Nummer 20
Die Lady und ihre Krieger
Mit Wohlwollen schaute Göttervater Zeus vom Olymp auf die Erde. Er besah sich die Menschen die dort emsig ihre armseligen Behausungen bauten. Viele Bauerndörfer waren so entstanden aber auch viele Siedlungen in denen Krieger ausgebildet wurden, denen er gerne beim Kampf zusah. Stattliche Körper, die golden in der Sonne glänzten. Schweiß der in Strömen floss um in der Kriegskunst zu Ehre zu gelangen.
Als sein Blick auf ein kleines aber aufstrebendes Dorf fiel mit dem Namen Solidarsien. Zwischen all den Kriegern gewahrte er eine Frau, blond, hochgewachsen in einem engen Kriegergewand, dass knapp über ihren weiblichen Rundungen saß.
Mit hocherhobenem Haupt, stand sie am Rande der Kaserne und wachte über die Kämpen. Kurz kamen ihre Befehle wenn sie der Meinung war, dass ein Hieb oder Stich anders geführt werden sollte. Rasch kamen die Krieger ihren Befehlen nach. Keiner wagte sich ihr zu widersetzen.
Zeus beobachtete die Schöne immer öfter. Sah wie sie alle Avancen ihrer Krieger abwies und es waren nicht wenige die ihr Glück bei ihr versuchten. War ein Krieger all zu forsch, musste er damit rechnen zu einem Waffengang mit ihr aufgefordert zu werden. Und noch keiner hatte diese Kämpfe unbeschadet überstanden. Sie war ungewöhnlich stark für eine Frau, wenn auch nicht so stark wie ihre Männer, aber diesen Makel machte die Spartanerin mit Geschick und List wett.
„Beim Göttervater Zeus, euch kann nur ein Gott besiegen!“ Mit diesen Worten sank der letzte ihrer Gegner in den Staub der Arena, bevor ihm die Sinne schwanden.
Mit wildem Blick und einem Siegesgeheul auf den Lippen schaute die Lady sich in den Reihen der Kämpfer um, ob noch einer sein Glück herausfordern wollte. „Auch der Göttervater selbst würde mich im Kampf nicht nieder ringen! Kein Mann, der nicht in der Lage ist mich im ehrlichen Kampf zu besiegen wird bei mir liegen! Merkt euch das. Ich bin müde euch jeden Tag zu beweisen, dass ihr nicht besser seit als eure Herrin. Der Nächste der es wagt mich zu fordern, wird mit dem Leben bezahlen, lasst es euch eine Warnung sein!“
Mit diesen hart gesprochen Worten drehte sich Lady L. um und schritt in ihren Palast um sich von ihren Dienerinnen ein heißes duftendes Bad mit Rosen und Eselsmilch herrichten zu lassen.
Zeus fühlte ein heißes Verlangen aus dem Olymp hinab zu steigen und dieser Frau zu beweisen wie unrecht sie hatte. So kam es, dass sich Zeus in Gestalt des Eros auf den Weg nach Solidarsien machte. Weit breitete er seine weißen Schwingen aus, als er hinab schwebte. Die Federn glänzten in der Sonne wie reines Licht. Seine Muskeln waren wohlgeformt und sein Gesicht ebenmäßig. Er fühlte das Begehren jeder Frau, die ihn zu Gesicht bekam. Roch ihre Lust, die ihrem Schoß entsprang.
Er begab sich ohne umschweife in die Arena der Krieger um dort am Kampftraining teilzunehmen. Er legte den Schleier des Nichtsehens über sie, so dass sie seine Flügel nicht sahen. Seine Waffen waren ungewöhnlich für einen Krieger, eine Peitsche, Netz und ein Bogen mit Pfeilen. Gar meisterhaft besiegter er alle Krieger die gegen ihn antraten, egal ob sie es mit dem Schwert, der Schleuder, Speer oder Bogen versuchten. Aus den Augenwinkeln sah er das Objekt seiner Begierte. Die Lady stand auf ihrem Balkon und sah den Kämpfen zu. Ihr Blick haftete an seinem Körper und er war sich sicher, dass sie nicht nur seine Kampfkunst bewunderte. Er hatte geschafft was er wollte, ihre Aufmerksamkeit auf sich gezogen.
„Ist das alles was das Volk der 300 zu bieten hat? Lauter Mäuse statt Männer? Gibt es keinen Krieger unter euch der vermag mich zu besiegen?“ Urplötzlich drehte er sich um und zeigte mit ausgestrecktem Arm auf Lady L. „Was wenn ich euch eure Schöne entführe? Ihr habt mir nichts entgegen zu setzen. Und ihr nennt euch die Krieger der 300?“ Er lachte laut, mit einem tiefen Grollen in der Stimme, was einem in Mark und Bein fuhr.
Eine tiefe, samtene Stimme, mit einem schmeichelndem vibrieren lies ihn herumfahren. Lady L. war aus der Kaserne getreten und stand keine 2 m hinter ihm. „Meine Mannen haben es nicht nötig mich zu beschützen, das kann ich selbst. Wollt ihr einen Waffengang mit mir wagen?“ Immer leiser und eindringlicher wurden ihre Worte. Aus funkelnden Augen starrte sie ihn an.
„Ich soll mich mit euch schlagen? Nennt mir einen Grund warum ich dies tun sollte? Ruhm und Ehre erlangt kein Kämpe der eine Frau besiegt.“ Zeus wusste, dass er sie damit in die Richtung lenken konnte in die er sie haben wollte.
Zornig entgegnete sie ihm: „Ihr seit überheblich. Aber gut, ich biete euch euer Leben an wenn ihr Gewinnt. Ihr könnt die Insel als lebender Mann verlassen. Ist das ein Angebot? Aber wenn ihr verliert, werdet ihr mein Sklave sein. Mir immer zu diensten, mir jeden Wunsch von den Lippen ablesen. Ein nein wird niemals akzeptiert werden. Meine Wünsche werden euch Befehl sein.“ Mit den Worten zog sie ihr Schwert und lies das Ende der langen Peitsche die zusammen gerollt an ihrer Hüfte gehangen war auf den Boden ausrollen. Sie nahm Kampfhaltung an nahm aus den Augenwinkeln wahr, dass ihre Kämpfer einen großen Kreis um sie gebildet hatten.
Zeus bog sich vor Lachen. „Ihr wollt mir nur mein Leben anbieten wenn ich gewinne, im Gegenzug dafür dass ich mich euch unterwerfe wenn ich verliere? Habt ihr Angst, den gleichen Einsatz zu bringen? Doch ich werde euch entgegen kommen. Ich verlange nur eine Nacht mit euch, in der ihr mir dient. Allerdings werde auch ich in dieser Nacht kein Nein gelten lassen. Dies ist mein Gegengebot. Traut ihr euch oder seit ihr zu feige?“
Noch ehe ihr Verstand und ihr feiner Instinkt sie warnen konnten, setzten sich ihre Lippen schon in Bewegung und formten die Verhängnisvollen Worte: „So sei es, möge der Kampf beginnen!“
Die ersten 10 Minuten war es ein gegenseitiges abtasten, dann gewann die Lady die Oberhand und es sah fast so aus als könnte sie Zeus besiegen, doch dann drehte sich das Blatt und immer heftiger bekam sie die ganze Gewalt der Gottheit zu spüren. Mit einem gekonnten Wurf seines Netzes fixierte er sie am Boden und zog die Seilenden um sie.
„Lady, die Nacht mit euch ist mein!“ Mit triumphierendem Blick sah er in die Runde der fassungslos dreinblickenden Krieger.
Knurrend und außer Atem stimmte die Lady ihrem Bezwinger zu. „Ich gebe mich geschlagen und bin bereit meinen Einsatz zu bringen. Die Götten wollten es wohl so.“
Zeus musste innerlich grinsen. Wie Recht die Lady da hatte, ja die Götter oder besser DER Gott wollte es so.
So kam es, dass Zeus Einlass in die Gemächer der Herrscherin von Solidarsien gewährt wurde. Räumlichkeiten in die sie bis dato noch keinen Mann mitgenommen hatte.
Es wurde eine lange Nacht, in der keiner der Beiden wirklich zum Schlafen kam. Und sie Lady löste ihre Schuld ein. Mehr als Zeus es verlangte. Und „Nein“ sagte sie wirklich nie in dieser Nacht. Und auch wenn sie es nicht zugeben wollte, sie genoss den schönen Körper der ihr dargeboten wurde. So wie auch er seinen Preis genoss.
Noch bevor der Morgen graute machte er sich auf in den Olymp, er musste zurück sein bevor seine eifersüchtige Frau Hera ihm auf die Schliche kam. Denn mit ihr war nicht zu spaßen, auch nicht wenn man der oberste Gott im Olymp war.
Zurück blieb eine zufrieden im Schlaf grinsende Lady.