Erstmal kurz was zu den hohen Strompreisen. Der Hauptgrund, warum bei den großen Stromkonzerne der Preis so hoch ist, liegt darin begründet, dass die allermeisten Kunden schlicht und ergreifend nicht wechseln, sondern stur bei ihrem Anbieter bleiben. Es gibt genügend Alternativen zu den Konzernen, man muss sich halt die Mühe machen, ein bisschen zu recherchieren, zu vergleichen und sich beim neuen Anbieter anzumelden. Da das aber, wie gesagt, zu wenige machen, gibt es für die Konzerne keinen Grund, ihre Preise konstant zu halten oder zu senken. Denn warum soll man das tun, wenn man selber davon nur Nachteile hat? Die kundenzahl bleibt so oder so hinreichend konstant oder wachsend, egal wie hoch man den Preis treibt, also warum den Preis nicht höher schrauben? Wer also niedrigere Strompreise will, muss den Anbieter wechseln und nicht drauf hoffen, dass 'Vater Staat' einem abnimmt und den Konzernen Preise vorschreibt, das wird er in naher ZUkunft nicht tun, schon allein deshalb, weil es gegen die Grundsätze einer freien und sozialen Marktwirtschaft verstößt.
Zum AKW-Problem: Im Moment können die Atomkraftwerke nicht abgeschaltet werden, weil sie ca. die Hälfte der Grundlast stellen und damit zu nicht unerheblichen Teilen für die Stabilität des Stromnetzes verantwortlich sind. Und damit sind wir auch beim Problem, warum wir nicht einfach ganz viele 'Öko-Kraftwerke' bauen können, nämlich das Stromnetz. Es ist nämlich auf relativ gleichbleibende Strommengen konzipiert und ist damit für regenerativen Energien, die nun mal ganz erhebliche Schwankungen aufweisen können, völlig ungeeignet. Aus diesem Grund ist es eben so wichtig, dass das Stromnetz um- und ausgebaut wird, damit die Schwankungen im Jahres- und Tagesverlauf verkaftet werden können und nicht ständig der Strom ausfällt, weil halt die Sonne mal etwas stärker scheint als sonst und die Leitungen durchbrennen. Weswegen es auch so unverantwortlich von den Grünen ist, den Bau von Stromleitungen so massiv zu behindern wegen irgendwelchen angeblichen lokalen Interessen. Ohne neue Leitungen kein Öko-Strom und damit weiterhin Öl-, Kohle- und Atomkraftwerke.
Daneben gibt es auch das Problem, dass ökologische Energeierzeugung am sinnvollsten nicht auf Staats-, sondern EU-Ebene geregelt wird und beispielsweise Windernergie bevorzugt im windreichen Norden gewonnen wird, Sonnenenergie dafür bevorzugt im sonnenreichen Süden. Auch hier spielen dann wieder Stromleitungen einen wichtige Rolle, denn von ihrem Gewinnungsort muss die Energie ja auch zu den Nutzern. Bekannterweise liegt Deutschland im Zentrum Europas, wodurch hier auch einiges an Strom von Nord nach Süd, West noch Ost und umgekehrt verfrachtet werden dürfte. Und damit sind wir wieder beim Bau von Stromleitungen und deren Blockase durch die Grünen, die damit nicht nur nationale, sondern auch noch internationale Interessen und Notwendigkeiten ignorieren.
Das sind, wie gesagt, die Probleme, die aber nicht unlösbar sind, wenn man denn vernünftig an Lösungen arbeiten würde, was man gottseidank wenigstens auf technischer Seite auch tut. Das Problem hierbei ist nur wieder die Umsetzung, da diese viel zu oft wegen irgendwelchen Lokalinteressen, Sonderwünschen oder aufgrund der vielzuverbeiteten Ablehnung von allem Neuem, behindert oder verhindert wird. Auch das ist kein unlösbares Problem, aber es müssen eben beide Seiten mitarbeiten, in dem die eine Seite offen ist für Anpassungen bei ihren lösungsansätzen, die andere Seite muss aber eben auch verstehen, dass Veränderungen notwendig sind und die schöne Aussicht auf den Wald für das Fortbestehen unserer Gesellschaft, der Wirtschaft und damit des Sozialwesens nicht so wichtig ist wie Stromleitungen, Straßen, Bahn- und Flughäfen etc. Beide Seiten müssen Verständnis für die jeweils andere Seite haben, ansonsten wird es immer wieder zur Eskalation kommen. Denn eins ist klar, Gemeinwohl geht vor Eigenwohl und der Staat ist berechtigt und sogar in der Pflicht, die Interessen der Gesamtgesellschaft gegen die zuwiderlaufenden Sonderinteressen von Einzelheiten und Minderheiten durchzusetzen, wenn dies erforderlich ist. Reden, Diskutieren und Anpassen ja, aber nicht unendlich lang.
Abschließend noch ein paar Worte zu CO2: Dies ist nicht der einzige Stoff, der bfür die Erderwärmung verantwortlich ist. Es macht ca. 50% der Erwärmung aus und andere Stoffe, beispielsweise Methan oder FCKW, sind bedeutend effektiver. Deshalb muss es bei der Diskussion um die Senkung von Abfallstoffen, Abgasen etc. nicht nur um CO2, sondern auch um die anderen Stoffe gehen, was leider vor allem in der Politik nicht gemacht wird. Man müsste sich ja mehr informieren, mehr Begriffe merken und vor allem hat man mehr Kennzahlen, womit alles komplizierter werden würde. Aber so ist eben das Leben, es ist nicht einfach, auch wenn das leider viel zu viele gerne so hätten und so leben, als wäre es so.