Bestens. In dem Fall ist der Punkt ja geklärt.
Nein, dagegen gilt es denkend und argumentierend anzugehen. Oder denkst du, der Wille eines Menschen ist etwas, was ihm äußerlich ist und durch Denken nicht zu ändern wäre?
Und? Wenn nun der Arbeiter nicht an den Maschinen arbeiten würde, würde er weniger produzieren können. Mehr ist seine Arbeit auch nicht wert. Gleiche Löhne für gleiche Arbeit, das könnte man machen.
Seine Arbeitskraft ist weniger Wert als der Wert der Ware, den der Arbeiter produziert, das war die Aussage. Das bedeutet einfach gesagt: Ausbeutung, der, der arbeitet, hat nichts vom Produkt seiner Arbeit. Profiteur der Ausbeutung ist der Kapitalist, einzig und alleine deshalb, weil er Produktionsmittel besitzt, die vom Arbeiter benutzt werden.
Die Aussage war nicht: "Die Arbeit des Arbeiters ist mehr Wert als die des Kapitalisten", denn Kapitalisten arbeiten nicht gesellschaftlich abstrakt, sie lassen arbeiten.
Gleiche Löhne für gleiche Arbeit ist bereits fehlerhaft gedacht: Es gibt keine gleiche Arbeit, ein Bett und ein Brot herzustellen sind zwei vollkommen verschiedene Dinge, verschiedene Gebrauchswerte, deren Vergleich durch den Tauschwert bereits höchst irrational ist. Gleich ist Arbeit nur als abstrakte gesellschaftliche Arbeit im Kapitalismus. Der Wert der aus dieser Arbeit entstehenden Ware bemisst sich an der gesellschaftlich durchschnittlichen Arbeitszeit für diese Ware. Das bedeutet: Abgesehen von den Unregelmäßigkeiten durch die Vertragsfreiheit der Marktsubjekte ist "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit" bereits abstrakt realisiert und führt gerade zu diesen beschissenen Verhältnissen, die kritisiert werden.
Das ist nicht toll, stellt aber nicht unbedingt ein Problem dar.
Übrigens hat die Frage nach dem Wert, den jemand produziert, noch einige Fragen: Wie bemisst man den Wert der Arbeit von jemandem, der die ganze Produktion koordiniert? Wieso ist Arbeit an besseren Maschinen wertvoller?
"Es ist nicht toll, aber kein Problem" ist ein Widerspruch. Du nimmst den Missstand, von dem du nicht sagen kannst, dass es ihn gar nicht gibt, einfach so hin und machst dir keine weiteren Gedanken darüber: Einfach weggewischt, weil's nicht ins Konzept passt.
Wie der Wert der Arbeit und der Arbeitskraft bemessen wird, findest du bei Marx sehr früh erklärt und ich habe es bereits angeschnitten: Gesellschaftlich durchschnittlich notwendige Arbeitszeit zur Erzeugung einer Ware.
Die Arbeits
kraft (es wird die Arbeitskraft, nicht die Arbeit des Proletariers eingekauft) an besseren Maschinen ist nicht wertvoller. Die produzierte Ware allerdings verliert beim Einsatz besserer Maschinen an Wert, da weniger Arbeitszeit zur Herstellung der Ware verwendet wird.
Die "Koordination" der Arbeit ist nicht mit dem Status des Kapitalisten zu verwechseln. Der Kapitalist muss nämlich gar nichts koordinieren, dass machen alles Leute für ihn, etwa irgendwelche direkten Vorgesetzten der tatsächlichen Arbeiter. Inwiefern solche Tätigkeiten zur Erzeugung von Waren beitragen, kann ich ad hoc nicht beantworten ohne für diese Diskussion unnötig viel Zeit zur Überprüfung zu verschwenden. Eine bessere Koordinierung der tatsächlichen Arbeit sollte analog zu besseren Maschinen lediglich den Wert der Ware über die Verringerung der nötigen Arbeitszeit und damit den Lohn der Arbeiter drücken. Man bedenke: Das bedeutet nicht, dass Lohn und Warenpreis steigen
können, wenn die Arbeiter einfach schlechter arbeiten, es bedeutet, dass die Ware nicht mehr zu ihrem Marktwert getauscht werden kann und der Betrieb wegen Ineffizienz schließen muss.
Lassen wir sie lieber reinschlittern in ein scheiterndes System. Wenn du einen Umbruch propagierst, musst du auch wissen, was danach kommt.
Nein, weil ich kein Prophet bin, sondern ausschließlich Aussagen über diese Welt hier und jetzt machen kann. Ich komme zu dem Ergebnis: Sie ist unvernünftig und nicht zu halten. Es stellt sich nicht die Frage, was danach kommt, aber man hat die Antwort, dass der Kapitalismus weg muss. Wenn wir uns darüber irgendwann mal einig geworden sind, natürlich müssen wir dann planen, was wir danach machen: Das ist aber Zeitverschwendung, bis wir erstmal zu dem Punkt gekommen sind, endlich den Kapitalismus zu kritisieren.
Kommunismus ist ein Gesellschaftssystem. Die Aufhebung von Klassen, Staat und Kapital reicht nicht aus, um ihn zu definieren.
Nein, ist er nicht.
Das wäre immerhin ein Anfang einer begrifflichen Bestimmung. Du hast völlig Recht, da ließe sich noch viel mehr zu sagen, aber es ist ja schließlich nicht so, als wolltest du zuhören, was Kommunismus ist: Du möchtest ja weiterhin stur darauf beharren, es wäre ein Gesellschaftssystem, obwohl ich dir das sogar mit von dir gewünschten Zitaten und Links schon widerlegt habe.
Wir brauchen eine Vorstellung vom Kommunismus. Sonst kann man nur gegen den Kapitalismus argumentieren.
Und wo ist da das Problem, dass man etwas, das es nicht in der Form, wie du es dir vorstellst, gibt, auch nicht kritisieren kann? Das ist ein Scheinargument. Den Kapitalismus kann man aber sehr wohl kritisieren, und man kann analysieren, welchen Hebel man einsetzen muss, was Kapitalismus überhaupt ist und wie dieser Unfug aufhören kann. Wenn man sich darüber noch nicht einig geworden ist, ist jede Antizipation einer besseren Gesellschaft komplette Zeitverschwendung, denn der Einwand: "Das scheitert an der Natur des Menschen" lässt sich schließlich immer bringen, ohne dass er sich je begründen ließe.
Theoretisch ist es zu leisten. In der Praxis werden die Leute es nicht leisten. Du weißt, warum.
Nein, ich weiß nicht, warum. Erklär es mir, behaupte es nicht einfach.
Wenn der Staat die Überproduktion verhindert . . .
Das kann er nicht. "Du weißt warum", ätsch. (Nein, ich habe keine Lust, das zu erklären, ich halte es aber auch nicht für nötig.)
Kommunismus=Klassenlose Gesellschaft. Du hast schon von Anarchie geredet. Und genau das funktioniert nicht.
Ich habe nicht von Anarchie geredet, sondern vom Ende der Staatlichkeit. Ich bin kein Anarchist, ich bin Kommunist.
"Kommunismus = Klassenlose Gesellschaft" ist eine falsche Aussage, Kommunismus ist die Bewegung in die klassenlose Gesellschaft. Klassenlose Gesellschaft = Klassenlose Gesellschaft und Kommunismus = Kommunismus. Die "Aufhebung des Kapitalverhältnisses" ist nicht identisch mit ihrem Resultat, das eine ist ein Vorgang, das andere steht am Ende dieses Vorgangs.