Organspende

DeletedUser7533

Gast
Aufgrund dieser Aussage von Lord Cracker:
.... wir Organspender? ;)

möchte ich mal einen neuen Tread erstellen.

ich selber bin aktuell noch Ausweislos. Bin aber schon länger am grübeln ob ichs nicht machen soll.

Ich weiß jetzt nicht ob das überhaupt zu einer Diskussion kommen kann, weil was spricht den überhaupt dagegen? Oder gibt es da doch Gründe?

Ich bespielweise möchte mich erkundigen ob es einen Ausweis mit Einschränkungen gibt. Sprich dass ich selber bestimmen kann dass bestimmte Organe meine bleiben.

Eventuell könnte ja das Team noch ne Umfrage dazu erstellen wo jeder anonym abstimmen kann.

Ja, ich hab einen Organspendeausweis.
Nein, ich hab NOCH keinen Organspendeausweis.
Nein, ich möchte nicht dass meine Organe gespendet werden.
 

DeletedUser28893

Gast
du hast auf jedem organspendeausweis 3 möglichkeiten zum ankreuzen:

1.) alle organe spenden
2.) nur folgende organe spenden oder folgende organe nicht spenden
3.) keine organe spenden

dafür spricht natürlich dass man damit unter umständen leben retten kann aber es gibt immer noch einige risiken.
hat man sich beispielsweise ,,frisch´´ mit HIV o.ä. infiziert kann das nicht in den tests am spenderorgan nachgewiesen werden und dann ist das einsetzen den organs für den empfänger nur der weg vom regen in die traufe.
außerdem kann ich menschen gut verstehen die sich gegen eine organspende entscheiden:
- der gedanke dass man kurz nach dem tod ,,zerfleddert´´ wird und teile des Ichs in andere Körper von fremden personen verpflanzt
werden ist sehr gewöhnungsbedürftig
- mit organen und auch blut verdienen die großen deutschen institutionen in der medizinischen versorgung milliarden und der handel mit
organen empfinden einige als unmoralisch

wie oben erwähnt kann ich aus diesen und einigen anderen punkten die menschen verstehen die sich gegen eine organspende entscheiden, jedoch nicht die, die ihren willen nicht in form eines ausweises (oder testamentarischt o.ä.) festhalten. die option ,,nicht spenden´´ bietet auch für die die eben nicht spenden wollen einen guten weg klarheit zu schaffen und erleichtern damit ihren angehörigen die eventuell dann vor der entscheidung stehen nach dem ableben die leiche zur organspende freizugeben oder nicht die entscheidung (bzw. man behält die ,,kontrolle´´ über den körper auch noch nach dem tod)

joa das wars erstma
 

simpsons3

Gast
@ julesrules:
Ein testamentarischer Hinweis ist sinnlos. Testamente werden regelmäßig erst ca. 6 Wochen nach dem Ableben eröffnet. Bis dahin sind die Nutzungsmöglichkeiten für die Organe - nennen wir es mal "sehr begrenzt".

Ich hab (noch) keine Ausweis, aber meine Familie weiß, dass die mir ruhig alles rausnehmen können. Aber dank dem Fred hier hab ich mir mal den Wiki-Artikel zum Ausweis durchgelesen und mir einen bei der BZgA angefordert.
 

texas67

Gast
In Österreich gilt folgendes System jeder ist automatisch Organspender auser er gibt eine erklärung ab dass er das nicht möchte.
Dieses System finde ich sehr gut.
 

DeletedUser7533

Gast
Na immerhin hat mein Tread schon zu 2 Ansätzen geführt, ich weiß dass es viel einfacher ist mit der Begrenzung als gedacht und simpsons hat sich direkt einen Ausweis bestellt *Daumen-hoch* ;)

@texas: Also mir würde das nicht passen. Für mich wäre das gleichbedeutend mit einer Entmündigung und ein massiver Eingriff in meine Privatsphäre.
 

NomDeGuerre

Gast
eine leiche ist ja nicht unbedingt das paradebeispiel für mündigkeit und da dein recht auf freie entfaltung in keinster weise eingeschränkt wird und ausserdem deine persönlichkeit mit dem ableben aufhört zu existieren, ist auch die privatsphäre nicht betroffen. man könne (zb) religiöse gründe anführen, vllt auch die angst davor, absichtlich schlechter zu behandelt zu werden, da die eratzteile begehrt sind. wer solche bedenken hat, kann ja weiterhin verweigern, insofern sehe ich da kein wirkliches problem.
die jetzige praxis lässt viele potentielle spender einfach verrotten, da faulheit, gedankenlosigkeit oder unwissen oft dazu führen, dass keine genehmigung vorhanden ist.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

DeletedUser16979

Gast
Hab einen Teil meiner Letztjährigen Abschlussprüfung über Organspende gemacht und mich damit gründlich auseinander gesetzt

- der gedanke dass man kurz nach dem tod ,,zerfleddert´´ wird und teile des Ichs in andere Körper von fremden personen verpflanzt
werden ist sehr gewöhnungsbedürftig

das ist nicht wikrlich der Fall die Entnahme des Organs aus einem Leichnahm läuft genau gleich ab wie wenn ein Lebneder ein Organ spendet.
Da der Leichnam ja noch besatet werden muss wird dort sehr vorsichtig rangegangen.
Man kann sagen das die Angehörigen des Versorbenen/ der Verstorbenen nichts davon sehen das dem Leichnahm ein Organ entnommen wurde.


Für mich hat der Organspende ausweis einige Vorteile wie unteranderem das wer Organspender ist NIE durch einen Scheintod berdigt werden kann da der Leichnam von 2 unabhänigen Fachärzten auf den Hirntod untersucht wird.
Dazu kommt einfach zu wissen das man auch nach seinem eingenen Ableben noch anderen Helfen kann.
Für mich auch ein wichtiger aspekt ist gerade der Gedanke wieso soll ich meine Organe behallten die ich DEFINITV nach meinem Ableben nicht mehr brauche behalten soll und nicht anderen damit ihr leeben rette soll. Zumal die meisten Organspender nie gebraucht werden weil es von dieser "sorte" einfach genug Lebendgespendete Organe gibt. Die Chance also nach dem Tod im OP zu landen ist sehr gering.

Und wer sein Herz oder sonstige organe aus Religösen oder sonstigen Grunde nicht spenden möchte kann dies ja auch vorher auf dem Organspende ausweis festhalten.

Letztendlich muss jeder für sich überlegen ob er Organspender wird oder nicht.

Ich persönlich tendiere mit meinen 17Jahren dazu mir einen Organspende ausweis zuzulegen.
 

simpsons3

Gast
Na immerhin hat mein Tread schon zu 2 Ansätzen geführt, ich weiß dass es viel einfacher ist mit der Begrenzung als gedacht und simpsons hat sich direkt einen Ausweis bestellt *Daumen-hoch* ;)

Bleibt nur zu hoffen, dass mich an Karneval kein Geisteskranker Karnevalswagenfahrer überfährt, bevor der Ausweis ankommt. ;)

Für mich auch ein wichtiger aspekt ist gerade der Gedanke wieso soll ich meine Organe behallten die ich DEFINITV nach meinem Ableben nicht mehr brauche behalten soll und nicht anderen damit ihr leeben rette soll.

Ist auch mein Beweggrund, mir einen Ausweis zu besorgen.

Gerade bei Kindern und Heranwachsenden ist es wichtig, dass es derer noch mehr Spender gibt (so wie mich bald): Hier passieren viele Unfälle (alleine ca. 25 % der Verkehrsunfälle gehen auf das Konto von Fahranfängern, die meist sehr jung sind), sodass hier übermäßig häufig Organe gebraucht werden. Gleichzeitig gibt es kaum Organspender in solchen Altersklassen. Die Organtransplantation in verschiedene Altersklassen ist nur selten möglich. In höheren Altersgruppen gibt es mehr Spender (bis es in der Seniorenklasse wieder deutlich weniger werden), dadurch seltener Engpässe - leider nicht selten genug.

Zumal die meisten Organspender nie gebraucht werden weil es von dieser "sorte" einfach genug Lebendgespendete Organe gibt. Die Chance also nach dem Tod im OP zu landen ist sehr gering.

Jap. Aber was wäre ich traurig, wenn ich nach dem Tod (hypothetisch) erfahren würde, dass jemand gestorben ist, weil ich keinen Spenderausweis habe. Weil ich zu bequem bin, um einen Fetzen Papier auszufüllen, muss ein Mensch sterben, weil gerade ich das seltene benötigte Organ besitze? Wie der Zufall es will, würde es nämlich so oder ähnlich ablaufen.

Außerdem muss man festhalten: Die meisten Organspenden sind ja im Bereich der Niere undso. Alles Organe, an denen kaum Knappheit herrscht. Interessant wird es, wenn ich Herz oder Lunge oder so "anbiete".

Ich persönlich tendiere mit meinen 17Jahren dazu mir einen Organspende ausweis zuzulegen.

Hab mich für mich informiert, dass es ab 16 erlaubt ist, eine Organspende anzuordnen. Ab 14 kann man einer Spende widersprechen. Sagt zumindest Wiki.



Ein Argument gegen die Organspende kann ich aber echt nachvollziehen: Die Organe werden entnommen, wenn der Hirntod festgestellt worden ist. Ob man dabei tatsächlich tot ist, ist umstritten. Möglicherweise ist es nur ein "Vortod-Stadium". Es gibt auch Studien, die darauf hindeuten, dass manche Organspender im OP Schmerzreaktionen erleiden. Daher bin ich auch dafür, dass alle Organspende für die Organspende-OP unter Vollnarkose gesetzt werden. Einfach um das Risiko von tatsächlichen Schmerzen zu minimieren.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

DeletedUser16979

Gast
Bleibt nur zu hoffen, dass mich an Karneval kein Geisteskranker Karnevalswagenfahrer überfährt, bevor der Ausweis ankommt.

nich warten

ausfüllen ausdrucken auschneiden und bischen kleb daruaf
Organspendausweis



Ein Argument gegen die Organspende kann ich aber echt nachvollziehen: Die Organe werden entnommen, wenn der Hirntod festgestellt worden ist. Ob man dabei tatsächlich tot ist, ist umstritten. Möglicherweise ist es nur ein "Vortod-Stadium". Es gibt auch Studien, die darauf hindeuten, dass manche Organspender im OP Schmerzreaktionen erleiden. Daher bin ich auch dafür, dass alle Organspende für die Organspende-OP unter Vollnarkose gesetzt werden. Einfach um das Risiko von tatsächlichen Schmerzen zu minimieren.

kann man als Muskelzuuckungn werten.
Der Hirntod wird von 2 Ärzten bstimmt.
Hinrtod heist so viel wie das der Körpe durch Künstliche Beatmung und sonstiges noch kompelt künstlich am Leben erhalten werden kann.
Es bringt aber nichts den Körper ewig zu erhalten weil man einfach beim Hirntod nicht mehr aufstehen kann
und wie gesagt
es wird erst ein Organ entnommen wenn der Hirntod von 2 Fachärzten bestätigt wurde.
Der Körper/Mensch verspürt bei der entnahme kein Schmerz mehr.
Schmerz wird nur duch das Gehirn erzeugt.
Das Gehirn ist allerdings dann komeplt "ausgeschaltet"

Ich persönlich glaube also nicht an Schmerzeen nach dem Tod :D oder steigen die mit in Aufzug zum Himmel :D
 

simpsons3

Gast
nich warten

ausfüllen ausdrucken auschneiden und bischen kleb daruaf
Organspendausweis

Jaaa, guuut, aber die drei Tage sind auch nichts weltbewegendes.

kann man als Muskelzuuckungn werten.
Der Hirntod wird von 2 Ärzten bstimmt.
Hinrtod heist so viel wie das der Körpe durch Künstliche Beatmung und sonstiges noch kompelt künstlich am Leben erhalten werden kann.
Es bringt aber nichts den Körper ewig zu erhalten weil man einfach beim Hirntod nicht mehr aufstehen kann
und wie gesagt

Ja, stimmt schon. Aber der Hirntod ist halt kein "echter Tod". Es gibt ein Hirntod-Protokoll, das der Arzt durcharbeiten muss, bevor er den Hirntod attestieren kann. Zu diesem Katalog zählen u. a.:
- Bewusstlosigkeit
- Atemstillstand
- Stich in die Nasenschleimhaut
- Berühren des Rachens
Wenn das alles ohne Reaktion bleibt, wird das Atemgerät ausgeschaltet. Wenn der Patient noch nicht hirntot ist, dann setzt ziemlich bald nach dem Abschalten ein Atemreflex der Lunge ein. Dieser ist medizinisch messbar, reicht aber nicht, um die Lunge ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen. Setzt der Atemreflex also ein, gilt der Patient nicht als hirntot und das Beatmungsgerät wird wieder in Betrieb genommen. Bleibt dieser Atemreflex über einen gewissen Zeitraum aus (maßgebend ist der messbare CO2-Gehalt der Luft in der Lunge), dann gilt der Patient als tot. Mit der Organentnahme muss jetzt schnell begonnen werden, um ein Absterben der Organe zu verhindern.

Der Körper/Mensch verspürt bei der entnahme kein Schmerz mehr.
Schmerz wird nur duch das Gehirn erzeugt.
Das Gehirn ist allerdings dann komeplt "ausgeschaltet"

Das ist herrschende Lehrmeinung. Hier gilt: Weiß mans? Kann mans wissen? Wie gesagt, es gibt Indizien dafür, dass es in Einzelfällen Schmerzreaktionen gibt. Ob der Patient in diesem Zustand überhaupt ein Bewusstsein hat, ist eine ganz andere Sache.

Deswegen wäre ich ja auch dafür, dass Organentnahmen regelmäßig unter Narkose durchgenommen werden. Sooooo schrecklich teuer ist eine Vollnarkose auch wiederum nicht, als dass die Volkswirtschaft sowas nicht stemmen könnte.

Interessanter Punkt übrigens: Wer trägt eigentlich die Kosten für die Organentnahme? Der Spender oder der Empfänger? Oder besser gefragt: Die Krankenkasse des Spenders oder des Empfängers?

Ich persönlich glaube also nicht an Schmerzeen nach dem Tod :D

Ich auch nich, aber sicher ist sicher.
 

simpsons3

Gast
So, gestern hat die BZgA mir meinen Ausweis zugeschickt. Ich muss sagen: Das Ausfüllen ist leichter als das Ausfüllen einer Steuererklärung oder das Beantragen eines Personalausweises. Einfach Name, Anschrift und Geburtsdatum eintragen, die gewünschte Option (bei mir: "JA, ich gestatte, dass nach der ärztlichen Feststellung meines Todes meinem Körper Organe und Gewebe entnommen werden.") ankreuzen, Ausfülldatum eintragen und unterschreiben. Das beigelegte Erläuterungstextchen brauch man gar nicht zum ausfüllen, ist aber interessant zum Lesen.
 

DeletedUser24296

Gast
so, jetzt geb ich hier auch mal meine 2cents und oute ich mich mal als jemand mit erheblichem unbehagen.
zu der unsicherheit, ob hirntot nun wirklich tot ist, wurde ja schon hingewiesen. mal ehrlich, das ist der stand der aktuellen medizinischen forschung. kann sein, das der als wahr bestehen bleibt, kann sein, dass man das in medizinerkreisen in 10 jahren völlig anders sieht.
dann wird mit den zwei medizinern, die den tod feststellen suggeriert, dass die das beide wirklich und ausführlich untersuchen. aber ist das wirklich so? im heutigen klinikalltag sind ärzte permanent im stress und häufig überarbeitet. da ist die schnelle und unkritische unterschrift des zweiten arztes auch ne möglichkeit, eine aufgabe schnell zu erledigen. (man kann sich ja auf den kollegen verlassen) kann man jetzt schnell als spinnerei abtun, aber an der uni lehrende gerichtsmediziner gehen davon aus, dass bis zu 50 prozent der morde nicht entdeckt werden, weil sich die totenschein austellenden ärzte nicht genug zeit für die leichenschau nehmen.
aber auch sonst geht in kliniken und krankenhäusern genug schief, es wird nur wenig drüber geredet. zynisch gesagt: derjenige, der bei der aktiven organspende bedauerlicherweise noch lebt, wird sich hernach garantiert nicht mehr beschweren...

neben den überlegungen fühle ich mich auch von der pro-organspende-lobby fast gestalkt. überall werd ich aufgefordert, meine organe zu spenden und mir gefälligst den ausweis zu besorgen. und wenn nicht, dann bin ich irgendwie uncool und unsolidarisch. und die fragenden bis vorwurfsvollen blicke der pro's sind nach nem outing schwer zu ertragen. da hat man (quasi)religiöse vorbehalte und wird als gestrig, unwissenschaftlich und unaufgeklärt angesehen. klar hab ich nicht die vorstellung von nem jenseits, in dem die spender dann ohne ihre organe rumlaufen müssen (auch wenn mir das schon unterstellt wurde). aber ich will doch ganz und vollständig von dieser welt gehen. irgendwie fühl ich mich da auch in eine jahrtausendelang bestattungskultur eingebettet, in der es üblich war, den körper als ganzes zu beerdigen. mir missfällt auch diese objektivierung des gerade sterbenden/toten. nur weil es klinisch möglich ist und irgendeinem zweck dient, werden die körper zerlegt und nutzbar gemacht. ums zynisch zu sagen: wenn die postmortale verwertbarkeit so akzeptiert ist, dann kann ich auch andere zwecke für legitim halten. z.b die verarbeitung zu hundefutter oder ner neuen anti-faltencreme oder die energetische nachnutzung als biogas (mehr erneuerbare energien sind ein anerkanntes gesellschaftliches ziel)

aber zurück zur jetzt aktuellen debatte: ich möchte mich vielleicht nicht über mein nachableben äußern und vielleicht auch gar nicht darüber nachdenken. das war bisher mein gutes recht und es entspricht auch einem aktuellen menschenbild. aber plötzlich soll ich das recht nicht mehr haben? plötzlich soll ich mich äußern müssen? warum denn ? nur weil es einen angenommenen oder tatsächlichen mangel haben? nur weil irgendwelche pro-spender mir ihre art des lebens, ihre frage aufdrängen wollen? ich find das ziemlich krass. und dann noch diese miese erwartung, dass ich "ja" sagen soll. so kommen zumindest bei mir diese ganzen tv und kinospots an.

übrigens: im gegensatz zu weiter oben getätigten äußerungen, sieht man einer zu beerdigenden leiche die organentnahmen sehr wohl an. es gibt da auch ne fernseh-diskussionsrunde, in der das die mutter eines spenders sehr drastisch beschreibt. ( dazu gibt es auch das buch der frau: http://www.amazon.de/Unversehrt-sterben-Konfliktfall-Organspende-Mutter/dp/3466367794 )
eines von beidem empfehle ich wirklich jeder und jedem, die/der sich "pro" entscheidet.
aber eigtl. will ich hier nicht missionieren.
also ich bin aus rationalen und irrationalen gründe gegen eine spendebereitschaft und möchte weder gefragt werden noch mich dafür rechtfertigen müssen.
 

simpsons3

Gast
zu der unsicherheit, ob hirntot nun wirklich tot ist, wurde ja schon hingewiesen. mal ehrlich, das ist der stand der aktuellen medizinischen forschung. kann sein, das der als wahr bestehen bleibt, kann sein, dass man das in medizinerkreisen in 10 jahren völlig anders sieht.

Daher ja mein ganz einfacher Lösungsansatz: Den Toten unter Vollnarkose setzen, damit er nichts mehr spüren kann, egal wie tot er ist. Und möglicherweise die aktive Sterbehilfe legalisieren, was aber ein völlig anderes Thema ist.

dann wird mit den zwei medizinern, die den tod feststellen suggeriert, dass die das beide wirklich und ausführlich untersuchen. aber ist das wirklich so? im heutigen klinikalltag sind ärzte permanent im stress und häufig überarbeitet. da ist die schnelle und unkritische unterschrift des zweiten arztes auch ne möglichkeit, eine aufgabe schnell zu erledigen. (man kann sich ja auf den kollegen verlassen) kann man jetzt schnell als spinnerei abtun, aber an der uni lehrende gerichtsmediziner gehen davon aus, dass bis zu 50 prozent der morde nicht entdeckt werden, weil sich die totenschein austellenden ärzte nicht genug zeit für die leichenschau nehmen.

Ob ich einem bereits Toten eine ungenaue Todesursache diagnostiziere oder einen Lebendigen für tot erkläre ist ja wohl kaum vergleichbar. Ich denke nicht, dass es dort zu vielen Fehldiagnosen kommt. Spätestens das Abstellen der Beatmungsgeräte ist ein derart massiver Eingriff in die natürliche Lebensfauna, dass eine falsche Diagnose hierdurch ausgeschlossen ist.

aber ich will doch ganz und vollständig von dieser welt gehen. irgendwie fühl ich mich da auch in eine jahrtausendelang bestattungskultur eingebettet, in der es üblich war, den körper als ganzes zu beerdigen.

Du gehst ganz und vollständig von dieser Welt. Die Diskussion dreht sich darum, was nach deinem Gehen mit deinen Hinterlassenschaften angestellt wird. Warum willst du einem gesunden Menschen deine Organe vorenthalten, nur weil dies vor 2.000 Jahren, als Organspende medizinisch noch gar nicht möglich war, so praktiziert wurde? Demzufolge müsstest du auch Antibiotika, Prothesen und Zähneputzen ablehnen.

ich möchte mich vielleicht nicht über mein nachableben äußern und vielleicht auch gar nicht darüber nachdenken. das war bisher mein gutes recht und es entspricht auch einem aktuellen menschenbild. aber plötzlich soll ich das recht nicht mehr haben?

Wie kommst du darauf? Die neue Gesetzesfassung sieht die sog. Konfrontationslösung vor. Du wirst mindestens einmal in deinem Leben mit der Frage konfrontiert, ob du spenden willst. Du kannst zustimmen, ablehnen, mit Einschränkungen zustimmen oder aber die Frage unbeantwortet lassen. In diesem Fall wird - wie bisher auch - die Zustimmung deiner Angehörigen eingeholt.

Ich persönlich bevorzuge ja eine Widerspruchs-Konfrontationslösung: Man wird mindestens einmal, am besten mehrmals oder gar regelmäßig, mit der Frage der Organspende konfrontiert. Wer ablehnt, wird von den Organempfängern in Ruhe gelassen. Wer zustimmt, spendet Organe. Wer nichts sagt, spendet auch.

übrigens: im gegensatz zu weiter oben getätigten äußerungen, sieht man einer zu beerdigenden leiche die organentnahmen sehr wohl an.

Da die meisten Menschen mittlerweile sowieso eingeäschert werden, sieht man ihnen die Organentnahme nicht an. Es kommt auch immer darauf an, welche Organe entnommen werden. Wenn ich eine Niere spende, wird man bei der Trauerfeier wohl kaum etwas davon sehen. Bei der Spende von Gesichtshaut lässt sich die Spende aber medizinisch fast nicht verschleiern.

also ich bin aus rationalen und irrationalen gründe gegen eine spendebereitschaft und möchte weder gefragt werden noch mich dafür rechtfertigen müssen.

Abgesehen davon, dass du dich gerechtfertigt hast, und zwar ohne den Zwang dazu, respektiere ich eine so entschlossene Entscheidung.
Dumm finde ich halt die Leute, die zwar für Organspende sind, aber aus Faulheit keinen Ausweis haben.
 

DeletedUser7533

Gast
Ah, sehr schön. Auch mal ne kräftige Gegenstimme.

Aber sei froh dass du scheinbar in Deutschland wohnst. Stell dir mal vor du wohnst in einem Land wo jeder generell zur Organspende verpflichtet ist und falls er das nicht wünscht das erst kundtun muss.
Ich selber komm ja auch aus Deutschland hab es auch nicht gewusst das es so ist. Aber ich stell mir mal die Leute vor bei denen ich sage, dass ich meine Organe nicht hergeben will wenn ich tot bin um anderen Menschen das leben zu retten.

Hier bei uns hingegen ist das sehr positiv aufgebaut wie ich find. Man kann hingehen und sagen: "Ja ich WILL leben retten." oder eben nicht.

Zum Thema den menschlichen Körper zu irgendwelchen Dingen verwenden. Ganz ehrlich, werd ich verbuddelt fressen mich irgendwelche Maden, Ameisen und sonstiges Getier auf, bevor dann Pilze, Bakterien und was weiß ich nicht alles entgültig den Schluss bilden.
Verbrennen darauf steh ich auch so gar nicht. Große Hitze schadet der Haut :p

Ist alles nicht grade "schön".
 

DeletedUser29666

Gast
Also. Ich melde mcih auch mal zu diesem Thema, vorallem, da hier einige "Unwahrheiten" herrumgegeistert sind :D

1. Keine Organspende aus Religiöser sich: Ist bedingt falsch. Zugegeben, ich weiß nicht, wie der Islam oder das Judentum dazu steht, man kann aber von der Christlichen ansicht ausgehen: Da man mit seinen Organen noch nach seinem Tot anderen Menschen hilft, und damit seine Nächstenliebe verdeutlicht (immerhin eines der 10 Gebote) wird es von der Kirche Geduldet, ja fast gewünscht.

2.
- mit organen und auch blut verdienen die großen deutschen institutionen in der medizinischen versorgung milliarden und der handel mit
organen empfinden einige als unmoralisch
Nein: Keiner verdient an deinen gespendeten Organen. Die Organspende wird zu 100% von der versicherung des Organempfengers übernommen, lediglich die Entnahme zahlt die Versicherung des Spenders.

3.
Zumal die meisten Organspender nie gebraucht werden weil es von dieser "sorte" einfach genug Lebendgespendete Organe gibt. Die Chance also nach dem Tod im OP zu landen ist sehr gering.
Was? Eig. das genaue Gegenteil: Die genauenzahlen konnte ich jetzt nicht herraussuchen, aber überlegt dochmal, warum immer öffter auf die Organspende aufmerksam gemacht wird? Genau: Von jedem Organ bzw. Gewebe fehlen unmengen. Heißt: Wenn du einen OSA hast, und als Spender in frage kommst, dann wirst du auf jedenfall entnommen ;)

Und 4. Natürlich würde man jemanden eine Organspende ansehen, genau so wie ein Autounfall, den großen Tumor, an dem er letztenendes gestorben ist ... Und ganz ehrlich: Ich war noch nie auf einer Beerdigung, wo der Sarg offen war und man die Leiche sehen konnte (ohne durch ein Tuch verdeckt ect.), wenn sie denn überhaupt nicht eingeäschert wurden.

Das wollte ich nur mal klarstellen ;)

Mfg - Ereb0s
 

Lord Cracker

Gast
Also. Ich melde mcih auch mal zu diesem Thema, vorallem, da hier einige "Unwahrheiten" herrumgegeistert sind :D

Erstaunlicherweise tust Du dies aber, in dem Du den von Dir vermeintliche gefunden "Unwahrheiten" vollkommene Unwahrheiten hinzufügst...

Halten wir einfach mal fest:

und damit seine Nächstenliebe verdeutlicht (immerhin eines der 10 Gebote) wird es von der Kirche Geduldet, ja fast gewünscht.

1. Du kennst die 10 Gebote nicht
2. Du kennst den Unterschied zwischem Alten und Neuen Testament nicht
3. Du kennst überhaupt keine Inhalte der christlichen oder sonstiger Religionen.

Nein: Keiner verdient an deinen gespendeten Organen. Die Organspende wird zu 100% von der versicherung des Organempfengers übernommen, lediglich die Entnahme zahlt die Versicherung des Spenders.

Die Frage war nicht die der Kostenübernahme für Entnahme oder Einpflanzung des Organs, sondern die Frage mit dem Handel der Organe. Das hat mit Krankenkassenabrechnungen so rein gar nichts zu tun. Du darfst Dich gerne einmal mit dem Transplantationsgesetz beschäftigen.

Und 4. Natürlich würde man jemanden eine Organspende ansehen, genau so wie ein Autounfall, den großen Tumor, an dem er letztenendes gestorben ist ... Und ganz ehrlich: Ich war noch nie auf einer Beerdigung, wo der Sarg offen war und man die Leiche sehen konnte (ohne durch ein Tuch verdeckt ect.), wenn sie denn überhaupt nicht eingeäschert wurden.

Was dieser Abschnitt eigentlich aussagen will, bleibt schleierhaft. Eine Beerdigung unterscheidet sich übrigens grundsätzlich von der Obduktion...
 

DeletedUser29666

Gast
1. Du kennst die 10 Gebote nicht
2. Du kennst den Unterschied zwischen Alten und Neuen Testament nicht
3. Du kennst überhaupt keine Inhalte der christlichen oder sonstiger Religionen.
Naja: Du hast Recht. Nächstenliebe ist nicht direkt unter den 10 Geboten. Da ist mir ehrlich ein Fehler unterlaufen, war mir ganz sicher, bin auch nur ein Mensch. Dennoch kann man die Gebote 4, 7, 9 und 10 auf die Nächstenliebe zurückführen, welche in der Kirche dennoch sehr "hoch" ist.
Außerdem deuten deine Behauptungen 2 und 3 von absoluter Überreaktion. Bist du im Stress?


Die Frage war nicht die der Kostenübernahme für Entnahme oder Einpflanzung des Organs, sondern die Frage mit dem Handel der Organe. Das hat mit Krankenkassenabrechnungen so rein gar nichts zu tun. Du darfst Dich gerne einmal mit dem Transplantationsgesetz beschäftigen.
Nicht nur. Ich habe vielmehr gleich 2 Fragen beantwortet: Wer verdient daran und wer bezahlt sie.


Was dieser Abschnitt eigentlich aussagen will, bleibt schleierhaft. Eine Beerdigung unterscheidet sich übrigens grundsätzlich von der Obduktion...
Tut er dass? Lies dir am besten noch mal die Beiträge durch, die von den anderen Usern verfasst wurden.
Und ich habe nicht eine Beerdigung mir einer Obduktion verglichen.

Also: bevor du dir ein Beitrag schnappst, um ihn gaaaanz genau durch zu pflücken, lies dir am besten die Beiträge davor durch. Dann hast du einen besseren Überblick und ich bekomme meine Antwort nicht innerhalb von 5 min. …

Was nicht bedeuten soll, dass ich meinen Hut vor deinem scheinbar unendlichen Wissen ziehe und nein, ich weiß, dass keiner alles wissen kann.

Danke ...
 
Oben