Frisch aus dem Urlaub zurück...
Nun, ich habe mir extra von Freunden den Spiegel-Artikel besorgen lassen, mit dem, nach ihren Aussagen, die Misere für unseren Noch-Bundespräsidenten anfing. Erst durch diesen Artikel sei man erst auf das Interview aufmerksam geworden.
Nun, was lesen wir im Spiegel. Einen Artikel der unter aller Sau ist, sehr grob bis phantasiereich interpretiert, zusammenhangslos zitiert, übertreibt und sich auf viele Aussagen beruft, deren Quellen er nicht benennt. Er wurde, in meinen Augen, mit der Absicht geschrieben eine Person zu diskreditieren und zu verleumden, somit alles andere als objektiv. Dank Pressefreiheit kann man sie leider schwer wegen Rufmords belangen. Doch Pressefreiheit gleich dichterische Freiheit?
Unter aller Sau: Allein schon die Überschrift, ist für eine objektive Berichterstattung unmöglich und lautet HORST LÜBKE. Für alle Unwissenden: dieser Mann war, wie erwähnt, Alterssenil und tat den berühmten Ausspruch bei einer Rede im Ausland: ,,Meine Damen und Herren, liebe Neger". Wie auch in besagtem Artikel nachzulesen ist.
Sehr grob bis phantasiereich interpretiert und zusammenhangslos interpretiert: In den mir gegeben Zitaten ist nirgendswo die Rede von Afgahnistan. Der Bezug auf Afgahnistan ist von der Presse erfunden und klingt für den Leser plausibel, da der Leser gedanklich noch bei Afgahnistan, der war bereits auf der Rückreise. Der Eindruck entsteht nur beim Leser durch die Erwähnung zweier verschiedener Tatsachen in ein und demselben Zeitungsartikel.
Es steht ausdrücklich drin: ,,Als Beispiel nannte er [Horst Köhler] ,,freie Handelswege""
Was für Handelswege gibt es bitte schön in Afgahnistan? Eine Erklärung des Präsidialamts erklärt die Aussagen bezögen sich auf Anti-Piraterie-Einsätze der Bundeswehr. Ja, vor Somalia gibt es schiffahrtwege, sogar sehr wichtige (rotes Meer).
Übertreiben: sie implizieren, dass Afgahnistan ein Wirtschaftskrieg ist. Wenn das der Fall ist, so möchte ich wissen, was man mit all dem Opium machen will?
beispielQuelle
Afgahnistan ist wirtschaftlich unbedeutend.
Auch wird behauptet, dass Horst Köhler fast sklavisch auf Medienarbeiter angewiesen sei. Nur die wenigsten Politiker sind es nicht, da letztendlich alles über die Medien läuft.
Quellenproblematik: die Quellen sind Allgemeintopicen, so ist vom Autoritätsverlust in der politischen Klasse die Rede. Unspezifizierter geht es kaum. Falsch ist es auch nicht. Mindestens einen Politiker findet man mit dieser Ansicht...
Das alles muss man dem Spiegel vorwerfen, da er diesen Artikel veröffentlicht hat. Ich denke, das wird mein letzter Spiegel gewesen sein, da diese Zeitung mehr als offensichtlich nicht einmal versucht objektiv zu sein, sondern Meinungsmachend sein will.
Nun zum Rücktritt selbst. Ich habe Respekt vor der Entscheidung und heiße sie, für ihn, gut. Für das Land wäre er absolut noch tragbar.
Er ist wirklich, ,,als Außenseiter" ins Haifischbecken Politik gestoßen worden. Aber eines muss betont werden: Nicht die Politiker sind in diesem Fall die Haie sondern polemisch berichtende Journalisten. Der Fehler Horst Köhlers lag darin, sich nicht sofort nach Verlust seines Pressechefs, einen neuen zu holen.
Zur Nachfolge:
Ich kann mich (unbedeutenderweise) nicht entscheiden wer mir, als Bundespresident lieber ist. Christian Wulff oder Gauk. Momentan tendiere ich eher zu Gauk. Er ist nch unsympatisch, aber sein Gewinn ist mehr als unwahrscheinlich, selbst, wenn einige Unionler und FDPler Sympathien für Gauk geäußert haben. Ohne die Stimmen der linken hat er denke ich keine Chance und (um ein wenig zu polemisieren
) ich glaube nicht, dass die einen ehm. StaSibeauftragten wählen.
Jedoch will ich nicht, dass Christian Wulff auf das politische Abstellgleis Presidialamt gestellt wird. Hier denke ich jetzt parteiintern. Nach dem Abgang von Roland Koch gibt es keine wirkliche Oppositionsstimme innerhalb der CDU. Da kommt nur Christian Wulff in Frage. Mir gefällt aber ehrlich gesagt immer weniger eine CDU unter Merkel, besonders wegen ihrer Außenpolitik und weil sie inhaltlich die CDU stark verändert hat. Da fehlt mir das C ein bischen...
Aber in der Partei steht sie mit dem Presidenten Christian Wulff und dem nicht mehr politisch aktiven Roland Koch auf weiter Flur. Naja Mappus... der muss sich aber noch hier in BW festigen.
Meine Hoffnung beruhen auf einer Rückkehr Roland Kochs, den ich sehr schätze
: Immerhin: Hessen ist alles andere als ein sicheres CDU-Land, traditionell eher rot und, dass er bis jetzt gewonnen hat zeigt, doch, dass seine Politik von einer Mehrheit der Hessen gewollt ist.
Ach ja und eine darf ich nicht vergessen Ursula von der Leyen. Jeder von diesen hat mMn Kanzlerpotential: Roland Koch, Christian Wulff und Ursula von der Leyen.
Das weiß Angela Merkel und betrachtet sie als Konkurrenten. Aus nicht disskutierbaren Gründen fällt Koch weg. Bleibt nur noch Wulff. Der kommt ins Presidialamt = weg.
Tia... Ursula ist wohl treu ergeben...
in diesem Sinne...
tut mir leid für's klitze kleine Abweichen vom Thema
@Suzanne
In nahezu allen Kriegen geht es um Handelswege, Ressourcen, Lebensraum, Machtstellung, etc (Ausnahme mögen da die Glaubenskriege sein)
Ich denke du tust recht den Konjunktiv zu benutzen. Nenne mir einen Glaubenskrieg, der sich nicht mit den von dir benannten Begriffen begründen liesse.
@Manfräd,
fals du das hier liest: Ich versuche deine PNs zeitig zu beantworten.
Fazit:
Scheißpresse im doppelten Sinne. Einmal für Köhler und dann bezogen auf die Methoden des Spiegels.
mit freundlichsten Grüßen
Vulpios Arminos