Schule und Bildung - war früher alles besser?

DeletedUser7129

Gast
Genau DAS meinte ich, als ich in dem anderen Thread schrieb, das die Ansprüche so lange herabgesetzt werden, bis auch der letzte Dummie den Abschluß schafft.

Und genau da liegt auch der Hund begraben.

Mein Vater war Leiter einer Grundschule. Das KM gab die Direktive heraus, das jedes Kind das Klassenziel erreichen können muss. Dieses ist jedoch nur möglich, wenn man dass Klassenziel soweit senkt, das auch wirklich der letzte dumme dieses Ziel erreicht. Dieses geht aber nur auf Kosten derer, die normal bis überintelligent sind. Diese brauchen sich gar nicht mehr anstrengen.
Es kann nicht sein, dass das so ist. Damit wird in meinen Augen die Qualität des Unterrichts extrem fragwürdig.

Wenn mein Vater dann Kinder nicht versetzen wollte, gingen deren Eltern zum Schulrat, beschwerten sich dort und mein Vater durfte sich rechtfertigen. Dies passierte nicht nur Ihm, sondern auch allen anderen Lehrern. Das ist auch heute noch so.
Ich kenne keinen Berufszweig, in den sich so exorbitant häufig von Laien eingemischt wird wie in den Beruf des Lehrers. Was würden Ärzte, Bänker, Juristen etc. dazu sagen, wenn ihnen Laien erzählen wollten, wie sie ihren Job zu machen haben.
 
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Casadonis

Gast
Ich habe mein Abitur 1987 gemacht, und wusste eigentlich schon vor der Prüfung das ich 1. bestehen werde und 2. in etwa meinen Notenschnitt. Ich in in den Genuss gekommen mein Abitur auf einem Gymnasium machen zu dürfen welches heute dem Erzbistum Köln untersteht, damals aber noch als Privatschule galt und von Ordensschwestern geführt wurde.

Auch ich habe es seiner Zeit als erschreckend einfach empfunden. Im Vergleich dazu war die Abschlussprüfung meiner ehemaligen Klassenkameraden die den Weg der Höheren Handelsschule eingeschlagen haben recht schwer.

Für mich gilt jedoch gestern wie heute, es war nicht leichter aber auch nicht schwerer. Unterm Strich geht es darum das Gelehrte zu erlernen und dann zu reproduzieren.

Und um mich der Meinung eines Vorredners anzuschließen, auch ich bin in dem Betrieb in dem ich arbeite teilweise für die Ausbildung zuständig und finde es erschreckend wie Groß die Defizite im Bereich der einfachen Rechenarten und der Rechtschreibung sind, und das in einem kaufmännischem Beruf in dem Sprache und der Dreisatz zum täglichen Geschäft gehört.
 

Nauralass

Gast
Ich finde viel erschreckender, was es für Unterschiede unter den einzelnen Bundesländern gibt!
2010 habe ich mein Abitur in Berlin gemacht und studiere seit letztem Jahr in Dresden. Hier in Dresden bin ich in Kontakt mit einer Kommilitonin gekommen, die in Bayern ihr Abitur gemacht hat und dabei ist uns aufgefallen, dass ich mein Abitur wahrlich fast hinterher geworfen bekommen habe. Wo ich mir meine fünf Prüfungsfächer aussuchen konnte und Deutsch als Fremdsprache galt, waren ihre Prüfungen vorgegeben. Wo ich in Mathe getrost durchfallen konnte, weil es ausgleichbar war, durfte sie in nicht einer Prüfung durchfallen. Diese Unterschiede finde ich persönlich viel schlimmer und ich finde es auch nicht schön, dass uns unsere Dozenten und Professoren erzählen, unser Studium sei total verschult und im Vergleich zu früher nichts mehr wert. Also irgendwas ist da doch verdammt schief gegangen!
 

DeletedUser21851

Gast
Ich bin derzeit dabei mein Abitur zu machen. In einem Jahr ist es dann auch so weit. Und ich kann glücklicherweise sagen, dass ich keinerlei Probleme habe.
Aber was immer wieder auffällt ist, dass theoretisch jeder das Abi schaffen kann, egal wie schlecht er sich in der Schule anstregt.
Er kann Klausuren so schlecht schreiben wie er will, mit mündlicher Mitarbeit kann er ohne großes Wissen schon im Unterricht gute Noten bekommen und durch die Nachprüfung kommen die meisten im Abi dann auch noch, wenn sie selbst die Klausuren nicht schaffen.
Generell ist aber das Zentralabitur nicht gerade förderlich. Dieses Jahr hatten sie schon wieder einen Fehler in den Matheprüfungen in NRW. Jetzt dürfen die Prüflinge in Mathe nochmal schreiben -.-
Generell ist es wohl so, dass die meisten Abiturklausuren leichter sein werden als die Klausuren eines guten Lehrers. Und das ist meiner Meinung nach das fragwürdige.
Sollte das Abitur nicht schwerer sein als die Vorbereitungsklausuren?!
 

Sanctum Praeputium

Gast
Ich bin derzeit dabei mein Abitur zu machen. In einem Jahr ist es dann auch so weit. Und ich kann glücklicherweise sagen, dass ich keinerlei Probleme habe.
Aber was immer wieder auffällt ist, dass theoretisch jeder das Abi schaffen kann, egal wie schlecht er sich in der Schule anstregt.
Er kann Klausuren so schlecht schreiben wie er will, mit mündlicher Mitarbeit kann er ohne großes Wissen schon im Unterricht gute Noten bekommen und durch die Nachprüfung kommen die meisten im Abi dann auch noch, wenn sie selbst die Klausuren nicht schaffen.
Generell ist aber das Zentralabitur nicht gerade förderlich. Dieses Jahr hatten sie schon wieder einen Fehler in den Matheprüfungen in NRW. Jetzt dürfen die Prüflinge in Mathe nochmal schreiben -.-
Generell ist es wohl so, dass die meisten Abiturklausuren leichter sein werden als die Klausuren eines guten Lehrers. Und das ist meiner Meinung nach das fragwürdige.
Sollte das Abitur nicht schwerer sein als die Vorbereitungsklausuren?!

Mein Reden, aber mir hört ja keiner zu...

-_-

[sarkasmus]
Ich erwarte für die nächsten zehn Jahre, falls sich der momentane Bildungs-Abwärtstrend fortsetzt, daß drei Wochen vor den Abi-Klausuren die Aufgaben verteilt werden. In Zwanzig Jahren wird wohl das Lösungsblatt mitgeliefert werden, weil sich dann Niemand mehr die Arbeit macht, sich auf die Prüfung vorzubereiten. Und in Dreißig Jahren hast Du den Schulstempel automatisch auf der Geburtsurkunde.
[sarkasmus]

Living.
 

Tiakyta

Gast
... hast Du den Schulstempel automatisch auf der Geburtsurkunde ...

Auch wenn Du das in einem anderen Zusammenhang angeführt hast, entlehne ich dies und weise darauf hin, dass auch vielfach Herkunft und soziales Umfelde vorgeben, welcher Schulabschluß zu schaffen ist.

Dies sollte "uns" ebenfalls zu denken geben!
 

Sanctum Praeputium

Gast
Auch wenn Du das in einem anderen Zusammenhang angeführt hast, entlehne ich dies und weise darauf hin, dass auch vielfach Herkunft und soziales Umfelde vorgeben, welcher Schulabschluß zu schaffen ist.

Dies sollte "uns" ebenfalls zu denken geben!

Ich gebe Dir Recht...

Das soziale Umfeld einer Person ist (leider) immer noch maßgebend für die weitere Zukunft.

Das schließt aber leider nicht aus, daß für den privilegierten Rest der Bevölkerung der maximal möglich erreichbare Schulabschluß zum Teil weit über den intellektuellen Möglichkeiten des Schülers hinausgeht.

Ich durfte an meiner Schule selber erleben, wie die Tochter eines Ford Managers, ich komme aus der Gegend von Köln, Jahr für Jahr entgegen ihrer mentalen Fähigkeiten versetzt wurde. Im Gegenzug fuhr unser Schuldirektor, Gott habe ihn selig, permanent und jeweils für maximal ein Jahr einen funkelnagelneuen Ford Granada Ghia 2.8, damals das absolute Topmodell von Ford. Irgendwann kam mal raus, daß der Herr Direktor zu Vorstandsrabattpreisen direkt ab Werk kaufen durfte. Und die Scheisskarren dann nach einem Jahr für mehr Knete verscherbelt hat, als er selber dafür bezahlt hat...

-_-
 
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Garlan der Kavalier

Gast
Aber ist es nicht so das man viele Sachen die man für das Abitur lernt,im späteren Leben nicht mehr braucht ?
Bsp:
  • Erörtern und interpretieren von Gedichten ?
  • Eulersche Zahl,Vektorenrechnung usw...
Ich meine damit,das es in den meisten Fällen ausreicht,wenn man die Grundrechenarten beherrscht.Und das sollte bei jedem so sein.
In der Schule spezialisiert man sich in alle Richtungen. Du lernst in Mathe in der Oberstufe Sachen, die du in 90% aller späteren Berufe nicht brauchst. Dito in Deutsch, Biologie, Geschichte usw.

Textverständnis und logisches Denken in Ehren, aber braucht man dazu wirklich das alles zu machen?

Würde ein Mathestudent im ersten Semester erstmal mit dem Stoff der Stufe 11 anfangen, würden sich alle anderen den Ballast sparen. Der Staat würde Geld für Lehrer usw. sparen.
Wieso nicht ?
Bildung macht sich immer bezahlt,das ganze Leben ist ein Lernprozess.
Man ist stets bemüht seinen geistigen Horizont zu erweitern,das ist zumindestens bei mir der Fall
Ist es wirklich sinnvoll, wenn ein Ingenieur weiß, welches Verständnis von Literatur im Barock vorherrschte?

Das Abitur soll ein Reifezeugnis sein. Und ist einer wirklich nicht reif, Geschichte zu studieren, wenn er in Mathe schlecht ist?
Eigentlich muss das Abitur nicht so schwierig sein.
 
Ich bin derzeit dabei mein Abitur zu machen. In einem Jahr ist es dann auch so weit. Und ich kann glücklicherweise sagen, dass ich keinerlei Probleme habe.
Aber was immer wieder auffällt ist, dass theoretisch jeder das Abi schaffen kann, egal wie schlecht er sich in der Schule anstregt.

Das ist nicht nur beim Abi so, sondern schon in der Haupt/Realschule. Anders kann man sich nicht erklären das nur einer durch die Abschlussprüfung gefallen ist, in der Wiederholung kam er dann auch durch.

Und selbst bei der IHK ist es so. Bin einmal durchgefallen und die Wiederholung hab ich dann bestanden, obwohl die nicht besser war.
 
Zuletzt bearbeitet:

Jukuhu

Gast
Das ist nicht nur beim Abi so, sondern schon in der Haupt/Realschule. Anders kann man sich nciht erklären das nur einer durch die Abschlussprüfung gefallen ist, in der Wiederholung kam er dann auch durch.

Und selbst bei der IHK ist es so. Bin einmal durchgefallen und die Wiederholung hab ich dann bestanden, obwohl die nicht besser war.

Bei mir sind einige aus der Stufe hängengeblieben oO

Bei der IHK habense mir nach meiner Zwischenprüfung so den !§#$%&? versohlt das ich nun besser kochen kann als jeder dieser sogenannten "Köche" in der Glotze :D

Kommt halt auch immer auf die Leute an, man sollte keine Lehrer mit Fischhändedruck und sanfter Stimme auf radikalpubertäre Jugendliche loslassen...
 

Lord Cracker

Gast
Das ist nicht nur beim Abi so, sondern schon in der Haupt/Realschule. Anders kann man sich nciht erklären das nur einer durch die Abschlussprüfung gefallen ist, in der Wiederholung kam er dann auch durch.

Und selbst bei der IHK ist es so. Bin einmal durchgefallen und die Wiederholung hab ich dann bestanden, obwohl die nicht besser war.

Keine Ahnung, wie das bei Euch war, aber bei mir sind 86 Leute eines Jahrgangs zum Abitur angetreten und nur 13 haben es geschafft...
 

Yohaishoona Al Haddaf

Gast
Keine Ahnung, wie das bei Euch war, aber bei mir sind 86 Leute eines Jahrgangs zum Abitur angetreten und nur 13 haben es geschafft...

Das nenne Ich mal eine Durchfallquote jenseits medizinischer Belange.

Lass mich mal raten: Katholische Privatschule und 73 Schüler waren entweder nicht katholisch oder sind aus der Kirche ausgetreten...
 
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