:d thx bin nich drauf gekommen magst du noch feedbach geben?
Ok; ich sag mal was zur Illustration, da ich da eher was zu sagen kann, als zur Fotografie.
Fotografie war noch nie so mein Steckenpferd und da sollen sich Leute austoben, die davon Ahnung haben.
Also wenden wir uns der guten Magd (reine Interpretation) zu...
Generell gefällt mir das Motiv schon gut; es sind dann schon eher technische Details, wo du dich verbessern könntest oder solltest.
Fangen wir mal von oben nach unten an:
Bei der abgekehrten Seite des Kopfes könnte das Haar noch etwas mehr Volumen gebrauchen. Natürlich nicht so, wie im vorderen Zentrum.
Mir ist schon klar, welche Art Schnitt da in etwa erreicht werden sollte, aber in Verbindung mit der Grenze der Stirn und der damit korrekterweise anzunehmenden weiterführenden Schädelform wirkt es da etwas unharmonsich, finde ich.
Das Gesicht ist sehr hübsch
, obwohl die Nasenspitze im Bereich der vorderen Nasenscheidewand etwas unwuchtig und unnatürlich wirkt.
Im Zusammenspiel mit dem zugewandten Nasenflügel/-Loch wirkt es falsch.
Evtl fehlt da einfach die Andeutung des Gegenüber, oder du hättest das Nasenloch perspektivisch anders stellen müssen.
Die Augen könnten eine Idee grösser; zwar sind die Lieder gesenkt, aber die Schatten und Lichtspiele der Lieder und des darunter liegenden Augapfels machen sie doch sehr klein. (mag aber auch im Rahmen stilistische Freiheit sein).
Der Mund ist sehr schön gearbeitet, wobei ich finde das die mittige Falte des
Lippenherz (ich meine das nennt man so), also der Oberlippe mehr zur abgewandten Seite rutschen müsste auch sollte die obere Oberlippengrenze aussen zum Betrachter gewandt am Ende noch mehr abwärts geneigt sein,
zumindest aus der Perspektive und dem Ausdruck heraus.
Ohr und obere Halspartie finde ich soweit prima.
Schulterbereich....
hier wirds knifflig - zwar wird eindeutig gezeigt, dass der zugewandte untere Halsbereich etwas entblösster ist, als der abgewandte, aber die Schulter im Hintergrund wirkt doch länger, als die im Vordergrund. Das ist perspektivisch falsch.
Eigentlich müsste auch die zugewandte Schulter entspannter und nicht so
hochgezogen sein. Das hätte eher auf der anderen Seite, wo die Spannung liegt (Tragen der Kerze) stattfinden können. Das dadurch entstehende leicht
Gefälle im Schulterbereich wäre meiner Meinung nach nur gerechtfertigt,
wenn sie sich irgendwie vorbeugen würde.
Sie geht aber relativ straight, soweit ich das deuten kann.
Jetzt kommen wir aber zu gröberen Dingen.
Ich finde der Faltenwurf des Gewandes ist sehr eigenartig, an einigen Stellen sogar wider die Schwerkraft; einige Falten werden durch andere unterbrochen, was so zumindest eigentlich nicht vorkommt im natürlichen Verhalten von Stoff.
Auch scheinst du hier und da über anatomische Gegebenheiten hinwegzusehen; es sei denn die Dame sei von knabenhafter Statur, aber selbst dann würde es im Brustbereich anders fallen.
Falten sind echt ein verflixtes Detail, vermutlich ein Grund warum viele lieber hauteng malen. Ic hselber meide zb Männer rund alte Leute, wenns geht
....auch wenn das andere Falten sind.
Das Gewandt, dessen Materialität ich nicht so richtig nachvollziehen vermag,
wirkt insgesamt nicht so richtig. Gerade die "Knopfleiste" verneint die Gegenwart einer weiblichen Figur darunter und die Schnürungen wirken sehr synthetisch
, wobei ich bei dem Setting eher strukturiertes Leinen, Köper oder gewundene Kordeln vermutet hätte. (Soll doch eher so mittelalterlich sein oder?)
Jedenfalls sehe ich da dicke Gummibänder mit stumpfen, braunen Samt berkleidet.
Das gleiche gilt für Tasche und Gurt; ich hab beinahe das Gefühl, du hast dir
am meisten Mühe mit dem Gesicht gegeben.
Jetzt kommen wir zu dem Teil, der mir als erstes ins Gesicht gesprungen ist, neben dem Faltenwurf. Haben wir da etwa versucht der "Hand" aus dem Weg zu gehen?
Die Haltung der Hand ist richtig für solche Kerzenhalter, aber warum versteckst du sie so?
Der Ärmel würde bei der Haltung durchaus etwas zurückweichen; zumal die Faust da eigentlich keine gestreckte Gerade mit dem Arm bilden würde, was dein Ärmel aber andeutet. Auch ist die Hand meiner Meinung etwas klein geraten.
Einfacher Trick für Hände. Entweder seine eigenen Hände in der Position anschauen und studieren oder die Hand in Rechtecken und Zylindern perspektivisch vorkonstruieren. Es empfielt sich generell bei komplexen Bewegungen solche einfachen Männeken als Skelett vorzubauen. Falls du in irgendeiner Weise Kunst studierst, hast du davon sicherlich schon gehört.
Ich empfehle hier Andrew Loomis und Burne Hogarth.
Die Bücher von Andrew Loomis sind im Netz auf mehreren Seiten verfügbar.
Die Kerze, und vor allem die Flamme finde ich dann wieder gut gelungen.
Ich hoffe du nimmst das konstruktiv auf und nicht als "niederschmetternden" Verriss. Als jemand der selber den Stift schwingt, weiss ich zu gut, dass man manchmal nicht richtig hinschaut, was man da macht. Bei vielen meiner Sachen ist mir erst Jahre später aufgefallen, was da krumm war.
Gerade das mit den gegeneinander laufenden Falten habe ich beinahe ebenso
verhauen bei einem Bild, dass ich dann auch nie weiter verfolgt habe.
Mich würde mal interessieren, wie eine korrigierte Version aussehen würde. Ich habe sowas früher mal gemacht im Sijun Forum (wiess nicht, ob es das überhaupt noch gibt - ist 10-12 Jahre her), aber da hatte ich auch noch viel Zeit
Jetzt warte ich mal, ob ich besser geschwiegen hätte...
, aber wie gesagt, ich habe da keine boshafte Absicht. Wer mich fragt, bekommt halt meine Meinung (die ja auch nicht immer richtig sein muss).