Vielleicht, indem sie das Gegenteil beweist?
Garlan, ich versuche es noch einmal schlank für Dich darzustellen. Wirklich ganz simpel. Also ganz schlicht - und auch zum letzten Mal:
Das hier ist Logik:
A = B
B = C
--> A = C
Ich denke, Du konntest mir soweit noch folgen? Prima. Dann hätten wir den Bereich der aristotelischen Logik ja bereits abgehakt. Merke: Sie beinhaltet keinerlei WERTAUSSAGEN. Die Logik ist nichts anderes als eine "Beschreibungssprache" auf FORMELLER Ebene.
Wollen wir nun den Bereich der aristotelischen Logik verlassen und wenden uns der eher neuzeitlichen Verwendung des Begriffes zu, kommen wir um die "Begriffsschrift" von Gottlieb Frege nicht herum. Diese möchtest Du Dir bitte bei Gelegenheit mal besorgen und durcharbeiten.
Ergebnis dieses kleinen Exkurses ist an dieser Stelle aber noch einmal: LOGIK ist eine FORMELLE Überprüfung von Wahrhaftigkeit, keine INHALTLICHE. Daher können Aussagen auch nicht durch Logik INHALTLICH Wert gewinnen - ergo auch keine Ethik daraus abgeleitet werden.
Hast Du es nun verstanden?
Was Du in Deiner hilflosen Argumentation anbietest, sind Überlegungen basierend auf "Vernunft" - nur leider ist auch die Vernunft vollkommen subjektiv, kontextbezogen und wandelbar.
Das war ja auch keine Ethik. Und außerdem, dass es Leute gibt, die etwas falsch machen, heißt nicht, dass es nicht richtig gemacht werden kann.
Da ETHIK nichts anderes als die PHILOSOPHIE VON DER MORAL ist, wirkt Deine zwanghaft bemühte Unterscheidung hier ein wenig hilflos. Um Dir den Unterschied mal ein wenig klar zu machen: Die Ethik stellt die Bezugsgröße dar, aus der sich moralisches Handeln ableitet. Hierbei ist aber zu berücksichtigen, dass in der Ethik selbst die Frage nach der Notwendigkeit moralischen Handelns kontrovers behandelt wird. Oder es um für Dich so plump wie möglich auszudrücken: WARUM sollte man überhaupt MORALISCH handeln. Das sind die Grundfragen der Metaethik. Eine Trennung zwischen "Ethik" und "Moral" wie Du sie hier vornimmst, ist komplett unsinnig und auch unwissenschaftlich.
Was Du versuchst ist die Ableitung moralischen Handelns aus einer Position des Kognitivismus bei der Du dann versuchst, die INSTANZ durch die LOGIK zu ersetzen - was unmöglich ist. Dort wo naturalistische Ethiker behaupten, es gäbe Wertmaßstäbe für ethisches Handeln OHNE die entsprechenden subjektive Wahrheiten (hier wird eher von 'Fürwahrhalten' gesprochen, wenn es subjektive Einschätzungen sind), müssen selbst diese einräumen, dass hier als Maßstab das "Hoffen und Bangen" auf eine zukünftige gewünschte Entwicklung im Vordergrund steht (das würde Deinen "Interessen" entsprechen), die ihrerseits wiederum komplett SUBJEKTIVER Beweggründe entspringen.
Oder um es kurz zu machen: Es gibt in der Ethik keine absoluten Aussagen über "richtig / falsch", es fehlt an einer möglichen Instanz abseits des Supernatürlichen.
Du versuchst nun, einen universellen Rahmen einer Ethik zu konstruieren, was DICH in die Position der supernatürlichen Instanz heben würde. Daher wiederhole ich meinen Vorwurf der maßlosen Arroganz.
Abschließend: Logik verhält sich zur Ethik wie Mathematik zur Physik. Versuch' Dir das mal zu merken. Und Moral verhält sich Ethik in etwa wie Technik zur Physik. Wohlgemerkt: Es geht nur um die Art des Bezugs, nicht um die Inhalte. Denn: Ethische Vorstellungen unterliegen einem permanenten Wandel und haben KEINERLEI OBJEKTIVEN NEUTRALEN MASSSTAB.
Das was Du so hilflos mit der Frage "willst Du jetzt eine Einheit wissen" zum Ausdruck bringst, so sehr es Dich auch eigentlich beschämen sollte, ist eine kleine Offenbarung über die bei Dir nicht vorhandenen simpelsten Grundlagen der Metaethik und es zeigt sehr anschaulich, dass Du eine Vielzahl von Begriffen verwendest (Logik, Ethik, Moral, etc.) deren Bedeutung Dir vollkommen unklar ist. Will ich eine Einheit? NATÜRLICH will ich eine Einheit wenn Du behauptest, es gäbe einen OBJEKTIVEN Wertmaßstab für Deine selbstkonstruierten ethischen Vorstellungen. Der muss dann mindestens so OBJEKTIV sein wie die Skalierung eines Thermometers oder die Angaben eines Lineals. 2 cm sind OBJEKTIV mehr als 1 cm und OBJEKTIV weniger als 3 cm. Liefere diesen Maßstab nun für Deine ethischen Vorstellungen und die "Bewertung" von dem, was Du unter "Interessen" verstehst.
Indem ich, bzw. ein Experte, aus Fakten wie der Beschaffenheit des Gehirn, Verhaltensanalysen usw. logisch schlussfolgere, welches Tier welche Interessen hat.
Das ist nicht einmal eine logische Schlussfolgerung. Du kannst objektiv vergleichen, ob zum Beispiel Wesen A ein größeres Gehirn beseitzt als Wesen B. WAS das aber über die möglicherweise daraus abzuleitenden Prämissen Deiner Ethik aussagt und welche ethischen Forderungen Du daraus ableiten möchtest, ist beliebig und willkürlich.
Zu dieser Meinung bist du vermutlich gekommen, weil du mir nicht zustimmst und mir nicht offen entgegentrittst, dafür aber stellenweise nicht kapierst, was ich meine.
Ich hoffe, ich konnte ein wenig Licht in das Dunkel Deines Kopfes bringen. Nun wende Dich doch mal der Aufgabe zu, nicht andere dazu bewegen zu wollen, Deine Aussagen zu "kapieren", sondern endlich einmal schlüssig, logisch, sinnvoll, vernunftbasiert und mit einigermaßen sicherer Verwendung von Begrifflichkeiten zu argumentieren.