Sue E. Side
Gast
Wer nicht in der Lage ist, eine einfache Aussage präzise zu verfassen, der muß eben damit leben, daß man ihn missverstehen kann.
Zum einen liegt die Schuld dann nicht bei demjenigen, der formuliert, sondern be demjenigen, der falsch interpretiert/versteht. Zum anderen wurde das "Missverständnis" längst aufgeklärt. Dass du danach trotzdem noch weiter drauf rumreitest, ist einfach nur peinlich.
Zum Thema Industrie: Wie wird denn industriell gefertigt? Es ist ja wohl unstrittig, dass dazu zum einen "Produktionsanlagen" und zum anderen "Arbeiter" (also die Menschen, die die Maschinen bedienen) notwendig sind. Ich hoffe da stimmen alle zu? Gut. Heutzutage mag es ja möglich sein, mit Präzisionsbomben eine einzelne Produktionsanlage gezielt zu bombardieren. (Aber auch heute gelingt dies nicht immer) Früher war es auf jeden Fall nicht so, die Militärtechnologie war nicht so weit entwickelt. Was ist also eine andere Möglichkeit, die Industrieproduktion zum erliegen zu bringen? Richtig, man konzentriert sich auf die zweite Komponente, die Arbeiter. Ist zwar zynisch und menschenverachtend, aber es herrschte Krieg und Krieg ist zynisch und menschenverachtend.
Desweiteren möchte ich hier einfach nochmal auf ein Posting von Manfräd verweisen, der das so schön dargestellt hat, dass ich ihn einfach mal zitiere:
Die Täter-Opfer-Umkehr ( "Aufrechnung/Schuld", Adorno), bzw. die Benennung alliierter Kriegsschuld im selben Zusammenhang ist eine -die wichtigste- Form der Relativierung des Holocaust. Was meint, im Diskurs wird durch die nivellierende Darstellung: alle seien Opfer und alle seien Täter die 'Differenz' grundlegend aufgehoben (Rensman). Schuldgefühle sollen durch Opferdarstellung (Bsp. Dresden) abgewehrt werden (Bergmann). ==> Relativierung Holocaust.
[...]
Das Schluss-Strich-Argument (Adorno) bzw. Tabuisierungs-Argument beschreibt gleichfalls Schuld- bzw. Erinnerungsabwehr. Man könne nirgends etwas sagen ohne gleich mit dem Stigmata der 'Vergangenheit' attackiert zu werden. ==> Relativierung Holocaust