturen die den Feind entblößen, oder Zeitungsberichte/Artikel die man extra führte. So etwas hatte einfach Charme und Stil.


Evo Morales schrieb:
Damit wären wir auch schon direkt bei den Spielern und dem Spielverhalten. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es auf neueren Welten viel häufiger der Fall ist, dass Spieler zum Feind wechseln, funktionerende Allianzen innerhalb von wenigen Tagen auseinander brechen oder das Spione eingesetzt werden. Eine "egoistische" Handlung einzelner Spieler führt oftmals zum Zusammenbruch einer Allianz und macht monatelange Taktik, Strategie und Anstrengung zu Nichte. Scheinbar gibt es soetwas wie Anstand oder Loyalität bei Grepolis nicht mehr. Diese Beobachtung kann auch täuschen. ich weiß nicht, wie es vor 4 Jahren war? Vllt war dies damals auch schon Gang und Gebe oder aber ich habe auf den neuen Welten einfach nur die falschen Leuten kannte. Trotzdem höre ich auch immer mal wieder von anderen Spielern ähnliche Gedankengänge.

Richtig, aber auch hier muss man klar differenzieren. Auch früher gab es sowas, teilweise sogar im krasseren Ausmaß, da wurden Zugeständnisse bei Weltwundern gebrochen (Welt Athen) oder intrigant Spione eingeschleußt. Es gab Vorwürfe an den Support sie würden manipulativ ins Spielgeschehen eingreifen, aus erster Hand weiß ich, dass man sich in Supportchats im Skype oder sonstigen Foren gern über Spieler austauscht und sich auch lustig macht. Aber das ist ein anderes Thema...
Das Spielverhalten hat sich dahin gehend geändert: Die Alli ist nicht mehr die oberste Maxime, heute zählt eher der persönliche Erfolg. Wo man früher mit blindem Vertrauen Einheiten in den Kampf geschickt hat (selbst wenn es sinnlos war - ohne Aussicht auf Erfolg) überlegt man heute 2-3 mal und meistens wird dann nichts geschickt, weil man die Truppen für sich bunkert um persönliche Ziele zu erreichen. Es ist leider nicht mehr so das man einen Thread erstellt im Offforum und dann 10 Leute Schlange stehen um zu helfen.
Trotzdem hat auch Inno durch die Spielentwicklung das Spielverhalten der Spieler deutlich geändert. Durch nette IQs, Events, "lustigen" Tutorials und einer Fullscreen Stadtansicht (Interface) die einen mit hübschen Bildern versorgen, wird dem Spieler eine Illusion vermittelt: Bauen, bauen, bauen.
Dabei gerät das Spielprinzip aus dem Fokus, es handelt sich hier um ein taktisches Kriegsspiel und nicht um SimCity. Leute die nur Grepolis spielen um zu bauen sind hier falsch, aber gegen diesen Trend unternimmt man leider nichts, man muss sich nur mal die Bashwerte auf den neuen Welten anschauen und dann in Relation zu alten setzen.
 

DeletedUser47238

Gast
Ach Leute - diese Diskussionen gab es doch schon zu genüge, und trotzdem wird Inno nichts verändern. Dieses Spiel - welches sogar mal einen Preis als bestes MMO bekommen hat, wird immer schlechter. Angefangen hat alles doch mit der Umstellung auf V2. Davor konnte man auch auf alten Welten einsteigen und konnte sich reltiv gut entwickeln. Es hat einfach Spaß gemacht. Man kam von Arbeit nach Hause und hat sofort nachgeschaut ob man mal wieder angegriffen wurde. Jetzt brauche ich keine Angst mehr zu haben - denn durch den Angriffsalarm werde ich ja gewarnt. Das ist einfach Mist - denn man kann seinen Gegner nicht mehr überraschen.
Angefangen hatte ich damals ohne Gold und erst ab einer gewissen Stadtzahl holte ich mir die Berater - weil es halt einfacher war. Heute muss man von Anfang an mindestens die Berater haben - denn sonst wird der Vorsprung der anderen so groß, dass man diesen kaum noch aufholen kann. Dazu kommt natürlich auch, dass sich die PGU schnell auf die kleineren Spieler stürzen um Städte zu erobern. Also bleibt einem eben nichts weiter übrig Gold einzusetzen.
Der Bau der WW macht das gesamte Spiel kaputt. Es ist sowas von langweilig und frustrierend. Durch den Bau der WW wird nicht mehr gekämpft, weil man ja die gesamten Ressourcen anderweitig benötigt.
Im Grunde lohnt es sich mehr nur Stadtfeste zu feiern - anstatt anzugreifen. Denn dadurch bekommt man schneller Kulturstufen und hat weniger Stress. Aber das sage ich schon seit Jahren - es wird aber nichts geändert. Offensive Aktivitäten müssen einfach mehr belohnt werden, als das einfache deffen oder stupide Stadtfeste feiern.
Ja - auch der Zusammenhalt in der Allianz war größer. Das mag daran liegen, dass man einfach länger auf einer Welt spielte. Jetzt ist es doch so, dass schon nach kurzer Zeit die meisten aufgeben - weil sie eben kaum eine Chance haben. Dadurch kann sich eben nichts entwickeln.
Aber Spione gab es auch früher schon - gehört irgendwie zum Spiel. Das finde ich aber nicht schlimm, da dies ja auch in allen kriegerischen Konflikten vorkommt. Aber der gegenseitige Respekt war größer. Man akzeptierte seinen Gegner - man wollte ja einfach nur spielen.

Ich bin kein Freund davon immer zu sagen früher war ja alles besser. Aber im Fall von Grepolis kann man es so sagen. Es gibt kaum etwas, was sich verbessert hat - eher wurde viele schlechter. Ob ich nach dieser Welt weitermache - ich weiß es noch nicht. Eher werde ich dann auch aufhören. Es ist Schade um dieses Spiel.
 
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