Flüchtlingsproblematik

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Boss2k11 schrieb:
Wenn da Flüchtlinge ihre Aufenthaltsdokumente vor Polizisten zerreißen und sagen "morgen hole ich mir neue" und "ihr könnt mir nichts" stelle ich mal in Abrede ob es da um Leben und Tod geht.
Was sollte das den Flüchtlingen bringen, was wollten sie damit erreichen (sofern es passiert ist, Quelle bitte)?
Wenn es sich dabei um Einzelfälle gehandelt hat (sofern es überhaupt passiert ist), dann ändert das nichts daran, dass in Syrien Krieg herrscht und es dort aufgrund dessen Tote gibt. Wieso ignorierst du das?

Ala - schrieb:
Dass offenbar bei der politischen Entscheidung, Flüchtlinge ins Land oder nicht ins Land zu lassen, auch andere Kriterien eine Rolle spielen lässt sich an der Debatte hier im Forum doch recht ansehnlich zeigen.
Mit Sicherheit, für mich handelt es sich jedoch um eine wichtige Kategorie. Dagegen ist "das Ansehen Deutschlands in der Welt" ein außerordentlich schwaches Argument, welches deiner Recherche nach sogar falsch ist.

Vorschlag: Flüchtlinge in Zukunft über Grundgesetz ("Deutsches Volk bekennt sich ...") und Strafgesetze aufklären, bei Fehlverhalten (d. h. bei Verstoß gegen Strafgesetze, nicht das mit den zerrissenen Zetteln) stark negative Auswirkung auf das Asylverfahren

Wir haben bisher immer nur gehört, wie schlimm Flüchtlinge sind, aber keine wirklichen Lösungsansätze bekommen. Ich versuche mal, damit anzufangen und bin gespannt, ob ihr das als angemessene Maßnahme betrachten würdet.

Boss2k11 schrieb:
Es wird nur soviel veröffentlicht und zugegeben wie absolut notwendig, alles möglichst stark relativiert bzw. schön geredet.
Was hätte die Presse denn davon zu lügen? Öffentlich-rechtlich heißt auch, dass die Medien grundrechtsgebunden sind.
BVerfGE 12 schrieb:
Art. 5 GG verlangt jedenfalls, daß dieses moderne Instrument der Meinungsbildung weder dem Staat noch einer gesellschaftlichen Gruppe ausgeliefert wird. Die Veranstalter von Rundfunkdarbietungen müssen also so organisiert werden, daß alle in Betracht kommenden Kräfte in ihren Organen Einfluß haben und im Gesamtprogramm zu Wort kommen können, und daß für den Inhalt des Gesamtprogramms Leitgrundsätze verbindlich sind, die ein Mindestmaß von inhaltlicher Ausgewogenheit, Sachlichkeit und gegenseitiger Achtung gewährleisten.

Boss2k11 schrieb:
Weil hier Sachen durchgehen, die sie in der Schweiz oder Österreich nicht machen können, ja konkret sich nicht erlauben würden!
"Weil 'hier' Sachen durchgehen" - ja, kann sein, aber spricht das dann gegen die Flüchtlinge oder eher gegen die Art und Weise, wie wir (namentlich die öffentliche Gewalt) mit ihnen umgehen?
 
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DeletedUser35163

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Du behauptest, Deutschland würde alles und jeden aufnehmen wollen, Grenzen wären allen offen. Diese Aussage hast du bislang nicht belegt oder empirisch haltbar gemacht, sondern nur darauf verwiesen,
Aufnehmen ist tatsächlich das falsche Wort, jeder darf de facto einreisen und darf Antrag stellen. Oder einreisen und keinen Antrag stellen, es gibt je nach Quelle einige hunderttausend unregistrierte Flüchtlinge seit die Welle losging. Für Australien braucht man VORHER das Visum. Die Grenzen bleiben offen Aussage stammt von Frau Merkel und wurde nicht widerrufen.

Was sollte das den Flüchtlingen bringen, was wollten sie damit erreichen (sofern es passiert ist, Quelle bitte)?

Zerreißen von Aufenthaltstiteln mit einem Grinsen im Gesicht und der Aussage: "Ihr könnt mir nix, hole mir Morgen einen Neuen."

http://www.welt.de/politik/deutschl...ll-zur-Koelner-Chaos-Nacht-zum-Nachlesen.html

Bitte lies den ganzen Bericht mal durch, das ist nur die Spitze des Eisbergs.
 
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Es ist also kein neues Argument, sondern steht im Zusammenhang mit Köln. Nun ja, Köln war nicht aufgrund zerrissener Papiere problematisch und aus gerade diesem Akt ein geringes Interesse auf Asyl in Deutschland zu lesen, ist eher unangemessen. Darüber hinaus waren die Menschen dort alkoholisiert (steht auch in dem Bericht), ein Durchreißen der Zettel in einem nicht klaren Zustand ist für mich aufgrund der allgemeinen Situation dieser Menschen ein banales Fehlverhalten. Klar, du kannst nun sagen "Womit haben sich diese Menschen verdient, betrunken zu sein?!" und das nicht gut finden, aber ob du diesen Schritt allen Ernstes gehst, warte ich jetzt gespannt ab.

Der Artikel verallgemeinert aber sehr gut, das muss ich dir lassen.
 

DeletedUser35163

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Es ist also kein neues Argument, sondern steht im Zusammenhang mit Köln. Nun ja, Köln war nicht aufgrund zerrissener Papiere problematisch und aus gerade diesem Akt ein geringes Interesse auf Asyl in Deutschland zu lesen, ist eher unangemessen. Darüber hinaus waren die Menschen dort alkoholisiert (steht auch in dem Bericht), ein Durchreißen der Zettel in einem nicht klaren Zustand ist für mich aufgrund der allgemeinen Situation dieser Menschen ein banales Fehlverhalten. Klar, du kannst nun sagen "Womit haben sich diese Menschen verdient, betrunken zu sein?!" und das nicht gut finden, aber ob du diesen Schritt allen Ernstes gehst, warte ich jetzt gespannt ab.
Besser und mehr kann man kaum relativieren und schönreden. Respekt für diese Leistung.

Was hätte die Presse denn davon zu lügen? Öffentlich-rechtlich heißt auch, dass die Medien grundrechtsgebunden sind.
Das Grundgesetz lässt da viel Spielraum. Lügen, im Sinne von falschen Fakten verbreiten geht natürlich nicht. Die Presse(agenturen) haben ihre eigenen Leitfäden, über was und auch darüber wie sie berichtet. Und gegen Auswählen, Auslegen, Relativieren und Schönreden gibt es kein Gesetz.

Ein Beispiel für Leitlinien (die internen sind sicher umfangreicher und detailierter):
http://www.axelspringer.de/artikel/Grundsaetze-und-Leitlinien_40218.html

Wer da umfassende, ausgewogene und unvoreingenommene Informationen und Analysen erwartet ist bestenfalls naiv. Sorry.

Der Artikel verallgemeinert aber sehr gut, das muss ich dir lassen.
Das sind Zitate aus dem Polizeibericht! Was erlaubt sich die Polizei!
 
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Hab ich schön geredet oder hast du bloß aus einer Mücke einen Elefanten gemacht?

Wieso ignorierst du, dass in Syrien Menschen sterben?

Boss2k11 schrieb:
Das sind Zitate aus dem Polizeibericht! Was erlaubt sich die Polizei!
Siehst du? Du glaubst der Polizei, aber verfluchst die Presse. Danke, dass du genau das getan hast, was ich erwartet hatte.
 
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DeletedUser28663

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Was soll irgendein aggregierter bzw. sehr allgemeiner Beliebtheitswert für eine Aussage haben.
So macht man empirische Sozialforschung, so funktionieren Umfragen. Es gibt Beliebtheitsskalen für die Nationen der Welt, die auf solchen Forschungen beruhen. Auf diesen Skalen ist Deutschland seit ein paar Jahren ganz oben mit dabei, wenn nicht sogar die beliebteste Nation der Welt. Deine Aussage, "Deutschland würde sein Ansehen verlieren" ist schlichtweg falsch.

Und wenn du das Ansehen der deutschen Polizei in der Welt meinst, so gibt es darüber keine aktuellen Forschungen, also kannst du dir darüber auch keine Aussage erlauben. Historisch gesehen haben Deutschlands Institutionen aber ebenso hohe bis sehr hohe Werte erreicht: Gründlichkeit und Pünktlichkeit, präzises Arbeiten und sowas. Wie gesagt, ich kenne da keine aktuellen Umfragen, will aber auch nicht alles heraussuchen müssen, um dir die Welt zu erklären.

Und nein, nur weil ein Trump in den USA auf Twitter Deutschland problematisiert - das ist nicht repräsentativ. Mit sowas wolltest du doch jetzt bald kommen, oder?

Da muss man schon konkreter werden. Thailand ist z. B. sehr beliebt bei Sextouristen. Deutschland ist sehr beliebt bei Flüchtlingen. Wir müssen jetzt da wirklich aufpassen dass es nicht noch besonders beliebt für kriminelle Flüchtlinge wird, weil sie meinen sich hier alles erlauben zu können. Weil hier Sachen durchgehen, die sie in der Schweiz oder Österreich nicht machen können, ja konkret sich nicht erlauben würden! Das war mein Punkt.
Deine simple Logik läuft also darauf hinaus, dass eine Nation mit seinen Verfahren, Gesetzen und seiner Praxis dafür Sorge zu tragen hat, sich bei anderen Nationen und insbesondere bei Flüchtlingen möglichst unbeliebt zu machen. "Race to the bottom": kennen wir von irgendwo her, oder? Klingt nach einer schönen, lebenswerten Welt.

Allgemein abgesehen davon, dass
1. ) wir noch nicht wissen, wie groß der Anteil der Flüchtlinge in der Silvesternacht gewesen ist, die Straftaten begangen haben. Einen abschließenden Polizeibericht gibt es, entgegen der Implikation in deinem ersten Post hier im Thread, nicht.
2. ) du überhaupt nicht beurteilen kannst, was hier wem "durchgeht", weil du Polizeistatistiken nicht liest und weil die Ermittlungs- und Strafverfahren von Köln, noch nicht abgeschlossen sind.
3. ) Ein Vorkommnis wie Köln vollkommen irrelevant ist, wenn du meinen längeren Beitrag auch mal wirklich durchdacht hättest.
4. ) Du Straftaten allgemein nicht verhindern willst, das interessiert dich ja gar nicht. Es geht um die "kriminellen Flüchtlinge", denen das (haha, so wortwörtlich) Handwerk gelegt werden sollte. Durch Verschärfung des Prozess- und Strafrechts allgemein, von dem ich und du auch nur negativ betroffen wären, durch Verschärfung des Asylrechts im Besonderen, damit den wirklich Schutzsuchenden nur die Wahl zwischen Pest und Cholera bleibt oder am besten direkt durch verschärfte Verfahren der Abschiebung, damit auf deutschen Boden nur noch Deutsche, und die, die man grad noch so duldet, Straftaten begehen.

Übrigens:
https://www.tagesschau.de/multimedia/bilder/zahlen-zu-asylbewerbern-und-fluechtlingen-101.html
https://www.tagesschau.de/multimedia/bilder/zahlen-zu-asylbewerbern-und-fluechtlingen-101.html

Österreich hat in der Relation zur Einwohnerzahl mehr Flüchtlinge als Deutschland (Stand April 2015 - neuere Statistiken gibt es da noch nicht, soweit ich mich informiert habe).

Und schon sind wir wieder bei Statistiken, Zahlen, Quantifizierungen (die du wahrscheinlich weder anschauen, noch verinnerlichen, noch verstehen wirst), anstatt sich über die interessanten Dinge zu unterhalten. Wie die politische Strategie der Flüchtlingskrise zu bewerten ist, warum der politische Kurs offensichtlich ganz andere Erfolgskriterien kennt als der besorgte Bürger inmitten des Volkskörpers, der sich um die Identität eines als falsch verstandenen Kulturbegriffes müht.
Oder nach den Wegen in Richtung einer emanzipierten Gesellschaft zu forschen, in der Köln nicht mehr vorkommt und Rassismus und Sexismus nicht mehr systematisch reproduziert werden.

Ein unsägliches Trauerspiel, das man sich momentan mit ansehen muss. Erzkonservative treten auf einmal für Frauen und Schwule ein, die Gesellschaft interessiert sich plötzlich für Obdachlose und Geringstverdiener. Igitt, Deutschland.
 

DeletedUser35163

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Wieso ignorierst du, dass in Syrien Menschen sterben?
Weltweit sterben Menschen, aus vielen unterschiedlichen Gründen. In vielen Ländern ist (Bürger)Krieg, aus vielen unterschiedlichen Gründen. Welchen Punkt willst du damit machen? Das wir alle abholen sollen und ins deutsche "Paradies" bringen.

Siehst du? Du glaubst der Polizei, aber verfluchst die Presse. Danke, dass du genau das getan hast, was ich erwartet hatte.
Oh, Mann. Ich glaube dem Polizeibericht, weil das in Einklag steht mit den hunderten Anzeigen die bei der Kölner Polizei eingegangen sind und dem was in den sozialen Medien von Augenzeugen postet wurde. Das was die Presse mit ihrem blöden "die wollten nur antanzen", wenige Einzelfälle und den ganzen anderen Relativierungen oder Schönreden die ersten Tage danach berichtet hatten, passte nicht zur Realität. Oder willst du jetzt ernsthaft unterstellen, dass hunderte Leute falsche Anzeigen erstattet und Aussagen vor der Polizei gemacht haben, dass die Polizeibeamten Berichte ge- und verfälschten und die Presse trotzdem recht hat. Schön langsam wird das echt verdächtig! Bist du mal im Bereich Presse/Medien tätig gewesen bzw. immer noch?
 

DeletedUser28663

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Mit Sicherheit, für mich handelt es sich jedoch um eine wichtige Kategorie. Dagegen ist "das Ansehen Deutschlands in der Welt" ein außerordentlich schwaches Argument, welches deiner Recherche nach sogar falsch ist.

Vorschlag: Flüchtlinge in Zukunft über Grundgesetz ("Deutsches Volk bekennt sich ...") und Strafgesetze aufklären, bei Fehlverhalten (d. h. bei Verstoß gegen Strafgesetze, nicht das mit den zerrissenen Zetteln) stark negative Auswirkung auf das Asylverfahren

Wir haben bisher immer nur gehört, wie schlimm Flüchtlinge sind, aber keine wirklichen Lösungsansätze bekommen. Ich versuche mal, damit anzufangen und bin gespannt, ob ihr das als angemessene Maßnahme betrachten würdet.
An Lösungsansätzen sind alle interessiert, auch Boss2k11. Der Begriff vom "Lösungsansatz" hat keinen automatisch normativ-guten Gehalt.

Und mit "Deutschland" setze ich mich nicht gleich, das macht Boss2k11.
Das mal nebenbei.

Dein Vorschlag ist zu begrüßen. Jedenfalls wäre es im Sinne des zivilen und sozialen Friedens, wenn es verpflichtende Integrationskurse geben würde, die die Art von Bildung, die Einheimische in der Sekundarstufe 2 in den Fächern Sozialkunde, Gesellschaftskunde, Ethik, Politik, Sozialwissenschaften (Name, Umfang und Inhalte dieser Fächer sind ja von Land zu Land unterschiedlich) genießen, für Flüchtlinge und Asylbewerber nachholen. Stundenzahl und die genauen Unterrichtsinhalte müssten ausgehandelt werden und können natürlich nicht den ganzen Stoff der Schulbildung, jedoch die Grundlagen nachholen.

Negative Auswirkungen auf Asylverfahren haben Fehlverhalten längst, das muss man nicht nachholen. Momentan wird nur darüber verhandelt, wie restriktiv das gehalten werden soll (Bei Delikt X mit Strafe Y mit/ohne Bewährung gelten die und die Auswirkungen auf das Asylverfahren, bis, jedoch nicht ausschließlich, hin zur Ablehnung und Abschiebung). Wie gesagt, da wird sich nach Köln etwas ändern: https://www.google.de/search?q=schn..._sm=93&ie=UTF-8#q=schnellere+abschiebung+köln

Ob das Sinn macht, ist die andere Frage. Das ist irgendwo die generelle Frage, die wir hier im Forum schon x mal geführt haben (siehe Thread Todesstrafe): Sorgen abschreckende Gesetze für Strafverhinderungen? Die Forschung ist da unentschlossen, tendiert aber meines Wissens eher in Richtung Nein.
Progressiv ist es sowieso nicht.

Aufnehmen ist tatsächlich das falsche Wort, jeder darf de facto einreisen und darf Antrag stellen. Oder einreisen und keinen Antrag stellen, es gibt je nach Quelle einige hunderttausend unregistrierte Flüchtlinge seit die Welle losging. Für Australien braucht man VORHER das Visum. Die Grenzen bleiben offen Aussage stammt von Frau Merkel und wurde nicht widerrufen
Die Grenzen Australiens sind auch "offen", mit was für Kategorien hantierst du hier eigentlich? Eine Grenze ist dann zu, wenn sie mit Zäunen, Grenzschutz, etc. gesichert ist.

Was ist das übrigens für ein unsinniger Vergleich? Australien - Deutschland - Geographie, schon mal auf 'ne Landkarte geschaut? Die kulturellen Verbindungen zwischen Deutschland und dem arabischen und nordafrikanischen Raum sind viel vielfältiger, der historische Bezug ist ein ganz anderer. Was vergleichst du hier? Äpfel und Birnen? Warum sollte ein Syrer nichtnach Australien wollen? Weil das Asylregime dort restriktiver ist? Wohl kaum. Herrje, das kann doch nicht dein Ernst sein.

Es wird immer absurder, jetzt solidarisiert man sich schon mit Australien, das man einmal im Fernsehen im Zusammenhang mit einem äußerst zynischen Aufruf gesehen hat.

Es gibt übrigens eine Grenze zwischen Mexiko und den USA, die ist regelrecht zubetoniert, trotzdem tut das der (illegalen) Immigration in die USA keinen signifikaten Abbruch. Hat das vielleicht mit internationalen Ausbeutungs- und Herrschaftsverhältnissen zu tun? Der Vergleich ist trotzdem schwachsinning.

Und zu Merkel: Wie dumm würde die wohl ausschauen, wenn die sich morgen hinstellt und von "geschlossenen Grenzen" schwadroniert? Würde das dem Flüchtlingsstrom Abbruch tun? Junge... Warum sollte Merkel das überhaupt tun, wo sich doch gerade DIE Gelegenheit für das Deutsche Kapital bietet, dem demographischen Einbruch und der Versorgung mit (mehr oder weniger billigen) Arbeitskräften entgegenzuwirken? Warum erklärt Merkel Österreich nicht den Krieg? Warum schickt Jong-Un seine ach so gut funktionierenden Raketen nicht auf das amerikanische Festland? Hast du schonmal über Zweck und Räson eines Staates nachgedacht?
 
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DeletedUser35163

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Und mit "Deutschland" setze ich mich nicht gleich, das macht Boss2k11.
Das mal nebenbei.
So so, aber was wenn ich mich - wie ich schon angedeutet habe - mit diesem "Deutschland" nicht mehr (richtig) identifizieren kann, weil es mich zunehmend befremdet, löst sich dann mein Selbst auch auf?!? Wird hier sogar noch philosophisch.
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...anstatt sich über die interessanten Dinge zu unterhalten. Wie die politische Strategie der Flüchtlingskrise zu bewerten ist, warum der politische Kurs offensichtlich ganz andere Erfolgskriterien kennt als der besorgte Bürger inmitten des Volkskörpers, der sich um die Identität eines als falsch verstandenen Kulturbegriffes müht.
Oder nach den Wegen in Richtung einer emanzipierten Gesellschaft zu forschen, in der Köln nicht mehr vorkommt und Rassismus und Sexismus nicht mehr systematisch reproduziert werden.
Das sind Themen für mehrere Diplomarbeiten in Bereich Politik und Soziologie. Wer ist für dich eigentlich der Souverän? Vielleicht kommt dann zumindest etwas Klarheit rein.

Ein unsägliches Trauerspiel, das man sich momentan mit ansehen muss. Erzkonservative treten auf einmal für Frauen und Schwule ein, die Gesellschaft interessiert sich plötzlich für Obdachlose und Geringstverdiener. Igitt, Deutschland.

Junge... Warum sollte Merkel das überhaupt tun, wo sich doch gerade DIE Gelegenheit für das Deutsche Kapital bietet, dem demographischen Einbruch und der Versorgung mit (mehr oder weniger billigen) Arbeitskräften entgegenzuwirken? Warum erklärt Merkel Österreich nicht den Krieg? Warum schickt Jong-Un seine ach so gut funktionierenden Raketen nicht auf das amerikanische Festland? Hast du schonmal über Zweck und Räson eines Staates nachgedacht?
Nur weil noch niemand (inkl. mir) dein "Pamphlet" über deine "unorthodoxen" Ansichten umfassend gewürdigt hat, bzw. mangels Verständnis nicht würdigen konnte, musst du nicht gleich so sarkastisch werden.

Ich genehmige mir jetzt eine Auszeit bis zumindest Montag.
 

Tjaard

Gast
Das ist in der Statistik üblich. Teilweise wurde in den Medien so kommuniziert, dass sich die Täter angeblich vorher abgesprochen hätten. Es wäre nämlich statistisch gesehen schlicht schlimmer wenn sich zufällig so eine Menge krimineller Flüchtlinge dort gefunden hätte! Mal unterstellt, es waren nur Flüchtlinge die in Köln untergebracht waren und es sind nicht extra welche nach Köln angereist und sie haben sich abgesprochen (oder auch nicht), kann man da schon hochrechnen wie viele sich in einer anderen Stadt mit mehr Flüchtlingen z. B. Berlin oder allgemein deutschlandweit für Freiluft-Vergewaltigungen, Diebstähle im großen Rahmen und ähnlichen Vergehen auf offener Straße im Beisein von vielen Passanten und einigen Polizisten begeistern können. Macht natürlich niemand, damit die Stimmung nicht noch mehr kippt. Es wird nur soviel veröffentlicht und zugegeben wie absolut notwendig, alles möglichst stark relativiert bzw. schön geredet.

Verstehe ich dich richtig, dass du behauptest, dass ein Großteil der Flüchtlinge kriminell seien und die Behörden die Zahlen zugunsten der Flüchtlinge niedrig halten würden?
Du weißt schon, dass Flüchtlinge ganz andere Verbrechen als "Deutsche" Staatsbürger begehen können? Daher sind dort auch die Zahlen der begangenen Vergehen höher. Außerdem hängt dies ja vllt eher weniger mit ihrer Herkunft als mit ihrer sozialen Schicht zusammen?
 

DeletedUser51374

Gast
Wem man am Ende wirklich noch trauen kann und welche Informationen zuverlässig sind, dass muss in diesen Tagen wirklich jeder für sich selbst entscheiden.
Fakt ist eins: Es werden sicherlich nicht alle Informationen korrekt an die Öffentlichkeit kommuniziert. Man muss aber auch sehen wie viele Köpfe am Ende einer Informationskette stehen. Man kann durch gründliche Recherchen seine Informationen aus Informationsmedien erlangen, man kann Anti-Flüchtlings Seiten in den sozialen Netzwerken Glauben schenken, man kann sich Informationen bei den politischen Institutionen beschaffen, aber am Ende kommt es auf einen Nenner, eine 100% Garantie das die Informationen korrekt sind wird es bei keiner Infoquelle geben.

Man kann mich gerne Gutbürger nennen, aber persönlich bin ich der Meinung das man den Kurs der Regierung zwar kritisieren kann, aber angesichts des Ausmaßes der Migrationsströme ein Eindringen in die BRD so oder so nicht zu verhindern wäre. Es finden sich immer Möglichkeiten auch an Zäunen, Mauern oder sonstigen Befestigungsanlagen vorbei zu kommen. Und wer möchte eine nationale Isolierung in Zeiten der Globalisierung?

Daher finde ich die Lösungsansätze kriminelle Flüchtlinge (bei Gewaltdelikten oder wiederholten Straftaten) abzuschieben sehr sinnvoll. Jedoch sollte man nicht alle Flüchtlinge als kriminell pauschalisieren, denn sonst kann man die gesamte Menscheit als Straftäter darstellen.
Wer hat heutzutage noch keine Ordnungswidrigkeit begangen?
Richtig und wichtig wären auch verpflichtende Immigratrionskurse, wie bereits angesprochen in verschiedenen Bereichen was vorallem Sprache, soziales Miteinander und auch kulturelle Unterschiede in den Vordergrund stellt. Wie man das allerdings bei allein 1 Mio. Flüchtlinge letztes Jahr und sicherlich erneut einer ähnlichen Summe in diesem Jahr bewerkstelligen will, dass ist eine Frage die schwierig zu beantworten sein wird.

Man sollte auch mehr Fokus auf eine europaweite Flüchtlingspolitik legen, eine gleichmäßige Verteillung der Flüchtlinge durch handfeste Indikatoren (Anzahl der nationalen Bevölkerung, Höhe des BiP,...) würde die Aufgabe deutlich vereinfachen. Aber das kommt davon wenn man seinen Teil zur Flüchtlingskrisenbewältigung nicht beitragen will. Ich bin nicht sauer auf unsere Regierung, ich bin eher wütend auf diejenigen in Europa die sich ihrer Verantwortung grundsätzlich entziehen.

Ein Wort noch zu Wirtschaftsflüchtlingen: Auch hier muss man ganz klar differenzieren. Wer sich in Rumänien nicht mal Grundnahrungsmittel beschaffen kann, weil das Geld nicht reicht, der ist für mich kein Wirtschaftsflüchtling im eigentlichen Sinn, denn auch hier geht es um die grundsätzliche Existensminimumsgrenze. Ein Recht auf Leben hat jeder Mensch.
Wer nur hier herkommt um ein noch besseres Leben zu führen, als er es ohnehin tut, oder um soziale Gelder abzukassieren, der kann direkt wieder abgeschoben werden.

Wünsche euch nen schönen Sonntag
 
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Schwertfisch

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So so, aber was wenn ich mich - wie ich schon angedeutet habe - mit diesem "Deutschland" nicht mehr (richtig) identifizieren kann, weil es mich zunehmend befremdet, löst sich dann mein Selbst auch auf?!? Wird hier sogar noch philosophisch.
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Wie identifizierte man sich denn vorher mit "Deutschland" und was ist der Unterschied dazu jetzt? Hat Deutschland sich in jüngster Zeit so sehr verändert? Abgesehen vom Stammtisch-Rassismus der nun endlich offen ausbricht?
 
Weltweit sterben Menschen, aus vielen unterschiedlichen Gründen. In vielen Ländern ist (Bürger)Krieg, aus vielen unterschiedlichen Gründen. Welchen Punkt willst du damit machen? Das wir alle abholen sollen und ins deutsche "Paradies" bringen.
Du bist auch nicht verpflichtet, dich für die Vergewaltigungsopfer von Köln einzusetzen. Die könnten dir doch auch egal sein. Ist der für dich entscheidende Unterschied, dass sie echte, richtige, stolze Deutsche mit abendländischer Kulturauffassung und vorbildlicher deutscher Tugend sind?
Die Menschen in Köln liegen genau so wenig in deiner Sphäre wie die Menschen aus Deir Essor.

Wir können einem Teil dieser Menschen helfen und du ziehst weiterhin Gründe aus dem tiefsten Sumpf der schlechten Argumente, die deine verquere Auffassung decken sollen.
 
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DeletedUser41767

Gast
Ich bin der Meinung, dass sich jeder einmal Folgendes fragen sollte:

Wäre ich selber bereit einen mir unbekannten Flüchtling, der meine Sprache nicht spricht und eventuell stark unterschiedliche kulturelle Vorstellungen hat, in meinen eigenen vier Wänden aufzunehmen, weil nicht mehr genug Wohnungen/Unterkünfte vorhanden sind ?

Ich denke, dass dabei dann auf einmal viele Leute nicht mehr pro Flüchtlingsaufnahme wären, weil es dann auf einmal ihr Leben stark beeinflusst. Ich denke für viele ist das Flüchtlingsproblem irrelevant, da sich durch die Flüchtlingskrise einfach keine spürbaren persönlichen Einschränkungen ergeben. Allerdings würde ich wetten, dass falls das so kommen würde, die Stimmung auf einmal stark umschlagen würde in contra Flüchtlinge.
Allerdings ist das nur meine Einschätzung. Vielleicht denke ich ja viel zu schlecht von den Menschen.
 
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DeletedUser25900

Gast
wozu sollte sich das jeder fragen, solange genug sinnvolle alternativen da sind (und diese nicht andauernd angezündet werden)?

btw ich könnte mir sehr gut vorstellen, jmd aufzunehmen sofern ich genügend platz und zeit hätte um mich auch etwas um diese person(en) zu kümmern
 

DeletedUser41767

Gast
wozu sollte sich das jeder fragen, solange genug sinnvolle alternativen da sind (und diese nicht andauernd angezündet werden)?

btw ich könnte mir sehr gut vorstellen, jmd aufzunehmen sofern ich genügend platz und zeit hätte um mich auch etwas um diese person(en) zu kümmern

Weil wenn man dazu nicht bereit ist, nicht für Flüchtlingsaufnahmen sein kann ohne die Realität zu verkennen. Das würde mMn. unter Doppelmoral oder Realitätsverlust fallen.

Je mehr Flüchtlinge kommen werden (und angeblich werden es ja nur noch mehr), desto mehr werden wir leisten müssen und Seehofers Obergrenze scheint ja auch nicht sonderlich positiv aufgenommen zu werden. Allerdings wird man sowas brauchen, wenn nicht alle dazu bereit sind das Maximum zu geben.

Schaffen wir das doch nicht ?
 

DeletedUser51374

Gast
Ich bin der Meinung, dass sich jeder einmal Folgendes fragen sollte:

Wäre ich selber bereit einen mir unbekannten Flüchtling, der meine Sprache nicht spricht und eventuell stark unterschiedliche kulturelle Vorstellungen hat, in meinen eigenen vier Wänden aufzunehmen, weil nicht mehr genug Wohnungen/Unterkünfte vorhanden sind ?

Ich denke, dass dabei dann auf einmal viele Leute nicht mehr pro Flüchtlingsaufnahme wären [...]

Ich wäre auch nicht bereit mir irgendwelche wildfremden Deutschen in die eigenen 4 Wände setzen zu lassen. Aber die Logik erschliesst sich mir nicht, denn niemand erwartet das man Flüchtlinge privat aufnehmen muss. Hier herrscht nach wie vor das Recht auf Privatssphäre.

Es ist ein Unterschied ob ich draussen fremden Menschen begegne oder in meiner Wohnung.

_____

Teilweise verstehe ich auch nicht das Problem mit den Flüchtlingsunterkünften, es gibt in Deutschland so viele leere Gebäude die noch in Takt sind, alte Wohnblöcke aus den 70er/80er Jahren. Es wäre kein Problem die Menschen dort unterzubringen wenn die Gebäude den Kommunen gehören.
Oftmals ist es sogar so, dass die Kommunen rum jammern das sie die Blöcke nicht voll bekommen und sie lieber abreißen.
 
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Schwertfisch

Gast
Weil wenn man dazu nicht bereit ist, nicht für Flüchtlingsaufnahmen sein kann ohne die Realität zu verkennen. Das würde mMn. unter Doppelmoral oder Realitätsverlust fallen.

Das heißt im Gegenzug, dass ich von jedem Befürworter eines Krieges gegen irgendeinen Diktator die Bereitschaft erwarten kann, ins Kriegsgebiet zu gehen und dort selbst zu kämpfen? Jeder, der die Politik Putins ablehnt, muss nun an die Front in der Ost-Ukraine? Jeder, der den Ausstieg aus der Atomkraft fordert, muss selbst einen Dynamo tragen?

Nein - die Aussage ist schlichtweg Blödsinn. Das Übertragen staatlicher/hoheitlicher Aufgaben auf Privatpersonen ist Schwachsinn. Dieses "die Gutmenschen nehmen selbst keine Flüchtlinge auf"-Geseiere ist absurd. Ich verlange übrigens auch nicht, dass IRGENDWER Flüchtlinge bei sich zuhause aufnimmt. Ich verlange nur, dass wir dies ALS GESELLSCHAFT tun und als Gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstehen.

Allerdings wird man sowas brauchen, wenn nicht alle dazu bereit sind das Maximum zu geben.

Weil die Syrer an der Grenze umdrehen wenn wir ihnen mitteilen, dass "Boot ist voll"?
 

DeletedUser41767

Gast
Ich wäre auch nicht bereit mir irgendwelche wildfremden Deutschen in die eigenen 4 Wände setzen zu lassen. Aber die Logik erschliesst sich mir nicht, denn niemand erwartet das man Flüchtlinge privat aufnehmen muss. Hier herrscht nach wie vor das Recht auf Privatssphäre.

Es ist ein Unterschied ob ich draussen fremden Menschen begegne oder in meiner Wohnung.

Ok, dann ist uns unser Lebensstandard, aber doch wichtiger als das Leben von Flüchtling Nr. 5.677.455, weil irgendwann werden auch alle diese Wohnblöcke, die frei stehen und bewohnbar sind, voll sein. Was dann ? Weiter Container/Zelte aufstellen und die Flüchtlinge dort unterbringen ? Weiterer Wohnungsbau - wer zahlt das ?
Integration wird so nicht gelingen. Es kann viel Wohnraum frei stehen, aber wenn der weit weg von jeder Arbeitsmöglichkeit ist, werden die Flüchtlinge dort auch keine Integration schaffen. Mit dem freien Wohnraum kann man dann Schutz bieten, aber mit langfristiger Integration in die Gesellschaft wird das so nichts und je mehr Flüchtlinge es werden desto teurer wird es. Eine Obergrenze will man auch nicht, weil das ist ja CSU-Humbug.

Außerdem haben wir ja selber 2,5 Mio Arbeitslose und ich glaube kaum, dass die alle so wie der auf RTL und sonstigen Sendern propagierte Hartz 4 Empfänger ist, der gar nicht arbeiten will. Den konnte man keine Arbeit beschaffen.
Mit den Flüchtlingen wird man das zum Großteil auch nicht schaffen. Das einzige was man mit denen machen kann ist die ausbeuten. Das steht, dann aber wieder im Kontrast zum Helfen.^^
Ohne Arbeit = keine Integration

Ich bin dafür Flüchtlinge aufzunehmen nur finde ich Argumente wie "Die Flüchtlinge kann man integrieren und die werden schon bald Teil der deutschen Gesellschaft sein." unglaubwürdig, weil das, auch wenn ich mir es wünsche, wird in der Realität nicht passieren.

Ich kenne jemanden dessen Eltern aus Italien nach Deutschland vor ca. 40 Jahren "ausgewandert" sind. Seine 70-jährige Mutter kann bis heute nicht genug deutsch um alleine zum Arzt zu gehen. Er muss sie da immer hin begleiten.
Ich treffe jetzt mal die Aussage, dass die kulturellen Unterschiede zwischen Italien und Deutschland vor 40 Jahren nicht so groß waren wie die vom nahen Osten und Deutschland heute. Also wird es da noch schwerer. Wie soll ich glauben können, dass sich die Flüchtlinge größtenteils integrieren können ?

Das heißt im Gegenzug, dass ich von jedem Befürworter eines Krieges gegen irgendeinen Diktator die Bereitschaft erwarten kann, ins Kriegsgebiet zu gehen und dort selbst zu kämpfen? Jeder, der die Politik Putins ablehnt, muss nun an die Front in der Ost-Ukraine? Jeder, der den Ausstieg aus der Atomkraft fordert, muss selbst einen Dynamo tragen?

Nein - die Aussage ist schlichtweg Blödsinn. Das Übertragen staatlicher/hoheitlicher Aufgaben auf Privatpersonen ist Schwachsinn. Dieses "die Gutmenschen nehmen selbst keine Flüchtlinge auf"-Geseiere ist absurd. Ich verlange übrigens auch nicht, dass IRGENDWER Flüchtlinge bei sich zuhause aufnimmt. Ich verlange nur, dass wir dies ALS GESELLSCHAFT tun und als Gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstehen.



Weil die Syrer an der Grenze umdrehen wenn wir ihnen mitteilen, dass "Boot ist voll"?

Interessante Aussage. Einen Flüchtling bei sich aufzunehmen ist also so als würde man im Krieg kämpfen. So schlimm ?

Eine staatliche Aufgabe ist immer auch die Aufgabe des Einzelnen im Staat. Dadurch, dass du Steuern zahlst, hast du deine private Aufgabe erledigt. Aber da endet es dann auch. Ich bin mir durchaus im klaren, dass die Frage extrem empfunden werden kann, ich kann deine Sichtweise 100% nachvollziehen und die Frage ist keineswegs ernst gemeint, sondern soll nur zeigen, dass irgendwo eine Grenze ist und die meisten eben nicht selbstlose Helfer sind.

Ich persönlich habe aber ein Problem damit zu sagen: ich bin für die Aufnahme von Flüchtlingen, aber ich will keinem vom Tod bedrohten Flüchtling, der an meiner Tür klopft, aufnehmen. Ich zahle Steuern und damit bin ich von meiner Schuld frei, wenn weitere Flüchtlinge kommen und meine Steuern nicht mehr reichen für alle.

Wenn ich keinen Flüchtling bei mir aufnehmen will, wie kann ich dann guten Gewissens sagen ich sei für Flüchtlingsaufnahme ohne "Obergrenze" ?
Ich hätte da gerne eine Erklärung.
 
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DeletedUser28663

Gast
So so, aber was wenn ich mich - wie ich schon angedeutet habe - mit diesem "Deutschland" nicht mehr (richtig) identifizieren kann, weil es mich zunehmend befremdet, löst sich dann mein Selbst auch auf?!? Wird hier sogar noch philosophisch.
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Das sind Themen für mehrere Diplomarbeiten in Bereich Politik und Soziologie. Wer ist für dich eigentlich der Souverän? Vielleicht kommt dann zumindest etwas Klarheit rein.
Der Souverän ist das Volk, aber das äußert sich in der Demokratie auch nur in Form eines abstrakten Gesamtwillens, der die Herrschaft an den Staat delegiert.

Aber das können dir andere woanders vielleicht besser erklären, um beim Threadthema zu bleiben nur ein paar Anektdoten:
Man beruft sich auf "uns", die "deutschen zuerst": "das Volk". Das ist schon recht absurd, wenn man bedenkt, dass das Volk ein recht unbestimmter, heterogener Haufen (außer der Bestimmung, dass es unter eine in Grenzen gesetzten politischen Herrschaft ist), dessen Einzelteile vollkommen widersprüchliche Interessen haben. Im Volksbegriff harmonisiert sich die gesellschaftliche Konkurrenz (etwa zwischen Mehrheit und MinderheitEn und vor allen: Arbeitgebern und Arbeitnehmern, da gibts aber auch weitere Widersprüche), weil alles in einen Topf geworfen wird, was nur theoretisch zusammen passt, praktisch aber gegeneinander arbeitet.
Zudem ist der Charakter eines Volkes, weil er eben einer politischen Herrschaft in Grenzen unterliegt, konsequent zuende gedacht immer ein rassistischer, weshalb dieser blöde Versuch, Rassismus mit Moral zu bekämpfen, auch immer wieder scheitern wird.

Ich will ja nicht wieder zu radikal daherlabern, aber der Leitspruch von wegen "Wir sind das Volk und "für uns sollte Politik da sein" ist insofern eben ideologisch, weil Politik immer nur ein (ausgehandelter und in der überwiegenden Mehrheit der Fälle zeitlich begrenzter) Kompromiss zwischen vielen verschiedenen Interessen innerhalb einer politischen Gemeinschaft sein kann, niemals so ein harmonisiertes Bestreben "zum Wohle aller" (das heißt zum Wohle der Deutschen, Franzosen, Chinesen, x-beliebige Nation).

Das funktioniert nur im Kopf. Deshalb bitte nicht auf sowas wie das Volk berufen, ganz davon abgesehen, dass es, KONSEQUENT zuende gedacht, im Vernichtungswahn endet.
 
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