deshalb konnten seine widerwärtigkeiten auch auf so fruchtbaren boden fallen - genau das ist das eigentlich erschreckende.
Stimmt genau, und ich bin froh, dass die Euphorie für Sarrazin (das ist der mit dem deutschen Namen
) nicht lange genug angehalten hat, um gefährlich zu werden.
Hitler hatte den Zeitgeist der 20er und 30er Jahre quasi auf die Spitze getrieben. Ich hoffe innigst, dass uns ein ähnlicher Genozid künftig erspart bleibt.
Des weiteren waren Juden oft auf Grund ihrers Handelsgeschicks äußerst wohlhabende Menschen, was den zu Luthers Zeiten überwiegend armen Menschen ein Dorn im Auge war.
Ich verweise hier auf Deuteronomium Kap. 23 Vers. 20-21:
"
Du sollst deinem Bruder keinen Zins auferlegen, Zins für Geld, Zins für Speise, Zins für irgendeine Sache, die man gegen Zins ausleiht. Dem Fremden magst du Zins auferlegen, aber deinem Bruder darfst du nicht Zins auferlegen, damit der Herr, dein Gott, dich segnet in allem Geschäft deiner Hand in dem Land, in das du kommst, um es in Besitz zu nehmen."
Hier ist den Juden erlaubt, Zinsen zu nehmen. Lediglich anderen Juden darf man keinen Zins auferlegen. Damit stellt die Juden zwar eine Minderheit, aber hatten auch die einmalige Möglichkeit, einen neuen Wirtschaftszweig zu entwickeln: Das Kredit- und Bankenwesen. Dies wurde sogar von kirchlicher Seite erlaubt: elfhundertirgendwas hatte Papst Alexander III. den Juden die Zinsnahme ausdrücklich erlaubt.
Die Menschen im Mittelalter nahmen die Vorzüge natürlich gerne in Kauf. Geld (wenn auch nur geliehen) ohne Arbeit, warum nicht? Aber wenn es dann um die Zinszahlung ging, dann hat sich die Welt seit damals echt nicht weiterentwickelt: Weder heute noch damals war das besonders beliebt. Also fielen dann schnell Begriffe wie "Wucher", was ein sehr schlimmes Verbrechen war. Und wer mag schon den dreisten Abzocker, der nur auf persönlichen Profit aus ist?
Und warum gelang das nur den Juden, ein Bankenwesen aufzubauen?
1. Den Katholiken, die damals die Mehrheit in Mitteleuropa stellten (erst recht vor der Reformation ^^), war die Zinsnahme auf dem
Zweiten Laterankonzil verboten worden.
2. Den Anglikanern war die Zinsnahme ebenfalls verboten. Erst 1545 wurde es ihnen erlaubt.
In ganz Europa wurde die Zinsnahme erst schrittweise Mitte des 16. Jahrhunderts erlaubt. Sogar noch im 18. Jahrhundert stellte sich Papst Benedikt XIV. in einer Enzyklika auf die Seite der Zinsgegner. Den Katholiken wurde die Zinsnahme erst 1830 auch von kirchlicher Seite erlaubt. Bis dahin waren die Juden in ihrem Bankenwesen den Christen jedoch schon weit voraus.
Noch heute ist es Christen verboten, Zinseszins zu berechnen, ein entsprechendes Verbot (, das jedoch nur Privatleute betrifft) findet sich auch in § 248 Abs. 1 BGB.
Interessant für Antisemitismus in der Geschichte ist
Wikipedia.