Forenkolleg: Naturwissenschaften

DeletedUser37828

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vieleicht findeste bilder oder so^^.das was mich interesiert wo die sachen hingehen die ein schwarzes loch aufsaugt.ich stell mir zeitreisen einfach vor,warum muss es auch schierig sein?vermutungen giebts viele aber da es nicht stimmen muss kann auch einfach sein^^
 

Schwertfisch

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vieleicht findeste bilder oder so^^.das was mich interesiert wo die sachen hingehen die ein schwarzes loch aufsaugt.ich stell mir zeitreisen einfach vor,warum muss es auch schierig sein?vermutungen giebts viele aber da es nicht stimmen muss kann auch einfach sein^^

Wo die "hingehen"? Weißt Du eigentlich, was ein Schwarzes Loch ist? Nur so rudimentär?
 

DeletedUser37828

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man weis gewisse dinge darüber.aber beweise wie es genau funktioniert giebts nicht.aber würde gern wissen was du drüber weist
 

Schwertfisch

Gast
man weis gewisse dinge darüber.aber beweise wie es genau funktioniert giebts nicht.aber würde gern wissen was du drüber weist

Ich würde es bevorzugen, wenn Du mal so ein wenig Deine Grundlagenkenntnisse aufbauen würdest, das könnte viele Diskussionen extrem abkürzen.

Ein "Schwarzes Loch" ist nichts anderes als eine extrem komprimierte gigantische Masse, deren Ereignishorizont die Fluchtgeschwindigkeit des Lichts übertrifft. Schwarze Löcher sind die Endform des Lebenszyklus von Sternen mit ausreichender Masse, im Gegensatz zu z.B. Neutronensternen oder Pulsaren. "Sachen" die "in ein schwarzes Loch fallen" schreiten in keinen "Tunnel" sondern werden einfach Teil der Masse, weshalb Schwarze Löcher auch wachsen, solange sie ausreichend "Futter" bekommen.

Doch, man weiß genau wie Schwarze Löcher "funktionieren" - aber ich befürchte, "Beweise" in Deinem Verständnis des Wortes gibt es gar nicht.
 

DeletedUser37828

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bißchen wasweis ich schon aber nicht alles.drum dikutiert man ja.es geht nicht drum etwas klarzustellen sondern gegensäzliche meinungen zu teilen.und schau mal auf wiki.es giebt 6 verschiedene arten von schwarzen löchern.da steht auch das die die materie abgeben.und sehen kann es keiner weil es nicht annähernd in der nähe ist.mach mir mal nen link zu deiner ausage^^.soltest dich echt mal informieren.auserdem ist es nicht bewiesen wie es nun genau funktioniert.
 

DeletedUser37828

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ne,so wollt ichs auch nicht ausdrücken^^.steht auch in schulbüchern oder so.kann man nicht dagensprechen.kenn ich mich auch nicht aus
 
das fand ich sehr interesant.auserdem viel mir auf das du sehr engstirnig denkst und nicht mal die möglichkeit in der zuckunft,in bedracht ziehst das zeitreisen funktionieren werden

Damals als Groß- und Kleinschreibung noch ein Zeichen von Wissen war, war eine Reise in die Zukunft zwar theoretisch möglich. Allerdings nur aufgrund der Zeitdilatation und die ist im Erdorbit zu gering.
 
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- mistake -

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und ich dachte, das war noch früher, als es noch kommaregeln gab, spock...
 

Bruthor

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Auch wenn in den Community-Foren gerne Off-Topic diskutiert wird, finde ich, dass eine Diskussion zur Rechtschreibung und Interpunktion (auch wenn ich dies befürworte) nicht in diesen Thread gehört. Bitte bleibt beim Thema.
 

Schwertfisch

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Somit können wir gerne wieder zum eigentlichen Thema zurückkommen...und da die Sprache auf Schwarze Löcher fiel, hier mal ein kleines Essay zu Sternen, zur Sternentstehung, zur habitablen Zone in der Milchstraße, zur habitablen Zone in unserem Sonnensystem und zum Lebenszyklus von Sternen.

Sternentstehung
Unter den Sternen stellt unsere Sonne einen einigermaßen ungewöhnlichen Vertreter dar. Mit ihrer Masse von 1 SM (also EINE Sonnenmasse - was sich einfach daraus ergibt, dass sie quasi als Skala für Sonnenmassen gewählt wurde), stellt sie eine eher kleine Ausgabe eines Sterns dar, was für die Entstehung von Leben in unserem Sonnensystem von größter Wichtigkeit ist. Ich bediene mich hier mal Bildern aus Wikipedia um aufzuzeigen, wie groß die Sonne im Vergleich zu den Planeten ist und wie klein sie im Vergleich zu anderen bekannten Sonnen ist:

Star-sizes.jpg


Wir Ihr hier gut sehen könnt, ist unsere Sonne zwar im Vergleich zur Erde geradezu gigantisch, im Vergleich zu Sternen wie VV Cephai A mit gut 100 Sonnenmassen und der 1600fachen Größe, aber ein wahrer Zwerg.

Sterne entstehen in den sogenannten Sternentstehungsgebieten in Galaxien. Dieses sind Gebiete hoher Dichte, in denen immer wieder Sterne entstehen können und wieder vergehen. Die Sternentstehungsgebiete befinden sich bei Kugelgalaxien verstärkt im Zentrum der Galaxie, bei "Balkenspektralgalaxien", wie unserer Milchstrasse, liegen die Sternentstehungsgebiete im Zentrum und in den dichteren Spektralarmen. Nun in diesen Lagen ist es möglich, dass ausreichend Gas vorhanden ist um zu einer Sternbildung zu führen. In den Zwischenräumen zwischen den Spektralarmen und in den Außenbereichen der Milchstraße ist die Gasdichte zu niedrig, um noch Sterne erzeugen zu können.

583px-The_Horshead_Nebula.jpg


Wie entsteht nun also ein Stern? Wenn sich in einem Gasnebel (Foto zeigt den Pferdekopfnebel) eine ausreichend hohe Dichte an Gas befindet (sogenannter 'Jeans Faktor') beginnt das Gas unter der eigenen Schwerkraft in sich zusammen zu fallen und einzelne Inseln höherer Dichte zu formen, die aufgrund der damit weiter zunehmenden punktuellen Gravitation weiteres Gas akkumulieren und somit schließlich einen quasi-festen Körper bilden, einen Stern. In Sternentstehungsgebieten fällt dabei nicht alles Gas an einem Punkt zusammen sondern es bilden sich in mehreren Inseln Sterne aufgrund der lokal jeweils zunehmenden Gravitation und der regionalen Verstärkung der Anziehungskraft der zunehmen dichter werdenden lokalen Gasmasse. Die Masse des sich verdichtenden Gases legt damit auch den "Werdegang" des zukünftigen Sterns fest, mehr dazu in Part II.
 

DeletedUser43331

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Ein paar Fragen dazu: (wenn diese in Part II beantwortet werden, einfach ignorieren)
Von welcher Größenordnung sprechen wir hier? Nebelgröße?
Wenn dort ein Stern entsteht, müsster er dann nicht "Löcher" in den Nebel reißen, weil er die umliegende Materie anzieht? Also den Nebel nach und nach aufbrauchen? Wie lange existiert so ein Stern im Nebel?
 
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Schwertfisch

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Von welcher Größenordnung sprechen wir hier? Nebelgröße?

Es wird mal wieder alle Vorstellungskraft des menschlichen Geistes sprengen. Der Pferdekopfnebel ist übrigens eines der hellsten Gebiete in unserem Nachthimmel (nur nicht im sichtbaren Licht zu erkennen). Er ist halt nur (obwohl in unserer Galaxie) immer noch extrem weit weg.

Also hier die übliche astronomische Berechnungsgrundlage:

Das Licht legt in einer Sekunde 300.000 km zurück. Wir sprechen hier also von einer Lichtsekunde. Das ist ungefähr die Entfernung von Mond zur Erde. Die Entfernung zur Sonne beträgt bereits 8 Lichtminuten (144.000.000 km). Ja, 144 Millionen Kilometer. Da schenkt unser Geist schon ab. Bei einem Lichtjahr (1 Astronomische Einheit, Abkürzung AE) reden wir über eine Entfernung von 9,5 Billionen Kilometer.
Der Pferdekopfnebel ist von der Erde ca. 1500 Lichtjahre entfernt (rechne es Dir selbst aus...1.500 x 9,5 Billionen Kilometer) und er misst in der Ausdehnung ca. 3 Lichtjahre im Durchmesser. Seine Masse wird mit dem 27fachen der Sonne angegeben.

Wenn dort ein Stern entsteht, müsster er dann nicht "Löcher" in den Nebel reißen, weil er die umliegende Materie anzieht? Also den Nebel nach und nach aufbrauchen? Wie lange existiert so ein Stern im Nebel?

Richtig, nach und nach wird alles Gas eines solchen Sternentstehungsgebietes "aufgesaugt", also bei der Sternentstehung verbraucht. Aber hier reden wir wiederum von Prozessen, die mehrere hundert Millionen, teilweise Milliarden, Jahre dauern. Dabei kommt es zu recht unterschiedlichen Sternkonstellationen.

Die Masse des Gases, die der Stern in seiner näheren Umgebung einsammeln konnte, bestimmt die Lebensdauer. Je größer sie ist, desto kürzer ist das Leben des Sterns. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Kernfusionsprozesse im Sterneninneren mit einer zunehmend größeren Geschwindigkeit ablaufen, je größer der Gravitationsdruck der Sternenmasse auf das eigene Zentrum des Sterns ist. Dies bedeutet, dass zum Beispiel die massereichsten Sterne ihren "Brennstoff" in wenigen einhundertausend Jahren verbraucht haben, während es bei den kleineren Sternen zig Milliarden bis Billionen Jahre dauern wird, bis sie ihre "Hauptreihe" fusioniert haben - einige werden dazu also noch länger brauchen, als das Universum alt ist und alt wird. Unsere Sonne hat mit einem Alter von 4,6 Milliarden Jahren ihre erste Hauptreihe noch nicht einmal zu 50% durchlaufen.

Als "Hauptreihe" bezeichnet man dabei den Kernfusionsprozess in einem Stern. Zunächst wird das bei der Sternbildung eingesammelte Gas (überwiegend Wasserstoff) zu Helium fusioniert. Dieser Fusionsprozess dauert ca. 90% der Gesamtlebensdauer des Sterns. Anschließend erfolgt die Fusion von Helium zu Kohlenstoff, dann von Kohlenstoff zu Neon, von Neon zu Sauerstoff und anschließend von Sauerstoff zu Silicium, bis die letzte Phase des "Brennens schwerer Elemente" erreicht wird, in der Silicium zu Eisen fusioniert wird. Danach ist keine weitere Fusion mehr möglich, da der Fusionsprozess keine Energie mehr freisetzt. Was im Anschluss passiert, ist unmittelbar von der Gesamtmasse des Sterns (die ja immer noch unverändert ist) abhängig. Dazu komme ich aber im zweiten Teil.
 

DeletedUser42699

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hi schwertfisch, gefällt mir sehr gut,was du schreibst. hätte gleich eine frage.nun unser verstand ist ja eigentlich gedacht,sich in der
welt zurechtzufinden(überlebenskampf in den jahrtausenden) ein wunder das wir in der lage sind,als menschen sich über dinge gedanken
machen zu können wo nicht unbedingt zum überlebenskampf nötig sind.
frage gibt es eine konstande im universum wo überall gelten kann,also was sich nicht verändert (schwarze löcher gelten ja womöglich die
vier konstanten bekannten naturkräfte nicht?) und noch ne frage.ist die mathematik eine erfindung des menschen?oder war die schon immer da?
 
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Schwertfisch

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So, da dies im Fusionsenergie-Thread so viele Diskussionen auslöst, möchte ich mich hier mal ein wenig mit dem "intergalaktischen Teilchensalat" befassen. Beginnen wir dabei mit dem bekanntesten aller Atommodelle, dem "Bohrschen" Atommodell. Dies ist zwar komplett falsch, hilft aber die Grundlagen zu verstehen. Wie sieht also so ein Atom aus? Machen wir es mal am einfachsten aller Atome fest: Dem Wasserstoffatom (H):

Wasserstoff-Atom.jpg

In der Mitte sehen wir den massiven Atomkern, der von dem äußerst kleinen aber flinken Elektron umkreist wird. Um einen Vergleich aufzustellen: Der Atomkern des Wasserstoffatoms besteht aus einem Proton und null bis zwei Neutronen (Isotope des Wasserstoffs haben also eine höhere Anzahl Neutronen), das Proton ist der positive Ladungsträger, das Elektron der negative Ladungsträger und die anziehende Wirkung zwischen Atomkern (positiv geladen) und Elektron (negativ geladen) wird durch die "Fliehkraft" des Elektrons ausgeglichen, so dass das Elektron nicht in den Atomkern stürzt. Ist natürlich falsch, aber so kann man sich das schön vorstellen. In der Wechselwirkung mit anderen Atomen ist Wasserstoff neutral, da er insgesamt eine ausgeglichene Ladung aufweist, also nicht magnetisch ist.

Die Atommasse des Wasserstoffatoms ist per Definition "1", d.h. alle anderen Atommassen werden im Verhältnis zur Masse des Wasserstoffatoms ausgedrückt. Die Ordnungszahl des Wasserstoffs ist wiederum "1", da hier die Anzahl der Protonen ausschlaggebend ist. Ein Atom mit 2 Protonen ist Helium, mit der Ordnungszahl 2.

Dies führt uns wiederum zu einer ganz netten Erkenntnis was die Fragestellung angeht, ob es noch Elemente im Universum geben kann, die wir nicht kennen. Die Antwort hier ist schlicht: Nein. Wie kommen wir zu dieser anmaßenden Ansicht?

Im Periodensystem der Elemente, wahrscheinlich kennen die älteren Semester noch diese riesen Tafeln die immer in den Physikräumen in der Schule hing:


5vIY9Wb_sWiC_7ipoGCC.jpg

Diese Tafel ist nach der Ordnungszahl der Elemente aufgebaut und wir kennen dementsprechend alle Elemente von Wasserstoff mit der Ordnungszahl (Protonenzahl) 1 bis hin zum Element Ununennium (der Name ist Küchenlatein für "119num" - die Namen der hohen Elemente sind nicht sonderlich kreativ) mit der Ordnungszahl 119. Die hohen Elemente, ab Ordnungszahl 83, sind radioaktiv und zerstrahlen in Elemente geringerer Ordnungszahl - somit ist Blei (Ordnungszahl 82) das letzte stabile Element. Die Elemente mit den höchsten Ordnungszahlen zerstrahlen dermaßen schnell, dass ihr Vorkommen in der Natur nicht nachgewiesen werden kann und bisher nur künstliche Erzeugungen möglich waren. So hat das Element 119 eine Halbwertszeit von wenigen Mikrosekunden.

Hat man also vor Augen, dass alle Elemente nach ihrer Ordnungszahl sortiert sind und sie sich durch die Anzahl der Protonen unterscheiden und es wiederum keine halben oder teiligen Protonen gibt, zeigt sich, dass das Periodensystem der Elemente vollständig ist, es passen keine Elemente in "Lücken", da Ordnungszahl 7,5 (als Beispiel) nicht vorkommen kann, da es keine halben Protonen gibt. Wenn also wieder einmal in einer Diskussion die Aussage fällt, dass wir "doch nicht wissen können, was es 'da draußen im Weltall noch an Elementen gibt'", so kann dieser Aussage leicht widersprochen werden. Nur die Elemente 1-83 können in der Natur langfristig vorkommen, alle anderen Elemente zerstrahlen mit unterschiedlichen Halbwertszeiten.

Mit dem Aufbau der einzelnen Teilchen werde ich mich im Weiteren befassen.
 

DeletedUser41351

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2 Frage dazu:

1. Könntest du einen Link posten wo man etwas über "Ununennium" nachlesen kann.
Mein PSE geht nämlich nur bis zum Ununoctium und ich finde auch kein PSE bei dem das anders ist...
Da dieses Element ja einiges neues bringen würde (8.Periode z.B.) würde mich das genauer interessieren.

2. Wenn du mit deinen Ausführungen zu Atomen etc. fertig bist, wäre ein weiteres interessantes Thema die Teilchen die kleiner sind.
Man hört da ja immer wieder von Quarks, Neutrinos, Higgs-Teilchen und was weiß ich was noch alles (meistens (immer?) dann auch mit dem entsprechenden Antiteilchen dazu). Die Teilchen nach dem Bohrschen Modell glaube ich verstanden zu haben, die kleineren Teilchen kann ich aber nicht so recht einordnen.
 

Schwertfisch

Gast
2 Frage dazu:

1. Könntest du einen Link posten wo man etwas über "Ununennium" nachlesen kann.
Mein PSE geht nämlich nur bis zum Ununoctium und ich finde auch kein PSE bei dem das anders ist...
Da dieses Element ja einiges neues bringen würde (8.Periode z.B.) würde mich das genauer interessieren.

Du hast natürlich Recht - Element 119 ist bisher noch nicht nachgewiesen worden und konnte bisher noch nicht erfolgreich synthetisiert werden, damit ist Element 118 das letzte bekannte und nachgewiesene Element. Die Ausführungen zu Element 119 sind bisher noch spekulativ und auch wenn man sich über die Art der möglichen Synthetisierung theoretisch klar ist, sind bisherige Versuche in Teilchenbeschleunigern noch erfolglos gewesen.

2. Wenn du mit deinen Ausführungen zu Atomen etc. fertig bist, wäre ein weiteres interessantes Thema die Teilchen die kleiner sind.
Man hört da ja immer wieder von Quarks, Neutrinos, Higgs-Teilchen und was weiß ich was noch alles (meistens (immer?) dann auch mit dem entsprechenden Antiteilchen dazu). Die Teilchen nach dem Bohrschen Modell glaube ich verstanden zu haben, die kleineren Teilchen kann ich aber nicht so recht einordnen.

Ja, das soll Bestandteil der Betrachtung der Elementarteilchen sein.
 

Schwertfisch

Gast
Dann wollen wir uns mal dem Teilchenzoo zuwenden. Historisch betrachtet stammt das Wort "Atome" ja noch von den lieben alten Griechen - "Atomos - das Unteilbare." Es hat sich allerdings herausgestellt, auch wenn es ein paar Tausend Jahre dauerte, dass das mit dem Unteilbar bei den Atomen nicht so ganz stimmt. Heute wissen wir, dass Atome aus dem Atomkern und Elektronen bestehen, und hier wiederum, dass der Atomkern aus Neutronen und Protonen besteht. Also war man lange Zeit der Ansicht, die uns bekannte Material besteht aus diesen 3 kleinsten Teilchen: Neutronen, Protonen und Elektronen. Diese galten als unteilbar. Wie sich herausstellte, hatte man hierbei immerhin zu einem Drittel Recht: Elektronen sind nicht mehr teilbar, sie sind ein Elementarteilchen. Bei den Neutronen und Protonen sollte sich herausstellen, dass diese aus noch kleineren Teilchen zusammengesetzt sind. Dazu unten mehr.

Wie klein sind also solche Elementarteilchen und viele von ihnen befinden sich in einer uns vorstellbaren Gewichtsgröße? Hier können wir uns bei Enrico Fermi bedanken, dessen Name zwar ebenfalls unteilbar mit dem Manhatten-Projekt und damit der ersten Atombombe verbunden ist, der aber dennoch als einer der bedeutensten Physiker des 20. Jahrhunderts gilt. Fermi war dafür bekannt, logisch und durch Deduktion Fragen abschätzend zu beantworten, für die man ansonsten keine richtige Messmethode fand - dies sind die sogenannten "Fermi-Probleme". Was nun den Teilchengehalt eines Menschen angeht, kann man in etwa wie folgt abschätzen:

- Durchschnittsgewicht des erwachsenen Menschen = 75kg
- ~70% des Menschen bestehen aus Wasser
- Die Wassermenge liegt bei 52,5kg (70% von 75kg)
- Wasser ist das Molekül H2O, bestehend aus einem Sauerstoffatom und 2 Wasserstoffatomen. Gemeinsam haben diese das Atomgewicht 18 (2x1 für den Wasserstoff, 1x16 für den Sauerstoff) - Merke: Dies ist keine Gewichtsangabe.
- Seitensprung in die Chemie: 1 Mol (chemische Einheit) Wasser ist definiert als 18g Wasser - wie die Chemiker ein Mol definieren, wie das mit dem Atomgewicht in Verbindung steht, etc. müsst Ihr mal unter " Loschmidt- oder Avogadrozahl" nachschauen. Nach der Definition des Mol besteht 1 Mol aus 602 Trilliarden Atomen
(
18ccd8e0eaf0789cfceb2801bc796c06.png
) -> Avogadrozahl (Konstante)
- 18g Wasser besteht demnach aus 602 Trilliarden Atomen und der Mensch zu 70% aus Wasser, also haben wir 52,5k = 52.500g Wasser - dies entspricht 2916 Mol Wasser. Am Ende dieser Rechnung kommen wir zu der Aussage, dass alleine der menschliche Wasseranteil aus 7,5 x 10^27 Atomen besteht - das ist eine 7,5 mit 27 Nullen dran. Also nur der Wasseranteil des Menschen besteht aus 7.500.000.000.000.000.000.000.000.000 - eine Zahl, die selbst in Zeiten der Finanzkrise und Billionen-Rettungspaketen unsere Vorstellungskraft sprengt. Und wir reden hier von Atomen, nicht von Elementarteilen - und auch nur der Wasseranteil.

Fassen wir zusammen: Die Dinger sind echt klein. Und überall sind schrecklich viele davon.

Wie vorher schon angeführt, ist das Elektron ein Elementarteilchen und gehört zur Gruppe der "Leptonen". Die Leptonen sind nun wiederum eine Kategorie von Elementarteilchen, neben den Eichbosonen und den Quarks. Also merke: 3 Gruppen von Elementarteilchen.

Zu den Leptonen gehören die Elektronen, das Elektron-Neutrino, das Myon-Neutrino, das Myon, das Tauon und das Tauon-Neutrino. Die Neutrinos sollen später in einer Gruppe vorgestellt werden. Myon und Tauon sind auch so Sonderfälle...das Elektron soll uns zur Betrachtung erst einmal reichen. Die Leptonen unterliegen der schwachen Wechselwirkung und der Gravitation, soweit sie keine Ladung haben. Das Elektron als negativ geladenes Teilchen unterliegt auch der elektromagnetischen Wechselwirkung aufgrund seiner Eigenladung.

Die Eichbosonen sind jene Teilchen, die als die "Kraftmittler" gelten - diese sind also die "Träger" der elektromagnetischen Wechselwirkung, der Gravitation, der Kernkräfte (schwach und stark). Wichtigstes Merkmal der Eichbosonen in der Standardtheorie ist, dass sie masselos sind - damit unterliegen sie natürlich auch nicht der Gravitation, mit Ausnahmen wiederum. Ich will hier auf die Eichbosonen an dieser Stelle aber noch nicht eingehen, die Dinger sind echt kompliziert.

Die dritte Gruppe der Elementarteilchen sind die Quarks - aus diesen bauen sich die Neutronen und die Protonen zusammen. Es gibt sechs unterschiedliche Quarks:
Up-Quark, Down-Quark, Strange-Quark, Charm-Quark, Bottom-Quark und Top-Quark. Ja, die Namen sind bizarr, in der Physik spricht man hier vom "Flavour" des Quark - also dem Geschmack. Was auch immer "Strange" für ein Geschmack sein mag...wichtig ist an dieser Stelle aber nur zu wissen, dass sich zum Beispiel ein Proton immer aus 2 Up- und einem Down-Quark zusammensetzt, das Neutron aus 1 Up- und 2 Downquarks, etc.

Jedes Elementarteilchen besitzt ein entsprechendes Antiteilchen als Bestandteil der Antimaterie und alle vorgenannten Elementarteilchen sind ausschließlich Bestandteil der sogenannten "leuchtenden Materie" - während das Universum und die Welt in der wir leben einen wesentlich höheren Anteil von Dunkler Materie als leuchtender Materie zu haben scheint. Aber gut, mit Dunkler Materie wollen wir nun nicht auch noch anfangen. Für die weiteren Ausführungen in diesem Thementhread reicht erst einmal, sich die folgenden Elementarteilchen zu merken: Die Quarks zur Bildung der Hadronen Neutron und Proton, die Elektronen als Elementarteilchen, die Neutrinos weil die spannend sind und die Photonen, zu denen später noch mehr zu sagen sein wird. Alle anderen Teilchen wollen wir erst mal unter den Teppich kehren - die sind was für Dr. Sheldon Cooper.

Eine schematische Darstellung des Atomkerns müsste also so aussehen:

TbVqPhF3qKqgTTXC2AcX.jpg

und wer möchte kann sich in Österreich eine illustre Tüte Elementarteilchen kaufen

_sgwWEzj5xX4RZduD9a0.jpg

wobei hier das Higgs-Boson noch in der Aufstellung fehlt - dafür sind die Gluonen dabei, die ich gar nicht erst erwähnt habe.

Standardmodell demnach:

626px-Standard_Model_of_Elementary_Particles-de.svg.png
 
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Schwertfisch

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Kleiner Exkurs:

The Neutrinos! THEY HAVE MUTATED!!!

2009 kam passenderweise der Weltuntergangsdramaactionblockbuster "2012" von Roland Emmerich in die Kinos - und wenn der Mann eins drauf hat, dann den Weltuntergang entsprechend zu inszenieren. John Cusack rennt wie ein wilder vor Lava davon, die offensichtlich je nach Wahl seines Verkehrsmittels schneller oder langsamer wird. Aber was hat diesen Weltuntergang eingeleitet? Was ist verantwortlich dafür, dass die Erde sich aufheizt und überall Lava an die Oberfläche tritt und ganze Kontinente in den Abgrund reißt?

2012-543x199.jpg

Zu Beginn des Films sehen wir einen Wissenschaftler in starkem Regen in Indien landen, wohin er durch einen Kollegen bestellt wurde (typischer indischer Akzent, Laborkittel), weil dieser ihm erschreckende Neuigkeiten aus dem Neutrinodetektor präsentieren wollte. Sowas könnte man zwar auch via E-Mail machen, aber offensichtlich waren diese Neuigkeiten so wichtig, dass nun ein amerikanischer Wissenschaftler erst mal stundenlang nach Indien fliegen musste, um sie sich anzuschauen. Was sind nun diese schrecklichen Neuigkeiten? Ein Satz fasst es zusammen: "The Neutrinos, they have mutated and are heating up the planet!!!111elfelfelfzomg".

Der british-irische Comedian Dara o'Briain hat dies in seinem Programm "Craic Dealer" hervorragend verarbeitet.Die Erklärung ist ungefähr so möglich wie "Die Elektronen! Sie sind wütend!" - eine bessere Erklärung für den Weltuntergang wäre es gewesen, "The Latinos, they have mutated and are heating up the planet!" zu rufen und anschließend frenetisch tanzende Gruppen Lateinamerikaner zu zeigen, die den Planeten durch ihre Stimmung aufheizen.

g9wyfLgYiAfaN3_XwoUf.jpg

Also - was sind denn nun Neutrinos? Neutrinos sind Elementarteilchen der Gruppe der Leptonen und eine ihrer herausragendsten Eigenschaft ist jene, dass sie so gut wie gar keine Wechselwirkung uns bekannter Form haben. Die mutieren nicht. Neutrinos waren lange Zeit nur theoretisch aufgrund des Standardmodells der Teilchenphysik vorausgesagt, ihre tatsächliche Detektion gestaltete sich allerdings als äußert schwierig, da sie nun einmal kaum eine Wechselwirkung haben - sie sind sowas von neutral und haben so gar keine Masse, dass man schon Detektoren ungeheuren Ausmaßes braucht, um bei dieser minimalen Wechselwirkung die Teilchen nachweisen zu können - man braucht eine ungeheure Masse von Neutrinos um überhaupt irgendeinen Effekt messen zu können. Wie man das nun macht, kann man schön im "IceCube Neutrino Observatory (http://icecube.wisc.edu/" beobachten - ein gut 1km³ Eis umfassendes Experiment im Polarkreis. Schematisch dargestellt:

IceCube.jpg

Neutrinos entstehen in großer Menge bei Kernfusionsprozessen in Sternen und sind Bestandteil der kosmischen Hintergrundstrahlung. Sie durchdringen ohne weiteres große Masseansammlungen (zum Beispiel die Erde) ohne auch nur eine Spur zu hinterlassen oder irgendwas zu bewirken, da sie ausschließlich der schwachen Wechselwirkung zu unterliegen scheinen. Jede Sekunde wird jeder Zentimeter unserer Körpers von Abermilliarden von Neutrinos durchströmt - und wir merken nix davon. Bisher kann noch niemand wirklich definitiv sagen, wozu die Dinger gut sind. Aber sie sind da. Nachweisbar. Mal schauen, was die Forschung da noch so herausfindet und ob es irgendwann mehr praktische Anwendungen mit Neutrinos geben wird - experimentell wird da schon einiges mit "Neutrino-Teleskopen" versucht, eben weil sich Neutrinos nicht durch Massen beeinflussen lassen, könnten sie eine wesentlich genauere Astronomie ermöglichen, da hier Gravitationslinseneffekte u.ä., alle Einflüsse die eine Ablenkung im elektromagnetischen Spektrum bewirken, wegfallen.

Zu den Neutrinos soll es das erst mal gewesen sein. Aber sie mutieren nicht!
 
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DeletedUser38687

Gast
Ich habe mir den ganzen Thread jetzt mal durchgelesen, aber zum Thema Schwarze Löcher & Zeitreisen ergaben sich bei mir dann doch noch einige Fragen. Teilweise mögen diese schon beantwortet worden sein, und ich habe es einfach nicht im richtigen Kontext verstanden, mich dann bitte darauf hinweisen, und nicht gleich böse werden. ^^

Also, erstens habe ich hier noch nirgends etwas über die Idee des euklidischen Pfadintegrals und dessen Konsequenz gelesen, also den möglichen Effekten (u.a. Hawking-Strahlung), die am EH (Ereignishorizont) oder sogar dahinter stattfinden müssen, um die Energiebedingung nicht zu verletzen, da man andernfalls die komplette Thermodynamik oder aber die Relativitätstheorie über Bord werfen müsste.
Da würde mich ein Erklärungsansatz interessieren.

Zweitens wurde hier noch nicht die Mögliche Verbindung der M- (String-) Theorie zu schwarzen Löchern beleuchtet, ebenso wenig die mögliche Existenz einer eindimensionalen Singularität im "Kern" des schwarzen Loches. Beides durchaus Ansätze, die der Idee vom alles verschlingenden "Loch" widersprechen können.

Erstmal schließen will ich hier mit der Zeitreise, und zwar dem Argument, dass die meisten physikalisch möglichen Zeitreisen ja die Eigenschaft aufweisen, entweder nur in die Zukunft möglich zu sein, oder aber nur in die Vergangenheit bis zu dem Punkt, an dem sie in Betrieb genommen wurden. Auch die eventuelle Existenz von Zeitschleifen kann und sollte im Verlauf der Diskussion mit einbezogen werden.

So, das war's erstmal, ich bin gespannt darauf, was dazu so geschrieben wird.
Ich bezieh mich bei meinen Aussagen übrigens nicht auf unseriöse Internetseiten o.Ä., sondern auf Fachzeitschriften sowie -Bücher, die sich ihrerseits auf die Aussagen angesehener Experten beziehen (was natürlich nicht heißen muss, dass diese Recht haben).
 
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