Gibt es einen allmächtigen Gott

Schwertfisch

Gast
Wie ich auf den Gedanken kam ist einfach es marg zwar irgendwann in der Zukunft möglich sein das man nachweisen kann wie der Ur-Knall entstanden ist heute kann man es noch nicht

Man kann es schon. Das DU es nicht kannst, sollte Dich nicht zu Fehlannahmen verleiten. Zur weitergehenden Lektüre empfehle ich "A universe from nothing" von Lawrence Krauss - wobei es vorher angebracht ist, sich noch ein wenig durch populärwissenschaftliche Lektüre zum Thema Quantenmechanik/Quantenphysik zu arbeiten, um zumindest ein rudimentäres Verständnis der Physik zu gelangen. Ich kann da gerne mit Literaturempfehlungen weiterhelfen. Die Aussage "man kann es noch nicht" ist aber definitiv falsch. Stellt sich natürlich die Frage, ob Du damit bereit bist, Deiner "Gottesidee" abzuschwören - und davon gehe ich einfach mal nicht aus ;)

und deswegen glaube ich daran das irgendwas den Anstoß dafür gegeben hat. Das mag kein Gott geweßen sein oder wie so oft in Mythologie erwänhte weiter entwickelte Wesen oder weiß der Geier was auf jedenfall glaube ich daran.

Damit bist Du auf dem gleichen Irrweg unterwegs wie relativ "berühmte" Köpfe vor Dir auch schon - der fundamentale Fehler hierbei ist es, die menschliche Vorstellung auf das Universum zu übertragen. Demnach muss eine Kontinuität von Ursache und Wirkung vorhanden sein. Nachweisbar ist es aber bei Größenverhältnissen wie der Plank-Länge nicht mehr der Fall - es gibt keine Trennbarkeit mehr von Ursache und Wirkung, im Quantenbereich gilt kein Kausalitätsprinzip. Das ist für uns Menschen ein Problem - für das Universum aber überhaupt nicht. Ein Prozess muss also im Quantenbereich keine Ursache und damit auch keinen "Anstoß" haben - es ist an Dir, diese Vorstellung zu beerdigen, denn mit der Gotteshypothese kommst Du bei der Beantwortung der Frage auch keinen Deut weiter: Was war vor Gott und wer/was hat Deinen "Gott" erschafft? Endlose Regression. Da kommst Du logisch nur raus, wenn Dir klar wird, dass das Universum sich nicht für unsere Vorstellung von seinem Funktionieren interessiert. Bis dahin bist Du auf dem Stand der Naturreligionen: Was nicht erklärbar ist, muss Gott(gemacht) sein - und Gott schrumpft mit jeder wissenschaftlichen Erkenntnis ein wenig weiter, bis er in der Nische hockt, aus der selbst Theologen ihn nicht mehr heraus argumentieren können. Du konntest Dir etwas nicht erklären und hast dann eine Erklärung eingebaut, die die Frage nicht einmal im Grundsatz beantworten kann - warum hast Du das getan?

Die meisten von Euch haben sich ja jetzt zu dem Thema zumindest kritisch, wenn nicht gar total ablehnend geäußert. Da drängt sich mir doch glatt die Frage auf, was die 4.64 Milliarden Anhänger allein der großen fünf Religionen "falsch" machen, sich solch einem Irrsinn hinzugeben, welcher teils auch mit großen Einschränkungen in ihrem Leben verbunden ist.

Ich wage zunächst, die Zahl der Gläubigen in Frage zu stellen - aber das ist ein Nebenkriegsschauplatz. Religionen waren immer ein Teil der kulturellen Prägung und werden es leider wohl auch sehr lange noch sein. Dass dies aber keine rationale Entscheidung eines vernunftbegabten Wesens sondern ein kultureller Druckmechanismus ist, lässt sich schon aufgrund der regionalen Verteilung der unterschiedlichen Glaubensrichtungen erkennen. Es ist ja nun einmal keineswegs so, dass sich die ca. 5 Milliarden Gläubigen irgendwann BEWUSST für eine Religion aus dem Portfolio entschieden haben - bewusste Entscheidungen findet man meist eher bei Konvertiten und bei Ungläubigen. Für den überwiegenden Rest ist ihre jeweilige Religion eine kulturelle Tradition - nicht mehr und nicht weniger. Ich stelle mal die Behauptung auf, dass auch in Deutschland 90% derer, die sich dem Christentum als zugehörig darstellen, nicht einmal die rudimentären Inhalte der Ideologie kennen - aber weil die Familie immer schon christlich war, man Weihnachten so schön feiern kann und es immer so war...bleibt man dann dabei, ohne die Inhalte auch nur annähernd zu kennen. Man könnte mit Sicherheit leicht mindestens 10 Aussagen von Jesus finden und sie als anonymes Zitat vermeintlichen Gläubigen vorsetzen und würde wüsten Protest ernten, kombiniert mit der Nachfrage, wer denn so eine Unverfrorenheit von sich gegeben haben mag.

Die Prägung innerhalb der Kindheit mag bei dieser Frage eine enorme Rolle spielen, doch gibt es auch Atheisten die plötzlich zu einem Glauben konvertieren.

Es mag wenige Fälle geben, in denen "Ungläubige" sich dann doch für eine Religion entscheiden, der weitaus größere Trend in der Bewegung ist aber weg von den Religionen hin zum Atheismus oder zur "Spiritualität", die manchen als eine Alternative zur Religion erscheint, aber nicht weniger bescheuert ist. Da kann man dann weiterhin dem "höheren Wesen", der "mächtigen Wesenheit" oder irgendwelchen sonstigen physikalisch nicht existenten Phänomenen nachhängen, braucht sich aber nicht mehr als religiös zu bezeichnen. Wobei es nun wirklich vom Irrsinn her keinen Unterschied macht, ob ich nun an Jahwe glaube oder meine, durch Handauflegen und kosmische Energien irgend wen heilen zu können. Es ist dann Schwachsinn in Tüten (meist Globuli). Manche versuchen anhand dessen abzuleiten, dass es im Menschen irgend eine besondere Empfänglichkeit für "Spiritualität" gäbe, aber philosophisch ist das extrem dünn. Es fängt schon bei der Problematik an, was "Spiritualität" eigentlich sein soll. Wer beim Anblick der Blauen Moschee beeindruckt ist und die Schönheit des Gebäudes und seine Pracht als spirituelles Erlebnis wahrnimmt, mag anschließend der Meinung sein, etwas Göttliches erfahren zu haben. Die gleichen Gefühle sollten sich aber bei einem Besuch des LHC einstellen und wir wissen definitiv, dass da nix "überirdisches" dran mitgearbeitet hat.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

DeletedUser3721

Gast
Die Güte eines Argumentes wird nicht an der Zahl derjenigen bemessen, welche es für wahr halten.

Da gebe ich Dir durchaus recht, doch konnten wir uns schon einigen, dass "glauben" keine rationale Angelegenheit sei. Also ist für mich die Frage, warum Menschen glauben weitaus interessanter als die Frage ob es ein gottähnliches Wesen gibt. Im Zuge dessen habe ich grade mein altes Philosophiebuch rausgekramt und nochmals nachgelesen. Die von mir schon erwähnte prägende Kindheit habe ich wohl von Schopenhauer übernommen, der da sagt: "Weil aber ein vertrauender Glaube in der Kindheit am stärksten ist, sind Geistliche aller Religionen darauf bedacht, sich der frühkindlichen Aufmerksamkeit zu versichern."
Auch habe ich noch gefunden, dass Menschen zum irrationalen Glauben neigen, da bei all ihren alltäglichen Entscheidungen von Ihnen rationales Abwägen verlangt wird und sie sich daher nach etwas nicht greifbarem, vertrauenswürdigem sehnen.
Generell scheinen den Menschen auch die gottgegebenen Gesetze zu einem gesünderen Leben zu verhelfen. Laut einer amerikanischen Studie aus den 1990er Jahren leben gläubige Amerikaner, die mindestens ein mal die Woche den Gottesdienst besuchten, im Schnitt 6.6 Jahre länger. Inwieweit diese Studie vertrauenswürdig ist vermag ich nicht einzuschätzen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Schwertfisch

Gast
Generell scheinen den Menschen auch die gottgegebenen Gesetze zu einem gesünderen Leben zu verhelfen. Laut einer amerikanischen Studie aus den 1990er Jahren leben gläubige Amerikaner, die mindestens ein mal die Woche den Gottesdienst besuchten, im Schnitt 6.6 Jahre länger. Inwieweit diese Studie vertrauenswürdig ist vermag ich nicht einzuschätzen.

Bei diesen Studien wird als Ergebnis immer gleichlautend festgestellt, dass es nicht die religiösen Inhalte sind, die die Menschen länger leben lassen, sondern vor allem die enge Einbindung in soziale Strukturen als Nebeneffekt ein längeres Leben ermöglichen. Das vielleicht Quäker weniger Tabak konsumieren als "Ungläubige" wird der Lebenserwartung auch helfen - dass nun der Verzicht auf Schweinefleisch (wegen Deiner "gottgegebenen Gesetze") irgendeinen Vorteil hat, scheint sich aufgrund der geringeren Lebenserwartung in muslimischen Ländern nicht positiv auszuwirken - ich will aber auch den Verzicht auf Schweinefleisch nicht für die Kurzlebigkeit im Nahen Osten verantwortlich machen. Japaner leben übrigens im Schnitt auch recht lange, da scheint der Fisch eine Rolle zu spielen - allerdings ist im Taoismus nichts über Regelungen zum Verzehr von Fisch gegenüber Rind zu finden - merke: Kausalitäten entstehen nicht aus Korrelationen.
 

DeletedUser764

Gast
@Schwertfisch, die Physik interessiert mich mehr als die Religionssachen, ev. weil das Thema nicht so einfach ist.... Falls du Lexx die Unterlagen/Literaturen usw dazu zuschickst, leite das bitte an mich ebenfalls weiter, sofern es keine Umstände macht.

Laut einer amerikanischen Studie aus den 1990er Jahren leben gläubige Amerikaner, die mindestens ein mal die Woche den Gottesdienst besuchten, im Schnitt 6.6 Jahre länger.
Lol, vielleicht brauchen die halt einfach nur ordentliche Regeln.^^ Zusätzlich verlieren sie die Zeit auch wieder, durch die Anwesenheit dort. Aber wenn sie dadurch gesünder leben, als normal, warum nicht. Die einen betreiben Sport die anderen Enthaltsamkeit...
 

Schwertfisch

Gast
@Schwertfisch, die Physik interessiert mich mehr als die Religionssachen, ev. weil das Thema nicht so einfach ist.... Falls du Lexx die Unterlagen/Literaturen usw dazu zuschickst, leite das bitte an mich ebenfalls weiter, sofern es keine Umstände macht.

Literaturvorschläge bedingen meist einen Besuch eines Buchgeschäftes und ein längeres Bücherstudium ;) "Weiterleiten" kann ich da wenig.
 

DeletedUser49229

Gast
Ich würde gern eure Meinung dazu hören ob es einen allmächtigen Gott gibt egal bei welcher Relegion oder Weltanschauung.

Wenn ihr meint Ja wüste ich gerne eure Begründung dafür dasselbe gillt natürlich auch für nein.


Ich persönlich glaube an keinen Gott. Mein Leben und mein Schicksal bestimme ich immer noch selber. Und was ich daraus mache, hängt von alleine von mir ab.
 
Ich glaube auch nicht an Gott.
Aber wie ganz am Anfang geschrieben kann ich seine Nichtexistenz nicht beweisen.

Ein Gläubiger würde zu Schwertfischs Argumentation einfach sagen:
Wer hat das Universum so eingerichtet.
 

Schwertfisch

Gast
Ich glaube auch nicht an Gott.
Aber wie ganz am Anfang geschrieben kann ich seine Nichtexistenz nicht beweisen.

Man kann keine "Nichtexistenz" von irgendwas beweisen. Es ist eine Leerfloskel.

Ein Gläubiger würde zu Schwertfischs Argumentation einfach sagen:
Wer hat das Universum so eingerichtet.

Auch da würde ich auf die Physik verweisen - da gibt es Antworten auf dämliche Fragen.
 
Ich klinke mich hier aus dieser Diskussion aus.

Selbstverständlich kann man beweisen das etwas nicht existiert.
z.B gibt es auf der Erde keine Dinosaurier
 

Schwertfisch

Gast
Ich klinke mich hier aus dieser Diskussion aus.

Selbstverständlich kann man beweisen das etwas nicht existiert.
z.B gibt es auf der Erde keine Dinosaurier

Natürlich gibt es auf der Erde Dinosaurier - einfach mal Krokodile oder Vögel anschauen. Du kannst auch nicht jederzeit an jedem Ort der Welt gleichzeitig sein - irgendwo könnte immer noch ein Dinosaurier hocken.
 

Moribund

Gast
Selbstverständlich kann man beweisen das etwas nicht existiert.
z.B gibt es auf der Erde keine Dinosaurier
Das fällt in den Bereich der Empirie, dahingehend ein Beweis zu erbringen wird schwierig. Hernach ist es allenfalls analytisch möglich die aufgestellte Hypothese (Gott existiert) zu widerlegen, und damit die Nichtexistenz zu belegen.
 

Schwertfisch

Gast
Das fällt in den Bereich der Empirie, dahingehend ein Beweis zu erbringen wird schwierig. Hernach ist es allenfalls analytisch möglich die aufgestellte Hypothese (Gott existiert) zu widerlegen, und damit die Nichtexistenz zu belegen.

Du hast hier gefehlt!
 

DeletedUser48174

Gast
Ob es einen Gott gibt kann man nicht beurteilen..

aber es gibt mich, sollte doch reichen? :D:p
 
so sprach der grepogott und eroberte als er es schrieb die nächsten städte auf seinen welten die er da spielt.8-)
 
Zuletzt bearbeitet:

DeletedUser29666

Gast
Das fällt in den Bereich der Empirie, dahingehend ein Beweis zu erbringen wird schwierig. Hernach ist es allenfalls analytisch möglich die aufgestellte Hypothese (Gott existiert) zu widerlegen, und damit die Nichtexistenz zu belegen.
Wie möchtest du die diese Hypothese widerlegen?


Bevor man irgendwelche Beweise für oder gegen "Gott" aufgreift (wobei Gott häufig mit Glauben begründet wird, insofern sind Beweise überflüssig), sollte man sich damit beschäftigen, wer oder was Gott überhaupt ist. Wenn hier aber jeder Teilnehmer beschreibt, sofern das in Worten und in einem begrenzten Text überhaupt möglich ist, wer oder was Gott für ihn ist, werden wir so viele verschiedene Gottesbilder wie Beiträge haben.
Weiter müsste man sich die Mühe machen die Existenz jeden einzigen dieser Götter zu widerlegen.
Wer auch immer „Gott widerlegen“ möchte – viel Spaß :)
 

DeletedUser764

Gast
Ich zitiere mal: Religionskriege sind Konflikte zwischen erwachsenen Menschen, bei denen es darum geht, wer den cooleren, imaginären Freund hat.
 
Oben