Quelle
THC und Träume
In einigen Untersuchungen wurden Veränderungen der Hirnströme während des Schlafes durch Cannabis beobachtet, ein Hinweis auf eine Beeinflussung der Schlafmuster. Bei Cannabiskonsumenten, die 70 oder 210 mg THC am Tag erhielten, reduzierte das Cannabinoid die Dauer des REM-Schlafes, d.h. die Zeit, in der intensiv geträumt wurde. Allerdings entwickelte sich gegen diese Wirkung nach einigen Tagen eine gewisse Toleranz, so dass dann nur noch wenige Unterschiede zu Nichtkonsumenten bestanden. Die Dauer des Tiefschlafes (Stadium 4) nahm tendenziell zu. Nach abruptem Absetzen von THC nahm die Dauer des Tiefschlafes dann vorübergehend signifikant ab. Plötzliches Absetzen von Cannabis führte in dieser Untersuchung zudem zu einer Zunahme und Intensivierung der REM-Phasen bzw. des Träumens. Dieser so genannte „REM-Rebound“ bedeutet, dass in den ersten Tagen des Cannabis-Entzuges möglicherweise intensiver geträumt wird. In der Literatur ist gelegentlich von „seltsamen Träumen“ die Rede. Nach lang dauerndem und starkem Cannabiskonsum kann dieses Entzugssymptom auch einige Wochen anhalten. Ein REM-Rebound ist auch von Schlafmitteln bekannt. In einer anderen Studie, in der allerdings nur geringe THC-Mengen von täglich 30 mg verabreicht worden waren, fand sich kein relevanter REM-Rebound nach dem Absetzen. Die Wirkung von Cannabis auf die Traumphasen ist also offensichtlich dosisabhängig.