Bundestagswahl September 2013

simpsons3

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Ich glaube, ich muß dir mal erklären, was der Unterschied ist zwischen "klassischen Liberalen" (auch Manchesterliberale, Beispiel Cobden & Bright) und "Neoliberalen" (auch Ordoliberale, Beispiele Ludwig Erhardt, Walter Eucken).

Beides sind Strömungen des Liberalismus, die sich Gedanken darüber machen, wie auch im Wirtschaftlseben der Menschen (welches das alltägliche Leben viel unmittelbarer betrifft als die Politik) möglichst viel Freiheit herrschen kann. Beide sehen die Freiheit des Verbrauchers ebenso wie die des Kleinunternehmers bedroht, wenn Big Business und Big State in der Lobby Absprachen treffen, die den Wettbewerb ausbremsen und Monopole ermöglichen.

Die Wege, dies zu verhindern, sind der Unterschied zwischen Manchesterliberalen und Ordoliberalen: Manchesterliberale würden am liebsten sämtliche Ministerien abschaffen, die überhaupt für Lobbyisten interessant sein könnten, und den Staat ausschließlich auf seine Kernkompetenz als Sicherheitsdienstleister beschränken - den "Nachtwächterstaat". Ein Staat, der niemanden in die Lobby einlädt, weil es dort garnichts zu besprechen gibt, kann den freien wettbewerb garnicht zugunsten bestimmter Lobbyisten verzerren.

Dummerweise erfordert dies, daß der Staat freiwillig Kompetenzen abgibt.

Neoliberale/Ordoliberale haben insoweit vor "Big State" kapituliert, als daß sie dem Staat zugestehen, wie bei Calvinball immer wieder die Spielregeln des Wettbewerbs anzupassen, aber dem Staat dafür auch (bei Erhardt in gestalt des Bundeskartellamtes) die Pflicht auferlegen, zu verhindern, daß einzelne Vertreter von "Big Business" zuviel Macht bekommen.

Kurz: klassische Liberale (und Libertäre) sehen im Staat das Problem, Neoliberale sehen den Staat in der Pflicht, die Probleme, die er verursacht auch wieder selbst zu lösen.

Ok, du hast recht, ich hab mich im Wort geirrt und "neoliberal" hier zu inflationär eingesetzt. Ändert aber nichts am Grundsätzlichen, denn ich finde: Eine Gesellschaft muss frei sein (in Bezug auf Überwachung, auf Pflichten, auf Grundrechte, ect.), aber ein Markt braucht Regeln. Deswegen ordne ich mich selber auch dem linksliberalen/sozialliberalen Bereich zu. Regeln für den Markt, Freiheit für den Menschen.

Wichtig ist aber eins: Die Regeln dürfen den Wettbewerb nicht behindern. Sicher kann ich z. B. als Staat die Preise für Bananen nach oben hin begrenzen, das führt aber am Ende dazu, dass manche Wettbewerber mit hohen Bananenpreise (z. B. für Bio- oder Fairtraide-Waren) aus dem Markt gedrängt werden. Deswegen halte ich sowas für sinnlos. Auch eine Benzinpreisbremse (wie z. B. in Luxemburg) will ich nicht unbedingt. Preisuntergrenzen darf es nur bei einer Ware geben: Bei menschlicher Arbeit. Denn hier geht es nicht um den Markt als solches, sondern um den "Wert" eines Menschen.

Und was die "Widersprüche" in den Punkten des Grundsatzprogramms betrifft, die sich mit Steuern befassen, hast Du offensichtlich nicht gründlich genug gelesen: direkte Steuern, wie die EkSt und die GEZ werden ohne wenn und aber gestrichen, einfach, weil es böse ist, den Leuten ihr Geld wegzunehmen. Indirekte Steuern dagegen, bei denen der Verbraucher die Wahl hat, ob er das besteuerte Gut konsumieren will, sind Angelegenheit der Kommunen. Wenn Köln sich über Parkgebühren, Mineralölsteuer und Tabaksteuer finanzieren will, hat man die Wahl, zu zahlen oder Fahrrad zu fahren. Wenn Düsseldorf sich über die MwSt finanzieren will, kann man sich überlegen, ob man zum Einkaufen an die Kö fährt. Wenn Wuppertal sich über Grundsteuern finanziert, kann man schaun, ob die Mieten hier dann immer noch so günstig sind. Und wenn alle drei Städte sich einig sind, daß die Polizei eine Landesbehörde bleiben soll, dann überweisen sie dafür einen Anteil ihrer städtischen Steuereinnahmen an's Land, anstatt wie bisher auf eine Zuteilung aus Landes- und Bundessteuern zu warten.

Ganz ohne steuern kommt das Konzept nicht aus, aber es ist insofern freiheitlicher als alles, was wir bis jetzt haben, als daß der Bürger als mündiger Verbraucher eine informierte Entscheidung treffen kann.

Erstmal was elementares: Es heißt "ESt", nicht "EkSt", und es heißt richtigerweise eigentlich auch "USt" statt "MwSt" (letzteres ist aber ein verzeihbarer Fehler). Dann ist die GEZ keine Steuer. Das mag zwar den Bürger nicht interessieren, den interessiert nur, dass sein Geld weg ist, aber das ist eine wichtige Unterscheidung.

Dann zum Widerspruch: Auch bei indirekten Steuern hat der Marktteilnehmer nur begrenzt die Möglichkeit, diese Steuern zu Umgehen. Beispiel: 19 % USt auf Wasser. Und jetzt will ich deine Steuervermeidungstaktik sehen. Nicht mehr duschen? Nichts mehr trinken oder essen? Mein Scheibenwischwasser ist leer, soll ich jetzt "auf dem Trockenen" fahren?
Das Konzept regionalisierter Steuern ist, insbesondere wenn es um Konsumbesteuerung geht, sowieso extrem !§#$%&?. Dann kauf ich meinen Tabak halt in Luxemburg, mein Fleisch in Trier, mein Gemüse in Farschweiler und meine Milch in Osburg. Am Ende hab ich keinen Cent Steuern gezahlt - der Dumme ist der Staat, der vor der Insolvenz steht.

Die Grundsteuer ist übrigens nur bedingt eine indirekte Steuer. Für den Eigentümer ist sie eine direkte Steuer, für den Mieter gerade in "familiären" Mietverhältnissen (also wenn Mieter und Vermieter sich schon lange kennen und die Miete faktisch nur bei Neuvermietung angepasst wird), die ca. ein Drittel aller Mieter betreffen, absolut ohne Auswirkung.
 

DeletedUser12457

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Das Konzept regionalisierter Steuern ist, insbesondere wenn es um Konsumbesteuerung geht, sowieso extrem !§#$%&?. Dann kauf ich meinen Tabak halt in Luxemburg, mein Fleisch in Trier, mein Gemüse in Farschweiler und meine Milch in Osburg. Am Ende hab ich keinen Cent Steuern gezahlt - der Dumme ist der Staat, der vor der Insolvenz steht.
Sowas nennt man Wettbewerb. In der Wirtschaft ist das Alltag, aber der Staat fürchtet ihn wie der Teufel das Weihwasser. Dabei ist die Lösung so einfach: egal, was Du besteuerst, mach es nie so teuer, daß es sich lohnt, dafür weiter als 20km weg zu fahren! Selbst wenn der Sprit bei Dir in Osburg steuerbefreit ist und nicht mehr kostet als Flüssiggas, würde ich nie zum Tanken so weit fahren, denn bis ich wieder zuhause bin, ist der Tank schon wieder halb leer.

Freier Wettbewerb ist die Vorraussetzung für Konsumentenfreiheit. Wenn Leute einem privaten Wachdienst mehr vertrauen als dem Staat und in eine Gated Community ziehen, wo die Sicherheit bereits im Mietpreis mit drin ist (vergleichbar mit der Grundsteuer) dann ist es ihre freie Entscheidung, wieviel Sicherheit ihnen wieviel Geld wert ist. Wenn dagegen das BKA auf Steuerzahlerkosten einen schlampig programmierten Bundestrojaner kauft, dann tun die mit meinem Geld etwas, wozu ich ihnen keine vertragliche Erlaubnis erteilt habe.

Sozialliberal zu sein ist übrigens kein Gegensatz zu wirtschaftsliberal, sondern nur eine andere Prioritätensetzung. Du bist nicht wirtschaftsliberal, weil Dich Wirtschaft schlicht nicht interessiert - was ja prinzipiell Dein gutes Recht ist, schließlich gehörst Du schon durch Deine Berufswahl nicht zu den Leuten, die Werte schaffen, sondern zur anderen Seite - zu denen, die von anderen geschaffene Werte abgreifen.
 

simpsons3

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Sowas nennt man Wettbewerb. In der Wirtschaft ist das Alltag, aber der Staat fürchtet ihn wie der Teufel das Weihwasser. Dabei ist die Lösung so einfach: egal, was Du besteuerst, mach es nie so teuer, daß es sich lohnt, dafür weiter als 20km weg zu fahren! Selbst wenn der Sprit bei Dir in Osburg steuerbefreit ist und nicht mehr kostet als Flüssiggas, würde ich nie zum Tanken so weit fahren, denn bis ich wieder zuhause bin, ist der Tank schon wieder halb leer.

Die 20 Cent Unterschied bei nem Liter Diesel reichen schon aus, dass die Leute in unserer Region nach Luxemburg Tanken fahren. Mich eingeschlossen.

Freier Wettbewerb ist die Vorraussetzung für Konsumentenfreiheit. Wenn Leute einem privaten Wachdienst mehr vertrauen als dem Staat und in eine Gated Community ziehen, wo die Sicherheit bereits im Mietpreis mit drin ist (vergleichbar mit der Grundsteuer) dann ist es ihre freie Entscheidung, wieviel Sicherheit ihnen wieviel Geld wert ist. Wenn dagegen das BKA auf Steuerzahlerkosten einen schlampig programmierten Bundestrojaner kauft, dann tun die mit meinem Geld etwas, wozu ich ihnen keine vertragliche Erlaubnis erteilt habe.

Am Ende läuft es bei diesen Diskussionen über "Wie viel Staat brauchen wir?" anscheinend immer darauf hinaus, dass das Gewaltmonopol angezweifelt wird. Ich hoffe, dass solche Leute niemals an die Regierung kommen, sonst haben wir ganz schnell Verhältnisse wie in den USA, wo Bürgerwehren nachts um die Häuser ziehen und die Straßen unsicher machen.

Sozialliberal zu sein ist übrigens kein Gegensatz zu wirtschaftsliberal, sondern nur eine andere Prioritätensetzung. Du bist nicht wirtschaftsliberal, weil Dich Wirtschaft schlicht nicht interessiert - was ja prinzipiell Dein gutes Recht ist, schließlich gehörst Du schon durch Deine Berufswahl nicht zu den Leuten, die Werte schaffen, sondern zur anderen Seite - zu denen, die von anderen geschaffene Werte abgreifen.

Die Wirtschaft interessiert mich sehr wohl - aber ich denke, die Erfahrung sagt ganz klar, dass ein Markt Regeln braucht. Um Blasenbildung und Überreaktion zu verhindern, um zu verhindern, dass der Mensch dem Markt schutzlos ausgeliefert ist, um soziale Mindeststandards zu schaffen.
 

KNOCH3NTROCKEN

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- fehler -
 
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d.a.s.

Gast
Ganz ohne steuern kommt das Konzept nicht aus, aber es ist insofern freiheitlicher als alles, was wir bis jetzt haben, als daß der Bürger als mündiger Verbraucher eine informierte Entscheidung treffen kann.

das wäre ja optimal....

zumindest, wenn alle für den Neustart in dieses Zeitalter sofort die gleichen Einstiegsvoraussetzungen bekommen...

Alles Vermögen wird konfisziert und komplett gleich auf alle Einwohner dieses "Systems" verteilt. Und alle erhalten zum Einstieg per Handauflegen die gleiche Bildung.
Gleiches gilt von der Vermögensseite her zumindest für die Kommunen, wo natürlich vorher der Aus- und Aufbauszustand zu bewerten und auszugleichen ist.
Denn nur dann kann das halbwegs gerecht funktionieren.

Ansonsten gilt: Ein System und ein Gedanke, genau so weltfremd wie der Sozialismus, nur in die andere Richtung, ausgeknobelt von ein paar charakterlosen Egoisten, die am liebsten sehen würden, dass die Schwächeren unserer Gesellschaft schnellstmöglich verrecken. Freiheit wie es dort verstanden wird, ist die Freiheit andere bis aufs Blut auszubeuten und dann, wenn nix mehr zu holen ist, wegzuschmeissen wie Abfall.

Die Hauptaufgabe des Staates ist und bleibt es, für den Schutz und für die Sicherung der (Über-) Lebensbedingungen aller seiner Mitglieder und Bewohner zu sorgen. Dies ist die Basis, aufgrund der sich die ersten Zusammenschlüsse (nicht nur) der Menschheit gebildet haben.
Wer das verkennt und nicht bereit ist dafür auch einen Beitrag zu leisten, gehört alleine auf eine Insel. Oder halt in eine liberale Partei oder vergleichbar bestraft.
 
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Ich werde schwarz wählen!

Unter CDU Regierung trau ich Deutschland weiterhin zu das sich die Wirtschaft gut entwickelt und das wir nicht zu viele Kompetenzen an Europa abgeben. Mit den Grünen hätten wir ja schon längst Euro Bonds und eine Abschaffung der Leistungsgerechtigkeit.
 

DeletedUser12457

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Am Ende läuft es bei diesen Diskussionen über "Wie viel Staat brauchen wir?" anscheinend immer darauf hinaus, dass das Gewaltmonopol angezweifelt wird. Ich hoffe, dass solche Leute niemals an die Regierung kommen, sonst haben wir ganz schnell Verhältnisse wie in den USA, wo Bürgerwehren nachts um die Häuser ziehen und die Straßen sicher machen.
Du hattest Dich vertippt - Bürgerwehren machen die Straßen tatsächlich sicher. Zumindest wird niemand am U-Bahnhof totgetreten wie hierzulande. Bitte nicht mißverstehen: ich bin sehr wohl für ein staatliches Gewaltmonopol. Ich sehe nur bei unseren gegenwärtigen Staat weder, daß es gegen Gewalttäter (also nicht Steuerhinterzieher) auch durchgesetzt wird, noch, daß die Ausgaben für reale Sicherheit (also z.B. Polizeistreifen) in irgendeinem sinnvollem Verhältnis zu den insgesamt abgegriffenen Steuern und sonstigen Schutzgeldern steht.
Die Wirtschaft interessiert mich sehr wohl - aber ich denke, die Erfahrung sagt ganz klar, dass ein Markt Regeln braucht. Um Blasenbildung und Überreaktion zu verhindern, um zu verhindern, dass der Mensch dem Markt schutzlos ausgeliefert ist, um soziale Mindeststandards zu schaffen.
Dir ist aber schon klar, daß es Staatseingriffe insbesondere von Seiten der staatlichen Zentralbanken waren, die die letzten Blasen erst verursacht haben? Nur wenn man so große Wirtschaftsräume wie die $-Zone und die €-Zone mit Staatsgewalt dazu zwingt, ungedecktes
"Fiat Money" als gesetzliches Zahlungsmittel zu verwenden, kann es passieren, daß durch übermäßige Geldmengenausweitung die Zinsen unter die Inflationsrate sinken - und nur dann kommen die Leute in großen Stil auf die Idee, einfach auf Pump irgendetwas mutmaßlich wertstabiles (wie z.B. Immobilien) zu kaufen, weil sich der Kredit quasi von selbst zurückzahlt (über die Wertsteigerung des gekauften Gutes). Im Bund Deutscher Länder, als jedes deutsche Land seine eigene Währung hatte und die Hamburger Bank mit der silbergedeckten "Mark Banco" einen inoffiziellen quasi-Standard etablieren konnte, gab es Gründerzeit und Dichter und Denker, aber keine dramatischen Blasen.
 

DeletedUser12457

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ein paar charakterlosen Egoisten, die am liebsten sehen würden, dass die Schwächeren unserer Gesellschaft schnellstmöglich verrecken.

Das Gegenteil ist der Fall: gerade dadurch, daß einerseits der Staat weniger Geld abgreift und andererseits die Abschaffung des Geldmonopols zu wertstabilen Währungen führt, haben Geringverdiener wie ich, die es mit Müh und Not schaffen, ihrer Familie knapp unter der Armutgrenze ein lebenswertes Auskommen zu sichern, plötzlich viel mehr Kaufkraft. Nein, ich profitiere nicht von irgendwelchen Sozialleistungen, ich muß nur jedes Jahr dem Finanzamt erklären, warum bei mir schon wieder keine Einkommenssteuer zu holen ist. Was nicht heißt, daß ich "heute schon so wenig Steuern zahle wie in einem libertären Minimalstaat", denn um zu meinen Kunden hin zu kommen muß ich tanken!:mad: Und um hier schreiben zu können, muß ich den Superreichen Grünwählern ihre ineffizienten, überteuerten und überflüssigen Solardächer finanzieren! Weil ich Strom brauche und kein Bundesland im Alleingang sagen kann "wir machen statt eines Atomausstiegs einen Leichtwasserreaktoren-Ausstieg und bauen stattdessen moderne gasgekühlte Reaktoren, Flüssigsalzreaktoren oder sogar einen Dual-Fluid-Reaktor".

Sorry, aber diese Umverteilung von kleinen Mietern zu Solardacheigentümern ist weder gerecht noch sozial, aber typisch für "soziale Gerechtigkeit made by alles besser wissende Regierung".

Davon abgesehen bin ich für eine strikte trennung von Kirche und Staat - Caritas und Diakonie können nämlich allen wirklich Hilfsbedürftigen um so besser zielgenau helfen, je weniger ihnen der Staat in's Handwerk pfuscht. Ich bin dafür, daß Bedürftigen geholfen wird - aber bitte so effektiv und zielgenau wie in Hongkong!

Es gibt einfach Dinge, die sind zu wichtig, um sie der Politik zu überlassen - sonst könnte man auch den Lebensmitteleinzelhandel verstaatlichen, um die wohnortnahe Versorgung mit Brot und Butter zentral zu planen (wurde ja schonmal versucht, damals im Osten...)
 

-SirPatrick-

Gast
Nur nicht die Grünen, ich will auch weiterhin mein Auto auf der Autobahn ausfahren. :D
 

General Probe

Gast
Ich möchte immer noch selbst entscheiden was ich esse, da brauche ich niemanden der mir das sagt. Oder wird dann auch ein "Meat-Day" für Vegetarier und Veganer eingeführt?
Tempolimit ist mir egal.
 

Schwertfisch

Gast
Also die wahlentscheidenden Kriterien sind "Tempolimit" und "Donnerstags kein Fleisch in öffentlichen Kantinen". Hui. Ist ja nicht so, als würden die Grünen davon sprechen, Fleischverzehr zu verbieten, sondern sie möchten an EINEM Tag in der Woche in ÖFFENTLICHEN Kantinen einen fleischfreien Tag einführen. THE HORROR!!!! Und das wo wir doch Alle wissen, dass der massenhafte Verzehr von Fleisch eines der Hauptprobleme bei der Klimaerwärmung ist. Böse Grüne, Böse! Ich will nun auch wieder ohne Helm Motorrad fahren, mich im Auto nicht mehr anschnallen und überhaupt einfach wieder mein Altöl in den Gully kippen! Wer sind denn diese Ökofaschisten, dass sie mir sagen wollen, wohin ich mein Altöl kippen soll??????
 
Wenn der Staat in solchen Ausmaß in private Belange des Bürgers und in seine Selbstbestimmung eingreift, dann nur wenn es dafür gute Gründe gibt. Diese Gründe sind aber einfach nicht vorhanden.
Das ein Tempolimit auf Autobahnen die Unfallrate senkt ist wenn wir es nett ausdrücken sehr sehr umstritten. Warum also eins einführen? Mit welcher Begründung?
Ein Veggie Day wofür? Zum einen werden die Umsätze der Kantinen in Zeiten von McD, Bürger King etc. an Donnerstagen einfach einbrechen und man isst woanders und zum anderen ist ein Veggie Day zu 0% Klimafreundlich und es hilt zu 0% etwas gegen den Klimawandel zu tun. Wo wir immer noch bedenken müssen, dass eine Vielzahl bedeutender Wissenschaftler und Nobelpreisträger einen anthropogenen Klimawandel stark bezweifeln.
 

General Probe

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Es mag sein das dir das egal ist, aber wo fängt die Bevormundung an? wo hört sie auf? Wir starten mit dem Essen und machen dann wie weiter? Einen Autofreientag pro Woche, einen Alkoholfreien Tag pro Woche. Einen Tag ohne Verdienst? Geht dann weiter damit das wir nur noch Bio- und Ökoprodukte produzieren und kaufen dürfen? Wo soll es enden?
Dir mag das egal sein, mir nicht. Für mich sind Politiker eh nur Jobgeier die mit ihren Ärschen auf ihren Posten kleben, sich von Lobbyisten beeinflussen lassen und alles tun außer die Wahrheit sagen. Hier werden nicht mehr die Interessen der Bürger vertreten sondern die Interessen einzelner Politiker oder der Partei, die eine Partei würde niemals der anderen zugestehen das ihr Vorschlag gut ist und das nennt sich dann Volksvertreter? Das sind höchstens Volkstreter und zwar durch die Bank. Es geht um Macht, der eine hat sie, der andere will sie. Und da rege ich mich auch über solche "Kleinigkeiten" auf, das ist ein Eingriff in meine Privatsphäre genau wie Lauschangriff oder andere Bespitzelungen, für sowas gehst du dann vermutlich auf die Straße und kannst Leute nicht verstehen die sagen das es ihnen egal sei weil sie eh nichts zu verbergen hätten. Was ich zwar auch nicht verstehe weil es eben meine Privatsphäre betrifft und die geht niemanden etwas an. Im übrigen wen interessiert ob es eine ÖFFENTLICHE Kantine ist? In den meisten Fällen sind die in Behörden lokalisiert wo die Angestellten und Beamten täglich essen gehen, haben die kein Recht auf freie Essenswahl? kein Recht da zu essen wo sie immer essen? müssen die jetzt ihr Schnitzel von zu Hause mitbringen? Mit welchen Recht?
 

Schwertfisch

Gast
Wenn der Staat in solchen Ausmaß in private Belange des Bürgers und in seine Selbstbestimmung eingreift, dann nur wenn es dafür gute Gründe gibt. Diese Gründe sind aber einfach nicht vorhanden.

Was wären denn für Dich akzeptable Gründe?

Das ein Tempolimit auf Autobahnen die Unfallrate senkt ist wenn wir es nett ausdrücken sehr sehr umstritten. Warum also eins einführen? Mit welcher Begründung?

Man könnte es mit dem geringeren Verbrauch der Fahrzeuge begründen. Oder halt mit der Vermeidung von Unfalltoten, wobei ich dies auch eher als die geringere Begründung ansehe, da die Autobahnen eh die sichersten Verkehrswege sind.

Ein Veggie Day wofür? Zum einen werden die Umsätze der Kantinen in Zeiten von McD, Bürger King etc. an Donnerstagen einfach einbrechen und man isst woanders

Sagt der, der in seinem Leben noch nie eine Kantine von Innen gesehen hat...

und zum anderen ist ein Veggie Day zu 0% Klimafreundlich und es hilt zu 0% etwas gegen den Klimawandel

Gibt es eine Begründung für diese Aussage?

Wo wir immer noch bedenken müssen, dass eine Vielzahl bedeutender Wissenschaftler und Nobelpreisträger einen anthropogenen Klimawandel stark bezweifeln.

Es ist eine verschwindende Minderheit, keine Vielzahl und auch kein Nobelpreisträger (was immer noch irrelevant wäre). Der Konsens bei den Naturwissenschaftlern ist schon lange, dass der anthropogene Klimawandel existiert.
 

Schwertfisch

Gast
Es ist ein massiver Eingriff in die Privatsphäre, wenn in Kantinen in die keiner gehen muss an einem Tag in der Woche kein Fleisch angeboten wird. MASSIVST! Die armen Beamten und Angestellten des öffentlichen Dienstes - ein Tag ohne Bratwurst am Mittag :'( Wie ging das eigentlich Jahrhunderte mit Freitags nur Fisch? Ach so, das waren ja nicht die bösen Grünen, das waren ja die Konservativen. Und im Zweifelsfall muss der arme fleischabhängige Beamte seine Bratwurst zuhause am Abend essen :'( Das Leben ist so voller schwerer Rückschläge bei der Persönlichkeitsentfaltung. Immer will ich Rheinischen Sauerbraten zu Mittag essen, nie macht unsere Kantine den. Ich geh auf die Straße demonstrieren....ALLES FÜR DEN BRATEN, ALLES FÜR DEN CLUB!!!
 

General Probe

Gast
Du kannst es wegen mir versuchen ins lächerliche zu ziehen wie du willst. Wie gesagt ist das deine Ansicht und du darfst von mir aus denken was du willst und deine Meinung zu dem Thema haben wie du willst aber dann gestehe anderen auch ihre zu. Mag es dir auch egal sein und dir unwichtig erscheinen so ist es anderen eben nicht egal. Kein Grund das Ganze ins Lächerliche ziehen zu wollen. Ich sag auch nicht wie lächerlich ich den ganzen Energiethread finde in dem du dir einen Spaß daraus machst anderen aufzuzeigen das sie von einem Thema keine Ahnung haben. Sich der Art aufzuführen finde ich im übrigen genauso lächerlich. Aber vielleicht muss da auch nur jemand einen Minderwertigkeitskomplex kompensieren oder die Unterdrückung durch seine Freundin.
 
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