Genau das wird durch Hartz IV in besonders üppiger Weise abgedeckt^^
Nicht im Geringsten. Wie wäre es, wenn du zur Abwechslung einfach mal "soziokulturelles Existenzminimum" in einem Internetsuchanbieter deiner Wahl eintippen würdest?
Solche Vögel haben weder Ehre noch Würde und können entsprechend auch nicht daran verletzt werden!
Zumindest kannst du Probleme benennen: Wo sind denn Ehre und Würde hin? Genau, die müssen am Eingang der Arbeitsagentur abgegeben werden. Und die bekommt man erst wieder, wenn sie sich in die obere Mittelklasse hochgeschlafen haben.
Arbeitslosengeld 2 ist keine Leistung, die bedingunslos an jeden Menschen ausgezahlt werden muss.
Ich kenne die Ist-Situation. Worum es mir geht, ist eine Debatte über das Soll zu führen.
Auch wenn du Arbeitslosengeld 2 beziehst bist du nicht gezwungen jeden Job anzunehmen, du kannst dich selber um Jobs bemühen und musst dich nicht auf das Arbeitsamt verlassen.
Natürlich bin ich nicht verpflichtet, die Jobs anzunehmen. Wenn mir mein Amt aber einen Vorschlag macht, und ich den nicht annehme, bekomme ich (gem. § 31a (1) S. 1 i. V. m. § 30 (1) Nr. 2 SGB II) bei einem einmaligen Verstoß die Leistungen um satte 30 % gekürzt.
Da sieht man sehr schön: Alg II schadet gerade jenen, die es nicht beziehen. Deutschland ist in der EU der einzige Staat mit sinkenden Reallöhnen. Woran das wohl liegt, wenn die Politik aktiv Lohndumping fördert?
Nicht umsonst fordert daher die Mehrheit der Deutschen einen Mindestlohn, sogar die CDU kann sich seit Ende 2011 mit einer "Lohnuntergrenze" (also einer ausgehöhlten Version des Mindestlohns) anfreunden.
Das soziokulturelle Existenzminimum ist ein Recht von jedem, aber ein Recht wofür er gewisse Gegenleistungen erbringen muss.
1. Das ist eine Meinung. Die nicht durch Fakten untermauert ist.
2. Du widersprichst dir. Merkste selbst, oder?
Aber Mit der Meinung bist du nicht alleine:
"Soziale Gerechtigkeit muss künftig heißen, eine Politik für jene zu machen, die etwas für die Zukunft unseres Landes tun: die lernen und sich qualifizieren, die arbeiten, die Kinder bekommen und erziehen, die etwas unternehmen und Arbeitsplätze schaffen, kurzum, die Leistung für sich und unsere Gesellschaft erbringen. Um die – und nur um sie – muss sich Politik kümmern."
Wer hats geschrieben? Das war Peer Steinbrück, damals Ministerpräsident von NRW, 2003 in
der Zeit. Selbiger Peer tritt im Bundestagswahlkampf 2013 für die selbe Partei an, die die Agenda 2010 angeregt hat.
Der Aufsatz ist ein Skandal - Peer definiert damit ein sehr antidemokratisches und unsoziales Politikverständnis. Umso fataler ist das, da er dem Parteibuch nach ein Sozialdemokrat sein sollte, jedoch ist er in Wahrheit weder sozial noch ein Demokrat. Er grenzt damit all jene von der demokratischen Partizipation aus, die nicht seiner Definition von Leistung entsprechen - selbiges haben wir in der deutschen Geschichte schon mal in einer ganz ähnlichen Weise erlebt, auch wenn ich Peer keinesfalls nationalsozialistische Tendenzen unterstellen will.
Ich empfehle da "Armut in einem reichen Land" von Prof. Dr. rer. pol. Christoph Butterwegge als Bettlektüre. Oder machs wie ich, und besuche einfach mal eine Vorlesung von ihm, ich hatte glücklicherweise vor ca. acht Wochen die Gelegenheit, den Vortrag
"Die politische Repräsentation von Armen und Reichen - ein Problem für die Legitimation der Demokratie?" in der Uni Trier zu besuchen. Für die anschließende Podiumsdiskussion hatte ich leider keine Zeit, aber der Vortrag selbst war sehr informativ und sogar für Nicht-Politikwissenschaftler (wie ich einer bin) nachvollziehbar und spannend. Und das obwohl Butterwegge das Konzept eines BGE - anders als ich - ablehnt. Ich denke aber schon, dass Butterwegge und ich, würden wir uns einen Tag lang zusammensetzen, auf einen sozialpolitischen Konsens kämen, denn wir haben die selben Grundgedanken.
Es ist auch nicht ersichtlich wie du Hausarbeit und Ehrenamt finanziell besser stellen wirst.
Zum Beispiel durch eine höhere Rente. Bisher hast du häufig finanzielle Probleme im Alter, wenn du dir irgendwann mal eine Auszeit aus dem Erwerbsleben genommen hast, um deinen kranken Vater zu pflegen. Das darf nicht sein!
In 10 Jahren werden in Deutschland 27 Mio. Menschen pflegebedürftig sein - etwa die Hälfte davon wird an Demenz leiden. So viele Pflegekräfte kann eine Gesellschaft von bis dahin etwa nur noch etwa 79 Mio. Menschen fast nicht aufbringen und kaum finanzieren, die häusliche Pflege ist die einzige machbare Lösung. Dazu der demographische Wandel und die expandiere Staatsverschuldung (nicht nur in Südeuropa, sondern insbesondere auch bei uns), schon ganz ohne einen "Wunschzettel" von mehr sozialen Leistungen rollt da ein ganz heftiger dicker Brocken auf uns zu - der leider in der Öffentlichkeit häufig verdrängt wird und daher nicht oft genug in den Fokus der Politik rückt.
Wir werden ganz klar über deutlich höhere Steuern und Sozialabgaben sprechen müssen, unser Wirtschaftssystem überdenken, uns endlich der aktiven Sterbehilfe öffnen, ganz klar Deutschland zu einem attraktiveren Land für Einwanderer machen, das Sozialsystem heftig auf den Kopf stellen und endlich die europäische Integration vorantreiben. Ansonsten lässt sich dieser Aufgabenberg nicht bewältigen, ansonsten wird es zu massiven sozialen Umbrüchen bei uns kommen. Doch das sieht leider keiner, und ich fürchte, wenn die Politik die Probleme angeht, wird es schon fast zu spät sein.
die auf einen übersteigerten unreifen Gerechtigkeitssinn schließen lassen,
1. Ich muss mir hier von einem Schüler sagen lassen, ich wäre unreif. Der selbe Schüler denkt, man könne sich von 25 Euro in der Woche ernähren. Wo steckt der Fehler?
2. Ich hasse Gerechtigkeit. Das ist bestimmt bei mir in keinster Weise übersteigert, da kann ich dich beruhigen.
wie bei praktisch allen sehr links eingestellten Menschen.
Besser rechts als links, oder wie?
Fragen nach [...] einer anderen Definition von Gerechtigkeit stellen sich Leuten wie dir nicht.
Ich kenne nicht mal eine einzige Definition von Gerechtigkeit. Wie soll ich da erst nach einer anderen Definition fragen?
Ich sage dir nur, es ist keine Einzelmeinung, dass ein bedingungsloses Grundeinkommen, welches schon mit die krankeste Form von staatlicher Umverteilung entspricht schlicht weg Ungerecht ist.
Es ist genauso gerecht oder ungerecht wie die Judenvernichtung, Weihnachten, der Neoliberalismus, das aktuelle Sozialsystem, ein Abbau sämtlicher Sozialleistungen oder was auch immer.
Fakt ist: Gerecht ist das, was ich als gerecht ansehen will. Wenn ein Gesetz mit "Gerechtigkeit" beworben wird, kann man sich fast sicher sein, dass es eine ziemlich doofe Sache ist.
Wenn Du aber wirklich willst, dass wir uns zurück entwickeln und sich wieder Gethos und Slums in Dtl. bilden (wobei wir da schon sehr nah dran sind, oder sogar teilweise schon welche haben) dann tut es mir leid, dann solltest Du doch erst noch älter werden, und eventuell öfter einmal über sowas nachdenken...
Du sprichst ein sehr großes und wichtiges Problem an, das in der öffentlichen Debatte leider meist vernachlässigt wird: Die sozialräumliche Segregation: Es werden de facto Gettos gebildet - z. T. sogar durch gezielte Aussiedlung als Auflage durch die Bundesagentur -, in denen dann überwiegend sozial Schwache leben. Die Kinder, die in diesen Gebieten aufwachsen, haben faktisch keine Zukunft, außerdem fehlen den dort lebenden Erwachsenen zunehmend die Anreize, wieder ins Erwerbsleben einzusteigen. Es bilden sich sog. "soziale Brennpunkte":
Hier sind Gewalt und Kriminalität - auch in Schulen - an der Tagesordnung, es boomen Drogen- und Alkoholmissbrauch, die Gefahr "falscher Freunde" steigt an. Die Gesellschaft innerhalb einer Region wird zunehmend polarisiert, auch durch die real existierende räumliche und somit soziale Trennung der Schichten voneinander. Eine solche Entwicklung begünstigt die Entstehung einer Klassengesellschaft und schürt Vorurteile und Ausgrenzung gegenüber Angehörigen der jeweils anderen Schichten und gegenüber Migranten. Und: Der Aufstieg in eine höhere soziale Schicht wird dadurch schwieriger gestaltet.
Ich empfehle dazu
diese PDF-Präsentation der Berliner Humboldt-Universität.
Naja Essen kostet so 25/Woche wenn man sparsam ist.
Dann bist du aber zu sehr sparsam, das kann weder gesund noch reichlich sein. Hast du eine Vorstellung, wie teuer leben ist? Ich wohne und esse bei meinen Eltern und gebe wöchentlich schon über 25 Euro aus - also alleine für Frühstückspause im Finanzamt und für Mittagessen. Ohne "richtiges" Frühstück, ohne Abendessen, ohne "Zwischendurch", ohne Wochenenden. Um eine Einzelperson zu ernähren, kommst du nicht mit 25 Euro hin!
Na was? Du willst Luxus? Dann geh arbeiten! Und wenn du nicht qualifiziert bist und des wegen nur niedrig löhne kriegst dann qualifizier dich oder hinterfrag mal kritisch warum du nicht ausreichend qualifiziert bist
Dann stell ich bei dieser Überlegung fest, dass ich vor 30 Jahren in der Schule besser mehr aufgepasst hätte. Diese Erkenntnis ist hilfreich und richtig, bekomme ich jetzt Alg II ohne Sanktionen?