@karl
erstmal interessant, dass ganze absätze völlig unkommentiert blieben
stimmst du nun also zb. zu, dass die forderung ein system passend zum menschen zu finden richtig ist und nicht umgekehrt, da der begriff mensch existent ist?
ich hab heut etwas neues versucht: ich hab mir WIRKLICH versucht vorzustellen wie (d)ein anarchokommunismus aussehen könnte und was alles nötig wäre damit er theoretisch funktionieren könnte:
1. Überzeugung: wie du selbst sagst, kann das ganze nur funktionieren wenn er weltweit durchgesetzt wird - is ja klar - wenn alle welt dem anarchokommunismus verfällt nur der liebe kim jong il nicht, dürfte der nächste logische schritt nicht allzu überraschend aussehen --> somit muss also zuallererst die überragende masse (denn 100% sind bei weitem nicht zu erreichen) der menschheit gleichmäßig flächendeckend von der idee überzeugt werden.
2. Ungleichmäßige Machtverteilung: ein system ist nicht nur von außen sondern auch von innen angreifbar - es wäre nicht zu verhindern, dass sich unter über 8mrd menschen gruppierungen abspalten die das system zum scheitern bringen würden - sei es aus ignoranz, gewalt-/kriegslust (auch in den weltweiten religionen begründet - vergiss das nicht!), revolten (zb. weil bedürfnisse gefordert werden die nicht gedeckt sind), gier, faulheit, asozialheit, etc. --> somit bräuchte es ein gewaltmonopol, das genau solche entwicklungen und gruppen unterbindet. das resultierende dilemma ist klar. doch anders sehe ich keine stabilität und sicherheit für die bürger in diesem system. einfach, so wie du früher, zu sagen "das ist problem der menschen in diesem system" ist für mich völlig inakzeptabel.
3. Zwang/Mangel: es ist ja ganz niedlich auf die vernunft des einzelnen zu bauen, um adäquate produktionsketten und leistungen zu garantieren. doch bei absolut nötigen leistungen und gütern muss es notfallpläne geben, für den fall dass aufgrund mangelnder arbeitslust oder misswirtschaftung eingegriffen werden kann - auch hier ist das dilemma klar.
wenn in einer stadt von 100 nötigen posten für die kanalausräumung nur 30 dauerhaft besetzt sind, weil es eben nicht mehr leute gibt die sich dazu in regelmäßigen abständen bereit erklären - auch nach absprachen, so gibt es 2 Möglichkeiten - a) sich mit dem mangel abfinden oder b) "aushandeln", was im ernstfall in zwingen mündet, wer ran muss.
4. unmögliche Gleichbehandlung aller Bedürfnisse und Wünsche: so wie im jetzigen system nur einer der reichste sein kann - kann auch im kommunismus nicht jeder bekommen was er will. bsp: nur wenige könnten ins all fliegen, wollen würden es aber bestimmt mehr. bei beliebten und eher aufwendigen wünschen müssen also logischerweise einige leer ausgehen - es ist wirtschaftlich gesehen ganz einfach nicht möglich. die einzige lösung läge darin gewisse dinge einfach zu verbieten - was keiner hat, hat auch keiner mehr als ein anderer - auch hier ist das dilemma logisch.
es gäbe noch andere detailiertere probleme die mir gerade einfallen, aber diese groben punkte sollen fürs erste reichen. wenn all diese punkte erfüllt sind, dann besteht für mich zumindest eine möglichkeit, wie (d)ein anarchokommunismus auf dauer funktionieren KÖNNTE - doch wenn ich mir das ganze so ansehe, so halte ich es für unrealistisch, nicht sehr verlockend und dann ist mir das jetzige system auch lieber. alleine für punkt 1) bräuchte es wohl mehrere hundert jahre von jetzt an - sorry, dazu bin ich tatsächlich zu viel egoist.
Die Demokratie basiert auf der privaten und daher individualistischen Produktionsweise.
man könnte es auch weniger verzerrt sagen:"demokratie basiert auf die bildung einer freien meinung, deren stimme bei wahlen genau so viel zählt wie jede andere auch. diese wahlen sind nötig um die verwaltung und organisation einer gesellschaft von mehreren millionen menschen zu gewährleisten."
In einer Produktionsweise, in welcher die Produktionsmittel vergesellschaftet sind bräuchte es keine politische Organisationsform, da man solche Dinge ja unmittelbar miteinander regeln könnte.
jo, indem ich mir einfach alles nehme was ich will bis nix mehr da is. jene die leer ausgehen, müssen dann eben dafür sorgen, dass es produziert wird, gelle?
mann, mann... ich weiß wirklich nicht ob wir jemals auf einen zweig kommen werden
du hast ein viel zu realitätsfernes, idealistisches bild vom durchschnittsmenschen - damit dein system auch nur eine chance hätte, müsste man erst die menschen des ganzen planeten grundlegend umerziehen.
Da die Natur des Menschen nunmal so ist, überlisten wir uns intelligenterweise selbst bzw. nutzen diese natur zu unserem gesellschaftlichen vorteil, tauschen unsre Dinge und machen uns dadurch - zufrieden, aber durchaus selber - manchmal zu Konkurrenten.
ich war so frei deinen satz zu editieren - so stimmt er mMn
Nun, dass Konkurrenz Verlierer impliziert (8 Mrd. Ideen und alle sind reich, ne?), klatschen die Fronten ordentlich aneinander.
genauso würde es in deinem system auch ablaufen.
Darum kommt man auf die Idee, dass man natürlicherweise nicht nur ein Wolf, sondern auch ein Schäfchen ist und fühlt sich der Nation, dem Volk, der Ethnie - was auch immer - zugehörig.
vergiss mal das mit dem raubtier - du nimmst die analogie viel zu ernst.
Wenn wir wie Hegel Herrschaft abstrakt als Verhältnis von Gewalt und Anerkennung auffassen - und ich denke, dies ist ein sehr sinniger Herrschaftsbegriff - lässt sich Demokratie so herleiten:
im Tausch müssen sich dessen Teilnehmer gegenseitig anerkennen, um einander als formal gleiche Tauschpartner gegenübertreten zu können. Sind sie nicht formal gleich, ist es kein Tausch, da der Eine unmittelbar vom Anderen abhängig ist. Die Tauschenden anerkennen sich gegenseitig - und, wichtiger: ihr Eigentum - ....
bis dahin im wesentlichen richtig.
..., arbeiten aber trotzdem Gegeneinander. Wir haben es, ich erinnere, hier mit Konkurrenten zu tun.
falsch - ein guter bäcker steht nicht in unmittelbarer konkurrenz zu seinen kunden - hier besteht ein tausch von dem beide profitieren, eine art kooperation. echte konkurrenz entsteht wenn ein anderer bäcker direkt nebenan aufmacht und beide überschuss für die region produzieren - dann wird sich früher oder später der mit dem besseren angebot durchsetzen oder es wird sich eine anpassung an die neue situation finden unter der beide koexistieren - so könnte sich jeder spezialisieren um gewisse nachfragen besser decken zu können, als der andere.
das ganze ist nicht so pessimistisch zu betrachten wie du es ständig tust.
Darum fassen sich die Konkurrenten als ein Volk zusammen und machen einen Staat - angestrebt wird Wahlweise Demokratie oder Faschismus *. Die Untertanen wollen ihre Herrschaft aus oben genanntem Verhältnis von Gewalt und Anerkennung.
"konkurrenten" - eben nicht ständig und nicht mit jedem.
"untertanen" - du hast demokratie nicht kapiert.
immer mehr menschen in unserem system verstehen sich üblichweise schon eher als europäer denn als österreicher, tendenz steigend. das ist doch schon eine entwicklung in eine angenehme richtung.
Daher rührt die rigorose Feindschaft gegen jene, welche das Irrationale aus der Welt verbannen wollen. Kommunismus ist was anderes.
du erfüllst bei weitem nicht das kriterium, damit ich dich als feind anerkennen könnte. du bist harmlos und hast halt andere ansichten, über die du mit andere diskutieren willst - ist doch schön.
und das "irrationale" aus der welt zu verbannen ist ja wirklich süß, aber zu glauben dies durch den kommunismus erreichen zu können - tja, dafür find ich noch nicht einmal ein passendes wort
Hier arbeiten die Menschen zu ihrem eigenen Nutzen - das lässt sich übrigens ganz leicht mit Egoismus begründen - zusammen. Nicht aus Selbstzweck, wie heute, sondern einzig aus dem Zwecke, ein schönes Leben sich einzurichten.
dass man davon nicht ausgehen sollte, lässt sich anhand folgendem (bereits früher gebrachtem) experiment zeigen:
man stellt einer gruppe menschen schuhe und brot zur verfügung - jeder darf sich nehmen was er will.
schuhe nahm sich jeder mehr als er brauchen konnte und brot so viel, dass es dem vieh zum fraß vorgeworfen wurde, da man es selbst nicht mehr fressen konnte. man musste das experiment aufgeben.
wo also? wo bitteschön kommt dieser unerschütterliche glaube an deine art des "egoismus" im menschen her???
ich beziehe meine ansichten immerhin aus der geschichte, der verhaltenspsychologie und der genetik - und lasse mich dennoch dazu hinreißen zu sagen "der anarchokommunismus ist
sehr wahrscheinlich utopie".
doch du gehst von denkweisen der menschen aus, die völlig an den haaren herbeigezogen zu sein scheinen und sprichst dich darauf basierend für anarchokommunismus aus... ich versteh`s wirklich nicht.
Ja in dem Sinn, dass es weder Polizei noch Militär geben wird.
und deshalb hätte dein system keinen bestand. ein paar irre fanatiker könnten sich irgendwo waffen bauen und praktisch widerstandslos die macht an sich reißen.
Nein in dem Sinn, dass es - auch wenn wir das nicht wissen, davon gehe ich aus - keine Gewalt mehr gibt.
Ich persönlich gehe davon aus, dass es Gewalt als Randerscheinung (!) noch geben wird. Ich gestehe durchaus ein, dass es bei Beziehungskisten und Ähnlichem zu Streitereien und durchaus auch zu Gewalt kommen kann. Die hat von den Gesellschaftsmitgliedern freilich eingebremst zu werden. Aber dafür benötigt man weder Polizei noch Militär, es benötigt nur selbstbewusste, verantwortungsvolle Menschen.
lol, "davon gehe ich aus" - mir fehlen die worte, ehrlich.
ich meine ich bitte dich - wie naiv bist du wirklich?
du kannst doch nicht allen ernstes glauben, dass zb. religiös motivierte fanatiker eines tages einfach so vom erdboden verschwinden würden, nur weil jemand wie du den weltweiten anarchokommunismus ausrufen würde?!
die würde es auch dann noch geben - und sie hätten waffen, organisationsgrad und ein zutiefst irrationales, für sie indiskutables motiv gewalt anzuwenden.
WACH AUF!
Schmarotzer? Was hast du für einen faschistoiden Wortschatz?^^
Dazu einige Fragen:
1) Wer sollte das System stürzen wollen?
2) Wer sollte kriminell sein wollen?
3) Was wären denn deiner Meinung nach Schmarotzer?
1 u. 2 s.o. 3- leute die in deinem system NICHTS leisten würden und sich dennoch nehmen würden was sie wollen.
Am Ende des Produktionsprozesses werden diese Ware verkauft um mehr Geld einzunehmen als im erstgenannten Schritt ausgegeben wurde. Dann beginnt der Kreislauf von neuem; nicht der einzelne Gewinn ist Zweck, sondern die rastlose Bewegung des Gewinnens.
du vergisst die vielen schönen anderen effekte dieses kreislaufes - sieh aus dem fenster! es funktioniert, seit über 60 Jahren. ja, es gibt mängel, doch wie ich schon sagte, so gut ging es den menschen noch nie in einem anderen system! oder was denkst du warum menschen aus aller welt in die "westliche" zivilisation auswandern?
Der Zweck, der mit dem Kapital gesetzt ist, ist end- und maßlos.
stimmt doch gar nicht, er definiert sich über die persönlichen ansichten und ziele des individuums.
Ein end- und maßloser, irrationaler Selbstzweck in den sich die Individuen einfügen müssen, wollen sie überleben.
auch das ist blödsinn, niemand muss sich so wie du es beschreibst einfügen um zu überleben, maßlos ist hier deine übertreibung.
ich kenne ehrlich gesagt nur einen einzigen menschen persönlich bei dem die vermehrung des kapitals tatsächlich selbstzweck wurde. jeder andere hat endliche und gemäßigte ziele die er mit seiner arbeit deckt - mehr ist nicht nötig und es besteht auch nicht pflicht dazu. diese entscheidung ist wirklich eine freie und bliebe den menschen letztlich auch im kommunismus nicht erspart.
Nun, Leistung wird im Kapitalismus aber keineswegs be- sondern vielmehr entlohnt. Kennst du die Fragen eines lesenden Arbeiters von Brecht?
nettes gedicht, greift aber nicht als argument gegen unser jetziges system.
die konditionen zu denen man seine leistung verkauft sind nicht aufgezwungen.
Arbeiten darf * man in der hiesigen Gesellschaft nur, wenn man auch die gnädige Erlaubnis eines Kapitalisten bekommt, seinen Reichtum für Lohn zu vermehren.
es ist wirklich leistungsfördernd für gewisse arbeiten qualifikationen zu verlangen. find ich zb. gut dass nicht jeder "doktor" spielen darf.
und als arbeitnehmer zu arbeiten ist immer noch kein zwang und auch nicht nötig zum überleben, und alternativen gibt es genug.
Unabhängig davon, ob sie das erkennen oder nicht.
das heißt also du maßt dir doch an für andere sprechen zu können.
wenn also jemand "erkennt" dass es ihm seiner meinung nach gut geht und er zufrieden ist, dann kommst du daher und sagst "stimmt doch gar nicht, dir gehts voll !§#$%&?, aber keine sorge ich setz mich für den kommunismus ein, da wird alles besser."
lol, schon interessant. da find ich demokratie wesentlich fairer.