das erdacht kommt nur aus dem vorkommentar, ich würde es auch nciht so nennen, aber historisch ist auch schwachsinn, da es damals auch nur so festgelegt wurde
Eigentlich kann man dich wirklich nicht ernst nehmen.
Wenn etwas aus historischen Prozessen wächst, dann kann man von historischer Bedingtheit sprechen. Und der moderne Nationalstaat mit Staatsvolk, Staatsgebiet und
einheitlicher, legitimierter Staatsgewalt (also Hoheit) ist über Jahrhunderte hinweg aus den Erfahrungen eines so genannten barbarischen "Naturzustandes" (Achtung Marek: Abstraktion) im theoretischen Rahmen entwickelt und schließlich praktisch errichtet worden. Die Vorstellung, unsere gegenwärtige politische Ordnung auf nationalen Level wäre einfach "mal so festgelegt worden" ist eine zu einfache Aussage.
das einzige land was nicht künstlich durch grenzen festgelegt wurde ist australien, da es die gesammte landmasse einen kontinents umfasst, oder von mir aus auch die ganzen inselstaaten, denn dort wurde nciht willkürlich eine grenze gezogen.
Auch eine Insel hat nicht nur geographische, sondern politische, also hier konkret: hoheitliche Grenzen. Das kannst du momentan gut an Australiens Flüchtlingspolitik beobachten.
ottgegeben ist auch ne lustige formulierung, immerhin sind alle kaiser und könige des mittelalters gottgegeben, und die haben die grenzen willkürlich gezogen.
Nein, du bist lustig.
Sollte nur verdeutlichen, dass ihr zu wenig differenziert.
Im Satz von Undifferenziertheit sprechen und MICH gleichzeitig im PLURAL anreden...
Man kann die Welt auch verstehen/akzeptieren/erklären, wenn man das Maß variiert. Etwas weniger Abstraktion und Konstruktion würde, gerade bei solchen Themen wie dem hier, Wunder wirken, da man sich besser in andere Konstrukte hineinversetzen kann.
Auf der anderen Seite muss man aber auch übergreifend genug denken, um alle Aspekte zu beachten.
Dem würde Ich vollkommen zustimmen. Wenn Ich abstrahiere, verschwinden immer einige Teile der Realität in der Darstellung. Wenn Ich jedoch zu wenig abstrahiere, könnte Ich keine einzige Aussage treffen, die zum Erklären und Verstehen der Welt beiträgt, weil Ich in jeder Aussage die gesamte Welt darstellen müsste.
Man möchte ja gar keine Aussage über Realität liefern, da diese subjektiv ist.
Wir beide liefern uns nun seit zwei Tagen oder so uns ein Streitgespräch, in dem wir beide unsere Sicht der Realität darstellen, bzw. eine Metadiskussion führen, ob und wie Realität überhaupt methodisch zu erfassen sei. Was soll denn sonst unser Antrieb sein als richtige Aussagen über die Realität zu treffen?
Nach dem kritischen Rationalismus kann der Mensch aufgrund seiner Beschränktheit keine (end-)gültigen Wahrheiten im Bezug auf die Realität treffen kann. Wir können uns aber durch verschiedene Methoden wie
Induktion und Deduktion und unter bestimmten Grundvoraussetzungen wie Fallibilismus dieser
annähern. Also lass es uns tun.
Von vornherein zu sagen, dass es Realität nicht gibt, liefert uns dieser willkürlich aus.
Meine Erkenntnis ist in diesem Fall, dass eben NICHT "Araber Juden angreifen !" , dass deine bzw. Qualles Aussagen unwahr sind.
Sie ist nicht unwahr, sie hat nur ein anderes Maß von Abstraktion, Detailliertheit und Komplexität. Dennoch habe Ich meine Aussage doch bereits verändert und versucht, sie mit weniger Abstraktion und mehr Detailliertheit zu versehen. Wobei auch die Aussage "Name des Attentäters I" und "Name des Attentäters II" haben die "Synagoge X und dort betende jüdische Bewohner Israels" angegriffen etwas vermissen lässt. Sie ist erstmal nur eine Beschreibung eines Ereignisses ohne jedoch die Antagonismen und Konfliktlinien zwischen den getöteten Juden und den den Anschlag verübenden Arabern zu erklären. Man kommt nicht umhin, von Arabern und Juden, bzw. Israelis zu sprechen, sonst kommt man den Hintergründen dieses Anschlags nicht auf den Grund, die eben in zwei verschiedenen, sich unversöhnlichen gegenüberstehenden kulturellen Identitäten verwurzelt sind. Ob diese Identitäten, die sich die Personen selbst geben, nun konstruiert oder natürlich, wahr oder unwahr sind, ist für das Verstehen dieses Vorgangs weniger relevant, sie hatten und haben ihre Wirkung.
"Angabe des realen Vorgangs" ? Du behauptest also, dass das die Beschreibung der Realität ist ? Wenn überhaupt, dann ist es eine unvollständige Abbildung dessen, was da passiert ist.
Natürlich ist es nur ein ganz kleiner Teil von der Welt da draußen den Ich mit dieser Aussage beschrieben habe. Ich beziehe mich auf einen spezifischen Ort, zu einer spezifischen Zeit mit einem spezifischen Kreis an beteiligten Personen.
Eine andere (logisch auch konstruierte) Realität wäre die, "dass gerechte, heilige Krieger in ihrer sich selbst gegebenen göttlichen Hoheit ungläubige, seelenlose Andersdenkende auslöschten, um die Welt angenehmer zu machen!".
Siehst du. Und anstatt der Wahrheit auf den Grund zu gehen, beide Aussagen gegenüber zu stellen, zu vergleichen und zu falsifizieren, machst du es dir nur einfach und sagst uns:
Alles ist relativ! (was auch nur relativ ist).
Es beginnt ja schon bei dem Wort "Angriff", welches eine Wertung/Interpretation darstellt.
Ja, so wie jeder andere Begriff eine Wertung und ein bestimmtes kulturelles Verständnis innehat. Das ist aber nur eine semantische Diskussion. Wir können auch einfach keine Begriffe und Wörter mehr in den Mund nehmen und still schweigen. Dann würden wir uns ganz im Sinne deiner Radikalkritik jeglicher Erkenntnis verweigern und den Dingen ihren lauf lassen. Jemand, der wirklich Interesse am Erkenntnisgewinn hat verliert sich nicht in solchen semantischen Banalitäten.
Für mich ist nicht alles nichtig. Das ist vielleicht deine Interpretation. Im Gegenteil, für mich gibt es sogar alles, solange man die Nicht-Existenz nicht "beweisen" kann. Die Wahrscheinlichkeit ist natürlich von Fall zu Fall unterschiedlich.
Schöne Sonntagssprüche. "Alles ist nichts", "Alles ist relativ", "Hurra!".
Es wird schon eine grundsätzliche Struktur geben, nur ist man nicht in der Lage diese zu erkennen.
Kein Mensch allein kann der Wahrheit auf dem Grund kommen. Es gibt aber die Möglichkeit, Diskurse zu führen, wissenschaftlich zu arbeiten und viele andere Methoden, um gemeinsam Licht ins Dunkel zu bringen, um es mal mit deinem Pathos auf den Punkt zu bringen.
Du sagst es doch selbst. Diese Unterschiede sind imaginär...eine Art Idealismus. Sie werden auch nicht praktisch nur weil jemand eine Tat begeht. Die Tat ist Ergebnis dieses Ikons in Interaktion mit Ergebnissen anderer Vorstellungen.
Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass sie einerseits imaginär, bzw. ideal sind, aber eben auch materiell und praktisch wirken. Wenn jegliche kulturellen Identitäten einfach nur im Kopf stattfinden würden, gäbe es keine manifeste Gewalt.
Ich glaube, dein Problem ist; du meinst dass "erdachte Dinge" "nicht real" wären. Wenn sich jemand als Araber und der andere als Jude
versteht, willst du das wegmachen, indem du diesen Bewusstseinsvorgängen ihre Realität absprichst, weil "Jude" und "Araber" nur konstruierte Persönlichkeitsstrukturen seien. Der Mensch ist deiner Meinung nach nur seine biologische Hülle und das, was er mit Hilfe der Natur mit seinen Händen erschafft. Allem was er sich in kommunikativen Prozessen und sozialen Strukturen als Identität aneignet, sprichst du mit dem Verweis auf den konstruktivistischen Charakter dieser Dinge die Wirklichkeit ab. Etwas, was imaginär ist, kann ja nicht Teil der Wirklichkeit sein. Deshalb ist der Nahostkonflikt für dich so unverständlich. Weil du normativen Ordnungen wie der Religion insgeheim die Wirklichkeit abstreitest, kann es für dich nicht angehen, dass dort tatsächlich das Unaussprechliche ausgesprochen wird: Araber haben Juden umgebracht und Juden bringen Araber um. Dabei sind es weder die Medien hier, noch Quallenwolf oder Ich, der diese sozialen, also konstruierten, Unterschiede zwischen den Menschen erst definiert. Es sind die Juden und die Araber selbst.
Und übrigens ist "eine Tat begehen" und "Ergebnisse hervorbringen" genau das, was man unter "praktisch werden" versteht.
Ich redete auch von tatsächlichen Unterschieden, wie zB biologischen. Aber selbst dort Unterschiede zu sehen, ist ene Entscheidung meines Geistes. Vielleicht sind wir auch alle gleich, gerade weil jeder eine Andersartigkeit besitzt. Eine Frage der Definition.
Dafür, dass du immer von Differenziertheit redest eine Komplexitätsanspruch stellst, kommen Aussagen wie "Wenn wir alle anders sind, sind wir vielleicht auch alle gleich", ziemlich dumm daher.
Nun...wir sehen also, dass du den Teilnehmerkreis einschränkst. Deine zuvor getroffene Aussage ("Araber greifen Juden an") war keine Gleichsetzung und Gleichschaltung ???
Habe ich behauptet, dass du dich sprengst ?
Unter Gleichsetzung und Gleichschaltung versteht man im Allgemeinen wesentlich gewichtigere Vorgänge, als meine vielleicht etwas misslungene Formulierung. Wenn du nationalsozialistische Terminologie und meinen Sprachgebrauch wiederum gleichsetzten willst, sei dir das überlassen.
HAHAHAHAHAHAHA
Ich kann dir nicht folgen.....es ist widersprüchlich aber der Staat hat die Hoheit ?
Revenlon prangert Gewalt seitens des (israelischen) Staates an, ruft nach dem (israelischen) Staat, damit dieser die Gewalt einschränkt, wobei der (israelische) Staat doch derjenige Akteur ist, der diese Gewalt erst reproduziert.
Deine angebliche Hoheit eines erdachten Gebildes (Staat) ist ebenso erdacht.
Warum soll die Hoheit nur angeblich sein? Sie wirkt durch das gesetzte Recht der Verfassung. Sie äußert sich und wirkt in jeder gesetzlichen Bestimmung, in jedem richterlichen Urteilsspruch, in jedem Gefängnis, jeder Zwangsversteigerung, jedem Bau, jedem marktwirtschaftlichen Geschäft, jedem Arbeitsverhältnis. Nur weil du die Hoheit nicht materiell sehen oder fühlen kannst, heißt es nicht, dass es sie "nicht gibt", dass sie nicht "real sei", denn um das festzustellen geht es dir ja.
Das alles heißt doch nicht, dass das Konstrukt der politischen Ordnung eines Staates unumstößlich sei oder das die Staatshoheit niemals umgeworfen werden kann. Historische Veränderung war und wir immer möglich sein.
Brauch ich eine Hoheit, um dich zu erschießen ? Haben Selbstmordattentäter eine staatliche Hoheit, um kaffeetrinkende Touristen zu töten ? Sie geben sich vielleicht eine göttliche aber die ist auch nur erfunden. Ich kann ohne eine imaginäre Rechtfertigung Gewalt ausüben !
Dass es andere Gewalt als die Staatsgewalt gibt, heißt doch nicht, dass die hoheitliche Staatsgewalt nicht existent ist.
Polizisten, Soldaten, Kanonen und Pistolenschüsse sind Ergebnis von diesen erdachten Konstrukten, mit denen die Menschen die Welt für sich persönlich bauen, damit es irgendeiner Ordnung unterliegt.
In der Tat hat der moderne Nationalstaat seinen theoretischen (oder eben erdachten, wobei das einfach nicht präzise ist: Ich kann mir ein rotes Einhorn erdenken, wenn man von sozialen Ordnungen, Beziehungen usw. spricht, dann verwendet man in der Regel den Begriff der
Theorie und nicht "Erdenken") Hintergrund im bürgerlichen Liberalismus.
Geh doch einfach mal konkret und sachlich gegen diesen vor anstatt immer was von einer konstruktivierten Welt zu faseln.
Du verstehst auch einfach nicht, dass Ich den Staat nicht verteidigen will. Im Gegenteil, in der Tradition des roten POWI-Forum bei DS will ich das ganz und gar nicht.