Nein, das ist nicht selbstverständlich. Warum sollte es das auch sein? Genauer: Es ist selbstverständlich, weil du es voraussetzt, pure Tautologie.
Strafgesetze regeln das Verhältnis des Staates zur Verfügungsgewalt seiner Rechtssubjekte über sich selbst, das Eigentum an der eigenen Arbeitskraft, die unversehrt zu bleiben hat. Die freie Verfügung über sich selbst wird als Sanktion eingezogen, wenn die Arbeitskraft eines anderen, die Ware ist, beschädigt wird.
Auch das Strafgesetz ist somit durch und durch bürgerlich. Was ein Fortschritt ist: Heutzutage wird einem die Freiheit entzogen und nicht die Hand abgehackt.
Gegenbeispiele:
1.
Erregung öffentlichen Ärgernisses ist in Deutschland verboten. Dieses hat aber
gar nichts mit Eigentum zu tun, auch wird die Arbeitskraft einiger in keinster Weise angekratzt.
2.
Die Ermordung bzw. alle anderen Straftaten gegen einen Sozialhilfeempfänger (der ausschließlich von Sozialhilfe lebt) dürften nicht strafbar sein, genauso wenig wie gegen Behinderte. Da dieser keine Arbeitskraft hat, also keine "Ware", müsste die Ermordung laut deinen Gedanken straffrei bleiben, damit dürfte also jeder Behinderte ermorden. Und ist dem so?
3.
Alle Straftaten die die Arbeitskraft, also die "Ware", nicht beschädigen, müssten erlaubt sein. Demnach wäre es legitim, einem Fußballspieler die Finger abzuschneiden (nicht der Torwart).
4.
Gibt es auch Umweltgesetze. Diese haben mit Privateigentum nichts zu tun, im Gegenteil, sie verhindern sogar häufig das Eigentum gebildet wird. Z.B. Artenschutz, der für das Eigentum ohne Belang ist. (D.h. ich meine nicht den Verbot von z.B. Lebensgrundlagenvernichtenden Dingen, die den Konsumenten töten oder später für weniger Eigentum sorgen)
5.
Familiengesetze. Diese Regeln z.B. die Besuchsdauer/Häufigkeit bei Scheidungen. Auch hier ist kein Eigentum (Kinder sind kein Eigentum) involviert. (Wenn du sagst, dass deine eigenen Kinder Eigentum sind, dann weiß ich, was für ein Idiot du bist)
6.
Die meisten Beleidigung schaden niemanden und beeinträchtigen die "Ware" nicht. Demnach wären sehr viele Beleidigungen straffrei, auch gegen den Staat bzw. Beamte.
7.
Die Verkehrsordnung, z.B. wieso man gerade dort nicht parken darf (bzw. nur für eine gewisse Zeitdauer). Diese Regelungen gibt es, dies hat aber trotzdem nichts mit Eigentum zu tun. Auch z.B. die Beschränkung der Geschwindigkeit von ehemals 50 auf 30 zum Schutze der Umwelt hat rein gar nichts mit Eigentum oder der Arbeitskraft zu tun.
8.
Lärmbelästigung. Damit meine ich keine andauernde Lärmbelästigung, sondern nur eine temporäre. Auch dies hat nichts mit Eigentum oder der Arbeitskraft zu tun.
9.
Die Religionsfreiheit. So wie sie im Grundgesetz steht, hat auch sie absolut nichts mit Eigentum oder Arbeitsmoral zu tun. Im Gegenteil, die Kirche in Deutschland verstößt oftmals gegen den Schutz des Eigentums da sie eher sozial eingestellt ist und auch Spenden fordert.
10.
Die Pressefreiheit. Jeder darf seine Meinung frei äußern, auch jemand der gegen Privateigentum ist. Das würde aber dem Schutz des Eigentums widersprechen, da ja Forderungen bestehen, dieses abzuschaffen.
11.
Sämtliche Steuern und Abgaben widersprechen in gewisser Weise dem Eigentum, da ich es mit anderen teilen muss. Auch hier hast du einen Bruch in der Logik. Und falls du sagst, man muss die Armen am Leben erhalten damit diese nicht rebellieren, müsste man deinen Aussagen nach trotzdem die Sozialleistungen herunterfahren. Und nicht wie zur Zeit auf Rekordhoch lassen.
Ich könnte viele weitere Beispiele liefern, die zeigen, dass der Zweck des Rechts nicht nur dem Schutz des Eigentums dient. Oder anders:
Das Recht legt Regeln fest. Wir leben im Kapitalismus. Daraus folgt, dass Privateigentum ein Recht sein muss. Oder anders: Eigentum ist ein Bedürfnis im Kapitalismus. Demnach schützt das Recht die Bedürfnisse der Menschen. Dieser Grundsatz gilt immer wenn Menschen sich zusammen tun. Z.B. in der Familie, einem Betrieb, einer Schule etc..
Merkst du langsam, dass du falsch liegst? Nein, denn du wirst zu stolz um deine eigene Unfähigkeit zuzugeben. Oh mein Gott, leider tut Dummheit nicht weh.
Zu Natur des Menschen:
Anarchie führt zu Chaos, was zu Splittergruppen führt, die sich auf Kosten der anderen bereichern. Selbst heute in der Demokratie ist es noch so. Der Unterschied besteht darin, dass die Gewaltenteilung die Macht und das Choas extrem einschränkt. Die Folge ist materieller Wohlstand, um den uns mehr als 90% der Weltbevölkerung beneidet.
Man muss sich nurmal vorstellen: Der Staat wird morgen aufgelöst und keiner muss mehr Steuern zahlen. Jedem gehört alles. Glaubt ihr ihm ernst, ich würde mich nicht einer produktiven Gruppe heimlich, ohne Wissen der anderen, zuwenden? Ich wäre ja blöd, wenn ich dies nicht täte. Ich wäre blöd, wenn ich andere Menschen nicht einfach erschieße, wenn die in meinem Bett schlafen wollen oder mir einfach die Bude zuscheißen. Aber wenn es mal soweit kommt, weis ich ja, bei welchen Forenteilnehmern ich meinen Darminhalt entleere.