Ich bitte, die folgenden Äußerungen als Hinweis, weniger als Kritik zu verstehen:
Du hast ein Bild von Karl Marx im Profil;
Du nennst dich wohl auch nach ihm;
Du hast als Signatur noch einen bekannten linken Slogan;
Und du schreibst im Thema Nationalstolz.
Ich weiß nicht, wie du auf andere wirken möchtest, aber in meiner Wahrnehmung bist du das linke Klischee fast in Reinform (!!!).
Das verkörpert das linke Klischee?Mach bitte keine Aussage über die Linke mehr, die ist vielfältig, alleine im Marxismus gibts soviele Strömungen, da reicht das Angebot von Wertkritik über Antideutsche bis Trotzkismus, dann gibts ja noch die Sozialdemokratie und die Anarchisten, wo es wieder jeweils zig Strömungen gibt.
Im allgemeinen ist mir eine solche Kategorisierung egal. Die Richtigkeit von Argumenten hängt davon nicht ab.
Ich weiß, das es machmal schwer ist, selbst zu beurteilen, wie man auf andere wirkt. Versuch es doch mal mit dem Mittel der Übertragung.
Wenn du in einem Forum auf ein Mitglied names Adolf stoßen würdest, der ein altes Foto irgendeines Nationalsozialisten im Profil hat, und in seiner Signatur noch ein passender Spruch über Ausländer/Kommunisten, würdest du ernsthaft denken, das sich dahinter etwas anderes verbirgt als ein Spinner, ein Provokateur oder ein Abziehbild?
Das ist aber ein schlechter Vergleich, weil die Rechte weitaus homogener ist als die Linke. Tatsächlich habe ich zB mit trotzkistischen Sekten gar nichts am Hut, auch nicht mit Anarchisten oder Sozialdemokraten.
Also beurteile ab jetzt meine Argumente - nicht meine Stellung in deiner gedachten Einteilung.
Oh doch. Und daher weiß ich, das ihr Linken damit i.d.R. die großarten Werke von Marx meint, oder eure legendäre Ökonomische Kritik, die bei allen anderen politschen Spielarten ja entweder verkürzt oder ganz grundfalsch ist.
Auch da wieder: eine Kapitalismus- und Staatskritik des Gegenstandpunkts hat mit Kritik von Anarchisten oder Leninisten gar nichts am Hut. Das heißt, wir müssten uns mit sachlich über Staat und Kapital auseinandersetzen - wenn du daran Interesse hast, können wir das im Kapitalismus/Kommunismus Thread machen. Da kannst du mir dann auch verraten, was an der Kritik von "uns Linken" so grundfalsch und verkürzt sein soll. Ich bin auch der Meinung, dass zB die Kritik von Trotzkisten falsch ist, sogar gefährlich, weil sie die konkreten Menschen angreift und nicht das Prinzip der Ökonomie. Eine Verwirklichung einer solchen Kritik ist demnach der Mord, das Progrom.
Du hattest geschrieben, das du glaubst, ich wollte dich ins linke Klischee pressen, und auch Kuldigar hat geschrieben, das ihm bei der Verwendung der Kollektivbezeichnung "Linker" nicht ganz wohl ist. Nun, ich denke wir alle wissen, das sich Radikale und Extremisten sowie Vertreter von absoluten Minderheitsmeinungen gerne unerkannt in die Mitte schleichen, um dort ihre Meinung als Standpunkt der Mitte zu präsentieren.
Nichts liegt mir ferner, als mich in "die Mitte zu schleichen" - wenn du magst, kannst du mich als Linksradikalen bezeichnen, was nicht dasselbe wie ein Linksextremist ist. Über diese beiden Begriffe muss ich jetzt nicht unbedingt streiten, aber wir könnten es ab jetzt so handhaben, dass wir tatsächlich Argumente gelten lassen - und nicht eine Einteilung, die sich sowieso immer verschiebt - eine fortschrittliche KRaft der bürgerlichen Revolution wäre jetzt erzkonservativ.
Mir geht es dementsprechend weniger darum, eure Meinungen zu kritisieren, denn ich persönlich vertrete den Standpunkt, das jeder seine eigene Meinung haben sollte, sofern er das möchte.
Ich denke, diese Haltung ist falsch. Es hat ja sowieso jeder seine Meinung, egal ob das Gegenüber das will - es ist sogar egal, ob man selbst das will. Wenn sich niemand mehr kritisiert führt das aber zu einem Erkenntnisstillstand, zu einer Verhinderung von Aufklärung und, was das schlimmste ist: es übernehmen dann andere.
Außerdem wirken sich Ansichten ja konkret aus. Die Ideologie eines Nationalisten schadet mir ja sehr konkret, weshalb er - tatsächlich auch zu seinem Wohle - kritisiert gehört.
Aber mir ist sehr wichtig, das jedem klar ist WER hier was schreibt.
Das steht doch da: Karl.
Trotzdem muss hier meiner Meinung nach einfach für jeden klar sein, WER hier schreibt und WELCHE Ideologie dahinter steht, und das ist leider nicht bei allen so eindeutig wie bei Karl.
Wieso sollte es wichtig sein, WER schreibt? Es ist VIEL wichtiger, WAS geschrieben wird.
Als ich mir in nem Forum, in dem ich mir bereits einen Namen gemacht hatte, quasi Respekt hatte, einen Multi machte, wurde ich sofort blöd angemacht - obwohl ich dieselben Argumente hatte, wie vorher.
Und darum hätte ich jetzt gerne von dir erklärt, warum es so wichtig ist, WER schreibt?
Macht es einen Unterschied, ob etwas von einem Deutschen oder einem Amerikaner gesagt wird? Ich lasse mir sogar einreden, dass ein Satz in Amerika nicht dasselbe ist, wie in Deutschland, aber die RIchtigkeit des Arguments misst sich trotzdem nicht an dem Subjekt, die es äußert.
Wir könnten jetzt außerdem noch ein wenig über den Ideologiebegriff diskutieren. Ich vertrete einen materialistischen Ideologiebegriff. Du vermutlich einen neutralen. Das verwässert den Ideologiebegriff doch stark, oder? Da ist plötzlich alles Ideologie und damit wird der Ideologiebegriff überflüssig gemacht.