Keine Krankheiten mehr, alle kommen gesund auf die Welt ohne Behinderungen oder Erbkrankheiten und können auch nicht mehr krank werden. Alle haben Gene eingepflanzt bekommen, dass sie den Sauerstoff im Blut besser nutzen können, sprich eine höhere Ausdauer haben. Auch geschieht der Muskelaufbau viel schneller und bei längerem Sitzen, nichts tun, bauen sich die Muskeln nicht so schnell wieder ab oder gar nicht.
Hört sich doch super an? Alle unsere Kinder wären super Athleten. Sie müssten nie teure Medikamente schlucken und keine Angst vor einem frühzeitigen, krankheits bedingten Tod. Sie können Alkohol in rauen Mengen trinken, da ihre Leber viel besser funktioniert als bei uns und ihre Nervenzellen keine bleibenden Schäden davon tragen. Wäre doch alles super?
Wir könnten in Afrika Gentechpflanzen anbauen, die die dort ansässige Bevölkerung ausgewogen und ausreichend ernähren könnte. Super, keine Leute sterben mehr an Unterernährung. Wir bräuchten die ganzen Organisationen nicht mehr, die Spenden sammeln für eben genau diese Probleme. Auch für die oben genannten nicht. Super?
Nicht ganz. So vieles würde dann nicht mehr benötigt werden. Warum sollte es noch Optiker geben, wenn unsere Augen ''unverwüstlich'' wären. Warum Mitarbeiter in Organisationen, wenn die keine Aufgabe mehr hätten. Warum eine Pharmaindustrie, wenn die Menschen keine Medikamente mehr brauchen? Die können sich dann alle ein schönes Leben machen? Nur um mal ein paar wenige Bereiche zu nennen.
Das Leben wäre nicht wirklich besser. Klar, was die Gesundheit betrifft müsste man sich keine Sorgen mehr machen. Doch andere Probleme würden auftrete. Der Druck auf den Stellenmarkt würde steigen. Die armen Leute, die früher Brillen hergestellt haben, Rollstühle für die Gehbehinderten fertigten, die Labormitarbeiter die die ganzen Test für die Krankheiten durchgeführt haben, all die müssten sich eine neue Stelle suchen. Doch, was würde noch passieren?
Die ganze natürliche Selektion, welche wir schon seit langem teils aufgehoben haben (denken wir an die alten Leute die Rente beziehen), wären früher nicht fähig gewesen zu Jagen und der Gesellschaft zu helfen. Nagut, es gab früher auch viel weniger alte Leute, die zu keiner körperlichen Arbeit mehr fähig waren. Die Kranken sterben zum grössten Teil nicht mehr in unserer Gesellschaft dank unserer Medizin. Später gibt es wegen dem vielleicht keine Todesfälle mehr. Die ganzen Leute die in Afrika tag täglich verhungern, die würden weiterleben und Kinder bekommen.
Ich vermute mal, dass die Erde es nicht sehr lange aushalten würde, wenn doppelt, dreifach oder sogar fünf mal so viele Leute wie heute leben würden. Würde bei uns die natürliche Selektion noch immer eine so grosse Rolle spielen wir bei den Tieren, dann würde man in den Zeitungen nichts mehr von zu vielen Leuten lesen. Oder die ganze Ausbeutung des Planten. Amerikaner bräuchten wie viele Erden schon wieder für ihren Lebenstil? 5?
Gentechnik ist nicht nur schlecht, dass will ich keines falls sagen! Sie kann uns enorm helfen. Doch wie weit? Sind wir uns aller Konsequenzen bewusst, die ein so massives Eingreifen in die Natur des Menschen mit sich bringen würde? Wäre das vertretbar für unsere Kinder? (sorry, einen Job wirst du sehr wahrscheinlich nicht finden wie 50% der anderen Leute). Vieles hört sich bei der Gentechnologie einfach nur wunderbar an. Doch schauen wir auch in das Lebkuchenhaus rein? Versteckt sich vielleicht nicht eine böse Hexe darin? Wollen wir überhaupt wissen was in dem Haus drin ist? Fragen über Fragen, die es allemal wert sind gestellt zu werden, oder?