Kommunismus <---> Kapitalismus

Schnorchel

Gast
Nur so meine persönliche Meinung:

Die Schwierigkeit das das Wort Demokratie zu oft beschmutzt wurde dürfte wohl unbestritten sein (siehe Möglichkeiten der Meinungsumfragen in Deutschland im Vergleich zur Schweiz, England...).

Lobbybildung in Deutschland anscheinend erwünscht zumindest unter der führenden Elite?

Wobei ich steht`s mal mit der Hoffnung oder Wunsch lebte das die Schere zwischen "kleinen Hartz4" oder niedrig Lohn Empfängern- (denn da unsere Wirtschaftspolitiker zu unfähig und zu bestechlich sind um vernünftig bezahlte Arbeitsplätze zu schaffen), dem Mittelstand und den Lobbyisten sich endlich verkleinert. Letztlich rächt sich jede Manipulation am Volk, denn die Unzufriedenheit in Deutschland scheint nicht ganz zu unrecht zu steigen und zugegeben Leute wie ich investieren lieber im Ausland und bringen Ihre Kinder lieber dort in nicht gewaltbereite Schulen.

Zweiklassen Rechtssprechung an Deutschen Gerichten (siehe Urteile bei den Herrn: Zumwinkel, Mehdorn, Friedmann.... Mit zu geringen Strafen

Leute wie die Herrn: Kohl, Schäuble, Schröder, Riester, Blühm... wurden nicht einmal angeklagt, werden heute immer noch hoffiert. Sicherlich auch wie Herr Guido (Sch)westerwelle noch.

Mfg Schnorchel
 
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Blizzard Wizzard

Gast
Bist du zu dumm, sachliche Kritik an Westerwelles Ideologie zu äußern,
/sign
oder bist du einfach ein homophobes (und nationalistisches, antisemitisches) Arschloch?
Er schreibt (Sch)Westerwelle und du unterstellst ihm
- Homophobie
- Nationalismus
- Antisemitismus
Zwischen diesen drei Einstellungen und seinem relativ unlustigen "Witz" besteht kein Zusammenhang. Denk halt einfach erst mal über die Stringenz deiner Äußerungen nach, bevor du irgendwas schreibst. Gehört auch zur Netiquette.
 

rolds nessdark

Gast
Es tut mir leid, wenn ich hier Sachen wiederhole, aber ich hab mir ob der größe nicht alles durchgelesen.

Was ich jedoch gelesen habe, ist das auch der Nationalsozialismus hier Erwähnung findet. Und auch noch falsch dargestellt (soviel ich gelesen habe).

Das Wort Nationalsozialismus ist ein Kunstbegriff, der von Hitler und seinen Leuten erfunden wurde und hat daher hier nichts verloren. Das ist ein faschistisches System. Wenn man sich das Wort ansieht, sieht man, dass es eigentlich in sich flasch ist. National steht für die Nation also Deutschland. Aber auch für Tradition und Brauchtum. Alles rechte Ideale. Während der Sozialismus ein Begriff der Linkenseite ist. Das sind zwei komplet gegensätzliche politische Ansichten. Und dann auch noch zwei Extreme.
Erfunden wurde es, um zu zeigen, dass die Nazis führ alle da sind. Für die Linken und die Rechten. Quasi eine Allerweltspartei.
Aber mit Sozialismus hat das nichts zu tun. Das Ziel des Faschismus ist es, die alleinige Macht zu erringen, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln.

Auch vom Sozialismus habe ich in diesem Thread was gelesen. Meines Wissens nach ist es keine direkte Idee von Marx und Engels. Sie entstand langsam und zur Abspaltung vom Kommunismus kam es beim 2. kommunistischen Treffen in Paris. Die Grundideen der beiden Strömungen waren einfach zu unterschiedlich.
Die Kommunisten meinsten:"Die Veränderung muss durch Revolution erfolgen". (Mit Veränderung ist das Abschaffen des damals vorherrschenden Liberalismus gemeint.)
Die Sozalisten hingegen sagten:"Die Veränderung muss durch Evolution erfolgen".
Dieser eine Buchstabe macht einen gravierenden Unterschiede. Während die Kommunisten ganz nach dem Auspruch "Proletarier aller Länder, erhebt euch" überall mit einem offenen Konflikt gegen die Regierungen ins Felde zogen, nutzen die Solzialisten die Politik selbst. Durch die Demokratie konnten sie ihre Ideen umsetzen und durch die Einführung von Arbeitervereinigungen und Gewerkschaften konnte das erreichte demokratisch gewart bleiben.
Daher bin ich persönlich auch für den Sozialismus, da er meiner Meinung nach am besten funktioniert. Bzw. eigentlich der Ökosozialismus, also die Natur wird auch miteinbezogen.

Zum Abschluss noch den Kapitalismus:
Der Kapitalismus hingegen ist eine Weiterentwicklung des Liberalismus und des Taylorismus. Das bedeutet, der Staat wird als Nachtwächter betrachtet. Er darf also nur für Recht und Ordnung sorgen und im Notfall direkt eingreifen. Und Lohn in Form von Steuern kassieren. Es wird weiterangenommen, dass die Wirtschaft ein sich selbstregulierendes System ist. Also die Wirtschaft wird sich immer selber aus dem Dreck ziehen und es können keine Monople oder andere schädliche Dinge entstehen.
Bei der Arbeit geht es um Effektivität. Der Arbeiter wird als Fließband ohne Bedürftnisse und Gefühle betrachtet. Daher ist es auch nur Letzrangig wie es im den geht.
Im Zentrum steht der finanzielle Erfolg, der um jeden gesetzlich erlaubten Preis erreicht werden muss.
Anhand desen sieht man auch das der reine Kapitalismus nicht gelebt wird (außer in Amerika). Er funktioniert (anders als der Kommunismus) auch in der Realität. Aber ich finde ihn nicht erstrebenswert.
 

AltairAhad

Gast
NATIONALSOZIALISMUS!!!

Okay, Spaß bei Seite, jetzt poste ich mal etwas ernst gemeintes.

Also ich persönlich finde den Komunismus recht gut, wobei es ihn noch nicht wirklich in einem guten System gab. Was mir aber eigentlich noch mehr gefällt, ist der Anarchiechmus, da bei ihm alle sinnfreien Gesetze wegfallen und die "guten" Gesetze von selbst eingehalten werden. In Verbindung mit dem Komunismus wäre es die perfekte "Staatsform". Endlich würde Geld entkräftet und ein Stück Brot ist 2 Flaschen Mich wert. Wie schön es doch wäre, wenn es so eine Staatsform geben würde. Jeder würde arbeiten, da es keinen Staat gibt der Arbeitslose versorgt. Auch gäbe es dann genug Arbeitsplätze, da man z.B. in seinem eigenen Garten sein Gemüsse anbauen und einen Hühnerstall betreiben kann. Wird aber wohl für immer ein Traum bleiben, was eigentlich sehr schade ist. :/
 

Kuldigar

Gast
.
Das Wort Nationalsozialismus ist ein Kunstbegriff, der von Hitler und seinen Leuten erfunden wurde und hat daher hier nichts verloren. Das ist ein faschistisches System. Wenn man sich das Wort ansieht, sieht man, dass es eigentlich in sich flasch ist. National steht für die Nation also Deutschland. Aber auch für Tradition und Brauchtum. Alles rechte Ideale. Während der Sozialismus ein Begriff der Linkenseite ist. Das sind zwei komplet gegensätzliche politische Ansichten. Und dann auch noch zwei Extreme.
Erfunden wurde es, um zu zeigen, dass die Nazis führ alle da sind. Für die Linken und die Rechten. Quasi eine Allerweltspartei.

Naja, es ist aber auch ein Ausdruck der Weiterentwicklung der Faschistischen Idee nach italienischem Vorbild in das, was den Nazis vorschwebte. Natürlich ist "die nationalsozialistische Idee" ein widersprüchliches Hirngespinst.

Aber eine Allerweltspartei? Wohl kaum. Es ging konkret darum, die konservativen Kräfte zu bündeln, vom rechten Rand der Gesellschaft aus.

Aber mit Sozialismus hat das nichts zu tun. Das Ziel des Faschismus ist es, die alleinige Macht zu erringen, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln.

Schon richtig, aber eben nicht den Faschismus in seiner klassischen Gestalt, sondern in der angepassten GEstalt. Man kann sich darüber streiten, ob nun der NAtionalsozialismus eine "Weiterentwicklung" oder eine "Ausprägung" des Faschismus ist. Ihn mit Sozialismus gleichzusetzen ist jedenfalls Unsinn, da hast du Recht.


Auch vom Sozialismus habe ich in diesem Thread was gelesen. Meines Wissens nach ist es keine direkte Idee von Marx und Engels. Sie entstand langsam und zur Abspaltung vom Kommunismus kam es beim 2. kommunistischen Treffen in Paris. Die Grundideen der beiden Strömungen waren einfach zu unterschiedlich.

Sozialismus ist kein so klar definierter Begriff. Er wird hauptsächlich benutzt, um sich von den beiden anderen Zeitströmungen (Liberalismus und Konservatismus) abzugrenzen. Du kannst die sozialistische Idee als Weiterentwicklung des Kommunismus sehen, oder als übergreifende Ideologie, die echte Kommunisten, Anarchisten und Sozialdemokraten verbindet. Wahrscheinlich hat sie in letzterer Funktion die größte praktische Bedeutung.

Die Kommunisten meinsten:"Die Veränderung muss durch Revolution erfolgen". (Mit Veränderung ist das Abschaffen des damals vorherrschenden Liberalismus gemeint.)

Es herrschte in jener Zeit, wie auch heute, eher der Konservatismus vor. Echte LIBERALISTISCHE Zeitalter findet man in Deutschland meist nur sehr kurz und mit sehr unschönem Ende (vgl. Märzrevolution und Weimarer Republik in den frühen 20er Jahren).

Die Sozalisten hingegen sagten:"Die Veränderung muss durch Evolution erfolgen".

Diese Unterscheidung halte ich für falsch. Auch die Sozialisten haben die Vorstellung einer Revolution.

Dieser eine Buchstabe macht einen gravierenden Unterschiede. Während die Kommunisten ganz nach dem Auspruch "Proletarier aller Länder, erhebt euch" überall mit einem offenen Konflikt gegen die Regierungen ins Felde zogen, nutzen die Solzialisten die Politik selbst.

Da würde ich eher sagen, du unterscheidest Sozialdemokratie und INternationale.

Daher bin ich persönlich auch für den Sozialismus, da er meiner Meinung nach am besten funktioniert. Bzw. eigentlich der Ökosozialismus, also die Natur wird auch miteinbezogen.

Da musst du aber einige schwierige Fragen beantworten können, insbesondere wie der Ökosozialismus die Transistion in eine sozialistische Gesellschaft schaffen soll, wenn sie das System, das vorherrscht nicht beseitigen kann.

Zum Abschluss noch den Kapitalismus:
Der Kapitalismus hingegen ist eine Weiterentwicklung des Liberalismus und des Taylorismus.

Das ist blanker UNsinn. Der Kapitalismus ist eine WIRTSCHAFTSORDNUNG und der Liberalismus ist eine politische Ordnung. In gewisser Weise schließen sich echter Liberalismus und Kaptialismus sogar aus - dazu bei Interesse mehr.

Du solltest nicht den NEO- oder Wirtschaftsliberalismus mit dem Liberalismus gleichsetzen. Das wäre so, als würde man Konservatismus aus Nationalismus gleichsetzen.

Bei der Arbeit geht es um Effektivität. Der Arbeiter wird als Fließband ohne Bedürftnisse und Gefühle betrachtet. Daher ist es auch nur Letzrangig wie es im den geht.

Im Kapitalismus? Ja.
Im Sozialismus? Nein.
Im Liberlaismus? Nein.

Im Zentrum steht der finanzielle Erfolg, der um jeden gesetzlich erlaubten Preis erreicht werden muss.
Anhand desen sieht man auch das der reine Kapitalismus nicht gelebt wird (außer in Amerika). Er funktioniert (anders als der Kommunismus) auch in der Realität. Aber ich finde ihn nicht erstrebenswert.

Es ist etwas mehr als ein FUNKTIONIEREN, es ist ein Dominieren. Der Kapitalismus wurde durch Kalten Krieg und soziale Idee eingedämmt, hat aber in den letzten Jahre und Jahrzehnten unter dem Stichwort GLOBALISIERUNG gewaltig an Momentum gewonnen.

Was du weggelassen hast, was aber für den Kapitalismus überaus wichtig ist, ist die fortschreitende Akkumulation des Kapitals. Diese läßt sich hervorragend beobachten.

Außerdem befürchte ich, dass die wachsende Verschuldung der Staaten dazu führt, dass sie irgendwann in völliger Abhängigkeit ihrer Geldgeber sind und mangels Mitteln keinen echten Einfluss mehr nehmen können.

Damit wäre soziale Idee tot und liberaler Rechtsstaat eine zu teure Idee - ein Albtraum.


@Altair:

Der Anarchismus enthält einige sehr interessante Gedanken. Insbesondere interressant an ihm könnte sein, dass er einen Einblick dahingehend gewährt, wie eine kommunistische Endgesellschaft aussehen KÖNNTE.

Das Problem der meisten anarchistischen Theorien (Ausnahme vielleicht Anarcho-Syndikalismus) besteht darin, dass sie nicht erklären können, wie es von einer Gesellschaft wie der unseren in eine anarchistische Gesellschaft übergehen könnte.

Übrigens:
Die anarchistische Normbefolgungstheorie entspricht in gewissen Teilen der Normgeltungstheorie, die in der modernen Rechtssoziologie akzeptiert wird. Wir befolgen auch die Gesetze unseres Staates, weil wir sie akzeptieren, selbst dann, wenn wir sie für "nicht gut" befinden.
 

Kannibal in Zivil

Gast
Nur so meine persönliche Meinung:

Die Schwierigkeit das das Wort Demokratie zu oft beschmutzt wurde dürfte wohl unbestritten sein (siehe Möglichkeiten der Meinungsumfragen in Deutschland im Vergleich zur Schweiz, England...).

Lobbybildung in Deutschland anscheinend erwünscht zumindest unter der führenden Elite?

Wobei ich steht`s mal mit der Hoffnung oder Wunsch lebte das die Schere zwischen "kleinen Hartz4" oder niedrig Lohn Empfängern- (denn da unsere Wirtschaftspolitiker zu unfähig und zu bestechlich sind um vernünftig bezahlte Arbeitsplätze zu schaffen), dem Mittelstand und den Lobbyisten sich endlich verkleinert. Letztlich rächt sich jede Manipulation am Volk, denn die Unzufriedenheit in Deutschland scheint nicht ganz zu unrecht zu steigen und zugegeben Leute wie ich investieren lieber im Ausland und bringen Ihre Kinder lieber dort in nicht gewaltbereite Schulen.

Zweiklassen Rechtssprechung an Deutschen Gerichten (siehe Urteile bei den Herrn: Zumwinkel, Mehdorn, Friedmann.... Mit zu geringen Strafen

Leute wie die Herrn: Kohl, Schäuble, Schröder, Riester, Blühm... wurden nicht einmal angeklagt, werden heute immer noch hoffiert. Sicherlich auch wie Herr Guido (Sch)westerwelle noch.

Mfg Schnorchel

Oh, ja. Die Lobbys sind Schuld, und die Magnaten, nicht etwa das System, dass der ganzen !§#$%&? die Bühne bietet.
 

Kaleva

Gast
Oh, ja. Die Lobbys sind Schuld, und die Magnaten, nicht etwa das System, dass der ganzen !§#$%&? die Bühne bietet.

Das eine bedingt das andere. Das Sytem bietet den Lobbies und den Turbokapitalisten, die dieses System beherrschen, die Bühne. Diese haben natürlich umgekehrt kein Interesse daran, dieses System abzuschaffen.

Es ist also nicht NUR das System, es sind auch diejenigen, die es regieren. Eigentlich ein Teufelskreis.
 
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Karl.

Gast
Er schreibt (Sch)Westerwelle und du unterstellst ihm
Nur die Homophobie bezog sich auf den (Sch)westerwelle Sager. Der Nationalismus und der Antisemitismus bezogen sich auf den gesamten Post, da diese Geisteshaltung sich m.M. nach recht leicht aus diesem Posting rauslesen lässt.


Das Wort Nationalsozialismus ist ein Kunstbegriff, der von Hitler und seinen Leuten erfunden wurde und hat daher hier nichts verloren. Das ist ein faschistisches System.
Wirklich? Der NS war faschistisch? Wusst ich gar nicht ...
Wenn man sich das Wort ansieht, sieht man, dass es eigentlich in sich flasch ist. National steht für die Nation also Deutschland. Aber auch für Tradition und Brauchtum. Alles rechte Ideale. Während der Sozialismus ein Begriff der Linkenseite ist. Das sind zwei komplet gegensätzliche politische Ansichten. Und dann auch noch zwei Extreme.
Und da liegt der Hund begraben! Zur Beurteilung der NS Ideologie ist gerade der Begriff des Sozialismus von Bedeutung. Denn die glaubten ja wirklich, dass eine Art goldenes Zeitalter, ein tausendjähriges Reich eben, mit der Judenvernichtung einhergehen würde. Und darum auch NATIONALsozialismus.

Übrigens: Nationalismus und Antisemitismus ist nichts der Rechten eigenes. Schau dir einfach mal Frühsozialisten wie Proudhon an oder auch heutige "linke" Organisationen, google mal nach Antiimperialistische Koordination oder Liga der sozialistischen Revolution. Da findest du Antisemitismus in Reinform.

Erfunden wurde es, um zu zeigen, dass die Nazis führ alle da sind.
Und das war ernst gemeint! Schließlich hatte der NS das Volk im Auge, und das sind alle angehörigen einer Nation, sprich alle, die dem entsprechenden Nationalstaat unterworfen sind.

Das Ziel des Faschismus ist es, die alleinige Macht zu erringen, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln.
Auch das stimmt nicht. Der Zweck der Faschisten ist es, eine Einheit zwischen Volk und Staat herzustellen.

Meines Wissens nach ist es keine direkte Idee von Marx und Engels. Sie entstand langsam und zur Abspaltung vom Kommunismus kam es beim 2. kommunistischen Treffen in Paris. Die Grundideen der beiden Strömungen waren einfach zu unterschiedlich.
Sozialismus gab es vor dem Kommunismus (vom sog. "Urkommunismus" mal abgesehen^^) und bezeichnet was anderes. Das ist ein Begriff, der eben alle sozialistischen Strömungen umfasst, also: Kommunismus, Anarchismus, Sozialdemokratie, ..., ..., ...
Die Kommunisten meinsten:"Die Veränderung muss durch Revolution erfolgen".
Nein. Marx und Engels meinten, dass das Ganze von Land zu Land verschieden ablaufen können, die Kommunisten aber zur gewaltsamen Revolution bereit wären.
(Mit Veränderung ist das Abschaffen des damals vorherrschenden Liberalismus gemeint.)
Falsch. Die Kommunisten wollen eine Aufhebung des Kapitalverhältnisses. Dazu ist freilich eine Kritik des Liberalismus notwendig.
Aber: Liberalismus ist eine Ideologie, keine Gesellschaftsform.

Der Kapitalismus hingegen ist eine Weiterentwicklung des Liberalismus und des Taylorismus.
Das stimmt überhaupt nicht. Liberalismus ist eine Ideologie, die zum Kapitalismus dazugehört, aber doch keine Gesellschaftsform!!!
Kapitalismus is was ganz anderes, nämlich eine Gesellschaftsform, die auf Warenwirtschaft beruht. Sprich, alles wird zur Ware. Dabei gibts 2 besondere Waren: Geld und Arbeitskraft.
Der Zweck kapitalistischen Wirtschaftns ist die Vermehrung von Geld - also Wertverwertugn. Dieses Geld wird dazu verwendet, weiter zu vermehren, etc. Es handelt sich also um einen Selbstzweck.
Die Ware Arbeitskraft müssen diejenigen verkaufen, die sonst keine Waren haben, die sie verkaufen könnten: Arbeiter. Der Witz an der Arbeitskraft ist, dass sie mehr Wert produziert als sie selbst Wert ist (ihr Wert: ~ der Lohn). Die Differenz heißt Mehrwert und wird vom Kapitalisten eingestreift.

Das bedeutet, der Staat wird als Nachtwächter betrachtet.
Auch wieder falsch. Der Staat betreut die Konkurrenz, d.h. er stellt Freiheit und Gleichheit seiner Untertanen her und sieht zu, dass sie sich nicht gegenseitig zerfleischen: er monopolisiert die Gewalt bei sich.

Und Lohn in Form von Steuern kassieren.
lol
Lohn und Steuern sind was grundverschiedenes o_O

Es wird weiterangenommen, dass die Wirtschaft ein sich selbstregulierendes System ist. Also die Wirtschaft wird sich immer selber aus dem Dreck ziehen und es können keine Monople oder andere schädliche Dinge entstehen.
Stimmt nicht. Hast nicht mitgekriegt, wie in der Krise einegriffen wurde?
Bei der Arbeit geht es um Effektivität. Der Arbeiter wird als Fließband ohne Bedürftnisse und Gefühle betrachtet. Daher ist es auch nur Letzrangig wie es im den geht.
Warum? Weil der Zweck des Produzierens der Profit ist - und der Arbeiter nur Mittel dafür.
Anhand desen sieht man auch das der reine Kapitalismus nicht gelebt wird (außer in Amerika).
Es gibt soetwas wie einen "reinen" Kapitalismus nicht. Was es gibt, ist der wirkliche Kapitalismus mitsamt Staat unf Steuern und den gibt es in Europa genauso wie in Amerika.
Er funktioniert (anders als der Kommunismus) auch in der Realität.
Starke Worte für jmd, der gar nicht weiß, was Kommunismus und Kapitalismus sind xD


Tu mir einen Gefallen: wenn du das nächste mal irgendwas "richtigstellen" willst, behalt das einfach für dich, da kommt nur Schwachsinn bei raus.

Wenn du Fragen hast, kannst du mir sie gerne stellen, aber da diese sehr zeitverzögert beantwortet werden könnten, geb ich dir hier was zum Lesen: http://www.arbeit-und-reichtum.de/m...Thesen_x20zu_x20Arbeit_x20und_x20Reichtum.pdf

Das sollte dir helfen ein besseres Verständnis des Kapitalismus zu bekommen.


Zum Anarchismus:
Freiheit ist die Rechtsform bürgerlicher Herrschaft. Der Anarchismus stellt sich auf den Standpunktn der Freiheit und übernimmt damit die bürgerliche Moral. Darum gabs und gibts auch soviele (strukturelle) Antisemiten unter den Anarchisten und darum kommen Anarchisten auch immer in eine Zwickmühle, wenn sie gefragt werden: "Und was, wenn einer mal nicht den Grundsatz "Die Freiheit endet da, wo des anderen Freiheit anfängt." akzeptiert? Dann ist man nämlich erst wieder bei der Gewalt, die - oh Wunder - irgendwie dem bürgerlichen Staat gleichkommt.
Nur um das Wenigste zu sagen, hab keine Zeit.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Kuldigar

Gast
Und da liegt der Hund begraben! Zur Beurteilung der NS Ideologie ist gerade der Begriff des Sozialismus von Bedeutung. Denn die glaubten ja wirklich, dass eine Art goldenes Zeitalter, ein tausendjähriges Reich eben, mit der Judenvernichtung einhergehen würde. Und darum auch NATIONALsozialismus.

Das erscheint mir so nicht richtig. Für die meisten Menschen war die JudenVERNICHTUNG in diesem Ausmaß allenfalls eine rhetorische Größe. Eine echte Vorstellung davon hatten sie zumindest zu Anfang nicht. Man muss hier auch die verschiedenen PHASEN der nationalsozialistischen Herrschaft in Deutschland unterscheiden.

Ich glaube kaum, dass der Begriff des Sozialismus das Entscheidende daran ist. Vielmehr ist es das gefährliche Gemisch aus Schicksalsgläubigkeit, Herrenmenschengedanke, Rassismus, Hass, Neid, Gier und dem allgemeinen Appell an die niederen Instinkte.

Übrigens: Nationalismus und Antisemitismus ist nichts der Rechten eigenes. Schau dir einfach mal Frühsozialisten wie Proudhon an oder auch heutige "linke" Organisationen, google mal nach Antiimperialistische Koordination oder Liga der sozialistischen Revolution. Da findest du Antisemitismus in Reinform.

Ich würde eher von Antijudaismus sprechen, aber ja, es gab antisemitische im Linken Lager, im Rechten Lager - und in der bürgerlichen Mitte. Der Antijudaismus, den sich die Nazis mit ihrem tödlichen Antisemitismus zu Nutze machten, war eine in der gesamten Bevöllkerung weitverbreitete Anschauung, deren Ursachen Jahrhunderte zurückreichen und die nicht zuletzt durch die Kirchen geschürt wurden.

Auch Luther war insoweit "Antisemit".

Und das war ernst gemeint! Schließlich hatte der NS das Volk im Auge, und das sind alle angehörigen einer Nation, sprich alle, die dem entsprechenden Nationalstaat unterworfen sind.

Gerade eben nicht. Der Nationalsozialismus hatte das Volk als eine bizarre Vorstellung einer "Rassengemeinschaft" die auf pseudowissenschaftlichen Zugehörigkeitsregeln basierte.

Einen Wohlstand für ALLE sollte es im Nationalsozialismus per se nicht geben.

Auch das stimmt nicht. Der Zweck der Faschisten ist es, eine Einheit zwischen Volk und Staat herzustellen.

Ja und nein. Der Einzelne hat sich dem Staat so weit unterzuordnen, dass der Widerspruch zwischen Individuum und Staat vollständig aufgelöst wird. Das ist aber keine EINHEIT in dem Sinne, es ist ein vollständiges Auflösen des Individuums.

Sozialismus gab es vor dem Kommunismus (vom sog. "Urkommunismus" mal abgesehen^^) und bezeichnet was anderes. Das ist ein Begriff, der eben alle sozialistischen Strömungen umfasst, also: Kommunismus, Anarchismus, Sozialdemokratie, ..., ..., ...

Und die gab es vo dem Kommunismus? Interessant. Welche Sozialdemokraten vor Marx meinst du?

Nein. Marx und Engels meinten, dass das Ganze von Land zu Land verschieden ablaufen können, die Kommunisten aber zur gewaltsamen Revolution bereit wären.

Sie haben auch nie gesagt, WANN es soweit wäre. Nur am Rande. Außerdem sprachen sie nicht von "den Kommunisten".

Falsch. Die Kommunisten wollen eine Aufhebung des Kapitalverhältnisses. Dazu ist freilich eine Kritik des Liberalismus notwendig.
Aber: Liberalismus ist eine Ideologie, keine Gesellschaftsform.

Richtig, Liberalismus ist eine Ideologie und der Kommunismus ist dem in Teilen entgegengesetzt. Es gibt aber auch Schnittpunkte.

Das stimmt überhaupt nicht. Liberalismus ist eine Ideologie, die zum Kapitalismus dazugehört, aber doch keine Gesellschaftsform!!!
Kapitalismus is was ganz anderes, nämlich eine Gesellschaftsform, die auf Warenwirtschaft beruht. Sprich, alles wird zur Ware. Dabei gibts 2 besondere Waren: Geld und Arbeitskraft.

Kapitalismus ist eine WIRTSCHAFTSORDNUNG die in verschiedenen Gesellschaftsformen existieren kann, diese aber mehr und mehr dominiert und seinen eigenen Mechanismen unterwirft.

Liberalismus gehört übrigens NICHT zwingend zum Kapitalismus.

Der Zweck kapitalistischen Wirtschaftns ist die Vermehrung von Geld - also Wertverwertugn. Dieses Geld wird dazu verwendet, weiter zu vermehren, etc. Es handelt sich also um einen Selbstzweck.

Ist das dein ERNST? Wenn es so wäre, bräuchte man doch nur genug Geld zu drucken. Dann wäre das System erfüllt...

Also bitte, das kapitalistische System ist schon ein wenig komplexer als deine Darstellung hier es scheinen läßt. Es geht im Kapitalismus um die Distribution von Kapital.

Sehr gute Lektüre zu diesem Thema: Adam Smith... und Karl Marx.

Die Ware Arbeitskraft müssen diejenigen verkaufen, die sonst keine Waren haben, die sie verkaufen könnten: Arbeiter. Der Witz an der Arbeitskraft ist, dass sie mehr Wert produziert als sie selbst Wert ist (ihr Wert: ~ der Lohn). Die Differenz heißt Mehrwert und wird vom Kapitalisten eingestreift.

Ähm. *hust* Naja... das ist nicht FALSCH, aber es ist doch eine ziemliche Verkürzung und Vereinfachung. Vermutlich der Zeitnot geschuldet.

Es gibt soetwas wie einen "reinen" Kapitalismus nicht. Was es gibt, ist der wirkliche Kapitalismus mitsamt Staat unf Steuern und den gibt es in Europa genauso wie in Amerika.

Aber gibt es so etwas wie "gezügelten" Kapitalismus wirklich? Setzt er sich nicht - immer stärker, immer gewalttätiger - durch seine sozialen Bande durch? Siehe oben - meine Frage steht!

Das sollte dir helfen ein besseres Verständnis des Kapitalismus zu bekommen.

Zum Anarchismus:
Freiheit ist die Rechtsform bürgerlicher Herrschaft. Der Anarchismus stellt sich auf den Standpunktn der Freiheit und übernimmt damit die bürgerliche Moral.

Eine gewagte These. Würdest du das ein wenig näher ausführen?

Darum gabs und gibts auch soviele (strukturelle) Antisemiten unter den Anarchisten

Bitte? Du willst allen ernstes eine zwingende Parallele zwischen Antisemitismus und bürgerlicher MORAL herstellen? Noch dazu der bürgerlichen Moral auf dem Standpunkt der FREIHEIT? Ich hoffe du drückst dich hier nur mißverständlich aus, oder hast schlagende Argumente.

und darum kommen Anarchisten auch immer in eine Zwickmühle, wenn sie gefragt werden: "Und was, wenn einer mal nicht den Grundsatz "Die Freiheit endet da, wo des anderen Freiheit anfängt." akzeptiert? Dann ist man nämlich erst wieder bei der Gewalt, die - oh Wunder - irgendwie dem bürgerlichen Staat gleichkommt.

Niemand hat gesagt, dass ANARCHISMUS eine GEWALTFREIE Welt bedeuten würde. Gewalt ist IMMER Teil menschlicher Gesellschaften, auch wenn die Gewalt in einer anarchistischen Gesellschaft der Theorie nach geringer wäre.

Sie würde eben NICHT mehr von einer zentralisierten staatlichen Gewalt ausgeübt, sondern von der Gesellschaft direkt, ohne das System staatlicher Gewalt zwischenzuschalten. Das kommt also dem bürgerlichen Staat ÜBERHAUPT nicht gleich - dein Rat, nur Dinge klarzustellen, von denen man etwas versteht würde sich also durchaus auf diese Darstellung des Anarchismus anwenden lassen.
 

Karl.

Gast
Das erscheint mir so nicht richtig. Für die meisten Menschen war die JudenVERNICHTUNG in diesem Ausmaß allenfalls eine rhetorische Größe.
Angesichts der historischen Umstände, gehe ich hier von gut verstecktem Sarkasmus aus. Kannst du damit leben, oder muss ich dir noch erklären, warum das nicht haltbar ist?
edit: ach egal: wenn jmd sagt, er will Juden vernichten, dann WILL er Juden vernichten.
Eine echte Vorstellung davon hatten sie zumindest zu Anfang nicht.
Und das machst du woran fest?

Ich glaube kaum, dass der Begriff des Sozialismus das Entscheidende daran ist. Vielmehr ist es das gefährliche Gemisch aus Schicksalsgläubigkeit, Herrenmenschengedanke, Rassismus, Hass, Neid, Gier und dem allgemeinen Appell an die niederen Instinkte.
Damit hast du aber gar nichts erklärt. Du hast gesagt: der NS ist auf "niedere Instinkte" zurückzuführen, also etwas den Menschen innewohnendes.
Erklärt ist damit noch nichts. Jedenfalls ist der moderne Antisemitismus ein Wahn, der glaubt, die Juden würden die Völker inflitrieren, sich langsam an die politische ökonomische Macht schleichen, alles manipulieren etc... Das ist eine moralische Kapitalismuskritik, die auf die Juden projiziert wird und mit der Vernichtung ihre logische Konsequenz gefunden hat.
Ich würde eher von Antijudaismus sprechen,
Und warum? Antijudaismus bezeichnet ja gerade nicht den Antisemitismus der Moderne, sondern den religiös motivierten Antisemitismus - und davon ist in der Linken wirklich nichts zu finden.

Gerade eben nicht. Der Nationalsozialismus hatte das Volk als eine bizarre Vorstellung einer "Rassengemeinschaft" die auf pseudowissenschaftlichen Zugehörigkeitsregeln basierte.
Schreib ich ja: Volksgemeinschaft. Dass da noch der Begriff der Rasse dazukommt, ist auch klar, aber der Rassismus geht schon vorher los. Diese Vorstellung vom Volk ist übrigens auch lupenreinen Demokraten zu eigen.

Einen Wohlstand für ALLE sollte es im Nationalsozialismus per se nicht geben.
Hab ich auch nicht behauptet. Oder doch? Das Programm der Nazis bestand eher aus Opfertod für die Nation (an wen erinnert euch das? :>).

Ja und nein. Der Einzelne hat sich dem Staat so weit unterzuordnen, dass der Widerspruch zwischen Individuum und Staat vollständig aufgelöst wird. Das ist aber keine EINHEIT in dem Sinne, es ist ein vollständiges Auflösen des Individuums.
Geht total an dem vorbei, was ich geschrieben habe. Ich habe das Verhältnis zwischen Staat und Volk erklärt, du das zwischen Individuum und Staat/Volk.

Und die gab es vo dem Kommunismus? Interessant. Welche Sozialdemokraten vor Marx meinst du?
Wenn du nochmal liest, wirst du merken, dass da nicht nur "Sozialdemokraten" steht, Schlaumeier.

Ich bekomme langsam das Gefühl, dass du dich hier einfach mit mir anlegen willst. Wenn dem so ist, mach das, aber das wird böse enden. Muss das sein?

Sie haben auch nie gesagt, WANN es soweit wäre. Nur am Rande.
Wo behauptet, Klugscheißer?
Außerdem sprachen sie nicht von "den Kommunisten".
Doch, taten sie. Lies einfach mal das Manifest, bevor du pseudokluge Sprüche klopfst.
Kapitalismus ist eine WIRTSCHAFTSORDNUNG die in verschiedenen Gesellschaftsformen existieren kann, diese aber mehr und mehr dominiert und seinen eigenen Mechanismen unterwirft.
Kapitalismus ist eine Wirtschaftsform, ja. Da von der Art, wie eine Gesellschaft wirtschaftet abhängt, wie Staat und Kultur aussieht, ist es auch eine Gesellschaftsform.

Liberalismus gehört übrigens NICHT zwingend zum Kapitalismus.
Wo behauptet?

Ist das dein ERNST? Wenn es so wäre, bräuchte man doch nur genug Geld zu drucken. Dann wäre das System erfüllt...
Du willst doch nicht ernsthaft bestreiten, dass im Kap. jeder danach strebt sein Kapital - sofern er welches hat - zu vermehren? Übrigens ist das die marxsche Definiton von Kapital: Wert, der sich verwertet, also mehr wird.

Also bitte, das kapitalistische System ist schon ein wenig komplexer als deine Darstellung hier es scheinen läßt. Es geht im Kapitalismus um die Distribution von Kapital.
Neeee ... WIRKLICH??????

Sehr gute Lektüre zu diesem Thema: Adam Smith... und Karl Marx.
Ersteres nein, zweiteres ja.

Ähm. *hust* Naja... das ist nicht FALSCH, aber es ist doch eine ziemliche Verkürzung und Vereinfachung. Vermutlich der Zeitnot geschuldet.
Ich hab auch nicht vor, hier das Kapital reinzukopieren.

Aber gibt es so etwas wie "gezügelten" Kapitalismus wirklich? Setzt er sich nicht - immer stärker, immer gewalttätiger - durch seine sozialen Bande durch? Siehe oben - meine Frage steht!
Ich verstehe die Frage nicht.

Das sollte dir helfen ein besseres Verständnis des Kapitalismus zu bekommen.
lol. Das will ich dir gerade vermitteln :>

Eine gewagte These. Würdest du das ein wenig näher ausführen?
Um ehrlich zu sein, fehlt mir grad echt die Zeit, wie das ganze Posting wahrscheinlich vermuten lässt. Aber ich kann dich zu nem Vortrag vom GSP zu Freiheit, Gleichheit, Solidarität verlinken: http://doku.argudiss.de/sendfiles.p...2]=freiheit_gleichheit_solidaritaet_nbg_2.mp3

Hm.... is iwie ein langer Link :D

Bitte? Du willst allen ernstes eine zwingende Parallele zwischen Antisemitismus und bürgerlicher MORAL herstellen? Noch dazu der bürgerlichen Moral auf dem Standpunkt der FREIHEIT? Ich hoffe du drückst dich hier nur mißverständlich aus, oder hast schlagende Argumente.
Wieder nur ganz kurz:
Moralische Weltanschauung unterteilt in gut und böse, leitet das Weltgeschehen also von Charaktereigenschaften der handelnden Menschen ab. Moralisten sind gegen Profitgier - nicht gegen Profit. Besonders in der Krise werden Scheißzustände auf "Heuschrecken" oder "Sozialschmarotzer" zurückgeführt, usw. usf. Google einfach mal "struktureller ANtisemitismus".
Jedenfalls ist die praktische Konsequenz einer moralischen Kritik, die sich mit dieser Gesellschaftsfrom einverstanden erklärt, die Übel aber bei einzelnen Menschen sucht die Beseitigung (Vernichtung) dieser Menschen.
Und damit braucht man bloß noch eine Projektionsfläche, wofür sich die Juden aufgrund von historischen Umständen hervorragend eignen.

edit: Übrigens: wie bekämpft man Heuschrecken? Mit Gas :>
Niemand hat gesagt, dass ANARCHISMUS eine GEWALTFREIE Welt bedeuten würde.
Blödsinn. Fast jeder Anarchist wird dir das bestätigen (und ich war selber mal Anarchist und folglich in der Anarchoszene unterwegs. Und nein, damit mein ich keine kleinen Kinder, die "A"'s auf Wände schmieren und bei rot über die Ampel gehen.
Gewalt ist IMMER Teil menschlicher Gesellschaften
Das ist doch mal eine gewagte These.

Sie würde eben NICHT mehr von einer zentralisierten staatlichen Gewalt ausgeübt, sondern von der Gesellschaft direkt, ohne das System staatlicher Gewalt zwischenzuschalten. Das kommt also dem bürgerlichen Staat ÜBERHAUPT nicht gleich
BITTE HÖR AUF ALLES SO ZU SCHREIBEN! DAS WIRKT ALS WÜRDEST DU MICH ANSCHREIEN WOLLEN! DU BIST NICHT MEINE MUTTER NOCH MEIN LEHRER!

Du hast jetzt die anarchistische Theorie nachgezeichnet - bekommst n Keks. Ich hingegen bin schon wo ganz anders: bei der Untersuchung der anarchistischen Ideologie und danach bei der Kritik.
Wenn du denkst, dass Staat = zentralisiert bedeutet, bist du übrigens falsch gebacken. Staat ist etwas ganz anderes. Staat ist ein politisches Gewaltverhältnis, Staat ist politische Herrschaft.

Wenn du also schreibst, die Anarchisten wollen Gewalt ohne Staat ausüben - eben durch die Gesellschaft, kommt recht schön der bürgerliche Charakter der Anarchisten raus: das ähnelt nämlich ganz stark dem aufrechten Nationalisten, der denkt, sein Staat würde zu wenig gegen die Ausländer tun und darum selbst Hand anlegt.

Als ich meinte, die Gewalt, die in der anarchistischen Theorie nötig ist, kommt dem bürgerlichen Staat gleich, meinte ich übrigens, die Funktion , die dieser erfüllt: Einrichtung der Freiheit (Konkurrenz) und deren Eindämmung zur Verhinderung einer Mord und Totschlaggesellschaft.

- dein Rat, nur Dinge klarzustellen, von denen man etwas versteht würde sich also durchaus auf diese Darstellung des Anarchismus anwenden lassen.
Postwendend zurückgegeben.
 

Kuldigar

Gast
Zunächst vorweg:

Ich habe gar kein Problem damit, mich mit dir "anzulegen", auch wenn das nicht meine Absicht ist. Aber laß solch schlicht blödsinnige Anmerkungen, wie die, dass das "böse enden würden", erstens sind Drohung in einem Spieleforum nachgerade albern und zweitens hast du nicht die Mittel dazu, sie wahrzumachen.

Darüber hinaus kannst du dir beleidigende oder herabwürdigende Bezeichnungen wie "Klugscheißer" oder ähnliches sparen. Wenn du keine Argumente zu einzelnen Punkten hast, kein Problem. Aber persönliche Anfeindung nutzt dir nicht und mir auch nicht - es sei denn dir ist an kreativem gegenseitigen Beleidigen gelegen, wovon ich Mal nicht ausgehe.

Was das "GROSS SCHREIBEN" angeht - ich weiß nicht, wer den Unsinn in die Welt gesetzt hat, das wäre "Schreien". Man kann in geschriebenen Texten nicht schreien. Ich schreibe groß, um ein Wort zu betonen. Das macht mich weder zu deiner Mutter, noch zu deinem Lehrer, noch hätte ich die Absicht eines von beidem jemals zu sein. Im Gegenteil, es soll meinem eigenen Ausdruck helfen - ich kann auch gerne fett schreiben, statt GROSS, aber das sind doch wirklich Kleinigkeiten, oder?



Nun zum Inhaltlichen:

Zitat von Kuldigar Beitrag anzeigen
Das erscheint mir so nicht richtig. Für die meisten Menschen war die JudenVERNICHTUNG in diesem Ausmaß allenfalls eine rhetorische Größe.
Angesichts der historischen Umstände, gehe ich hier von gut verstecktem Sarkasmus aus. Kannst du damit leben, oder muss ich dir noch erklären, warum das nicht haltbar ist?
edit: ach egal: wenn jmd sagt, er will Juden vernichten, dann WILL er Juden vernichten.

Und wenn jemand sagt "ich bring dich um!" - dann ist das eine defintive Ankündigung eines beabsichtigten Mordes?

Ironischerweise komme ich mir gerade vor, als wäre ich im falschen Film. Erst vor wenigen Wochen führte ich in einem anderen Forum eine Diskussion zum Thema NS-Diktatur und dort behauptete jemand dass NIEMAND die mörderische Ideologie durchschaut hätte, außer einigen wenigen Verbrechern - die klassische Deutung von wegen "der Führer hat alle getäuscht, verführt...".

Natürlich war dem Durchschnittsdeutschen NICHT klar, dass das Ankreuzen des NSDAP-Kästchens bei Wahlen 1933 zu Auschwitz führen würde. Es hätte ihm klar sein KÖNNEN - vielleicht. Andererseits war die Judenvernichtung, im Sinne einer industriellen, vollständigen Vernichtung, kein Teil des Parteiprogramms. Bei den Extremen wurde über derartiges gesprochen - aber sicherlich machten viele den Fehler, diese Leute nicht ernst zu nehmen. Man erinnere sich an diejenigen, die glaubten, man könne Hitler "zivilisieren" (Chamberlain, aber auch inländisch).

Damit hast du aber gar nichts erklärt. Du hast gesagt: der NS ist auf "niedere Instinkte" zurückzuführen, also etwas den Menschen innewohnendes.
Erklärt ist damit noch nichts.

Ist denn soviel mehr erklärt, mit der Zuspitzung des Nationalsozialismus auf die vermeintlich sozialistischen Elemente? Das Phänomen Natinalsozialismus läßt sich nunmal nicht mit drei schnellen Sätzen erörtern, da sind wir uns doch im Ergebnis einig.

Jedenfalls ist der moderne Antisemitismus ein Wahn, der glaubt, die Juden würden die Völker inflitrieren, sich langsam an die politische ökonomische Macht schleichen, alles manipulieren etc... Das ist eine moralische Kapitalismuskritik, die auf die Juden projiziert wird und mit der Vernichtung ihre logische Konsequenz gefunden hat.

Ich glaube nicht, dass man es auf eine Kapitalismuskritk ALLEIN reduzieren kann. Deiner Beschreibung des Inhalts des Antisemitismus kann ich mich anschließen, allerdings enthält er mehr, als eine Kritik am Kapitalismus und sollte nicht darauf reduziert werden. Er weist eben auch Beziehungen zum Antijudaismus, zu Rassenideen und anderem auf.

Und warum? Antijudaismus bezeichnet ja gerade nicht den Antisemitismus der Moderne, sondern den religiös motivierten Antisemitismus - und davon ist in der Linken wirklich nichts zu finden.

Ich hätte gesagt, Antijudaismus ist die irrationale Abneigung gegen jüdische Kultur und Juden, die ihren Ursprung vor allem in religiösen Motiven hat. Ich glaube, dass die meisten linken Antisemiten (um deine Nomenklatur zu gebrauchen) ihren Antisemitismus aus der gesellschaftlichen Abneigung gegen Juden übernommen haben. Wir dürfen nicht vergessen, dass eine anti-jüdische Einstellung im 19. Jahrhundert durchaus "hoffähig" und keineswegs eine Ausnahme war.

Das Programm der Nazis bestand eher aus Opfertod für die Nation (an wen erinnert euch das? :>).

Darin erschöpfte sich das Programm der Nazis bei weitem nicht. Zunächst einmal standen Gleichschaltung und Durchdringung der Gesellschaft bis ins Private hinein auf dem Programm. Der friedenszeitliche Teil des Naziprogramms wird meines Erachtens oft unterschätzt und war nicht weniger verbrecherisch.

Geht total an dem vorbei, was ich geschrieben habe. Ich habe das Verhältnis zwischen Staat und Volk erklärt, du das zwischen Individuum und Staat/Volk.

Nur dass es stets nur um das Verhältnis Individuum/Staat gehen kann, da das Volk keine real existierende soziale Einheit ist. Eben darum habe ich ja versucht, das von dir geschriebene zurechtzurücken.

Original von Kuldigar:
Und die gab es vo dem Kommunismus? Interessant. Welche Sozialdemokraten vor Marx meinst du?
Wenn du nochmal liest, wirst du merken, dass da nicht nur "Sozialdemokraten" steht, Schlaumeier.

Ich lese nochmal nach:

Original von Karl
Sozialismus gab es vor dem Kommunismus (...) und bezeichnet was anderes. Das ist ein Begriff, der eben alle sozialistischen Strömungen umfasst, also: Kommunismus, Anarchismus, Sozialdemokratie,

Wenn Sozialismus alle "sozialistischen" Strömungen umfasst, dann muss es doch mindestens zwei gegeben haben (sonst bräuchte man kaum eine Sammelbezeichnung), oder? Da du genau drei benennst, habe ich in meiner Kleingeistigkeit angenommen, du meintest das ernst.

Vielleicht kannst du mir aber einfach erklären, wie deine Aussage gemeint war, denn entweder ist sie nicht eindeutig oder ich verstehe sie aufgrund mir gegebener Mängel einfach nicht.

Du willst doch nicht ernsthaft bestreiten, dass im Kap. jeder danach strebt sein Kapital - sofern er welches hat - zu vermehren? Übrigens ist das die marxsche Definiton von Kapital: Wert, der sich verwertet, also mehr wird.

Nein, will ich nicht, genau als ich das geschrieben habe, hast du ein höhnisches "Ach neee" angefügt. Du sprachst aber nicht von Kapital, sondern von Geld und du sprachst vom "Sinn des Kapitalismus" und nicht von "sinnvollem Verhalten des Individuums im Kapitalismus". Vielleicht solltest du dich einfach klarer ausdrücken.

Original von Kuldigar:
Liberalismus gehört übrigens NICHT zwingend zum Kapitalismus.
Wo behauptet?

Da du deine eigenen Beiträge nicht kennst, helfe ich gerne:

Original von Karl., Hervorhebung von mirDas stimmt überhaupt nicht. Liberalismus ist eine Ideologie, die zum Kapitalismus dazugehört, aber doch keine Gesellschaftsform!

Übrigens habe ich die zugehörige Stelle auch in meinem Kommentar erwähnt.

Weiterhin, wenn du schon so stolz bist, das Kapital direkt und keine Sekundärquelle gelesen zu haben (wie man das sonst leider oft antrifft), dann solltest du auch den Wert von "wealth of nations", das von Marx in gewisser Weise vorausgesetzt wird, anerkennen.


Zu meiner Frage - die du nicht verstehst - ich will sie ein wenig umformulieren, vielleicht wird es dann klarer:

Sie lautete, ob sich Kapitalismus tatsächlich in die Begrenzungen einer bestimmten Gesellschaftsform begibt oder ob er nicht nach und nach anfängt, diese Gesellschaftsform in der Art zu dominieren, dass am Ende alle Entscheidungen letztlich kapitalistischen Kriterien unterliegen? Also, bricht nicht der Kapitalismus alle Beschränkungen, die ihm durch Gesellschaftsordnungen auferlegt werden, bis er sich vollständig durchsetzt?


Um ehrlich zu sein, fehlt mir grad echt die Zeit, wie das ganze Posting wahrscheinlich vermuten lässt. Aber ich kann dich zu nem Vortrag vom GSP zu Freiheit, Gleichheit, Solidarität verlinken:

Einerseits ist mir die Datei aus unbekannter Quelle ehrlich gesagt ein wenig groß, andererseits wollte ich keinen Vortrag, sondern deine Aussage ein wenig näher erläutert, aber wenn dir die Zeit fehlt, ist das natürlich vollkommen OK. Vielleicht kommst du ja ein andermal dazu.

Wieder nur ganz kurz:
Moralische Weltanschauung unterteilt in gut und böse, leitet das Weltgeschehen also von Charaktereigenschaften der handelnden Menschen ab.

Ich würde nicht sagen, dass eine moralische Weltanschauung, die Welt in "gut" und "böse" unterteilt. Eine derart einfach gestrickte Moral erscheint mir unplausibel. Moral ist doch ehe die Sammlung der Wertvorstellungen, bzw. die Wertung praktischer Handlungsweisen.

Moralisten sind gegen Profitgier - nicht gegen Profit. Besonders in der Krise werden Scheißzustände auf "Heuschrecken" oder "Sozialschmarotzer" zurückgeführt, usw. usf. Google einfach mal "struktureller ANtisemitismus".

Den brauche ich nicht zu googlen, den kenne ich bereits aus Schriften und Vorträgen. Ich verstehe auch, worauf du hinauswillst, nur bedeutet die Tatsache, DASS man aus einem moralischen Weltbild zu Antisemitismus gelangen kann noch keinen direkten Zusammenhang.

Soweit du meinst, dass es eine Form gewerteten Weltbilds geben muss, wenn man zu einem Antisemitismus kommen will, gebe ich dir Recht. Dass aber die bürgerliche Moral zwingend zu derartigem führen würde halte ich für schlicht unhaltbar.

Jedenfalls ist die praktische Konsequenz einer moralischen Kritik, die sich mit dieser Gesellschaftsfrom einverstanden erklärt, die Übel aber bei einzelnen Menschen sucht die Beseitigung (Vernichtung) dieser Menschen.

Eben das sind aber zwei zusätzliche Bedingungen. Selbst dann muss die Reaktion noch nicht Vernichtung sein, aber wenn man diese Prämissen als gegeben erachtet, wird der Zusammenhang den du meinst, klarer.

Und damit braucht man bloß noch eine Projektionsfläche, wofür sich die Juden aufgrund von historischen Umständen hervorragend eignen.

Sehr richtig und ein Faktor, den man nicht unterschätzen sollte.

Es ist kein Zufall, dass es Juden getroffen hat - und es hat auch nicht nur Juden getroffen, wie Sinti und Roma und andere Gruppen leidvoll wissen.

Man könnte es auch anders formulieren:

Die vorhandene Abneigung und das Mißtrauen gegenüber gewissen gesellschaftlichen Randgruppen wurde genutzt, um diesen Randgruppen die Verantwortung für Mängel zuzuschreiben, die das eigene System aufwies.


Das einzige was mich noch stört ist, dass mir bei deinem Beitrag noch nicht klar geworden ist, welchen Zusammenhang du zwischen Nationalsozialismus und Kapitalismus siehst. Meiner Meinung nach ist der Nationalsozialismus eine kapitalistische Gesellschaftsform, wenn auch ein Staatskapitalismus.

(ich erbitte hier aus Zeitgründen das Recht, ebenfalls recht oberflächlich zu bleiben)

[Fortsetzung wegen Zeichengrenze im nächsten Beitrag]
 

Kuldigar

Gast
Nun noch zum Anarchismus:

Ich freue mich zunächst über den Keks. Immerhin gibst du zu, dass ich die anarchistische Theorie nachgezeichnet hätte und das in wenigen Worten. Da ich das bei dir vermisst hatte, habe ich also mein Primärziel erreicht.


Original von Kuldigar
Niemand hat gesagt, dass ANARCHISMUS eine GEWALTFREIE Welt bedeuten würde.
Blödsinn. Fast jeder Anarchist wird dir das bestätigen (und ich war selber mal Anarchist und folglich in der Anarchoszene unterwegs. Und nein, damit mein ich keine kleinen Kinder, die "A"'s auf Wände schmieren und bei rot über die Ampel gehen.

Hättest du da für mich eine Quelle? Ich meine, Abseits der Kids die rote "A"s schmieren? Die Tatsache, dass du Anarchist warst, beeindruckt mich nicht sonderlich, denn wie du selbst sagst, bedeutet das noch keine weitergehende Kenntnis.

Ich kenne Anarchismustheorien vorwiegend aus Diskussionen und einigen Beiträgen, die ich gelesen habe. In diesen Beiträgen kam mir die geschilderte Gesellschaft nuneinmal nicht gewaltfrei vor.

Dass Gewalt notwendiger Bestandteil der Gesellschaft ist, ist in der Tat eine gewagte These von mir. Ich habe aber noch kein Gesellschaftsmodell gesehen, welches auf die Gewalt hätte verzichten können. Vielleicht kannst du mich dahingehend erhellen.


Ich hingegen bin schon wo ganz anders: bei der Untersuchung der anarchistischen Ideologie und danach bei der Kritik.

Gut, dann komme ich diesen Schritt nach. Ich werde mir eben gerne erst über die Grundlage dessen, worüber ich rede, klar.

Wenn du denkst, dass Staat = zentralisiert bedeutet, bist du übrigens falsch gebacken. Staat ist etwas ganz anderes. Staat ist ein politisches Gewaltverhältnis, Staat ist politische Herrschaft.

Wo genau habe ich geschrieben "Staat = zentralisiert"? Der Staat ist meiner Ansicht nach ein Subsystem der Gesellschaft, welches diese erschaffen hat, um gewisse spezielle Aufgaben zu erfüllen. Dazu gehört insbesondere die Administration von Gewalt zur Verhinderung größerer Gewalt.

Damit ist Staat in der Tat ein politisches Gewaltverhältnis.

Wenn du also schreibst, die Anarchisten wollen Gewalt ohne Staat ausüben - eben durch die Gesellschaft, kommt recht schön der bürgerliche Charakter der Anarchisten raus: das ähnelt nämlich ganz stark dem aufrechten Nationalisten, der denkt, sein Staat würde zu wenig gegen die Ausländer tun und darum selbst Hand anlegt.

Das mag sein, wobei der vernünftige Anarchist die Gewalt nicht aus solch irrationalen Motiven einsetzen würde - und darin liegt ein qualitativer Unterschied.

Anders ausgedrückt:
Wird einem Menschen in den Kopf geschossen, so ist er zunächst tot und die Hintergründe ändern daran nichts. Allerdings ist es für mich ein qualitativer Unterschied, ob dieser Mensch getötet wurde, weil er einen anderen Menschen mit tödlicher Gewalt bedroht hat oder ob er getötet wurde, weil seine Haut zufällig eine andere Farbe hatte als die des Täters.

Als ich meinte, die Gewalt, die in der anarchistischen Theorie nötig ist, kommt dem bürgerlichen Staat gleich, meinte ich übrigens, die Funktion , die dieser erfüllt: Einrichtung der Freiheit (Konkurrenz) und deren Eindämmung zur Verhinderung einer Mord und Totschlaggesellschaft.

Wenn ich das so verstanden hätte, hätte sich der Widerspruch weitgehend erledigt gehabt.

Wie sich zeigt sind unsere Positionen so verschieden scheinbar nicht ;)
 

rolds nessdark

Gast
@Karl.

Könntest du in Zukunft bitte deine arrogante und beleidigenden Aussagen in deinem Oberstübchen behalten. Hier beteiligt sich jeder an einer fairen und sachlichen Disskusion. Und nur weil du glaubst du hättest Einstein und Hawking hast du noch lange nicht das Recht uns so zu beleidigen. Vorallem dann nicht, wenn du selber scheinbar keine Ahnung hast wovon du sprichst.
Also wenn dir in Zukunft etwas nicht passt, dann wiederlege es oder verschwinde aus dem Forum.

Damit hast du aber gar nichts erklärt. Du hast gesagt: der NS ist auf "niedere Instinkte" zurückzuführen, also etwas den Menschen innewohnendes.
Was sind dann deiner Meinung nach "höhere" Instinke?

Geht total an dem vorbei, was ich geschrieben habe. Ich habe das Verhältnis zwischen Staat und Volk erklärt, du das zwischen Individuum und Staat/Volk.
Ein Volk besteht aus Individuen. Wie kannst also behaupten, dass das was anderes ist? Die Faschisten wollten aus allem eine Einheit machen, daher kann man an dieser Stelle noch weniger unter diesen beiden Begriffen differenzieren.

Übrigens: Nationalismus und Antisemitismus ist nichts der Rechten eigenes. Schau dir einfach mal Frühsozialisten wie Proudhon an oder auch heutige "linke" Organisationen, google mal nach Antiimperialistische Koordination oder Liga der sozialistischen Revolution. Da findest du Antisemitismus in Reinform.
Das habe ich auch nicht mit einem Buchstaben behauptet. Und wenn du schon so ausführend bist, könntest du auch erwähnen, dass der Antisemetismus uralt ist. Fast so alt wie das Judentum selbst.

Aber: Liberalismus ist eine Ideologie, keine Gesellschaftsform.
Das habe ich ebenfalls nie behauptet. Aber wie kannst du in diesem Satz behaupten, dass der Liberalismus, die Vorgängerideologie des Kapitalismus, keine Gesellschaftsform ist und in einem anderen das der Kapitalismus schon eine ist?
Und da dir an solchen Sachen soviel liegt: Der Kommunismus ist auch eine Ideologie und keine Gesellschaftsform.

Auch wieder falsch. Der Staat betreut die Konkurrenz, d.h. er stellt Freiheit und Gleichheit seiner Untertanen her und sieht zu, dass sie sich nicht gegenseitig zerfleischen: er monopolisiert die Gewalt bei sich.
Wenn du Adam Smith gelesen hättest wüsstest du wovon ich spreche. Die Aussage der Staat hat eine Nachtwächterfunktion stammt von ihm. Und es ist einer der Grundsätze des Liberalismuses. Außerdem habe ich genau das geschrieben. Er sorgt für Recht und Ordnung.

lol
Lohn und Steuern sind was grundverschiedenes o_O
Das war im übertragenen Sinne gemeint, da du aber anscheinend so etwas nicht verstehst, erkläre ich es dir. Wenn der Staat ein Nachtwächter ist, das heißt eine Person, ein Mensch, dann bekommt er für seine Tätigkeit auch einen Lohn. Das hatte ich mit den Steuern gemeint. Es wahr nur ein Sinnbild.

Stimmt nicht. Hast nicht mitgekriegt, wie in der Krise einegriffen wurde?
Warum? Weil der Zweck des Produzierens der Profit ist - und der Arbeiter nur Mittel dafür.
Darum habe ich auch geschrieben, dass er sich im Notfall einmischen darf. Außerdem habe ich auch geschrieben, dass das nur die Theorie ist. Ich habe nie geschrieben, dass das die Realität ist.
Außerdem wenn das überhaupt nichts mit der Realität zu tun hat, warum waren dann die Republikaner gegen die Staatshilfe? Weil sie am Liberalismus festhalten.

Zum Anarchismus:
Freiheit ist die Rechtsform bürgerlicher Herrschaft. Der Anarchismus stellt sich auf den Standpunktn der Freiheit und übernimmt damit die bürgerliche Moral. Darum gabs und gibts auch soviele (strukturelle) Antisemiten unter den Anarchisten und darum kommen Anarchisten auch immer in eine Zwickmühle, wenn sie gefragt werden: "Und was, wenn einer mal nicht den Grundsatz "Die Freiheit endet da, wo des anderen Freiheit anfängt." akzeptiert? Dann ist man nämlich erst wieder bei der Gewalt, die - oh Wunder - irgendwie dem bürgerlichen Staat gleichkommt.
Was hat der Antisemetismus denn mit der Arnachie zu tun? Sprichst du etwa jedem Menschen einen natürlich angeborenen Hass auf Juden zu?

@Kuldigar


Es tut mir leid, ich meinte natürlich den Wirtschaftsliberalismus. Ich wusste nur nicht, dass es da außer dem Neoliberalismuses, noch einen anderen gibt. Ich würde gerne dein Angebot annehmen und mehr zu diesem Thema hören. In wie fern schließen sich die beiden Dinge aus?

Im Kapitalismus? Ja.
Im Sozialismus? Nein.
Im Liberlaismus? Nein.
Hier meinte ich natürlich den Kapitalismus. Sorry, wenn das nicht ganz klar war.

Zum Thema Arnachie:
Die Arnachie hat vor allem ein Problem. Die menschliche Natur. Der Mensch ist ein Rudeltier. Daher wird es immer einen Anführer geben. Und es wird auch immer jemanden geben, der mit dem was er hat nicht zufrieden ist. Daher kommt es zu einer Diktatur der Stärkeren. Das hat die französische Revolution leider bewiesen.
 

Karl.

Gast
Aber laß solch schlicht blödsinnige Anmerkungen, wie die, dass das "böse enden würden", erstens sind Drohung in einem Spieleforum nachgerade albern und zweitens hast du nicht die Mittel dazu, sie wahrzumachen.
Das war gar keine Drohung. Das war ledigilich ein Fingerzeig dahin, wo das Ganze enden würde: einem wüsten Flamewar. Und darin bin ich mittlerweile geübt, vaterlandstreuen Dummköpfen sei Dank.

Und wenn jemand sagt "ich bring dich um!" - dann ist das eine defintive Ankündigung eines beabsichtigten Mordes?
Du vergleichst hier zwei Dinge, die imo nicht vergleichbar sind: das politische Programm einer Partei und die hohle Drohung eines pubertären Gangstakids.

Ironischerweise komme ich mir gerade vor, als wäre ich im falschen Film. Erst vor wenigen Wochen führte ich in einem anderen Forum eine Diskussion zum Thema NS-Diktatur und dort behauptete jemand dass NIEMAND die mörderische Ideologie durchschaut hätte, außer einigen wenigen Verbrechern - die klassische Deutung von wegen "der Führer hat alle getäuscht, verführt...".
Ironischerweise glaube ich, dass du einer ausm Kommunismuschat bist.

Natürlich war dem Durchschnittsdeutschen NICHT klar, dass das Ankreuzen des NSDAP-Kästchens bei Wahlen 1933 zu Auschwitz führen würde.
Das ist eine Aussage. Gibts die auch begründet?

Ich glaube nicht, dass man es auf eine Kapitalismuskritk ALLEIN reduzieren kann. Deiner Beschreibung des Inhalts des Antisemitismus kann ich mich anschließen, allerdings enthält er mehr, als eine Kritik am Kapitalismus und sollte nicht darauf reduziert werden. Er weist eben auch Beziehungen zum Antijudaismus, zu Rassenideen und anderem auf.
Ich würde zwischen Antisemitismus und Antijudaismus eine Trennlinie ziehen. Dass Antijudaismus die religiöse Ablehnung von Juden ist, haben wir ja geklärt. Dass es auch immer noch Antijudaisten gibt ist auch klar, aber das ist imo allerhöchstens der Grund dafür, dass der moderne Antisemitismus ausgerechnet die Juden trifft.
Dass Rassenideen da auch dazu kommen ist mir auch bewusst, aber das sagt noch nichts über den Inhalt des Antisemitismus aus.

Ich hätte gesagt, Antijudaismus ist die irrationale Abneigung gegen jüdische Kultur und Juden, die ihren Ursprung vor allem in religiösen Motiven hat. Ich glaube, dass die meisten linken Antisemiten (um deine Nomenklatur zu gebrauchen) ihren Antisemitismus aus der gesellschaftlichen Abneigung gegen Juden übernommen haben. Wir dürfen nicht vergessen, dass eine anti-jüdische Einstellung im 19. Jahrhundert durchaus "hoffähig" und keineswegs eine Ausnahme war.
Aber gerade weil Juden so oft mit dem Kapital gleichgesetzt wurden, war (und ist ja teilweise noch immer) der Antisemitismus in der Linken so beliebt. Oder nicht?

Darin erschöpfte sich das Programm der Nazis bei weitem nicht.
Natürlich nicht.
Nur dass es stets nur um das Verhältnis Individuum/Staat gehen kann, da das Volk keine real existierende soziale Einheit ist.
Das Volk ist aber eine Einheit. Allen Volksangehörigen gemeinsam ist, dass sie von der gleichen Gewalt unterworfen werden, das ist es, was sie eint. Die Sache mit dem Volk ist ja gerade die, dass die Leute von ihren Gegensätzen abstrahieren, damit sie sich gemeinsam auf den Standpunkt der Nation stellen können, der die Gegensätze erst einrichtet. Bei Marx hieß das Bourgois und Citoyen.

Vielleicht kannst du mir aber einfach erklären, wie deine Aussage gemeint war, denn entweder ist sie nicht eindeutig oder ich verstehe sie aufgrund mir gegebener Mängel einfach nicht.
Gemeint war, dass Sozialismus die Strömungen betrifft, die halt sozialistisch daherkommen. Die drei waren nur Bsp, man könnte auch was über Frühsozialisten usw. schreiben.

Der Punkt ist doch der: Sozialismus ist ein so schwammiger Begriff, dass er eigtl nicht zu gebrauchen ist. Gerade, weil er nicht eindeutig definiert ist. Als Begriff, der sozialistische Strömungen umfasst, macht er imo am meisten Sinn.

Du sprachst aber nicht von Kapital, sondern von Geld und du sprachst vom "Sinn des Kapitalismus" und nicht von "sinnvollem Verhalten des Individuums im Kapitalismus". Vielleicht solltest du dich einfach klarer ausdrücken.
1. Geld ist im Kapitalismus Kapital oder wird vernichtet.
2. Ich sprach nie vom "Sinn" des Kapitalismus. Soetwas käme mir nie in den Sinn :D Ich sprach von Zwecken des Kapitalismus, das sind zwei grundverschiedene Dinge.
Da du deine eigenen Beiträge nicht kennst, helfe ich gerne:
Ich kenne meine Beiträge sehr gut. Ich habe geschrieben: "Liberalismus ist eine Ideologie, die zum Kapitalismus dazugehört."
Damit ist noch nicht gesagt, dass Liberalismus zwingend zum Kapitalismus gehört. Der Kapitalismus kommt auch ohne Liberalismus zurecht. Aber der Liberalismus ist eine Ideologie, die nur dem Kapitalismus entwachsen kann.

Weiterhin, wenn du schon so stolz bist, das Kapital direkt und keine Sekundärquelle gelesen zu haben
Wer sagt das denn?

Sie lautete, ob sich Kapitalismus tatsächlich in die Begrenzungen einer bestimmten Gesellschaftsform begibt oder ob er nicht nach und nach anfängt, diese Gesellschaftsform in der Art zu dominieren, dass am Ende alle Entscheidungen letztlich kapitalistischen Kriterien unterliegen? Also, bricht nicht der Kapitalismus alle Beschränkungen, die ihm durch Gesellschaftsordnungen auferlegt werden, bis er sich vollständig durchsetzt?
Ich weiß schon, was du meinst. Du meinst, dass durch den Kapitalismus immer mehr Bereiche des sozialen Lebens der Verwertungslogik zum Opfer fallen. Oder?
Das stimmt zwar, ich würde den Kapitalismus trotzdem als eine Gesellschaftsformation begreifen: eine Art und Weise, wie in Gesellschaft produziernde Menschen miteinander in Beziehung treten. Nämlich mittels des Werts, dessen Vermehrugn gleichzeitig Zweck dieser Gesellschaft ist.


Einerseits ist mir die Datei aus unbekannter Quelle ehrlich gesagt ein wenig groß, andererseits wollte ich keinen Vortrag, sondern deine Aussage ein wenig näher erläutert, aber wenn dir die Zeit fehlt, ist das natürlich vollkommen OK. Vielleicht kommst du ja ein andermal dazu.
Naja, das sind 8 Stunden^^ Aber worauf es mir hier ankommt, sind sowieso nur die ersten 1-2 Stunden.
Ich lege dir wirklich ans Herz, es dir anzuhören, da es wirklich schwierig ist, ein solches Thema in 10 Zeilen zu klären.

Zur Sache mit der Freiheit:
Freiheit mal allgemein wäre, zu tun, was man will. Das ist im Urwald gegeben, wo man nicht in Gesellschaft lebt. In Gesellschaft bedeutet die absolute Freiheit des einen die Unfreiheit aller anderen. Darum wird die Freiheit eines jeden begrenzt, damit sie möglich wird. Das geht nur mit eine Herrschaftsgewalt, die diese Aufgabe übernimmt: der bürgerliche Staat.
Das wird übrigens nichtmal bestritten: (naja, fast) jeder auf der Straße wird die Freiheit loben und dir zustimmen, wenn du sagst, dass es dazu jemanden braucht, der aufpasst, dass die Freiheit eines Jeden geschützt ist.
Auch die bürgerliche Philosophie weiß das: "Recht ist der Inbegriff der Bedingungen, unter denen die Willkür des einen mit der Willkür des anderen nach einem allgemeinen Prinzip der Freiheit vereinigt werden kann." Oder, auch John Stuart Mill wusste,„dass der einzige Grund, aus dem die Menschheit, einzeln oder vereint, sich in die Handlungsfreiheit eines ihrer Mitglieder einzumischen befugt ist: sich selbst zu schützen. Dass der einzige Zweck, um dessentwillen man Zwang gegen den Willen eines Mitglieds einer zivilisierten Gesellschaft rechtmäßig ausüben darf: die Schädigung anderer zu verhüten.“
Meine Behauptung ist also nichts neues, sondern das, was tatsächlich Freiheit ist und auch darunter verstanden wird.

Freiheit ist also immer ein gesellschaftliches Verhältnis zu einer Herrschaft, die die Freiheit eben einrichtet.

Was machen nun die Anarchisten? Sie stellen sich auf den Standpunkt der Freiheit und verneinen ihren Herrschaftscharakter. Sie meinen, es ist kein Zwang nötig, um die Freiheit einzurichten und lehnen sich auf gegen jede Schranke: den Staat und gegebenenfalls sogar den Wert. Darum ist der anarchistische Standpunkt nichts weiter, als die Übernahme bürgerliche Moral und die Forderung, dass diese ohne Gewalt Geltung habe.
Übrigens: genau darum hatten die ersten Anarchisten aber mal gar nichts mit Sozialismus oder gar Kommunismus zu tun. Das kam erst, als die anarchistische Ideologie in die Arbeiterbewegung einsickerte.

Das Problem, worauf sie folglich stoßen, habe ich ja schon dargelegt.

Ich kritisiere übrigens trotz meiner Anarchismuskritik den Staat. Staatskritik ist nämlich nicht nur Anarchisten vorbehalten.
 

Karl.

Gast
Ich würde nicht sagen, dass eine moralische Weltanschauung, die Welt in "gut" und "böse" unterteilt.
Jedenfalls in moralisch und unmoralisch. Wie du das dann nennst, ist letztlich egal. Jedenfalls glaubt eine moralische Weltanschauung stets, gesellschaftliche Zustände mit Charaktereigenschaften erklären zu können. Und das ist halt falsch und führt dann zur Suche nach subjektiv Schuldigen, obwohl es völlig egal ist, wer Kapitalist ist: solange Kapitalismus ist, ist das ne Scheißwelt

Den brauche ich nicht zu googlen, den kenne ich bereits aus Schriften und Vorträgen. Ich verstehe auch, worauf du hinauswillst, nur bedeutet die Tatsache, DASS man aus einem moralischen Weltbild zu Antisemitismus gelangen kann noch keinen direkten Zusammenhang.
Doch, tut es. Ich habe auch nicht behauptet, dass eine moralische Sicht der Dinge zwingend zu Antisemitismus führt. Aber es trägt die Potenz in sich, das schreibst du ja selbst:

Soweit du meinst, dass es eine Form gewerteten Weltbilds geben muss, wenn man zu einem Antisemitismus kommen will, gebe ich dir Recht. Dass aber die bürgerliche Moral zwingend zu derartigem führen würde halte ich für schlicht unhaltbar.
Ich würde dich wirklich bitten, meine Aussagen so zu lesen, wie sie dastehen. Ich wähle meine Worte (meistens^^) mit Bedacht und meine, was ich schreibe. Du hast mir zwar vorgeworfen, ich drücke mich unklar aus, aber mir kommt vor, du interpretierst sehr viel an meinen AUssagen herum.
Ich finde umgekehrt, dass du dich oft unklar ausderückst, hier zum Beispiel:

Eben das sind aber zwei zusätzliche Bedingungen.
Was sind zusätzliche Bedingungen?
1. Dass sich eine moralische mit den gegebenen gesellschaftlichen Verhältnissen einverstanden erklärt? Nein, das ist keine zusätzliche Bedingung, der Gedanke gehört schon zur Moral dazu. Wenn ich die Wurzeln des Übels bei einzelnen Menschen und deren Gier oder Faulheit suche, ist der Weg für sachliche Kritik am Kapitalismus bereits verbaut.
2. Auch dass die Kritik ausgeführt wird, ist keine zusätzliche Bedingung. Denn der Antisemitismus ist dann schon da, er wurde halt noch nicht verwirklicht. Das wird er aber, wenn sich die Bedingungen dafür finden.

Die vorhandene Abneigung und das Mißtrauen gegenüber gewissen gesellschaftlichen Randgruppen wurde genutzt, um diesen Randgruppen die Verantwortung für Mängel zuzuschreiben, die das eigene System aufwies.
Was sagt uns das? Es brauchte keine Propaganda "von oben", wie das immer dargestellt wird, die Leute waren durchaus von selbst Antisemiten.

Das einzige was mich noch stört ist, dass mir bei deinem Beitrag noch nicht klar geworden ist, welchen Zusammenhang du zwischen Nationalsozialismus und Kapitalismus siehst. Meiner Meinung nach ist der Nationalsozialismus eine kapitalistische Gesellschaftsform, wenn auch ein Staatskapitalismus.
Ich dachte, das wäre klar.
Der NS ist eine kapitalistische Gesellschaftsform, natürlich. Ich würde ihn jedoch nicht als staatskapitalistisch kategorisieren. Es gab ja durchaus Privateigentum. Wenn ich den NS jetzt noch weiter kategorisieren müsste, wüsste ich ehrlich gesagt nicht, wo ich anfangen soll, darum nur so viel: den Begriff des Staatskapitalismus behalte ich mir für den geplanten Markt - die SU - vor.



Hättest du da für mich eine Quelle?
http://www.google.at/search?client=...ewaltfrei+anarchismus&meta=&btnG=Google-Suche

Dass Gewalt notwendiger Bestandteil der Gesellschaft ist, ist in der Tat eine gewagte These von mir. Ich habe aber noch kein Gesellschaftsmodell gesehen, welches auf die Gewalt hätte verzichten können. Vielleicht kannst du mich dahingehend erhellen.
Mir fällt tatsächlich auch keine Gesellschaftsform ohne Gewalt ein. Aber es ist ein positivistischer Trugschluss, zu glauben, nur, weil es etwas noch nicht gab, wird es das auch nie geben.

Das mag sein, wobei der vernünftige Anarchist die Gewalt nicht aus solch irrationalen Motiven einsetzen würde - und darin liegt ein qualitativer Unterschied.
Wo setzt der bürgerliche Staat Gewalt aufgrund von irrationalen Motiven ein?

Anders ausgedrückt:
Wird einem Menschen in den Kopf geschossen, so ist er zunächst tot und die Hintergründe ändern daran nichts. Allerdings ist es für mich ein qualitativer Unterschied, ob dieser Mensch getötet wurde, weil er einen anderen Menschen mit tödlicher Gewalt bedroht hat oder ob er getötet wurde, weil seine Haut zufällig eine andere Farbe hatte als die des Täters.
Hätte ich nie bestritten, und jetzt bin ich mir sicher, dass du ausm Kommi Chat bist :D
 

Karl.

Gast
Vorallem dann nicht, wenn du selber scheinbar keine Ahnung hast wovon du sprichst.
Wusst ich doch, dass es so kommt. Also gut:

Was sind dann deiner Meinung nach "höhere" Instinke?
Hahaha, du Genie, einfach nachlesen, von wem die Aussage mit den Instinkten kommt.


Ein Volk besteht aus Individuen. Wie kannst also behaupten, dass das was anderes ist?
Weils was anderes ist. Oder willst du sagen Volk = Individuum? Nein? Na also.


Das habe ich auch nicht mit einem Buchstaben behauptet. Und wenn du schon so ausführend bist, könntest du auch erwähnen, dass der Antisemetismus uralt ist. Fast so alt wie das Judentum selbst.
Falsch, der moderne Antisemitismus ist was ganz anderes als der alte Antijudaismus. Das wurde hier zwar schon zigmal geschrieben, aber dir muss man anscheinend alles zweimal vorkauen.

Das habe ich ebenfalls nie behauptet. Aber wie kannst du in diesem Satz behaupten, dass der Liberalismus, die Vorgängerideologie des Kapitalismus, keine Gesellschaftsform ist und in einem anderen das der Kapitalismus schon eine ist?
Weil es so ist. Ideologie bezeichnet die falschen Gedanken, die sich die Menschen so über die objektive Welt - den Kapitalismus machen. Und das ist der Liberalismus: eine Sammlung von den Kapitalismus verklärenden und mystifizierenden Ideen.

Und da dir an solchen Sachen soviel liegt: Der Kommunismus ist auch eine Ideologie und keine Gesellschaftsform.
Der Kommunismus ist weder das eine, noch das andere. Der Kommunismus ist - um es mit Marx zu sagen - "die wirkliche Bewegung, die den jetzigen Zustand aufhebt." Insofern ist Kommunismus die Verwirklichung einer materialistischen, sachlich richtigen Kapitalismuskritik.

Lass dein mittelmäßiges Schulwissen einfach daheim, ja?

Wenn du Adam Smith gelesen hättest wüsstest du wovon ich spreche. Die Aussage der Staat hat eine Nachtwächterfunktion stammt von ihm.
So what?

Das war im übertragenen Sinne gemeint, da du aber anscheinend so etwas nicht verstehst, erkläre ich es dir.
Das ist mir durchaus klar. Aber wenn man über den Kapitalismus redet, ist es nicht angebracht, ein solches Sprachbild zu benutzen.

Wenn der Staat ein Nachtwächter ist, das heißt eine Person, ein Mensch, dann bekommt er für seine Tätigkeit auch einen Lohn. Das hatte ich mit den Steuern gemeint.
Daraus lässt sich schließen, dass du glaubst, jede Person bekommt im Kapitalismus Lohn als einkommen, was wieder falsch ist.

Darum habe ich auch geschrieben, dass er sich im Notfall einmischen darf. Außerdem habe ich auch geschrieben, dass das nur die Theorie ist. Ich habe nie geschrieben, dass das die Realität ist.
Was lernen wir? Die Theorie ist falsch.
Außerdem wenn das überhaupt nichts mit der Realität zu tun hat, warum waren dann die Republikaner gegen die Staatshilfe? Weil sie am Liberalismus festhalten.
Oder vllt, weil sie dachten, dass das das beste für die Nation sei?

Übrigens: oben distanzierst du dich von der Aussage, dass Liberalismus Realität sei und einen Satz später pochst du darauf, dass ers ist? Was denn jetzt?

Was hat der Antisemetismus denn mit der Arnachie zu tun?
omg, steht doch da.

Die Arnachie hat vor allem ein Problem. Die menschliche Natur.
Aha. Irgendeinen wissenschaftlichen Beleg für sowas wie eine Menschennatur, oder hast du dir das schon wieder ausgedacht?

Der Mensch ist ein Rudeltier.
Der Mensch ist erstmal gar kein Tier. Wir haben nämlich Willensfreiheit.
Daher wird es immer einen Anführer geben.
Hahaha, Dogmatiker.
Und es wird auch immer jemanden geben, der mit dem was er hat nicht zufrieden ist.
So what?
Daher kommt es zu einer Diktatur der Stärkeren.
Haste das von Mein Kampf rauskopiert?
Das hat die französische Revolution leider bewiesen.
Alles, was die französische Revolution bewiesen hat, ist dass das Feudalsystem keine gottgegebene Ordnung ist.
 

Orestikon

Gast
Ich glaube nicht, dass man es auf eine Kapitalismuskritk ALLEIN reduzieren kann. Deiner Beschreibung des Inhalts des Antisemitismus kann ich mich anschließen, allerdings enthält er mehr, als eine Kritik am Kapitalismus und sollte nicht darauf reduziert werden. Er weist eben auch Beziehungen zum Antijudaismus, zu Rassenideen und anderem auf.

Beziehungen - klar. Antijudaismus und Antisemitismus unterscheiden sich trotzdem grundlegend. Das eine chauvinistischer Rassismus (ja, den kann man auch ohne Chauvinismus betreiben) auf die Juden bezogen, das andere ist eine rassistische Unterlegenheitspsychose. Im Gegensatz zu den meisten Rassismen geht der moderne Antisemitismus ja nicht von einer Unterlegenheit, sondern von einer unheilvollen Überlegenheit des Juden (als personifizierung des Kapitalisten) aus. Die einzige Überlegenheit, die man sich konstruiert hat, war die moralische und da kommen wir dann zu dem Punkt, warum aus bürgerlicher Moral und personifizierender Kapitalismuskritik Antisemitismus entsteht.
Sicherlich gibt es auch antijudaistische Motive in der antisemitischen Argumentation. Vor allem konnte der Jude erst durch den Antijudaismus in eine Rolle gedrängt werden, die ihn zum perfekten (nationslosen, kapitalverwertenden) Sündenbock für den Kapitalismus machte, aber Antijudaismus ist eben kein zwingender Bestandteil des modernen Antisemitismus. Daher war Luther übrigens auch kein Antisemit, sondern Antijudaist, wie sollte er seine Ablehnung gegenüber den Juden auch aus der kapitalistischen Produktionsweise beziehen, wenn es diese damals gar nicht gab? Das gefährliche am Antisemitismus ist übrigens auch gerade, dass der vollkommen ohne Hass fest in den Köpfen der Menschen steckt. Um die Frau meines Vaters zu zitieren: "Juden sitzen überall in den Banken und in den Regierungen, aber wenigstens können sie gut tanzen."

Nur dass es stets nur um das Verhältnis Individuum/Staat gehen kann, da das Volk keine real existierende soziale Einheit ist.

Volk ist genauso imaginär wie Recht. Solange die Vorstellung eines vollwertigen Staates ein Staatsvolk vorsieht, kann man das Phänomen "Volk" nicht einfach ausblenden. Nur weil es keinen Grund gibt, daran zu glauben, heißt es ja nicht, dass nicht daran geglaubt wird, ansonsten könnte man es sich auch sparen, von Religion zu sprechen, weil sie auf eingebildeten Prämissen aufbaut. Die Auswirkungen von Volk und Religion sind aber sehr real.

Und die gab es vo dem Kommunismus? Interessant. Welche Sozialdemokraten vor Marx meinst du?

Wenn Sozialismus alle "sozialistischen" Strömungen umfasst, dann muss es doch mindestens zwei gegeben haben (sonst bräuchte man kaum eine Sammelbezeichnung), oder?

Proudhon, Anarchist, Fourier, Sozialist.

st denn soviel mehr erklärt, mit der Zuspitzung des Nationalsozialismus auf die vermeintlich sozialistischen Elemente? Das Phänomen Natinalsozialismus läßt sich nunmal nicht mit drei schnellen Sätzen erörtern, da sind wir uns doch im Ergebnis einig.

Es hat auf jeden Fall aktuelle Relevanz, wenn man das Parteiprogramm der Linken mal mit dem der NSDAP vergleicht und sich "Arbeit zuerst für Deutsche"-Sprüche von Lafontaine auf der Zunge zergehen lässt. Mit niederen Instinkten ist jedenfalls nichts erklärt, damit akzeptiert man den Nationalsozialismus einfach als unausweichlichen Teil des Menschen und könnte auf die Idee kommen, der Mensch wäre einfach schlecht und wir müssten uns dem Fügen - indem wir uns der Gewalt unterwerfen, die wir eben noch als Anlass genommen haben, den Menschen schlecht zu finden.

dann solltest du auch den Wert von "wealth of nations", das von Marx in gewisser Weise vorausgesetzt wird, anerkennen.

Der Wert von Wealth of Nations beruht vor allem darauf, dass hier eine Wirtschaftstheorie teilempirisch betrieben wurde. Man könnte das ganze mit dem Sprung von Newton zu Einstein vergleichen, didaktisch ist es günstig, mit Newton (Smith) anzufangen und dann zu erklären, was Einstein (Marx) besser gemacht hat, aber wenn jemand Einstein (Marx) direkt versteht, dann muss er vorher nicht falsch mit Newton (Smith) gerechnet haben.

Ich würde nicht sagen, dass eine moralische Weltanschauung, die Welt in "gut" und "böse" unterteilt. Eine derart einfach gestrickte Moral erscheint mir unplausibel. Moral ist doch ehe die Sammlung der Wertvorstellungen, bzw. die Wertung praktischer Handlungsweisen.

Ich erkenne den Widerspruch nicht. Dass relativiert und Graustufen postuliert werden, ist unbestritten, aber auch Graustufen sind nur Ausprägungen von Schwarz und Weiß, also wird eben doch in gut und böse unterteilt und ein bißchen skaliert und schattiert, um sich nicht so einfach angreifbar zu machen.

DASS man aus einem moralischen Weltbild zu Antisemitismus gelangen kann noch keinen direkten Zusammenhang.

Stimmt, das ist nicht zwangsläufig. Man kann auch ein moralisches Weltbild haben und einen Fehlschluss begehen, dann landet man nicht beim strukturellen Antisemitismus. Wenn man das moralische Weltbild aber konsequent zu Ende denkt, dann landet man da, wo man das Handeln der Personen bewertet und sich einbildet, es würde sich etwas ändern, wenn man nur die handelnden Personen durch moralisch gefestigtere ersetzt, durch sich selbst zum Beispiel.

Es ist kein Zufall, dass es Juden getroffen hat - und es hat auch nicht nur Juden getroffen, wie Sinti und Roma und andere Gruppen leidvoll wissen.

Richtig, absolut kein Zufall, dass gerade Juden und Roma betroffen waren. Die einen als Verkörperung des Kapitalisten, die anderen als Verkörperung des Schmarotzers. Beiden gemeinsam ist das Konzept der Identität trotz Staatenlosigkeit, ein Schlag ins Gesicht gegen jeden, der die Einheit von Staat und Nation fordert und Identität ohne Staat als etwas undenkbares und perverses ansieht. Da sieht man dann auch, warum sowohl das "National" (überstaatliche Identität) als auch das "Sozial" (Kapitalisten, Schmarotzer) gemeinsam zum Holocaust geführt haben. Man sieht anhand der aktuellen antiimperialistischen Linken und an der Ausbildung einer dritten Front von Rechten und Linken, dass der soziale Aspekt bei antisemitischen Vernichtungsphantasien eine erhebliche Rolle spielt. Die nationale Komponente ist ja mittlerweile weggefallen, Israel ist eine Nation, wäre der Holocaust ein rein nationales Phänomen, gäbe es da ja nichts mehr zu fürchten, aber der Jude ist wegen der sozialen Komponente eben immernoch die Projektionsfläche für Unterlegenheitsrassismus geblieben.

@rolds:

Vorallem dann nicht, wenn du selber scheinbar keine Ahnung hast wovon du sprichst.

Was sind dann deiner Meinung nach "höhere" Instinke?

Danke für den Lacher.

Ein Volk besteht aus Individuen.

Nein. Die Individualität geht bei der Volkswerdung verloren. Um ein völkisches Beispiel zu bedienen: Ein Körper ist keine Ansammlung von individuellen Zellen, die individuelle Zelle ist nicht überlebensfähig, das Individum spielt keine Rolle. Noch schlimmer: Wenn eine Zelle Individuallität entwickelt, dann bezeichnet man sie als "Krebs" und der muss rausgeschnitten werden.
Ja, biologistische Vergleiche sind unpassend, aber die kommen auch nicht von mir, sondern von denen, die das Volk erfunden haben.

dass der Antisemetismus uralt ist.

Nein, siehe oben.

Aber wie kannst du in diesem Satz behaupten, dass der Liberalismus, die Vorgängerideologie des Kapitalismus, keine Gesellschaftsform ist und in einem anderen das der Kapitalismus schon eine ist?

Wie? Mit Recht. Liberalismus ist eine Ideologie, du eine Gesellschaftsform rechtfertigt und in dem Sinne zusammengehört. Butter und Toast gehören zusammen, aber Butter ist keine Teigware, verstehst du?

Und da dir an solchen Sachen soviel liegt: Der Kommunismus ist auch eine Ideologie und keine Gesellschaftsform.

Nein, Kommunismus ist ein Prozess. Ich denke, wir können auf einer Ebene miteinander reden, in der wir unsere Behauptungen nicht weiter ausführen müssen, nicht?

Wenn du Adam Smith gelesen hättest wüsstest du wovon ich spreche. Die Aussage der Staat hat eine Nachtwächterfunktion stammt von ihm.

Glaubst du mir erst, dass ich Hitlers Mein Kampf gelesen habe, wenn ich seine Wortschöpfungen unkritisch übernehme? Ich kann auch Adam Smith lesen und das Bild der Nachtwächterfunktion ablehnen. Schwer zu verstehen, was?

Die Arnachie hat vor allem ein Problem. Die menschliche Natur. Der Mensch ist ein Rudeltier. Daher wird es immer einen Anführer geben. Und es wird auch immer jemanden geben, der mit dem was er hat nicht zufrieden ist. Daher kommt es zu einer Diktatur der Stärkeren.

Du verkörperst dein Klischee wirklich gut.

Es tut mir leid, ich meinte natürlich den Wirtschaftsliberalismus. Ich wusste nur nicht, dass es da außer dem Neoliberalismuses, noch einen anderen gibt.

Wirklich sehr gut.

Wenn du Adam Smith gelesen hättest wüsstest du wovon ich spreche.

Geradezu hervorragend.

Hab mir nicht angesehen, was Karl. alles schon beantwortet hat, habe nach rolds Post leider unwiderbringlich die Freude am Lesen verloren. :<
 
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Kuldigar

Gast
Uffza, viele Antworten, ich bemühe mich trotz begrenzter Zeit allen gerecht zu werden, entschuldige aber bereits jetzt der Eile geschuldete Auslassungen oder Ungenauigkeiten.


@Rolds:

Es tut mir leid, ich meinte natürlich den Wirtschaftsliberalismus. Ich wusste nur nicht, dass es da außer dem Neoliberalismuses, noch einen anderen gibt. Ich würde gerne dein Angebot annehmen und mehr zu diesem Thema hören. In wie fern schließen sich die beiden Dinge aus?

Neben dem klassischen Liberalismus, der vor allem die individuelle Freiheit vor dem Staat postuliert und über das jeweilige Wirtschaftssystem streng genommen keine oder nur ganz rudimentäre Aussagen macht (noch heute im Verfassungsliberalismus anzutreffen) entwickelte sich auch eine Form des sozialen Liberalismus.

Man kann darin eine Verschmelzung sozialer Ideen mit liberalistischen Überzeugungen sehen, zugrunde liegt die Idee liberaler Weltanschauung, dass dem Individuum die größtmögliche Freiheit zusteht, gepaart mit der Erkenntnis, dass lediglich Chancengleichheit unzureichend ist.

Letztlich wird der Liberalismus dabei zu Ende gedacht und um die Erkenntnis bereichert, dass ein Mensch, der wirtschaftlichen Abhängigkeiten unterliegt nicht frei sein kann.

Solchen Strömungen entspringen Ideen wie das Grundeinkommen/Bürgergeld.

Die Arnachie hat vor allem ein Problem. Die menschliche Natur. Der Mensch ist ein Rudeltier. Daher wird es immer einen Anführer geben.

Wieso genau setzt ein Rudel einen Anführer voraus? Ist nicht vielmehr deine Aussage ein Argument für anarchistische Theorien - wenn die menschliche Natur so unleugbar zum Rudel führt, dann bestätigst du damit einige Prämissen gewisser anarchistischer Theorien.

Und es wird auch immer jemanden geben, der mit dem was er hat nicht zufrieden ist. Daher kommt es zu einer Diktatur der Stärkeren. Das hat die französische Revolution leider bewiesen.

Diesen Schluß verstehe ich ebensowenig wie das historische Beispiel. Vielleicht versucht du, es etwas näher zu erläutern, nachdem auch Orestikon offenkundig deine Argumentation nicht nachvollziehbar fand.
 
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