Ich hatte die BHP des Beispiel-Screenshots im DevBlog für die Schätzung der erspielbaren Kampfpunkte herangezogen, die Zahl der Einheiten ist dabei eigentlichj weniger interessant.
Ein Feature für die ersten Tage? Der Anfänger wird schon jetzt erschlagen von über 200 Tutorial-Quests, alle zwei Stunden aufpoppenden Inselquests (die ja auch schon Bash über NPC-Kämpfe bringen), Helden, die er herzen und kosen (und richtig einsetzen soll), soll Start-Packages kaufen, Goldhandel treiben, sich mit den Zaubern vertraut machen, mit hoher Wahrscheinlichkeit daneben ein Event bedienen, und was weiß ich noch alles.
Aber Eure Game Designer leben dennoch in dem Wahn, dass in dieser Startphase, die Anfänger schon jetzt völlig überfordert und die ihnen keinerlei Zeit mehr lässt dafür, sich mit dem eigentlichen Spiel und dem eigentlichen Kampfsystem vertraut zu machen, unbedingt noch mehr "spannende" Inhalte hineingepfercht werden müssen.
Also her mit den nächsten 100 NPC-Quests für die Anfangsphase, sonst könnte sich der Anfänger in seinem 24-Stunden-Quest-, Event- und Torturial-Marathon ja womöglich 5 Minuten langweilen (oder gar den Weg ins Allianzforum, ins Grepo-Forum oder ins Wiki finden, weil er mit seiner Zeit nichts anzufangen weiß). Aus den Attack Quests lernt der Anfänger nichts, aber auch rein gar nichts über echte Spielsituationen und Interaktion mit seinen Mitspielern; im Gegenteil, über die Abschaffung des gemeinsamen Bauerndorfausbaus am Rundenanfang wird eine Interaktionsmöglichkeit aus dem Spiel entfernt. Warum kommunzieren, warum andere Spieler angreifen, warum mit anderen Spielern zusammen die ersten kleinen Planungen absprechen, wenn man genauso gut für sich allein mit und gegen NPC-Truppen spielen kann?
Ich weiß nicht, warum die aktuell Verantwortlichen absolut kein Gefühl dafür entwickeln, dass die Beschleunigung und Überfrachtung der Startphase sich zu einem der Hauptprobleme des Spiels entwickelt hat und mittlerweile neue Spieler eher in die Flucht schlägt als bindet. Wie kann man in genau diese Phase nun noch mehr Inhalte stopfen wollen? Anstatt die Startphase zu entmüllen und einige der diesbezüglichen Fehlentscheidungen der letzten Jahre wieder zu entschärfen, tut man das genaue Gegenteil - ohne jeden Erkenntnis-Mehrwert für den Spieler.
Und ganz bestimmt benötigt das Spiel auch nicht noch mehr Möglichkeiten, in der Anfangsphase mit einem beachtlichen Slot-Überhang aus dem Anfängerschutz zu kommen.
Und was wirklich eine zusätzliche überaus bedauerliche Entwicklung ist: Den Spielern wird systematisch das Kommunizieren im Spiel aberzogen. Das fängt bei den Standardtexten des Allianzfinders an, geht über halbautomatisierte Berichte, die in den Allianzforen die Kommunikation killen, und setzt sich fort über die Interaktion mit Event-NPCs, Quest-NPCs und nun auch noch Attack Quest-NPCs und die Individualisierung der Bauerndörfer.
Vielleicht muss man wirklich danach trachten, die Spieler auch ohne das Mitwirken anderer Spieler beschäftigt zu halten, wenn man eben jene Spieler reihenweise vergrault. Man könnte aber alternativ auch damit aufhören, die Spieler zu vergraulen und sich tatsächlich in die Bedürfnisse eines Anfängers hineinversetzen. Wir, die wir schon länger dabei sind, hatten über die Jahre viel Zeit dafür, uns mit neuen Features und ihrem teils komplexen Ineinanderwirken vertraut zu machen. Wer heute anfängt, bekommt all das vom ersten Tag an vor die Nase gesetzt, zusammen mit Hunderten von vom Wesentlichen ablenkenden Sinnlos-Quests, die teils stupide Wiederholungen beinhalten, und schlicht und ergreifend für das, was vorgeblich ihre Aufgabe ist, völlig ungeeignet sind.