Troy Davis

DeletedUser23618

Gast
Nein, ein Komma wäre da schlicht falsch gewesen. Die soll man im Deutschen leider nicht sinnvoll, sondern nur nach den Regeln setzen.

:D:p

Mensch....das sollte mir doch Cracker sagen dürfen ;)

Er liebt es doch, mich zu verbessern,d eswegen bot ich ihm diese Mgl. an.

Gruß
 

Lord Cracker

Gast
Da hatter wohl Recht :D
Ich las nur "als wie" und stürzte mich sofort drauf ohne weiterzulesen :p

Du hättest allerdings zum besseren Verständnis ein Komma setzen sollen.....also doch deine Schuld.

Wenn überhaupt wäre ein Doppelpunkt einigermaßen sinnvoll gewesen um die Lesbarkeit zu erhöhen.
 

Garlan der Kavalier

Gast
Was es immer noch eine subjektive Einschätzung durch Dich sein lässt.
Es ist nicht, wie du behauptest, nur aus meinem Inneren abgeleitet.


Das Recht wurde abgeleitet von der Menschenwürde konstruiert. Nicht Ross und Reiter verwechseln.
Nein. Die Menschenwürde wurde parallel zum Recht konstruiert, um zum einen eine Basis dafür zu haben und zum anderen etwas, was Menschen schützt.


Und was unterscheidet das dann von einem anderen Gefühl? Du kannst gerne weiter einen nicht vorhandenen Unterschied postulieren oder einfach mal akzeptieren, dass Du Unrecht hast. Versuchs' mal.
Die "Würde" ist kein Gefühl. Man fühlt lediglich, dass man Würde hat.


Du definierst also willkürlich die Regel?
Ich habe nichts definiert. Nur ein Beispiel geliefert.


Das Argument der Willkür bleibt bestehen und Deine Einschätzung ist keine Logik sondern die Erhebung Deiner Meinung zu einem Pseudo-Faktum. Untauglich.
Meine Meinung ist in dem Fall ein Faktum, denn wir fragen nach den subjektiven Interessen. Entschuldigung, ich kenne niemanden, der seine Ehre über sein Leben stellt.

Der Beweis wurde schon ausreichend erbracht.
Nein, demm er wurde nicht ausreichend ausgeführt.

Und an dieser Stelle verlasse ich diese "Diskussion", die daraus besteht, dass Du Hypothesen und Postulate willkürlich in den Raum stellst und meinst, damit irgendwie ein Argument gebracht zu haben.
Du scheinst nicht gelesen oder nicht verstanden zu haben. Natürlich habe ich argumentiert.

Nicht nur das (Zeitverschwendung) sondern die wechselweisen postings ehren jemand, der sich mit den infamsten und absurdesten Beispielen zu retten versucht, deren ein mensch überhaupt nur fähig ist.
Ich versuche mich nicht zu retten, ich versuche, es euch klarer zu machen. Aber ihr seid unfähig, auf Beispiele einzugehen.


Hieraus einen "Wert" zu konstruieren ist von unvergleichlicher Menschenverachtung. *KOTZ* und Ende.
Wieso das denn? Ich mache ein Gedankenexperiment, das sich zufällig mit einer NS-Handlung deckt, das aber gut meinen Standpunkt illustriert, und daraus eine Menschenverachtung zu postulieren, finde ich echt mies.

Hä?
"Leben erschaffen" kann nur die Wissenschaft und der Geschlechtsakt. Das Leben als solches erschafft keinen Wert (erst recht keinen Geldwert), ergo kannst du mit diesem Geld niemandem helfen.
Nicht als solches, aber wenn ich es vernichte, wird auch dieser Wert verhindert. Das läuft aufs selbe hinaus.


Dieses Interesse hat einen Namen: WÜRDE.
Nö, Lebenswillen. Die Menschenwürde existiert nicht.

Und dieses Interesse kannst du offensichtlich nicht beziffern. Wenn du den genauen Wert nicht kennst, dann gib halt eine Schätzung ab, oder höre auf hier Mist ala "Das Menschenleben hat auch nur einen bestimmten Wert" zu verbreiten
Ich kann es nicht schätzen, weil ich keine Maßeinheit habe.



Hab aber keine Lust, mich zu wiederholen.
Musst du ja auch nicht. Solltest du schon eins gebracht haben, sag mir nur, wo.

Wert lässt sich aber in Geld messen.
Warenwert, nicht Interessenwert.

Ich geb dir mal ein paar Maßeinheiten zur Auswahl:

Chinesischer Yuan, US-Dollar, Euro, Pakistanische Rupien, Pfund Sterling, Indische Rupien, Französische Francs, Schweizer Franken, Deutsche Mark, Russische Rubel, Republikanische Credits, Türkische Lira,
Griechische Euro. <-- :D
Passen alle nicht. Ich gebe ja meine Körpergröße nicht in Kilo an.





Warum "logischerweise"? Mein "Interesse" an Peer Steinbrück ist genauso groß wie das an meiner Schwester. Liegt halt nur daran, dass ich Merkel nicht mag, aber "normale Lebensformen" nicht auf unterschiedliche Stufen stelle.
Falsch. Du magst ihren Wert gleichsetzen, aber nicht dein Interesse an ihnen.
Wenn deine Schwester stirbt, bist du ganz bestimmt weniger traurig, als wenn Peer Steinbrück stirbt.

Du könntest wissen, wie hoch der Wert des Turms ist, in dem du dich einfach bei der Stadtverwaltung Köln darüber informierst. Ich weiß es auch nicht, aber ich traue mich, das zu schätzen: 20 Millionen Euro. Vielleicht mehr, vielleicht weniger, den genauen Wert weiß nur die Kölner Stadtverwaltung. Aber was den Wert des Menschenlebens angeht, den kennt keiner.
Das ist immerhin ein Argument gegen mein Beispiel. Egal, w
vergiss es und siehe oben.
 

simpsons3

Gast
Nicht als solches, aber wenn ich es vernichte, wird auch dieser Wert verhindert. Das läuft aufs selbe hinaus.

Das Leben erzeugt keinen Wert, aber wenn man jemanden umbringt, wird dieser Wert, der nicht erzeugt wird, verhindert? Ein Kraftwerk produziert keine Schnitzel, aber wenn das Kraftwerk abgeschaltet wird, dann wird verhindert, dass diese Schnitzel produziert werden?

Jetzt hab ich Hunger.

Nö, Lebenswillen. Die Menschenwürde existiert nicht.

Die Menschenwürde ist der Wert (hier jedoch nicht im wirtschaftlichen Sinn gemeint), auf dem unser Staat errichtet wurde. Sie ist unantastbar und das für den Parlamentarischen Rat schützenswerteste Gut, auf meiner persönlichen Liste der Grundwerte für mein eventuelles politisches Handeln steht die Menschenwürde auf auf Platz 1.

Du bist also nicht nur arbeitslosenfeindlich und menschenverachtend, sondern auch noch verfassungsfeindlich. Wird ja immer interessanter.

Ich kann es nicht schätzen, weil ich keine Maßeinheit habe.

Dann erfinde ich diese Maßeinheit: Eia (nicht zu verwechseln mit dem sexuellen oder ornithologischen Begriff "Eier"). Die Skala ist nach oben offen und endet unten bei 0. 100 Eia sind ein Sack, ein Sack ist exakt der Wert von Angela Merkel. Wie viel ist Helmut Schmidt wert, und wo ist Schäuble anzusiedeln?

Musst du ja auch nicht. Solltest du schon eins gebracht haben, sag mir nur, wo.

In diesem Thread.

Passen alle nicht. Ich gebe ja meine Körpergröße nicht in Kilo an.

Warum?
Ich bin 1.863 kmm groß. Kilomillimeter.

Wenn deine Schwester stirbt, bist du ganz bestimmt weniger traurig, als wenn Peer Steinbrück stirbt.

Was hast du gegen meine Schwester?
 

Garlan der Kavalier

Gast
Das Leben erzeugt keinen Wert, aber wenn man jemanden umbringt, wird dieser Wert, der nicht erzeugt wird, verhindert? Ein Kraftwerk produziert keine Schnitzel, aber wenn das Kraftwerk abgeschaltet wird, dann wird verhindert, dass diese Schnitzel produziert werden?
Das Kraftwerk produziert keine Schnitzel, aber die Leute, die im Kraftwerk arbeiten. Es ist ja der Arbeiter und nicht sein Leben, der Wert produziert, nur wenn man ihn umbringt, geht es nicht.

Die Menschenwürde ist der Wert (hier jedoch nicht im wirtschaftlichen Sinn gemeint), auf dem unser Staat errichtet wurde. Sie ist unantastbar und das für den Parlamentarischen Rat schützenswerteste Gut, auf meiner persönlichen Liste der Grundwerte für mein eventuelles politisches Handeln steht die Menschenwürde auf auf Platz 1.
Die Menschenwürde ist ein Konstrukt, dass zum Schutz eines Wertes, zur Praktikabilität konstruiert wurde. Würdest du mir zeigen, eine utilitarische Verfassung geht nicht, würde ich sage, gut nehmen wir die Menschenwürde, um immerhin etwas zu schützen.

Du bist also nicht nur arbeitslosenfeindlich und menschenverachtend, sondern auch noch verfassungsfeindlich. Wird ja immer interessanter.
Ich finde die Verfassung tatsächlich nicht so toll, aber der Rest stimmt nicht.

Dann erfinde ich diese Maßeinheit: Eia (nicht zu verwechseln mit dem sexuellen oder ornithologischen Begriff "Eier"). Die Skala ist nach oben offen und endet unten bei 0. 100 Eia sind ein Sack, ein Sack ist exakt der Wert von Angela Merkel. Wie viel ist Helmut Schmidt wert, und wo ist Schäuble anzusiedeln?
In diesem Fall sind sie zwischen 80 und 120 Eia anzusiedeln, wenn 80 der Lebenswille ist.


In diesem Thread.
Genauer.



Was hast du gegen meine Schwester?
Sie ist schlecht im Bett. Spaß beiseite, dreh es um.
 

Orestikon

Gast
Ich kann es nicht schätzen, weil ich keine Maßeinheit habe.

In diesem Fall sind sie zwischen 80 und 120 Eia anzusiedeln, wenn 80 der Lebenswille ist.

Wie du siehst, kann man eine Maßeinheit schnell erfinden.
Die ist aber nicht das Problem. Du hast kein akzeptables Messverfahren. Du denkst dir die Zahlen einfach aus.
 

Garlan der Kavalier

Gast
Wie du siehst, kann man eine Maßeinheit schnell erfinden.
Die ist aber nicht das Problem. Du hast kein akzeptables Messverfahren. Du denkst dir die Zahlen einfach aus.
Nö, ich kann dir gerne sagen, wie ich drauf gekommen bin. Sind ja sowieso nur Schätzwerte.
 

DeletedUser12457

Gast
ich nicht!


Mit dieser Aussage stellst du dich in die gleiche argumentative Ecke wie die aktuellen Medienaufreger.

Dabei impliziert deine Aussage doch, dass im Falle einer 100% geklärten Schuld die Anwendung der Todesstrafe nicht mehr "barbarisch" wäre.

Also sind die aktuellen "Gegner" der Todesstrafe durch Verwendung dieses Arguments tatsächlich prinzipiell Befürworter! Das ist doch ein unglaublicher Skandal, dass in allen Medien auf die staatlich sanktionierte Ermordung eines Menschen mit einer grundsätzlichen Befürwortung der Todesstrafe reagiert wird.

Ich finde es außerordentlich beruhigend, in einem Staat zu leben, in dem nicht einmal der Olaf H. oder Magnus G. hingerichtet werden. Ich möchte auch keinen Vollzugsbeamten als Nachbarn haben, der regelmäßig Hinrichtungen durchführt.

Dennoch ist es zusätzlich zur Vollstreckung von Todesurteilen ein weiterer Mangel des US-Justizwesens, daß ab Verkündung des Urteils die Beweislast quasi umgekehrt wird: solange der Verteidiger keine "neuen Beweise" findet, braucht er erst garnicht in Revision zu gehen.

Zum dritten fand die Urteilsverkündung vor über 20 Jahren statt; damals war der Verurteilte ein Jungspund; ich selbst bin mit knapp 40 auch nicht mehr der Junge, der ich vor 20 Jahren war. Ich habe inzwischen Bartwuchs, Arbeit und 2 Kinder, 20 Jahre sind genug Zeit, um (fast) jeden zu (re-)sozialisieren. Wäre er vor einem deutschen Gericht zu lebenslang verurteilt worden, hätte schon längst eine Haftprüfung stattgefunden.

Kurz: Todesstrafe ist generell sch...e, aber in diesem Fall ganz besonders ekelhaft.
 

DeletedUser12457

Gast
Die Menschenwürde ist ein Konstrukt, dass zum Schutz eines Wertes, zur Praktikabilität konstruiert wurde. Würdest du mir zeigen, eine utilitarische Verfassung geht nicht, würde ich sage, gut nehmen wir die Menschenwürde, um immerhin etwas zu schützen.


Ich finde die Verfassung tatsächlich nicht so toll, aber der Rest stimmt nicht.

Utilitarismus ist Schrott. Utilitarismus versucht, das Glück der einen quantitativ gegen das Leid der anderen aufzurechnen nach dem Muster "wenn 99 Dorfbewohner beim Anblick einer rothaarigen Frau Panikatacken bekommen, ist es besser, die eine Rothaarige umzubringen, als das ganze Dorf leiden zu lassen". Ich seh das lieber individualistisch: wer auf Rothaarige mit irgendwelchem Hexen-Aberglauben reagiert, soll das in seinen eigenen 4 Wänden tun, aber bitte meine Frau in Ruhe lassen. Das "kollektive Glück oder Unglück" des restlichen Dorfes wäre mir da scheißegal.
 

Garlan der Kavalier

Gast
Utilitarismus ist Schrott. Utilitarismus versucht, das Glück der einen quantitativ gegen das Leid der anderen aufzurechnen nach dem Muster "wenn 99 Dorfbewohner beim Anblick einer rothaarigen Frau Panikatacken bekommen, ist es besser, die eine Rothaarige umzubringen, als das ganze Dorf leiden zu lassen".
Zum einen hat die Dame bestimmt ein enormes Interesse am Leben, mehr als die Dorfbewohner andererseits, zum anderen ist das eine Kritik von einer anderen Ethik, beziehungsweise eher einer Moral aus. Dazu muaat du aber erst deine Ethik begründen. Du hast nur das Gefühl, es ist falsch, aber das reicht nicht. Du bist von Kindheit an daran gewöhnt worden.

Ich seh das lieber individualistisch: wer auf Rothaarige mit irgendwelchem Hexen-Aberglauben reagiert, soll das in seinen eigenen 4 Wänden tun, aber bitte meine Frau in Ruhe lassen. Das "kollektive Glück oder Unglück" des restlichen Dorfes wäre mir da scheißegal.
Auch etwas egoistisch, nicht?;)
 

Orestikon

Gast
Zum einen hat die Dame bestimmt ein enormes Interesse am Leben, mehr als die Dorfbewohner andererseits, zum anderen ist das eine Kritik von einer anderen Ethik, beziehungsweise eher einer Moral aus. Dazu muaat du aber erst deine Ethik begründen. Du hast nur das Gefühl, es ist falsch, aber das reicht nicht. Du bist von Kindheit an daran gewöhnt worden.

Wenn der Utilitarismus also Ergebnisse produziert, die einem nicht gefallen, behauptet man einfach, das Interesse der Frau am Leben wäre höher zu quantifizieren.

Dabei wird da gar nichts quantifiziert. Der Utilitarismus tut einfach nur so, als wäre das eine Frage von Quantitäten. Dabei werden die Quantitäten entweder einfach nur behauptet und nie gezeigt, oder aber sie werden an der unbegründeten moralischen Praxis erst bestimmt. Deine These, das Interesse der Frau am Leben wäre höher zu bewerten, lässt sich nicht begründen, jedenfalls nicht unter der Forderung nach allgemeingültigen, quantifizierbaren Maximen. Diese Allgemeingültigkeit und Quantifizierbarkeit ist auch schon der ganze Fehler: Beides gilt ganz einfach nicht für eine vernünftige Praxis.

Dass du es Ethik nennst und für begründet hälst, ist mir im Moment übrigens nicht so wichtig. Ethik ist hier ganz offensichtlich nur die nachträgliche Rationalisierung der vorhandenen Moral.

Auch etwas egoistisch, nicht?

Na und? Wenn das Allgemeininteresse meinen Tod fordert, dann ist das ein Allgemeininteresse, auf dessen Standpunkt ich mich nicht stellen werde. Der Egoismus-Vorwurf ist nur eine Bekräftigung des Einschwörens auf das Allgemeininteresse: Ja, richtig, wer leben will, geht seinem Individualinteresse nach. Alles andere wäre ja auch reichlich dämlich für das Individuum. Man muss erst das Individuum gedanklich aus dem Weg räumen um an dem Egoismusvorwurf etwas schlimmes zu sehen. Das ist aber gerade das Ergebnis deiner Betrachtung und taugt nicht zu ihrer Begründung, hier wird der tautologische, zirkuläre Charakter deiner Ethik vollkommen offensichtlich.
 
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Garlan der Kavalier

Gast
Wenn der Utilitarismus also Ergebnisse produziert, die einem nicht gefallen, behauptet man einfach, das Interesse der Frau am Leben wäre höher zu quantifizieren.
Nein. Ich weiß aber, dass die meisten Menschen wirklich gerne leben, und die Angst von manchen ist dagegen wenig.

Dabei wird da gar nichts quantifiziert. Der Utilitarismus tut einfach nur so, als wäre das eine Frage von Quantitäten. Dabei werden die Quantitäten entweder einfach nur behauptet und nie gezeigt, oder aber sie werden an der unbegründeten moralischen Praxis erst bestimmt. Deine These, das Interesse der Frau am Leben wäre höher zu bewerten, lässt sich nicht begründen, jedenfalls nicht unter der Forderung nach allgemeingültigen, quantifizierbaren Maximen. Diese Allgemeingültigkeit und Quantifizierbarkeit ist auch schon der ganze Fehler: Beides gilt ganz einfach nicht für eine vernünftige Praxis.
Gefühle kann ich nunmal nicht so messen, dass du eine Zahl hast.

Dass du es Ethik nennst und für begründet hälst, ist mir im Moment übrigens nicht so wichtig. Ethik ist hier ganz offensichtlich nur die nachträgliche Rationalisierung der vorhandenen Moral.
Falsch. Als ich zum Utilitarismus gekommen bin, war es rationale Überzeugung, die letztlich meine moralische Prägung überwunden hat.


Na und? Wenn das Allgemeininteresse meinen Tod fordert, dann ist das ein Allgemeininteresse, auf dessen Standpunkt ich mich nicht stellen werde. Der Egoismus-Vorwurf ist nur eine Bekräftigung des Einschwörens auf das Allgemeininteresse: Ja, richtig, wer leben will, geht seinem Individualinteresse nach. Alles andere wäre ja auch reichlich dämlich für das Individuum. Man muss erst das Individuum gedanklich aus dem Weg räumen um an dem Egoismusvorwurf etwas schlimmes zu sehen.
Nein, das Individuum ist immer noch vorhanden. Ich sehe nur das Interesse aller Individuen, nicht nur von einem einzigen. Das Gemeinwohl ist das Wohl aller Individuen.
 

DeletedUser26243

Gast
Garlan schrieb:
Falsch. Als ich zum Utilitarismus gekommen bin, war es rationale Überzeugung, die letztlich meine moralische Prägung überwunden hat.
na, da brat mir einer einen Storch! Ich dachte, das wäre nur ein Scherz von dir, den eisernen Utilitaristen mit Überzeugung hatte ich nicht erwartet. Das erklärt einiges, nur selbst bleibt es unerklärlich - obwohl, wenn man bedenkt das "Rational" Weltmarktführer für Heißluftdämpfer ist...:D
 

Orestikon

Gast
Gefühle kann ich nunmal nicht so messen, dass du eine Zahl hast.

Dann ist der Utilitarismus damit auch schon widerlegt. Er leistet nicht die angekündigte Quantifizierung eines Allgemeininteresses. Vom praktischen Standpunkt aus ist er wertlos. Er dient lediglich zur theoretischen Rationalisierung bestehender Vorurteile.
 

Garlan der Kavalier

Gast
Dann ist der Utilitarismus damit auch schon widerlegt.
Wenn schon, seine Praktikabilität. Aber ich kann immer noch Gefühle näher ins Verhältnis setzen. Die Frage, inwieweit sich das durchführen lässt, ist schon das nächste Thema. Wenn du den Kapitalismus kritisierst, verschiebst du ja auch die Frage nach der Machbarkeit des Kommunismus.

Er leistet nicht die angekündigte Quantifizierung eines Allgemeininteresses.
Der Utilitarismus will erst einmal nur den Weg zur besseren Ethik leisten.


Er dient lediglich zur theoretischen Rationalisierung bestehender Vorurteile.
Er dient der theoretischen Bestimmung von ethischem "Wert". Die Praxis ist momentan nicht das Thema.
 

Orestikon

Gast
Wenn schon, seine Praktikabilität. Aber ich kann immer noch Gefühle näher ins Verhältnis setzen.

Nein, kannst du nicht, du kannst nur ins Verhältnis setzen, was du Quantifizieren kannst. Das ist aber nicht möglich, weil Interesse voneinander verschieden sind.

Ist "Ich möchte etwas zu essen" jetzt 3 oder 4 mal "ich möchte auf Toilette"? Nichts dergleichen.
Wenn man versucht, solcherlei verschiedene Sachen auf eine Gemeinsamkeit zu bringen, die sich dann auch noch quantifizieren lässt, kommst du höchstens irgendwann beim Warenwert raus.

Die Frage, inwieweit sich das durchführen lässt, ist schon das nächste Thema. Wenn du den Kapitalismus kritisierst, verschiebst du ja auch die Frage nach der Machbarkeit des Kommunismus.

Der Utilitarismus ist aber nicht die Kritik der Ethik, sondern die Ankündigung der rationalen Konstrukion einer Ethik. Diesen Anspruch erfüllt er aber nicht, da er lediglich festhält, was sowieso schon moralischer Standard ist oder aber weil er jede belastbare Aussage vermeidet.

Er dient der theoretischen Bestimmung von ethischem "Wert". Die Praxis ist momentan nicht das Thema.

Und scheitert, weil er nichts quantifizieren kann. Und wenn er quantifiziert, dann bemisst er das an bestehenden moralischen Vorurteilen, an bestehender Praxis, das ist die Tautologie daran. Ich wiederhole mich.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Garlan der Kavalier

Gast
Nein, kannst du nicht, du kannst nur ins Verhältnis setzen, was du Quantifizieren kannst. Das ist aber nicht möglich, weil Interesse voneinander verschieden sind.
Ich kann jemandem die Wahl geben. Das, was er wählt, ist für ihn mehr wert.
Natürlich geht das nicht perfekt, aber es ist ein Anhaltspunkt.

Der Utilitarismus ist aber nicht die Kritik der Ethik,* sondern die Ankündigung der rationalen Konstrukion einer Ethik. Diesen Anspruch erfüllt er aber nicht, da er lediglich festhält, was sowieso schon moralischer Standard ist oder aber weil er jede belastbare Aussage vermeidet.
1. Nein, und wenn?
2. Tatsächlich?

*Das ist egal, folgendes ist relevant: Wir beide bewegen uns in der Theorie, während wir die Praxis auf später verschieben.

Und scheitert, weil er nichts quantifizieren kann. Und wenn er quantifiziert, dann bemisst er das an bestehenden moralischen Vorurteilen, an bestehender Praxis.
Echt? Wie kommst du darauf?
 

simpsons3

Gast
Ich finde es außerordentlich beruhigend, in einem Staat zu leben, in dem nicht einmal der Olaf H. oder Magnus G. hingerichtet werden. Ich möchte auch keinen Vollzugsbeamten als Nachbarn haben, der regelmäßig Hinrichtungen durchführt.

Je mehr ich von dir lese, desto sympathischer wirst du mir.

Du bist von Kindheit an daran gewöhnt worden.

Im Gegenteil, wir leben in einer Demokratie. Er ist von Kindheit an daran gewöhnt worden, dass die Frau umgebracht werden muss.
 
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