simpsons3
Gast
Ich verstehe Deine Argumentation nicht. Ich habe auf Deinen Post geantwortet, in dem Du bemängelt hast, dass Arbeitseinkommen mit einem höheren Steuersatz belegt sind als Zinseinkommen.
Daraufhin habe ich gesagt, dass das verzinste Kapital ja bereits einmal als Einkommen versteuert worden ist. Jetzt verlangst Du, dass die Zinseszinsen anders versteuert werden sollen als die Zinsen auf das bereits versteuerte Grundkapital, erklärst aber gleichzeitig, dass dies mit zuviel Bürokratie verbunden ist?!
Ich hab das nicht gefordert, sondern als Lösung für ein von dir konstruiertes Problem vorgestellt:
Du sagst: Zinseinnahmen = Einnahmen aus versteuertem Einkommen. Lösung: Niedriger Steuersatz (25 %)
Ich sage: Wenn dein Problem relevant ist, ist deine Lösung falsch. Denn: Zinseinnahmen = z. T. Einnahmen aus versteuertem Einkommen und aus ermäßigt besteuertem Zinseinkommen (Thesaurierung), z. T. auch aus unversteuerten Einnahmen wie Glücksspielgewinnen
Ich stelle eine mögliche Lösung vor: Aufteilen der Zinsen, z. T. Zinsen auf voll besteuerte Einnahmen und z. T. Zinsen auf ermäßigt/nicht besteuerte Einnahmen. Das ist die einzige Lösung, die das von dir konstruierte und für relevant erklärte Problem löst. Geht aber nicht, ist zu kompliziert. Also machen wir es halt anders, ich schlage vor, dass wir die Zinseinnahmen wie vor 2009 besteuern: Im Rahmen der tariflichen Einkommensteuer.
Dann scheint mir doch die bestehende Zinsabschlagsteuer ein sinnvoller Kompromiss, oder sag doch mal wie Du es gerne hättest!
Wir haben ja keine Zinsabschlagssteuer, deswegen ist das egal.
Wir haben die Kapitalertragsteuer ("Abgeltungssteuer"). Die fachlich sehr schlecht gemacht ist:
Die inländische Bank behält von deinen Zinsen (und von den anderen Kapitalerträgen) 25 % KapESt zzgl. SolZ und ggf. KiSt ein. Soweit in Ordnung und ein sinnvoller Vorgang. In der Einkommensteuererklärung kannst du die Kapitalerträge angeben. Bei der Veranlagung der Einkommensteuer wird berechnet (der PC macht das automatisch), ob es für dich günstiger ist, wenn deine Zinsen mit dem 25-%-Steuersatz besteuert werden oder ob die mit deinem persönlichen, tariflichen Einkommensteuersatz (zwischen 0 und 45 %) versteuert werden. Ist der persönliche Steuersatz günstiger, bekommst du die zu viel abgeführte KapESt zurückerstattet (oder verrechnet). Du kannst aber in keinem Fall mehr Einkommensteuer darauf zahlen, als die von der Bank einbehaltene KapESt - also maximal 25 %.
Zudem bleiben 801 € Kapitalerträge pro Person steuerfrei (sog. Freistellungsauftrag). Die darf der Steuerpflichtige beliebig auf seine Banken aufteilen, ohne vorherige Genehmigung oder Prüfung durch das Finanzamt oder durch ein zentrales Register der Banken - nicht selten kommen dabei mehr als 801 € zusammen. Ich will niemanden böse Absichten unterstellen - aber hier bietet sich Steuerhinterziehung richtig an.
Wer 300.000 € verdient hat (zvE), in dem er jeden verfickten Morgen aufgestanden ist, dafür lange in der Ausbildung war, ständig auf dem Laufenden bleiben muss ect., der zahlt fast 45 % Steuern hierauf. Wer aber viel erbt, für das Erbe 300.000 € Zinsen im Jahr bekommt (zvE), seinen Tag mit Party feiern, Sport gucken und Freunde treffen verbringt und somit nichts wirklich für die Gemeinschaft beiträgt, der wird hierfür mit einem Steuersatz von 25 % belohnt.
Und jetzt erklär mir mal, wie du dieses Steuersystem für einen sinnvollen Kompromiss hältst. Der Kompromiss endet genau an dem Punkt, an dem der Steuerabzug abgeltend ist. Ich hab nichts gegen eine Zinsabschlagssteuer, man zahlt z. B. 25 % Steuern, muss die Zinsen aber am Jahresende in der Steuererklärung angeben und mit der tariflichen Einkommensteuer besteuern und ggf. zu wenig einbehaltene Steuern nachzahlen.
Damit es nicht allein an der Wortwahl hängt bedaure ich die Bezeichnung Parasiten und stelle um auf "Menschen die absichtlich auf Kosten der Gemeinschaft leben"
Ich bin für ein Bedingungsloses Grundeinkommen, also eben für eine Gesellschaft, in der dieses "absichtlich auf Kosten der Gemeinschaft leben" Gesetz ist.
Das ist doch alles Augenwischerei. Die Besitzer von Heckler+Koch können auch in Südafrika produzieren wenn ihnen die Arbeit hier verboten wird.
Sie werden enteignet. Womit sollen die denn dann produzieren?
Das NS-Regime wurde entmachtet und absolut nichts deutet auf eine kommende "Machtergreifung" hin. Kein Grund zur Panikmache also.
Lieber einmal zu oft auf die rechte Gefahr hinweisen als einmal zu wenig. Nationalsozialismus ist gesellschaftlich anerkannt!