Der Mensch. Ein höheres Wesen?

DeletedUser7533

Gast
@eanes: Ich glaube nicht, dass Tiere wirklich über eine Selbstreflexion verfügen. Das würde Voraussetzen, dass sie unterscheiden können zwischen gut und böse. Wovon ich glaube, dass sie dies nicht können.
Ein Löwe ist nicht böse, weil er ein anderes Tier tötet, oder ein Wolf. Genauso wenig wie ein Tiger der Menschen tötet. Es ist schlicht die Natur die ihm die Nahrung vorgibt, und der Hunger der ihn zwingt sie sich zu nehmen. Das Raubtier verfällt danach ganz sicher nicht in Depressionen, weil es eben gerade getötet hat. Es hat keine Zweifel und kann sich dementsprechend nicht Selbst reflektieren. Möglicherweise könnte dies noch bei Primaten der Fall sein. Ich weiß, dass angenommen wird, dass sie Lügen können. Ob sie danach ein schlechtes Gewissen haben (können), dass entzieht sich meinem Wissensstand.

Ob wir nun ein "höheres" Wesen sind. Höher als was?

Ich sehe mich durchaus als höheres Wesen im Vergleich zu einem Einzeller. Was aber zeitgleich nicht heißt, dass ich ihm überlegen bin (Man sehe die ganzen tödlichen und sonstigen nicht heilbaren Krankheiten).
Glaubt man an Gott, ist man kein höheres Wesen, man steht ziemlich genau in der Mitte. Gott steht automatisch über einem und er wiederum stellt uns über den Rest.
Aber steht man dann in einem Wald einem Bären gegenüber. Ich weiß nicht ob man sich dann noch so "überlegen" fühlt? Außer natürlich man ist Besitzer einer Waffe und führt diese mit sich.

Ich glaub, selbst wenn ich noch Tage darüber nachdenke, könnte ich kein abschließendes Urteil finden. Ich glaube der Mensch wie er jetzt heute ist, ist noch kein höheres Wesen. Aber sollten wir uns nicht vorher selber ausrotten (und welche höher entwickelte Spezies würde dies schon tun?) vielleicht entwickelt sich der Mensch so weit, dass wir ihn als ein höheres Wesen betrachten können. (Wieder so ein Punkt, ist ein Mensch heute nicht dem Menschen gegenüber, welcher vor 500 Jahren lebte ein höheres Wesen? Sind wir dann unseren zukünftigen Generationen nicht automatisch unterlegen?)
 

Lord Cracker

Gast
Sollen wir das Thema mal auf ein Niveau heben, dass es irgendwie sinnvoll macht, sich weiter zu unterhalten? Beginnen wir doch mal mit einem Ausspruch von William Shakespeare:

Welch ein Meisterwerk ist der Mensch! Wie edel durch Vernunft! Wie unbegrenzt an Fähigkeiten! In Gestalt und Bewegung wie bedeutend und wunderwürdig! Im Handeln wie ähnlich einem Engel! Im Begreifen wie ähnlich einem Gott! Die Zierde der Welt! Das Vorbild der Lebendigen!

Nun ist William ja durchaus auch als Humorist bekannt, aber wollen wir ihm an dieser Stelle unterstellen, er wollte einfach mal ironisch sein - oder liegt dem Ganzen doch etwas mehr zugrunde?

Wenn wir also feststellen wollen, ob der Mensch etwas "Besonderes" ist, müssen wir wohl die Abgrenzung zu anderen Lebewesen suchen. Diese muss natürlich wertneutral erfolgen - der Mensch mag von seiner Komplexität her ein "höheres" Wesen sein, als viele andere - aber die biologische Komplexität zu Rate zu ziehen, hieße das außer Acht zu lassen, was den Menschen vielleicht unterscheidet. Wenn wir also festhalten, dass der Mensch biologisch erst einmal ein hoch entwickeltes Tier ist, haben wir zwar Gemeinsamkeiten aber immer noch keine besonderen Merkmale gefunden. Der Mensch ist an sich auch überaus intelligent, intelligenter als die meisten anderen Lebewesen, soweit man Intelligenz als neurale Leistungsfähigkeit begreift. An sich würde das aber immer noch keine Sonderstellung des Menschen begründen, sind auch andere Lebewesen (wenn auch teilweise "nur" auf ihre Art) intelligent. Auch die Feststellung, dass der Mensch wohl über ein Bewustsein verfügt, eine Vorstellung von Zeit hat, von Vergangenheit und Zukunft, dass er zur Empathie fähig ist und die Reflexion meist beherrscht, ist nicht mehr, als eine Darstellung der Gemeinsamkeiten mit vielen anderen Lebewesen. Immer noch kein sonderliches Alleinstellungsmerkmal unter den Säugetieren. Bleibt also noch ein Kriterium zur Untersuchung: Die Kultur.

Nun sollten wir uns an dieser Stelle vielleicht erst einmal um einen kleinen definitorischen Rahmen bemühen. Man kann natürlich behaupten, dass Kultur erst einmal nichts Besonderes ist, sind doch auch einige andere Lebewesen "künstlerisch". Diese Aussage ist allerdings weniger eine sinnvolle Diskussionsgrundlage, als vielmehr ein Armutszeugnis für den, der solche Banalitäten ausspricht: Hat er doch gar nicht verstanden, was Kultur ist. Kultur ist nicht das Gleiche wie Kunst - es ist also bei der Betrachtung von Kultur wenig hilfreich, sich auf Tiere zu beziehen, die durchaus auch ihre Umgebung "schmücken". Kultur beinhaltet ja auch die vielfachen Kulturtechniken - Dinge wie Ackerbau, Viehzucht, Wissenschaft, Philosophie, Sprache, Schrift, Gesetze, Regeln, Habe und Gut, und dann auch noch die Kunst und die Religion. Jemand sollte hier mal mit dem Kulturbegriff ein wenig aufräumen.

Nehmen wir nun eine Kombination aus Reflexion, Ich-Bewußtsein, hoher Intelligenz und Kultur, kommen wir vielleicht langsam an den Punkt, das Lebewesen Mensch ein wenig mehr zu begreifen und seine Sonderstellung doch noch begründen zu können. Hier noch einmal der Hinweis: "Sonderstellung" ist dabei keineswegs wertend gemeint, sondern lediglich beschreibend und feststellend. Und bevor sich jemand über den Erfolg der Spezies Mensch ausläßt, müsste man vielleicht erst einmal definieren, was eigentlich ein Erfolg für eine Spezies sein kann. Der Mensch ist erst mal die DOMINANTE Spezies - wenn man das als Maßstab des Erfolgs betrachten will, sind wir wohl doch die erfolgreichste Art. Daraus können wir aber immer noch keine "priviligierte" Stellung ableiten, sondern lediglich feststellen, ob die Kombination der menschlichen Eigenschaften eine Besonderheit darstellt - nicht jede für sich, sondern eben die Verbindung all dieser. Ich kann nicht feststellen, dass es im Tierreich ansonsten bisher eine Art gibt, die diese Kombination ihr Eigen nennt. Dies macht den Menschen also zu etwas "Besonderem", so wie es übrigens auch die Eidechse zu etwas Besonderem macht, dass sie zur Verteidigung einen Teil ihres Körpers gezielt "abwerfen" kann. Es ist die wertneutrale Beschreibung einer Eigenschaft, keine Begründung für ethisch-moralische Forderungen aus irgendeinem Gefühl der Überlegenheit.

Will ich also den Menschen in seinem Wesen beschreiben, muss ich die Unterschiede und die Besonderheiten herausstellen. Nun ist es an dieser Stelle wiederum einfach, zu sagen: "So what?" Den Menschen einfach nur als Schädling zu sehen, ohne den "der Planet besser dran wäre" ist keine andere Form des Speziismus, als zu behaupten, Hühner wären nur als Futter gut. Wir gehen hier sonst den gleichen Schritt, wie er auch in der Überemanzipation auftritt: Offensichtlich muss das Eine, muss das Besondere, muss der UNTERSCHIED diskreminiert werden, um eine Gleichberechtigung herzustellen. Warum dem so sein sollte, erschließt sich mir nicht.

Die Aufklärung hat zumindest einem Teil von uns klar gemacht, dass wir zunächst einmal einfach nur Lebewesen sind, die nicht durch irgendeine höhere Macht mit Rechten ausgestattet wurde, die sie nun nach Belieben missbrauchen kann. Diese Doktrin führt zur Unmündigkeit. Behaupte ich nun aber, dass Menschen einfach nichts anderes als andere Tiere sind und sogar darüber hinaus nur als Schädlinge begriffen werden können, leite ich die nächste Unmündigkeit in Form eines biologischen Fatalismus ein. Wenn wir eh nur Schädlinge sind, werden wir irgendwann, wie jeder andere Schädling auch, aussterben und der Fall "Mensch" ist erledigt, die Akte kann geschlossen werden.

Es ist ein wenig verwunderlich, wenn immer wieder kehrend die Aussage getätigt wird, dass die Natur irgendwie "per se" gut und der Mensch in all seiner Widernatürlichkeit "per se" schlecht sei. Diese Aussage basiert ja bereits auf einem moralischen Verständnis, und aus meiner Sicht auch noch aus einem vollkommen verfehlten. Natur ist erst einmal nur Natur - weder gut noch schlecht, weder wertvoll noch wertlos. Die Natur ist einfach nur - genau wie der Mensch einfach nur ist. Moralische Wertungen sind allerdings menschliche Wertungen und noch bevor der Mensch überhaupt in der Lage war, moralische Wertungen vorzunehmen, hatte er die Natur bereits so weit beeinflusst, dass das ursprünglich "natürliche" schon gar nicht mehr existent war. Die Sonne ist auch "Natur", sie ist deswegen aber keineswegs ein Ort, an dem irgendein Lebewesen leben möchte. Die Existenz des Menschen im Einklang mit der Natur zu suchen, ist deswegen auch ein wenig irreführend. Betrachte ich den Menschen aber lediglich als Schädling, sagt dies ja nichts anderes aus, als das der Mensch "per se" ein Lebewesen ist, welches durch seine Widernatürlichkeit der Welt Schaden zufügen muss. Nur: Muss er das eigentlich? In der Vergangenheit ist dies mit Sicherheit zu bejahen - durch die Kultur sind wir allerdings nun auch an dem Punkt angekommen, wo wir hoffentlich weg vom Verbraucher und Verschwender natürlicher Ressourcen hin zum Nutzer selbiger kommen, ohne durch den zwanghaften Raubbau die Welt schließlich zu vernichten und so uns und allen anderen Lebewesen die Grundlage zu entziehen. Dafür muss aber auch die Stigmatisierung des Menschen als Schädling irgendwann einmal durchbrochen werden - der ihr zugrunde liegende Fatalismus verschwinden. Wir können uns als Teil eines sehr komplexen und wechselwirkenden Systems verstehen und hoffentlich kommen wir durch weitere Verwendung und den Ausbau unserer kulturellen Besonderheiten auch an den Punkt, unseren Einfluß auf dieses System derart zu gestalten, dass er dem Erhalt des Systems dient und auch die Interessen aller anderen Lebewesen berücksichtigt. Mit einer vorschnellen Vorverurteilung und Dämonisierung des Menschen kommen wir nicht an diesen Punkt. Wenn wir also Ernst machen mit Dingen wie "Erneuerbare Ressourcen", "Nachhaltigkeit", "Cradle-to-Cradle"-Wirtschaften und einer generell sinnvollen Ressourcenverwendung statt -Verschwendung, kann die Menschheit tatsächlich aus ihrer Sonderstellung auch eine besonders nützliche Gattung sein. Auf lange Sicht bleibt uns auch gar nichts anderes übrig, auf lange Sicht werden wir dieser Welt, der Erde, entwachsen müssen und durch neuartige Verfahren, also durch schrecklich viel Forschung, uns selbst über die Grenzen dieses Planeten hinaus bewegen müssen. Die Erde ist nicht lange der für uns so nützliche Planet. Unter geologischen Zeitmaßstäben gesehen, haben wir einen kometenhaften Aufstieg hinter uns, einzigart, etwas ganz außergewöhnliches. Wir haben als bisher erste und einzige Spezies die Chance, durch eigenes Handeln die Art zu retten und zu erhalten, egal welche Widrigkeiten die Natur den Lebewesen in Zukunft auf diesem Planeten noch entgegenwerfen wird. Der nächste Meteor kommt garantiert, bis dahin sollte uns etwas eingefallen sein, um unsere Art und viele andere diesmal vor der vollständigen Vernichtung zu retten. Mit einer "wir sind alle !§#$%&?"-Einstellung und einer grundsätzlich nihilistischen und misanthropischen Einstellung kommen wir da aber nicht hin. Die Natur kennt kein richtig oder falsch, kein nützlich und unnütz, das sind menschliche Begriffe und Vorstellungen. Und die Tatsache, dass wir diese Vorstellungen haben und uns nach ihnen ausrichten können, macht den Menschen sehr wohl zu etwas Besonderem. Jetzt kommt es nur darauf an, was wir daraus machen.
 
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Adan0S

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@LordCracker:
Ich stimme dir zum größten Teil zu, möchte aber gerne noch deinen 4. Absatz (über die Findung des "Besonderen") ergänzen.

Allzuoft schwebt einem bei der Betrachtung des Menschen eine Wissenschaftliche Ansicht vor, dank der Bildung.
Diese versucht alles erfassbare zu erforschen und wiederzugeben, eine edle Bemühung. Alles was jedoch existiert und nicht von der Wissenschaft erfasst werden kann taucht in keinem Lehrbuch auf und fällt leider allzu oft auch im späteren Leben hinter den "Tellerrand".
Als Beispiel sind hier Emotionen zu nennen. In Fachkreisen (z.B. der Psychophysiologie) wird zwar weitgehend so gearbeitet, als seien sie Ergebnisse komplexer Energieströme im Nervensystem, doch ist das keineswegs schlüssig, es tauchen immer wieder neue Emotionstheorien auf.
Dabei ist die Psyche des Menschen grundlegend für z.B. die Kultur oder die Behavioristik (ein übel gelaunter Geselle ist oft nicht "zum Scherzen zumute"), also auch für die Art und Weise wie wir die Welt verstehen (+wollen) und behandeln (+wollen).
Somit sind es ajF min. 2 Punkte die nach dem Ausschlussprinzip übrigbleiben: Kultur und (wie man das begrifflich auch umschreiben mag) Psyche/Spiritualität/Emotionen.

Viele Menschen ziehen sich zurück, "verschließen" sich geradzu ignorant von der Realität bzw. der Natur. Wer sich dann trotzdem positiv sieht ist in seiner eigenen Sichtweise ein "höheres Wesen", ob es das auch als Massenphänomen gibt frage ich mich...
 

Lord Cracker

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Das war dann weniger eine Ergänzung als ein kompletter Widerspruch. Habe ich mich denn so unverständlich ausgedrückt? :/
 

Garlan der Kavalier

Gast
@Cracker: Toller Beitrag, ich stimme vollkommen zu.


Allzuoft schwebt einem bei der Betrachtung des Menschen eine Wissenschaftliche Ansicht vor, dank der Bildung.
Diese versucht alles erfassbare zu erforschen und wiederzugeben, eine edle Bemühung. Alles was jedoch existiert und nicht von der Wissenschaft erfasst werden kann taucht in keinem Lehrbuch auf und fällt leider allzu oft auch im späteren Leben hinter den "Tellerrand".
Als Beispiel sind hier Emotionen zu nennen. In Fachkreisen (z.B. der Psychophysiologie) wird zwar weitgehend so gearbeitet, als seien sie Ergebnisse komplexer Energieströme im Nervensystem, doch ist das keineswegs schlüssig, es tauchen immer wieder neue Emotionstheorien auf.
Nun, wenn wir nicht wissen, was das eigentlich genau ist, können wir daraus auch nichts ableiten, und erst recht keine Überlegenheit. Die Wissenschaft befasst sich damit, mehr können wir nicht tun.

Somit sind es ajF min. 2 Punkte die nach dem Ausschlussprinzip übrigbleiben: Kultur und (wie man das begrifflich auch umschreiben mag) Psyche/Spiritualität/Emotionen.
Wie kommst du auf die Idee, dass der Mensch das einzige Tier mit Psyche/"Spiritualität"/Emotionen sein soll?
 

Adan0S

Gast
@Cracker:
Ich finde du hast dich sehr verständlich ausgedrückt und gute Arbeit geleistet :)
Inwiefern widersprichen sich beide Posts denn? :confused:

@Garlan:
Jeder der Gefühle hat kann sich ein Bild darüber verschaffen oder mal versuchen mit Gefühlen zu hantieren, seinen Horizont erweitern und so weiter. "Mit Sinnen die Welt erkennen" können wir nicht nur (!) einem ausgelagerten Teilbereich der menschlichen Zusammenarbeit (Wissenschaft) überlassen, das würde uns die Mündigkeit nehmen.

Wie kommst du auf die Idee dass einzig der Mensch Psyche/Spiritualität/Emotionen haben soll?
 

Garlan der Kavalier

Gast
Jeder der Gefühle hat kann sich ein Bild darüber verschaffen oder mal versuchen mit Gefühlen zu hantieren, seinen Horizont erweitern und so weiter.
Wieso? Dazu braucht man Selbstreflexion, aber Selbstreflexion ist keine Bedingung für Gefühle.

"Mit Sinnen die Welt erkennen" können wir nicht nur (!) einem ausgelagerten Teilbereich der menschlichen Zusammenarbeit (Wissenschaft) überlassen, das würde uns die Mündigkeit nehmen.
Und? Was willst du mir damit sagen?

Wie kommst du auf die Idee dass einzig der Mensch Psyche/Spiritualität/Emotionen haben soll?
Ich bin der Ansicht, dass dem nicht so ist. Du bist doch auf die Idee gekommen, oder nicht?
 

Adan0S

Gast
@Garlan:
Nochmal lesen, nochmal nachdenken und dann peinlich berührt sein bitte ;)
Oder gleich eingestehen dass du nur versuchst mich zu ranten ^^
 

Garlan der Kavalier

Gast
Gelesen, nachgedacht, aber was du willst, weiß ich nicht.
 

Lord Cracker

Gast
Es ist "zum in die Tischplatte beißen" :rolleyes: Dem Einen widerspricht man in all seinen Ausführungen zu dem Thema bisher - und er antwortet mit "voller Zustimmung", ansonsten hält man ein flammendes Plädoyer für einen wissenschaftlichen evolutionären Humanismus, und erntet Zustimmung von jemandem, der dann Spiritualität benennt. Zum Haareraufen.
 

DeletedUser29666

Gast
Hast du ein schlechtes Gewissen wenn du eine Fliege tötest, oder machst du dir sogar Vorwürfe über ihr grausames ableben?
Schwierige Frage. Ich kann diese nur mit nein Beantworten, allerdings töte ich auch keine Fligen zum Spaß.
Hebst du dich über die Tierwelt oder bist du gleichwertig mit ihr?
Wir Menschen sind nichts weiteres als Tiere. Beantwortet? ^^

@eanes:
Glaubt man an Gott, ist man kein höheres Wesen, man steht ziemlich genau in der Mitte. Gott steht automatisch über einem und er wiederum stellt uns über den Rest.
Was denn nun? Du wiedersprichst dir da. Wenn man in der Mitte steht, kann man nicht über dem Rest stehen.
Laut der Religionen, zumindest der mir bekannten nach meinen wissen, sind wir Menschen übergeortnete Wesen.


Sollen wir das Thema mal auf ein Niveau heben, dass es irgendwie sinnvoll macht, sich weiter zu unterhalten? Beginnen wir doch mal mit einem Ausspruch von William Shakespeare:

Welch ein Meisterwerk ist der Mensch! Wie edel durch Vernunft! Wie unbegrenzt an Fähigkeiten! In Gestalt und Bewegung wie bedeutend und wunderwürdig! Im Handeln wie ähnlich einem Engel! Im Begreifen wie ähnlich einem Gott! Die Zierde der Welt! Das Vorbild der Lebendigen!

Nun ist William ja durchaus auch als Humorist bekannt, aber wollen wir ihm an dieser Stelle unterstellen, er wollte einfach mal ironisch sein - oder liegt dem Ganzen doch etwas mehr zugrunde?
Naja. Man kann auch hinzufügen, dass die Menschen bis vor einigen Jahren noch nicht mal in Betracht zogen mit dem Tierreich gleichgestellt zu werden, ein Tier zu sein.
Wenn doch war man ein Ketzer!
Außerdem wusste man in dieser Zeit recht wenig über das Tierreich, nicht, dass wir heute wesentlich mehr wüssten …
Der Mensch ist erst mal die DOMINANTE Spezies - wenn man das als Maßstab des Erfolgs betrachten will, sind wir wohl doch die erfolgreichste Art.
Dominant in wiefern?
Wir sind nicht die größten Tiere, nicht am verbreiteten, nicht die meisten, nicht die anpassungsfähigsten, nicht die langlebigsten.
Wieso kommst du dazu, dass wir die Dominante Spezies sein sollen.
Nur, weil wir die einzige Spezies sind, zumindest auf aller uns bekannten Planeten, die durch ihr Handel ihr Ableben verschieben kann, sind wir noch lange nicht die Dominanten.

Hilf mir!
Ich kann nicht feststellen, dass es im Tierreich ansonsten bisher eine Art gibt, die diese Kombination ihr Eigen nennt.

Was auch daran liegen kann, dass wir praktisch nicht´s über das tierreich wissen…

Die Aufklärung hat zumindest einem Teil von uns klar gemacht, dass wir zunächst einmal einfach nur Lebewesen sind, die nicht durch irgendeine höhere Macht mit Rechten ausgestattet wurde, die sie nun nach Belieben missbrauchen kann. Diese Doktrin führt zur Unmündigkeit. Behaupte ich nun aber, dass Menschen einfach nichts anderes als andere Tiere sind und sogar darüber hinaus nur als Schädlinge begriffen werden können, leite ich die nächste Unmündigkeit in Form eines biologischen Fatalismus ein.
Keine Schädlinge. Vom Verhalten betrachtet ist der Mensch ein Virus. Ich weiß aber nicht, ob Viren für dich Schädlinge sind.
Wenn wir eh nur Schädlinge sind, werden wir irgendwann, wie jeder andere Schädling auch, aussterben und der Fall "Mensch" ist erledigt, die Akte kann geschlossen werden.
Wie geschrieben sind wir, vom verhalten her, Viren – Die gab es immer und wird es immer geben …




Betrachte ich den Menschen aber lediglich als Schädling, sagt dies ja nichts anderes aus, als das der Mensch "per se" ein Lebewesen ist, welches durch seine Widernatürlichkeit der Welt Schaden zufügen muss. Nur: Muss er das eigentlich? In der Vergangenheit ist dies mit Sicherheit zu bejahen –

Da musst du mich wieder aufklären. Welche „Widernatürlichkeit“ des Menschen zwingen ihm der Natur zu schaden?

unseren Einfluß auf dieses System derart zu gestalten, dass er dem Erhalt des Systems dient und auch die Interessen aller anderen Lebewesen berücksichtigt. Mit einer vorschnellen Vorverurteilung und Dämonisierung des Menschen kommen wir nicht an diesen Punkt. Wenn wir also Ernst machen mit Dingen wie "Erneuerbare Ressourcen", "Nachhaltigkeit", "Cradle-to-Cradle"-Wirtschaften und einer generell sinnvollen Ressourcenverwendung statt -Verschwendung, kann die Menschheit tatsächlich aus ihrer Sonderstellung auch eine besonders nützliche Gattung sein.
Eben nicht! Wenn wir die Ressourcen sinnvoll verwenden, wieso sind wir dann „besonders nützlich“? „Nicht schädlich“ trifft es eher. „Von Natur aus“ gibt es keine Verschwendung.

Auf lange Sicht bleibt uns auch gar nichts anderes übrig, auf lange Sicht werden wir dieser Welt, der Erde, entwachsen müssen und durch neuartige Verfahren, also durch schrecklich viel Forschung, uns selbst über die Grenzen dieses Planeten hinaus bewegen müssen. Die Erde ist nicht lange der für uns so nützliche Planet. Unter geologischen Zeitmaßstäben gesehen, haben wir einen kometenhaften Aufstieg hinter uns, einzigart, etwas ganz außergewöhnliches. Wir haben als bisher erste und einzige Spezies die Chance, durch eigenes Handeln die Art zu retten und zu erhalten, egal welche Widrigkeiten die Natur den Lebewesen in Zukunft auf diesem Planeten noch entgegenwerfen wird. Der nächste Meteor kommt garantiert, bis dahin sollte uns etwas eingefallen sein, um unsere Art und viele andere diesmal vor der vollständigen Vernichtung zu retten.
Das stimme ich dir allerdings zu.


@Cracker: Toller Beitrag, ich stimme vollkommen zu.
? Crackers Beitrag ist aber ein genauer Gegensatz zu dem hier:
Ich bin der Ansicht, dass der Mensch kein höheres Wesen ist, sondern ein Tier. Das erkennt der Biologe mit Leichtigkeit. Will man nun den Menschen von anderen Tieren abheben, bräuchte man eine Begründung, warum er so besonders sein soll.
Intelligenz? Da ist der Mensch sicherlich überlegen, aber der Unterschied ist nicht wesentlich, auch andere Tiere sind intelligent. Man müsste sich sowieso fragen, was Intelligenz so besonders macht. Die Eidechse unterscheidet von allen anderen Tieren, dass sie ihren Schwanz abwerfen kann. Macht sie das zu etwas besonderem?
Kultur? Was macht Kultur besonders, s. o.? Und wo ist der Unterschied zu in komplexen Gesellschaften lebenden und künsterlischen Tieren?
Religiöse Argumentation? Als Begründung untauglich, da selbst unbegründbar.

Ansonsten sehe ich keine Begründung und deswegen ist der Mensch auch nicht als höheres Wesen anzusehen.




Somit sind es ajF min. 2 Punkte die nach dem Ausschlussprinzip übrigbleiben: Kultur und (wie man das begrifflich auch umschreiben mag) Psyche/Spiritualität/Emotionen.
Schon heute weiß man: Wir Menschen sind nicht die einzigen Tiere mit Emotionen.

@ topic

Ich schon.

<:
In anbetracht deiner "grandiosen" Beiträge lässt sich doch eher auf eine Unterentwickelte Stufe des Menschen deuten, der du angehörst ...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Adan0S

Gast
Ich habe nie gesagt dass Menschen die einzigen Tiere mit Emotionen sind, zum 3. Mal jetzt!
Die beiden angeführten Punkte beziehen sich auf die Suche nach Unterscheidungsmerkmalen, von denen Cracker alle ausser die Kultur herausgefiltert hat. Willst du oder will Garlan jetzt behaupten wir wären die einzigen Tiere mit Kultur? Nein ich denke nicht. Also prr
 

DeletedUser29666

Gast
Ich habe nie gesagt dass Menschen die einzigen Tiere mit Emotionen sind, zum 3. Mal jetzt!
Die beiden angeführten Punkte beziehen sich auf die Suche nach Unterscheidungsmerkmalen, von denen Cracker alle ausser die Kultur herausgefiltert hat. Willst du oder will Garlan jetzt behaupten wir wären die einzigen Tiere mit Kultur? Nein ich denke nicht. Also prr
Das tut mir leid. Ich lese aus deinem Beitrag heraus, dass Menschen die einzigen Lebenwesen mit Emotionen sind.
Ich bin aber auch nur ein Mensch, und menschen irren sich ...
 

Adan0S

Gast
Das tut mir leid. Ich lese aus deinem Beitrag heraus, dass Menschen die einzigen Lebenwesen mit Emotionen sind.
Ich bin aber auch nur ein Mensch, und menschen irren sich ...

kein Problem, ich hätte es zugegebenermaßen auch eindeutiger formulieren können
 

Garlan der Kavalier

Gast
Somit sind es ajF min. 2 Punkte die nach dem Ausschlussprinzip übrigbleiben: Kultur und (wie man das begrifflich auch umschreiben mag) Psyche/Spiritualität/Emotionen..

Ich habe nie gesagt dass Menschen die einzigen Tiere mit Emotionen sind, zum 3. Mal jetzt!
Dein Beitrag(s. o.) klang aber, als würdest Emotionen als Unterscheidungsmerkmal sehen. Oder wie meintest du das?

? Crackers Beitrag ist aber ein genauer Gegensatz zu dem hier:
An welchem Punkt denn zum Beispiel?

In anbetracht deiner "grandiosen" Beiträge lässt sich doch eher auf eine Unterentwickelte Stufe des Menschen deuten, der du angehörst ...
Der kann sehr viel mehr, hat er aber länger nicht mehr gemacht.
 

Garlan der Kavalier

Gast
An den Punkten in dennen ich ihm wiedersprochen habe, zum Beispiel.
Du scheinst du glauben, dass dein Standpunkt a priori mit meinem identisch ist. Dem ist nicht so. Du hast meine Aussagne vorliegen, du hast seine vorliegen. Da gibt es entweder Differenzen oder nicht. Deine Aussagen haben damit nichts zu tun.

Schade :/ De-evelution :D
Tja. Ich habe übrigens gerade noch einmal nachgelesen und merke, dass ich ihn teilweise mit einigen anderen verwechselt habe, aber das, was ich jetzt gelesen habe, klang intellligent, offen, sachlich und themabezogen.
 

DeletedUser764

Gast
Bienen u. Ameisen haben z.b auch eine Art Kultur, aber zu weit in das Thema reinhängen will ich mich jetzt auch nicht. Hab wichtiges zu tun....

Ob man jetzt ein höheres Wesen ist oder nicht, kann man nur unter Berücksichtigung sämtlicher Faktoren schließen.
Das lustige ist nur: Sind uns sämtliche/alle Faktoren bekannt, als das wir das behaupten können? Ich glaub kaum, also ist es meines Erachtens nicht möglich zu beweißen/wissen, ob wir höhere Wesen sind oder ob wir keine höheren Wesen sind.

Man kann max. sagen:"Laut jetzigem Wissensstand sind wir höhere Wesen". Nur kann sich das mit der Zeit ändern, wenn neue Erkenntnisse errungen/gemacht/vorhanden sind/wurden.
Wobei zu beachten wäre das man den Durchschnittwert (sämtlicher Lebewesen) ermitteln muss/sollte, um zu sagen ob man höher ist oder nicht. Nur möchte ich wenn mir jemand sagt wir sind höhere Wesen, das mir diese Person anhand sämtlichen Daten das auch belegen/beweißen kann. Und das werden nicht gerade wenig Daten sein.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Lord Cracker

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Das Thema hätte fast Potential gehabt, leider kommt der TE selbst aber über eine seichte "Matrix"-Philosophie nicht hinaus. Der Mensch ist also ein "Virus"? Da fragt man sich natürlich schon, welcher Organismus eigentlich unser Wirt ist. Und anscheinend wissen wir noch gar nichts über die Natur und die Tiere...oder weiß nur der TE nichts darüber und verallgemeinert von den eigenen Scheuklappen geleitet? Und die Highlights finden sich sicherlich in den Aussagen, die einerseits die Widernatürlichkeit des Menschen als KULTURWESEN nicht verstehen - und von anderen noch durch "Bienen und Ameisen haben auch Kultur" getoppt werden - wo doch "Kultur" quo Definition all das beschreibt, was nicht natürlichen Ursprungs ist.

Lieber nur noch mit Crime sprechen, der gibt sich wenigstens Mühe.
 
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