Schulden, Schulden und nochmehr Schulden

Biggie.

Gast
Die USA werden morgen(17.10) wahrscheinlich ihre Schuldengrenze wieder raufsetzen? Bringt ein solcher Aufschub der Zahlungsunfähigkeit etwas? Oder sollte die USA eurer Meinung nach Zahlungsunfähig werden damit man endlich sieht das eine Wirtschaft nicht auf unermesslichen Schulden aufgebaut werden kann.
 

Sasuro

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also bevor die USA sich bankrott meldet gibt es den euro nicht mehr ;)
ob nu die USA oder europa, wir alle bauen unser sooo "lukratives" system auf zinseszins auf.
man braucht nu wirklich kein einstein zu sein um zu erkennen des solch ein system kein bestand in der zukunft haben wird/ kann

ich mein, nennt mir einen zyklos wo man sonst innerhalb von 100 jahren 3 neue währungen eingeführt hat.
zur letzten wurden wir in deutschland nicht mal gefragt.....
des als sogenannte demokratie....

biste pleite, druckste ne neue währung.

was in den usa schwierig ist.
da haben die chinesen einfach zuviel macht. die besitzen mehr als die amis selbst.
wär des nich so hätten wir schon längst den yen als weltwährung ,)
 
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simpsons3

Gast
Die Deutschen wurden übrigens nicht nur zur letzten Währung nicht befragt. Auch zur vorletzten nicht. Und zu der davor auch nicht. Daher verstehe ich auch nicht, warum ausgerechnet die Euro-Einführung von irgendwelchen D-Mark-Fanatikern unter demokratischen Gesichtspunkten kritisiert wird.
 

Sasuro

Gast
naja kann ich dir sagen.
die 2 letztgenannten währungen wahren nicht meiner lebenszeit. also jedenfalls war ich noch nicht sooo alt um gegen zu stimmen und es in frage zu stellen.


wir leben auf zinses zins und freuen uns über den heutigen leitzins von der zentralbank. der glaube 0,02% beträgt.
da soll man stolz oder was auch immer auf seine währung.... land..... sein...
man beutet mehr....mehr.....mehr... länder aus um auf diesen zinsen zu leben.
traurig aber war.
hauptsache der westen kann am tag ne kuh fressen.
antibotika sei dank.
 

simpsons3

Gast
Die niedrigen Zinsen sind ein Segen. Zumindest für die Staatsfinanzen. Klar regt sich jeder auf, dass er auf seinem Sparbuch jetzt so wenige Zinsen bekommt. Aber dabei werden vier Dinge vergessen:

Erstens gibt es noch andere Geldanlageformen als das klassische Sparbuch oder von mir aus auch das Girokonto. Zum Beispiel könnte man das niedrige Zinsniveau nutzen, um einfach mal ein bisschen Mut zu haben und an der Börse zu spekulieren. Oder Unternehmensbeteiligungen zu erwerben. Oder was weiß ich - dein Bank"berater" wird da sicherlich viele kreative Ideen haben. Da gibts zum Teil mit relativ geringem Risiko eine Rendite, die leicht über der Inflation und stark über dem Zinsniveau liegt.

Zweitens ist mit den niedrigen Sparrenditen auch ein sehr niedriges Darlehensniveau verbunden. Wer Lust hat, zu investieren, für den ist die aktuelle Situation sehr gut. Unternehmer sollten gerade jetzt neue Maschinen kaufen, junge Familien sollten überlegen, sich Wohneigentum anzuschaffen und wer bereits Wohneigentum hat, kann mit den aktuellen niedrigen Schuldzinsen größere Renovierungs- und Modernisierungsmaßnahmen angehen. Das alles ist jetzt deutlich günstiger als noch vor ein paar Jahren.

Drittens hängt mit den niedrigen Leitzinsen auch eine niedrige Kreditverzinsung für die öffentliche Hand zusammen. Was denkst du, wie Schäuble schon 2015 ohne echte Steuermehreinnahmen einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen will? Ganz einfach: Notwendige Infrastrukturmaßnahmen zusammenstreichen und gleichzeitig von niedrigen Zinskosten profitieren. Sicher ist: Würde der Leitzins angehoben werden, würden mittelfristig auch die Kreditkosten für den deutschen Staat steigen. Das Geld müsste irgendwo an anderer Stelle wieder reinkommen. Und dafür gibts zwei Möglichkeiten: Einsparungen, z. B. in der Rente, im Kindergeld oder bei der Bildung. Oder aber Steuererhöhungen. Beides hat viele Gegner. Was man also auf seinem Sparbuch weniger an Zinsen bekommt, spart man bei der Steuer wieder ein.

Und viertens - aber das ist durchaus umstritten und auch allgemein schwer messbar - führen die niedrigen Zinsen dazu, dass sich Unternehmen leichter fremdfinanzieren können (siehe zweitens). Das stärkt die Konjunktur, das schafft Wachstum und das sorgt für niedrige Arbeitslosenzahlen. Was ist besser: Mangels Einkommen kein Geld, das dafür aber kräftig verzinst wird oder ein ordentliches Einkommen, wofür man aber niedrige Zinsen bekommt?
 

DeletedUser29666

Gast
Ich denke nicht, das Sasuro die niedrigen Zinsen kritisiert, sondern die Zinsen überhaupt.
Und ein Geldsystem, welches auf Zinsen beruht.

Wohin uns dieses Geldsystem gebracht hat, da kann man mal die Griechen fragen. Oder die Portugiesen. Oder die Amis...

Immer nur Geld leihen und Zinsen zahlen, das Ganze im Kreis, das kann nicht funktionieren.

Und wie man Schulden zurückgezahlt werden sollen, wenn es mehr Schulden als Geld gibt, das ist die nächste Frage.

Und da ist jede Kritik berechtigt, leider aber nutzlos...

Und von der Währung - dem Euro - will ich hier gar nicht anfangen...
 

Casadonis

Gast
Das Geld müsste irgendwo an anderer Stelle wieder reinkommen. Und dafür gibts zwei Möglichkeiten: Einsparungen, z. B. in der Rente, im Kindergeld oder bei der Bildung. Oder aber Steuererhöhungen.
Einsparen könnte man sicher auch an anderer Stelle als grade bei den von dir genannten. z.B. bei den Subventionen. Laut Bund der Steuerzahler ließen sich alleine 20 Mrd. Euro einsparen wenn sie nicht für sinnlose Projekte ausgegeben würde. Und bei den Steuererhöhungen, lass uns doch mal von einer höheren Erbschaftssteuer reden, einer Vermögenssteuer, Kapitalertragssteuer, der Spitzensteuersatz müsste nicht mal erhöht werden es würde vermutlich reichen die Steuerschlupflöcher zu stopfen, so dass die Steuern auch bezahlt würden. Die Kapitalflucht auf ausländische Konten rigoroser verfolgen und bestrafen. Deutsche die ins Ausland flüchten um Steuern zu sparen, nach amerikanischen System veranlagen. Wer einen deutschen Pass hat zahlt die Differenz zwischen ausländischer und deutscher Steuer.
 

DeletedUser29666

Gast
Einsparen könnte man sicher auch an anderer Stelle als grade bei den von dir genannten. z.B. bei den Subventionen. Laut Bund der Steuerzahler ließen sich alleine 20 Mrd. Euro einsparen wenn sie nicht für sinnlose Projekte ausgegeben würde. Und bei den Steuererhöhungen, lass uns doch mal von einer höheren Erbschaftssteuer reden, einer Vermögenssteuer, Kapitalertragssteuer, der Spitzensteuersatz müsste nicht mal erhöht werden es würde vermutlich reichen die Steuerschlupflöcher zu stopfen, so dass die Steuern auch bezahlt würden. Die Kapitalflucht auf ausländische Konten rigoroser verfolgen und bestrafen. Deutsche die ins Ausland flüchten um Steuern zu sparen, nach amerikanischen System veranlagen. Wer einen deutschen Pass hat zahlt die Differenz zwischen ausländischer und deutscher Steuer.

Du hast die Multimilliarden/millionen Firmen vergessen, die alle praktisch keine Steuer zahlen oder zumindest kein Schlupfloch auslassen...
 

DeletedUser29801

Gast
[video=youtube;bMqPhpyL2HU]http://www.youtube.com/watch?v=bMqPhpyL2HU[/video]​
 

Forza BSG 1966

Gast
haben die amis eine wahl gehabt ??? im februar `14 bei der nächsten tagung wird genau das selbe passieren (geld kann man unendlich drucken dank FED - nebenwirkungen sind egal) oder vllt schafft obama es in ein weiteres land einzureiten was nicht nach der diktaktur amerika tanzen will.
in afrika ua soll es noch massig bodenschätze geben, unruhen gibts ja schon genug....
 

simpsons3

Gast
Einsparen könnte man sicher auch an anderer Stelle als grade bei den von dir genannten. z.B. bei den Subventionen.

Ich wollte realistisch bleiben.

Laut Bund der Steuerzahler ließen sich alleine 20 Mrd. Euro einsparen wenn sie nicht für sinnlose Projekte ausgegeben würde.

Der Bund der Steuerzahler hat übrigens immer ziemlich eigenwillige Definitionen von "sinnlos". Der findet Sozialstaat auch nicht so geil, hätte den Infrastrukturausbau vermutlich lieber in privater Hand und fragt sich, warum Steuern von staatlichen Vollstreckungsstellen in den Finanzämtern anstatt von privaten Inkassobüros eingetrieben werden. Ich wüsste, wie man die Staatskassen füllen könnte: Indem die seltsamen BdSt-Leute sich endlich mal einen Job suchen, der volkswirtschaftlich produktiv ist und somit zu Steuermehreinnahmen führt, anstatt jährlich irgendwelche Schwarzbücher herauszugeben, die vor Unwissenheit und Populismus nur so strotzen.

Sicher ist vieles von dem, was in diesem Bericht steht, nicht falsch. Aber dann sollte man sich fragen: Haben wir bei großen Projekten nicht eher strukturelle Defizite? Defizite im Bereich der Direktdemokratie und der Transparenz, im Vergabeprozess, ect.? Eine notwendige Brücke einfach nicht zu bauen, kann keine Lösung sein. Langfristig kann es aber auch kaum angehen, dass der Brückenbau mindestens 30 % mehr kostet als geplant und mindestens doppelt so lange dauert.

Und bei den Steuererhöhungen, lass uns doch mal von einer höheren Erbschaftssteuer reden, einer Vermögenssteuer, Kapitalertragssteuer

Erbschaftsteuer erhöhen, bin ich sofort dabei. Wichtig als eine Erhöhung wäre aber eine grundlegende Reform: Das ganze Veranlagungsschema müsste vereinfacht werden und bei der Gelegenheit könnte man auch manche Steuerbefreiung streichen. Vor allem die Steuerbefreiung für Betriebsvermögen könnte der Grund dafür sein, dass das geltende Erbschaftsteuerrecht sowieso schon nächstes Jahr gekippt wird. Die Möglichkeit der Steueroptimierung über die sogenannte "Cash-GmbH" wurde zwar zum Glück eingeschränkt, aber leider noch nicht ganz abgeschafft.

Die Vermögensteuer ist aus fiskalpolitischer Sicht Unsinn und macht höchstens unter dem Gerechtigkeitsaspekt Sinn. Ich bin zwar gegen die Vermögensteuer, kann es aber total verstehen, wenn jemand die Steuer zum Umverteilen nutzen will. Aber ich finde, wir können die vorhandenen Personalressourcen in der Finanzverwaltung sinnvoller nutzen, als eine solche Steuer mit einem minimalen Steueraufkommen zu Verwalten.

Kapitalertragsteuer ist an sich ne gute Sache: Eingeführt durch das Unternehmensteuerreformgesetz 2008 trat sie zum 01.01.2009 in Kraft. Ich sag immer gerne, das wir erst seit 2009 ein Einkommensteuerrecht haben, das einem modernen Staat würdig ist. Ganz einfach, weil dadurch die unsägliche Steuerbefreiung für bestimmte Spekulationsgewinne abgeschafft wurde und seit dem auch die Gewinne aus solchen Wertpapierverkäufen steuerpflichtig sind. Das Problem an der Kapitalertragsteuer zeigt sich vor allem in dem Begriff, den der Volksmund dieser Steuer (die eigentlich keine eigene Steuer ist, sondern genau wie die Lohnsteuer nur als Vorauszahlung auf die Einkommensteuer behandelt wird) gegeben hat: "Abgeltungsteuer". Dadurch, dass meine Kapitalerträge (Zinsen, Dividenden, Aktiengewinne, ect.) von der Bank mit der Kapitalertragsteuer belastet wurden, muss ich die Kapitalerträge in der Einkommensteuererklärung nicht mehr nachversteuern. Die Steuerlast wird durch die Abgeltungsteuer auf maximal 25 % (+ Annexsteuern) begrenzt - während der Arbeitnehmer, der Selbstständige und der Rentner bis zu 45 % zahlen müssen. Dieser Abgeltungseffekt muss dringend abgeschafft werden.

Du hast die Multimilliarden/millionen Firmen vergessen, die alle praktisch keine Steuer zahlen oder zumindest kein Schlupfloch auslassen...

Dazu fällt mir der Typ ein, den ich in Berlin gesehen hab, der zu einer Frau (vmtl. seine Freundin oder so) gesagt hat, er wird bestimmt nicht mit ihr ins Starbucks gehen, schließlich zahlen die in Deutschland keine Steuern - während er das gesagt hat, hat er auf seinem iPhone rumgetippt. Muss ich erklären, warum ich loslachen musste?

Aber natürlich hast du recht. Das Problem dabei ist aber: Solche Steuerschlupflöcher lassen sich praktisch kaum schließen.
Ein Beispiel: Der deutsche Starbucks-Ableger zahlt an den irischen Starbucks-Ableger, der die Namensrechte am Namen "Starbucks" innehat, Lizenzgebühren dafür, dass er in Deutschland unter dem Namen "Starbucks" auftreten darf. Diese Gebühren sind unzweifelhaft Betriebsausgaben für Starbucks Deutschland, das würde jeder Betriebswirtschaftler, jeder Steuerrechtler und sogar jeder Laie so sehen. Da nur der Gewinn versteuert wird, sind die Gelder, die nach Irland fließen, in Deutschland quasi von der Steuer freigestellt. Gleichzeitig sind sie bei Starbucks Irland als Betriebseinnahmen anzusetzen, da sind sich Betriebswirtschaftler, Steuerrechtler und Laien ebenfalls einig. Das Problem ist aber: In Irland sind Lizenzeinnahmen steuerfrei. Diese beliebte Form der Steuergestaltung läuft in der Praxis natürlich noch viel komplizierter ab (über Zwischenfirmen in Irland, den Niederlanden, Großbritannien, die USA und Kleinststaaten in Übersee) und ist als "Double-Irish-With-a-Dutch-Sandwich" bekannt.

Das Problem an der Sache ist aber: Du kannst das Modell im Prinzip nur trockenlegen, wenn du entweder überall alle Einnahmen und Ausgaben steuerrechtlich gleich würdigst - also es im Prinzip ein weltweit einheitliches Unternehmensteuerrecht gäbe. Das wäre natürlich der Hammer, ist aber absolut utopisch.
Ersatzweise kann man Starbucks Deutschland auch einfach verbieten, die entsprechenden Lizenzen als Betriebsausgaben abzuziehen. Aber das geht entweder nur mit einem Verwaltungsaufwand, der in der Praxis nicht durchsetzbar ist (man müsste im Prinzip zu jeder Lizenzausgabe prüfen, an wen das Geld überwiesen wurde, und prüfen, wie das Geld beim Empfänger versteuert wird und in welchen Eigentumsverhältnissen der Empfänger steht) oder durch ein pauschales Abzugsverbot für Lizenzkosten. Ersteres ist nicht zu stemmen, insbesondere da in den Steuerverwaltungen massiv an Personal eingespart wird (was der Bund der Steuerzahler übrigens ziemlich gut findet), letzteres dürfte das Bundesverfassungsgericht - zurecht! - als Verstoß gegen das objektive Nettoprinzip ansehen und somit für verfassungswidrig erklären. Und die Einzelfallprüfung scheitert oft alleine schon daran, dass jeder Finanzbeamte ja nur einen kleinen Ausschnitt des riesigen Unternehmensnetzwerk "Starbucks" sieht.
 
Also, in vielen hat Simpson natürlich absolut recht. Ist ja auch sein Fachgebiet ;)

Dazu hab ich heute einen netten Artikel gelesen - eine Möglichkeit von vielen, Steuern zu sparen!

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken/standortverlagerung-nimm-die-zentrale-und-wandere/8952156.html

Steuern sparen von großen Firmen- denken jetzt einige von Euch vielleicht, nein das ist ja gerade das Problem mit den Schulden.
Richtig, je mehr man die Firmen knebelt, umso schneller wandern sie ab, in freundliche Steuersparoasen. z.B. Bermudas ist ein beliebtes Ziel

Deswegen muss man mit den Schuldenhaushalt - dem was man erreichen will, und neuen oder erhöhten Steuern vorsichtig sein, denn irgendwann ist nichts mehr da, was man besteuern könnte, und dann:eek:
 
Mit welchem Recht soll bereits versteuertes Einkommen bei einer Veerbung nochmal besteuert werden? Raffke Mentalität das ist alles bei der Erbschaftssteuer. Dazu kann man sie natürlich durch Schenkungen leicht umgehen, daher sinnlos.
Und es ist ja nicht so, dass die Kapitalertragssteuer in Deutschland im Vergleich schon sehr hoch ist. Nein nein. Da muss man natürlich neue Maßstäbe setzen...
Ist ja nicht so als hätten Steuererhöhungen Folgeerscheinungen auf Investitionen, den Arbeitsmarkt oder das Wirtschaftswachstum. Unsinn.

Ich bin im übrigen für Gefängnisstrafen für alle Millionäre mit anschließender Enteignung. Ich meine es sind nur Millionäre. Menschen 2. Klasse so zu sagen. Die armen arbeitslosen Eliten die so stark ausgebeutet werden brauchen das Geld viel mehr. Gleichzeitig sollte man AG wegen Ausbeutung anklagen können. Ich meine die machen Gewinn mit der Arbeit der AN. Das ist ja schon wie Sklavenhandel.
Verstehe die Inkonsequenz hier gar nicht.
 

DeletedUser29666

Gast
Mit welchem Recht soll bereits versteuertes Einkommen bei einer Veerbung nochmal besteuert werden? Raffke Mentalität das ist alles bei der Erbschaftssteuer.
Nun, du stirbst, und weil du verstorben bist, musst du nochmal steuern zahlen. Da ergibt sich auch mir nicht so ganz der Sinn, die rote Fraktion hier wird uns das aber sicher erklären können.


Im Übrigen gebe ich Simpson Recht. Auf genau dieses Beispiel wollte ich sogar hinaus ;)
 

simpsons3

Gast
Mit welchem Recht soll bereits versteuertes Einkommen bei einer Veerbung nochmal besteuert werden?

Zuerstmal ist natürlich nicht jedes Einkommen auch versteuert worden. Aber du hast natürlich recht, das Gros der Erbschaften hat bereits einer Erwerbsbesteuerung unterlegen und dieser Punkt ist tatsächlich kritisch.

Es kommt bei der Erbschaftsteuer im Prinzip darauf an, welchen Punkt man betrachtet: Ist es eine post-mortem-Vermögensteuer für den Erblasser oder ist es eine (verringerte) Einkommensteuer für den Erben? Du siehst es eher als Vermögensteuer, dann hast du natürlich recht mit deiner Ablehnung der Erbschaftsteuer (auch wenn diese Doppelbesteuerung nicht verfassungswidrig ist, anders als oft behauptet). Ich finde den Erwerbsteueraspekt wichtiger, denn der Erbe hat ja noch keine Steuern dafür bezahlt und hat - vor allem durch ein großes Erbe - ein großes zusätzliches Einkommen, das ich ihm nicht einfach so überlassen will: Wer sich hochgearbeitet hat, um einen Jahreslohn von einer Millionen Euro zu erreichen, soll darauf heftig Lohnsteuer bezahlen, aber wer faul rumsitzt und von seinen Eltern eine Millionen erbt, soll keinen Cent dafür bezahlen?

Dazu kann man sie natürlich durch Schenkungen leicht umgehen, daher sinnlos.

Lies mal den § 1 Abs. 1 Nr. 2 ErbStG. ;)

Du hast aber natürlich recht, in eingeschränktem Maße kann man die Erbschaftsteuer durch gezielte Schenkungen teilweise umgehen. Solche Steuerlöcher sollte man stopfen, soweit das möglich ist.

Und es ist ja nicht so, dass die Kapitalertragssteuer in Deutschland im Vergleich schon sehr hoch ist. Nein nein. Da muss man natürlich neue Maßstäbe setzen...

Die Schweiz - das angebliche Steuerparadies - verlangt 35 %.

Wichtig für die Höhe der Kapitalertragsteuer ist die genaue Ausgestaltung. Ich finde, eine Abgeltungsteuer sollte zumindest halbwegs an die Höhe der Spitzensteuersätze heranreichen - bei 45 % Spitzensteuersatz und 25 % Abgeltungsteuer ist Deutschland ein echtes Niedrigsteuerland für Kapitalgewinne. Eine Kapitalertragsteuer ohne Abgeltungswirkung kann ruhig ziemlich niedrig sein, da sind 25 % oder von mir aus sogar 20 % durchaus in Ordnung - wenn am Ende sichergestellt ist, dass der Betrag nachversteuert wird und die Kapitalertragsteuer nur als Steuervorauszahlung gilt, genau wie es bei Arbeitnehmern der Fall ist.

Ist ja nicht so als hätten Steuererhöhungen Folgeerscheinungen auf Investitionen, den Arbeitsmarkt oder das Wirtschaftswachstum. Unsinn.

Da hast du recht, und hier ist es wichtig, welche Steuern man erhöht. Genau deswegen ist es wichtig, die Erbschaftsteuer nicht auf 45 % anzuheben, um die Gleichheit mit der Einkommensteuer herzustellen - Massenentlassungen nach Betriebsübertragungen wären die Folge. Und genau deswegen halte ich eine Vermögensteuer auch für bedenklich, vor allem bei relativ hohen Steuersätzen. Eine Einkommensteuererhöhungen ist für die Wirtschaftskraft aber nicht so dramatisch, vor allem seit Einführung der Thesaurierungsbegünstigung, die man aber (finde ich) mal überarbeiten sollte, vor allem weil die Vorschrift extrem kompliziert ist. Ein wildes Steuererhöhungskonzert bringt nicht viel gutes, besser ist es, gezielt einige wenige Steuern zu erhöhen. Deswegen findet die CDU eine Umsatzsteuererhöhung auch nicht so schlimm.
 

DeletedUser29666

Gast
Zuerstmal ist natürlich nicht jedes Einkommen auch versteuert worden. Aber du hast natürlich recht, das Gros der Erbschaften hat bereits einer Erwerbsbesteuerung unterlegen und dieser Punkt ist tatsächlich kritisch.

Es kommt bei der Erbschaftsteuer im Prinzip darauf an, welchen Punkt man betrachtet: Ist es eine post-mortem-Vermögensteuer für den Erblasser oder ist es eine (verringerte) Einkommensteuer für den Erben? Du siehst es eher als Vermögensteuer, dann hast du natürlich recht mit deiner Ablehnung der Erbschaftsteuer (auch wenn diese Doppelbesteuerung nicht verfassungswidrig ist, anders als oft behauptet). Ich finde den Erwerbsteueraspekt wichtiger, denn der Erbe hat ja noch keine Steuern dafür bezahlt und hat - vor allem durch ein großes Erbe - ein großes zusätzliches Einkommen, das ich ihm nicht einfach so überlassen will: Wer sich hochgearbeitet hat, um einen Jahreslohn von einer Millionen Euro zu erreichen, soll darauf heftig Lohnsteuer bezahlen, aber wer faul rumsitzt und von seinen Eltern eine Millionen erbt, soll keinen Cent dafür bezahlen?
Nun, wenn ich reich werde, und das werden die meisten eben durch harte Arbeit, warum sollten meine kinder nicht davon profitieren dürfen?
 

Schwertfisch

Gast
Stimmt die meisten werden es durch kriminelle Aktivitäten oO
Niemals durch eigeninitiative und unternehmerisches Risiko.

Weil der Stahlkocher bei Thyssen 12 Stunden jeden Tag gebuckelt hat und mit 66 körperlich erschöpft den Löffel abgab, werden nicht seine Kinder mit dem Silbernen Löffel im !§#$%&? geboren, sondern die von Thyssen. Die haben dann wiederum das "Startkapital" ins Leben, um sich unternehmerisch "riskant" spielerisch zu betätigen und bei Fehlschlägen wieder ins Nest zurück zu kehren, wo ja noch genug Kapital rumliegt. Soviel zur "Eigeninitiative".

Aber bekanntermaßen gibt es ja im Ruhrpott diese neue Klasse des neureichen Ruhradels, wo die Kinder der ehemaligen Malocher von Mannesmann und Krupp sich aufschwingen, die Kapitalherrschaft an sich zu reißen, nachdem sie reicht geerbt haben.

Gibts nicht? Ach so. Schade.
 
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