Immer wieder schön solche "Stammtischforenschreiber" zu finden.
Heutige Mitläufer wären es auch damals gewesen und wenn sie vor ihrem (damaligen) Objekt der (heutigen) Denunzierung gestanden hätten, würden sie wohl nur stammeln, da es ja nicht tot ist und man auch nicht unangetastet über es schreiben kann.
Gruß
Da bist Du bei nach meiner Stammtischerfahrung einer der wenigen (wenn nicht gar der Einzige) der fuer diesen Herrn eine Lanze bricht.
Allerdings teile ich Deine Ansicht, das post-mortem Betrachtungen sicher nicht gerecht sind und die Masse der Leute sicher entweder nicht die Zivilcourage oder die Informationen gehabt haetten, 'Nein' zu sagen / zu opponieren.
Auf der anderen Seite schliesst das diese ja nicht aus (inklusive einer Meinungsaeusserung) und er hat eine Reihe von Entscheidungen getroffen, die auch aus damaliger Sicht entweder von falschen Vorstellungen oder Beratern geleitet wurden. Die Aenderung der bismarkschen Politik hat sicher zum I. Weltkrieg beigetragen und dort war er ja der Wortfuehrer (noch bevor der Generalstab und die Scharfmacher ab ca. 1905 auf den Plan traten).
Oder entgeht mir hier was?
Wobei ich noch anfuegen moechte, das Politik und Gesellschaft sich aus allen zusammensetzt, wenn die Elitedenker nicht mehr den Stammtisch erreichen, sind das die ersten Risse, die zu den Graeben fuehren (und ich meine nun nicht die Stammtischpopulisten und ideologisch eingefahrenen, sondern eher den Normalbuerger, der sich ein Restinteresse an Politik bewahrt hat).
@Marek: Aber es ist doch immer das gleiche Konzept, mit dem diese Thesen aufgebaut werden: Es wird nur gesammelt, was diese unterstuetzt. Von daher bleibt es nur eine Ansammlung von Indizien / Hinweisen.
Die Funktion dieser Aktivitaeten stelle ich aber nicht in Frage, weil es immer mal zum Denken / Reflektieren einlaedt und berechtigte Fragen aufwirft.
Allerdings ist das Ding bissl arg lang, um wirklich eine groessere Verbreitung zu finden. Dazu ist es auch nicht hypnotisch genug.