Nationalstolz?!?

DeletedUser12420

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Wenn Du stolz auf Deine deutsche Nationalität bist, dann lerne doch mal halbwegs richtig Deutsch zu schreiben. Und nur zu Deiner Infromation: korrekte Interpunktion ist auch ein Bestandteil dessen...

Hey, findet man keine Argumente mehr, hackt man auf was Anderem rum. So eine Einstellung will ich auch.
Warum denn nicht immer das Negative in einem Menschen sehen ?

Wenn du schon meine Zeichensetzung und Rechtschreibung anprangerst, solltest du lesen lernen. Das ich nie gesagt habe, dass ich auf Deutschland stolz bin, sollte dir aufgefallen sein.
Außerdem hätte man, wenn man die Fähigkeit Hintergründe zu erkennen besitzt, lesen können, dass ich Deutschland auch kritisiert habe.
 

Orestikon

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@tokie:
Warum schimpft ihr so über Bismarck?
Ja er hatte seine Fehler, trotzdem hat er mit der Gründung
des Reiches die Situation des Volkes stark verbessert.
Aber als Deutschland aus zwei eins wurde, daran wird heute noch gedacht aber an Bismarck der Deutschland aus viel mehr teilen zusammengeflickt hat wird nicht gedacht.

Warum soll man die Gründung des Reiches denn gut finden?

Stolz ist man auf Gruppen, denen man sich zugehörig oder verbunden fühlt.
Die Gruppe kann auch nur 1 Person enthalten.

Eine Person ist keine Gruppe.
An der Stelle hätte dir auffallen sollen, dass man eben nicht auf Gruppen stolz ist und dass das auch nichts mit Verbundenheit zu tun hat.

Es ist also seltsam wenn jemand nicht stolz auf sein Heimatland ist.

Weshalb soll das seltsam sein? Das hast du nicht erklärt, die Behauptung taucht aus dem nichts auf, das "also" ist fehl am Platze.
Ein Stadion aufzubauen ist ja etwas anderes als sich einem Gewaltapparat zu unterwerfen. Staaten sind keine Fußballvereine.

Aus Angst, wie im dritten Reich? Aus Gleichgültigkeit? Aus Dummheit?

Nein, weil Nationalismus irrational ist. Man ignoriert eigene Bedürfnisse und Ansprüche und stellt sich im Denken, Reden und Handeln auf den Standpunkt einer Gemeinsamkeit, die mit Gewalt hergestellt wird.

@svenskar:
Warum kann und darf man denn keinen Nationalstolz haben. Ich bin viel gereist und habe in vielen Ländern gesehen wie sich die Menschen freuen wenn etwas tolles mit ihrem Land passiert (z.B. Sport). Und das finde ich auch gut. Warum soll man sich denn nicht freuen. Freude ist etwas tolles - Freude bringt die Menschen zusammen.
Obwohl ich schon seit Jahren in Schweden lebe fühle ich mich immernoch als Deutscher. Deutschland ist schön - Deutschland ist ein gutes Land - Deutschland hat viel erreicht. Und warum kann man darauf nicht Stolz sein.

Du darfst und kannst was du möchtest. Wer verbietet es dir?
Man kann sich über alles mögliche freuen, zum Beispiel über den Tod eines Menschen, oder über Heroin. Nur weil etwas Freude stiftet, ist das noch kein Beweis für die Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit dieser Sache.
Was hat Deutschland denn erreicht, worüber ich mich freuen kann? Warum soll ich mich über die Umsätze von Siemens freuen? Hab doch gar nichts davon. Oder über deutsche Soldaten in Afghanistan - ist ja schön, dass Deutschland seine Interessen überall in der Welt durchsetzt, aber es ist nicht schön für mich und nicht schön für die übergroße Mehrheit der von Deutschland direkt betroffenen.

Wenn ich mich hier mit schwedischen Bekannten unterhalte warum ich Schweden als Land so toll finde sieht man meistens wie sehr es sie freut, dass positiv über ihr Land gesprochen wird. Warum denn auch nicht. An fast jedem Haus hängt eine schwedische Fahne. Warum auch nicht. Aber das Ganze hat nichts mit Nationalismus zu tun.
Ich habe es 2006 genossen wie sich die Leute gefreut haben und wie sie auch die deutsche Fahne geschwenkt haben. Ich finde es auch gut, wenn bei Fußballspielen die Nationalhymne gesungen wird. Wie gesagt - das ganze hat nichts mit Nationalismus zu tun.

"Nationalismus" ist nicht "übertriebener Patriotismus" oder "fast schon Faschismus" oder "Rechts". Nationalismus ist die reale Praxis des Nationalstaatentums. Selbstverständlich hat das Einschwören der Bevölkerung auf den Standpunkt der Nation etwas mit Nationalismus zu tun.

@Simpsons3:

Ein Nationalist ist der Feind aller Staaten außer seinem, bei dir ist es genau umgekehrt, du bist der Feind Deutschlands, speziell Deutschlands.

Nein, Nationalisten können auch vollkommen gleichgültig zu anderen Staaten stehen.
Warum sollte Sayaret nicht speziell Deutschlands Feind sein? Er könnte sich ja auch Polen oder Israel aussuchen, aber das wäre ein bißchen albern, findest du nicht?

Stimmt nicht, weil Nationalismus immer gleich !§#$%&? ist, eine Steigerung von "!§#$%&?" (du hast natürlich schönere Begriffe verwendet) macht aber keinen Sinn (bei deinen Begriffen übrigens genau so). Mit !§#$%&? ist es wie mit schwanger: Man kann nicht halb schwanger sein.

Natürlich kann ein Nationalismus schlimmer sein als der andere. Der eine Nationalismus kann zum Beispiel den üblichen demokratischen Staatsbürgerkram beinhalten, während ein anderer Nationalismus rassistisch daherkommt. Warum sollte man da nicht unterscheiden? Man muss sich bei dieser Unterscheidung ja nicht auf den Standpunkt des besseren Nationalismus stellen.

@Kupczek
Das sind mir die liebsten, die meinen Nationalstolz ist unnatürlich oder nicht wichtig gar unnütz, das sehen die meisten so.
Sieht man ja an der Wahlbeteiligung von unter 50%, warum sollte ich denn auch wählen gehen, wenn ich eh nicht darauf Stolz bin, dass es unsere Nation geschafft hat von der Monarchie in die Demokratie zu kommen. Warum denn auch ? Die drei Ständegesellschaft war doch super und Hexen verbrennen hat immer so viel Spaß gemacht -.-

Ich sage sogar, dass Nationalstolz schädlich und irrational ist. Unnatürlich sowieso, das muss ja wohl auf der Hand liegen, zwischen Kultur und Natur sollte hier jeder unterscheiden können.
Wenn jemand ein progressives Ende des Nationalismus fordert, fordert er damit doch nicht die Rückkehr ins Mittelalter. Warum soll ich mich darüber freuen, dass der Staat heute keine Hexen mehr verbrennt? Ich halte das für eine Selbstverständlichkeit, nicht verbrannt zu werden. Dass du Staaten soetwas aber prinzipiell zutraust und es positiv herausheben musst, dass hierzulande sowas nicht betrieben wird, ist aber schon sehr offenbarend für das Wesen eines Staates. Deine Huldigung der Nationalstaatlichkeit enthält ja schon die Befürchtung, wie schlimm so ein Nationalstaat wüten könnte, wenn er wollte.

Immerhin verdienen wir es den Nationalstolz an, dass wir heute wählen dürfen und nicht Abgaben leisten müssen.

Wir verdanken es dem Nationalstolz, dass wir immernoch Steuern zahlen müssen, Kriege führen und uns als Lohnarbeiter wegschmeißen müssen. Alles für das höhere Wohl der Nation.

Was würde uns dann bleiben ohne Nationalstolz ?

Das Produkt deiner Arbeit.

Außerdem hätte man, wenn man die Fähigkeit Hintergründe zu erkennen besitzt, lesen können, dass ich Deutschland auch kritisiert habe.

Nein, du hast dich nur gefragt, ob die deutsche Politik wirklich noch von deutschen Politikern gemacht wird. Deutschland kritisiert hast du nicht. Deutschland setzt du einfach so voraus und forderst sogar noch, dass man stolz darauf sein soll. Kritik geht anders.
 

NeoLionKingKult

Gast
Ich sage sogar, dass Nationalstolz schädlich und irrational ist. Unnatürlich sowieso, das muss ja wohl auf der Hand liegen, zwischen Kultur und Natur sollte hier jeder unterscheiden können.

Wir verdanken es dem Nationalstolz, dass wir immernoch Steuern zahlen müssen, Kriege führen und uns als Lohnarbeiter wegschmeißen müssen. Alles für das höhere Wohl der Nation.

Das Produkt deiner Arbeit.

Gut zu wissen, dass Nationalstolz schädlich und irrational ist.
Ich wüsste jetzt zwar nicht warum es so sein soll, doch soll man die Meinung eines anderen tolerieren, auch wenn diese Unfug ist.
Und ich spreche dagegen, und sage, Nationalstolz ist nicht schädlich und irrational, es ist sogar gesund und natürlich ohnehin.

Es gibt Menschen, die für etwas sind, und Menschen, die gegen etwas sind.
Wir verdanken keinen Nationalstolz jegliche Kriege, sondern verdanken es genau denen, die nichts dagegen unternehmen.
Das Beispiel Steuern ist hierbei nicht recht gewählt, denn gäbe es keine Steuern, könnte der Staat nichts aufbauen - sei es dahingestellt ob es für unser Wohl ist oder nicht; Wo kein Kläger, da kein Richter.

Es gab eine Zeit, in der man gearbeitet hat, weil man sein Land und seine Landsleute liebte.
Mal ein dummes Beispiel, aber Natur ( die Umwelt ) gehört auch zu jedem Land. Und es gibt Menschen, die sich dafür einsetzen, dass die Natur unberührt bleibt oder erneuert wird. Sie tun es ergo auch für ihr Land.
Denn was sollte mich die Umwelt angehen? Wir sterben sowieso alle irgendwann, kann mir doch gleich sein, ob es die Umwelt gepflegt wurde oder eben nicht. ^^
 

simpsons3

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Nein, Nationalisten können auch vollkommen gleichgültig zu anderen Staaten stehen.

Ich halte mich da an Johannes Rau (oder wer hat das nochmal gesagt):
"Ein Patriot ist, wer sein Vaterland liebt. Ein Nationalist ist jemand, der die Vaterländer anderer Leute verachtet."

Warum sollte Sayaret nicht speziell Deutschlands Feind sein? Er könnte sich ja auch Polen oder Israel aussuchen, aber das wäre ein bißchen albern, findest du nicht?

Genauso albern wie speziell Deutschland zu hassen. Das Problem ist nun mal, dass eben diese Antideutschen innerhalb Deutschlands das Gefühl hervorrufen, die Nation (aha, da ist das Wort wieder) sei akut bedroht. Wozu führen Bedrohungen? Zu Kollektivismus, in diesem Fall speziell zu Nationalismus. Antideutsche rufen also genau das hervor, was sie eigentlich bekämpfen wollen.

Wenn jemand (die Staatlichkeit / Nationalisierung von) Polen, Israel, die USA ect. verteidigt und gleichzeitig das Existenzrecht einer deutschen Nation anzweifelt, dann wirkt das sehr suspekt, was zu Verunsicherung führt. Wie gesagt, letztendlich zu Nationalismus.

Natürlich kann ein Nationalismus schlimmer sein als der andere. Der eine Nationalismus kann zum Beispiel den üblichen demokratischen Staatsbürgerkram beinhalten, während ein anderer Nationalismus rassistisch daherkommt. Warum sollte man da nicht unterscheiden? Man muss sich bei dieser Unterscheidung ja nicht auf den Standpunkt des besseren Nationalismus stellen.

Wenn Rassismus dabei kommt, dann sind das zwei Phänomene: Nationalismus erachtet alle Teile der Nation als einander gleich. Rassismus unterscheidet noch zwischen erdachten Rassen und trennt so die Ethnien. Der Nationalist kann also - unter gewissen Umständen - auch feiern, wenn ein Türke im deutschen Trikot den Ball versenkt. Häufig sind diese Voraussetzungen, dass der Türke in Deutschland geboren ist oder die Eltern einen deutschen Pass haben (der Türke natürlich auch).
Der Rassist kann sich da gar nicht freuen, er würde nur Angehörige der Ethnie "Deutsche" auf den Platz stellen.
Häufig ist jedoch beides vermischt. Dann ist es sehr schwer, dieses ideologische Konstrukt zu entwirren und Nationalismus vom Rassismus zu trennen. Nicht zu vergessen gibt es auch noch den normalen "Sportsgeist", der den Dresdener dazu bringt, FC Bayern anzufeuern und den Deutschen dazu bringt, den DFB anzufeuern. Das sind dann die Leute, von denen keine sonderliche Gefahr ausgeht, die auch mit Fans anderer Länder / Menschen anderer Staatsangehörigkeit während und nach und vor dem Spiel befreundet sein könnten. Leider wird diese Gruppe immer kleiner.
 
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DeletedUser12420

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@ Orestikon

Lass mich raten, du bist bestimmt der Typ von Mensch der sich hinsetzt und sagt "so wird es gemacht". Also bestimmt ein richtiger Sympathieträger.

Wenn jemand ein progressives Ende des Nationalismus fordert, fordert er damit doch nicht die Rückkehr ins Mittelalter.

Nein überhaupt nicht, nur die Auflösung in vielen kleinen Staaten, die sich nicht alle gerne haben und gern mal schnell zu den Waffen greifen.
Wer verübelt es den denn da auch, ist jetzt ihr Land, eine Nation gibt es ja nicht mehr.
Könntest du mir verraten wie man wieder ins Mittelalter kommt ? Hast du vielleicht eine Zeitmaschine ?

Warum soll ich mich darüber freuen, dass der Staat heute keine Hexen mehr verbrennt? Ich halte das für eine Selbstverständlichkeit, nicht verbrannt zu werden. Dass du Staaten soetwas aber prinzipiell zutraust und es positiv herausheben musst, dass hierzulande sowas nicht betrieben wird, ist aber schon sehr offenbarend für das Wesen eines Staates.

Ja genau, warum denn nicht? Verdreh die Aussage ruhig, dass du es nicht verstanden hast das man seine Moral verliert, wenn man kein Stolz hat konnte ich bereits sehen.

Ach Moment, das kann ich auch :

Warum soll ich mich darüber freuen, dass der Staat heute keine Hexen mehr verbrennt?

Dazu brauch ich jetzt nichts sagen, oder?


Wir verdanken es dem Nationalstolz, dass wir immernoch Steuern zahlen müssen, Kriege führen und uns als Lohnarbeiter wegschmeißen müssen. Alles für das höhere Wohl der Nation.

Geh wählen, es gibt bestimmt für dich eine Partei^^ Ist ja nur selbstverständlich, das hunderte dafür ihr Leben geben mussten, darauf muss man ja natürlich nicht Stolz sein, dass sie es dennoch geschafft haben -.-

Nationalstolz in den Müll, lasst uns unsere eigenen Länder gründen und unsere eigenen Gesätze machen. Aber nein die Nation verbietet so etwas ja, also wenn das nicht mal total unmenschlich ist-.-
 

NeoLionKingKult

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Orestikon meinte sicherlich, dass es selbstverständlich ist, das man keine Hexen mehr verbrennt. Aber so selbstverständlich wie das für uns ist, ist es für andere Menschen anderer Nationen nicht.
Nur mal ein Beispiel: Todesstrafe
Ist für uns Deutsche eine Selbstverständlichkeit, dass Straftäter nicht hingerichtet werden. Aber in Teilen von der USA wird das so gehandhabt, und auch in anderen Nationen ( s. Beispiel mit der Frau, deren Gesicht verätzt wurde, und um gleiches Recht ( ausgleichende Gerechtigkeit/Auge um Auge Prinzip ) bat und es bekam ).

Zum anderen hat Kupczek auch zum Teil recht mit der Auflösung in kleine Staaten. Beispiel hierfür wäre Bayern, die fordern ein eigener Staat zu werden! Ergo Rückkehr zum Mittelalter, Deutschland wird in Fürstentümer aufgespalten.

 

Orestikon

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@NeoLionKingKult:
Gut zu wissen, dass Nationalstolz schädlich und irrational ist.
Ich wüsste jetzt zwar nicht warum es so sein soll, doch soll man die Meinung eines anderen tolerieren, auch wenn diese Unfug ist.

Wie im Post dargelegt: Man stellt sich auf den Standpunkt einer Nation und verlässt damit seine eigenen Interessen und Bedürfnisse. Zum Wohle der Nation wird gespart, Krieg geführt, gearbeitet und jede Menge weitere Schweinereien begangen. Das liegt alles nicht in meinem Interesse, im Interesse der Nation aber sehr wohl. Es ist unvernünftig, sich auf Interessen einzuschwören, die einem schaden.

Und ich spreche dagegen, und sage, Nationalstolz ist nicht schädlich und irrational, es ist sogar gesund und natürlich ohnehin.

Erstens: Natürlich kann er alleine deshalb nicht sein, weil Nationen nicht natürlich sind. Nationen müssen erstmal konstruiert werden. Die erscheinen sie höchstens deshalb natürlich, weil du in eine Welt der Nationen hineingeboren bist und gar nicht auf die Idee kommst, sie in Frage zu stellen.
Zweitens: Selbst wenn Nationen natürlich wären, inwiefern wäre das denn ein Argument für Nationen? Eigentlich unerheblich, sie sind es ja nicht. Diese Verknüpfung von Natürilchkeit und Nationalität ist aber trotzdem falsch und in letzter Konsequenz auch nur durch irgendeine Rassentheorie zu rechtfertigen, oder aber durch sehr merkwürdige und irrationale Verhaltens- und Politiktheorien. Da wird dann zum Beispiel behauptet, alle Menschen hätten ein gemeinsames Interesse und man müsste sie mit Gewalt dazu zwingen, dieses Interesse durchzusetzen. Offenbar haben sie also doch kein gemeinsames Interesse, sonst wäre der Gewaltapparat dafür ja wohl unnötig: Man muss mich nicht zu etwas zwingen, was ich ohnehin schon will.

Das Beispiel Steuern ist hierbei nicht recht gewählt, denn gäbe es keine Steuern, könnte der Staat nichts aufbauen - sei es dahingestellt ob es für unser Wohl ist oder nicht; Wo kein Kläger, da kein Richter.

Genau das sei nicht dahingestellt. Wenn deine Steuern dazu dienen, dass du auch in 50 Jahren noch in der Lohnarbeit ausgebeutet und im Namen deiner Nation Krieg geführt wird, dann ist es keinesfalls unerheblich, dass das nicht zu deinem Wohl geschieht. Aber da siehst du es ja: Du musst von deinem Wohl komplett absehen und schließt dich selbst als möglichen Kläger vollkommen aus. Du musst dein Wohl ignorieren, um an Nationen etwas gutes zu finden. Das nenne ich mal irrational.
Und was ist das, was du an ihnen gut findest? Dass sie funktionieren! Das kann ich auch an HIV gut finden, das funktioniert auch, mal ganz davon abgesehen, ob es zu meinem Wohl funktioniert oder nicht. Wenn ich aber mein Wohl bedenke, dann fange ich ganz schnell an, etwas gegen HIV und Staaten unternehmen zu wollen. Ich werde nicht Kläger, sondern Kritiker.

Es gab eine Zeit, in der man gearbeitet hat, weil man sein Land und seine Landsleute liebte.

Wann und wo war das je so?
Man arbeitet aus einem einzigen Grund: Weil man muss. Entweder aus Einsicht in die Notwendigkeiten des täglichen Lebens, oder weil man in Feudalbedingungen persönlich oder in Kapitalbedingungen sachlich dazu gezwungen wird.

Mal ein dummes Beispiel, aber Natur ( die Umwelt ) gehört auch zu jedem Land. Und es gibt Menschen, die sich dafür einsetzen, dass die Natur unberührt bleibt oder erneuert wird. Sie tun es ergo auch für ihr Land.

Ja, Territorium ist eine Voraussetzung moderner Staatlichkeit, was übrigens auch nicht immer so war. Daher ist dem Staat an der Erhaltung seiner ausbeutbaren Natur gelegen.
Wenn ich mich aber gegen Umweltverschmutzung stelle, dann nicht, weil ich den Staat, der das Land verwaltet, am Leben halten will, sondern weil diese Umwelt nunmal auch meine Lebensgrundlage ist. Ich brauche keinen Staat dafür.

Denn was sollte mich die Umwelt angehen? Wir sterben sowieso alle irgendwann, kann mir doch gleich sein, ob es die Umwelt gepflegt wurde oder eben nicht. ^^

Wir können aber mit unserer begrenzten Lebenszeit das beste anfangen.
Hier zeigt sich dann noch eine Facette des irrationalen Nationalismus: Du siehst dich in Gedanken schon tot, lebst aber für die Nation weiter. Das ist wirklich Irrationalismus in Hochform.

@simpsons3:
"Ein Patriot ist, wer sein Vaterland liebt. Ein Nationalist ist jemand, der die Vaterländer anderer Leute verachtet."

Dummer und falscher Spruch. "Nationalist" hat heute sowieso nichts mehr zu bedeuten. Nationalismus ist Bedingung der nationalstaatlichen Demokratie. Mit "Nationalist" fühlt sich keiner angesprochen, weil sowieso so gut wie jeder einer ist. "Nationalist" erscheint deshalb als Schmähwort, als wollte man das "ungesunde Extrem" einem "gesunden Normal" gegenüberstellen. Das ist ja schon falsch: Es gibt keinen gesunden Nationalismus, der ist in jeder Ausprägung falsch.
Im übrigen können Nationalisten auch einfach das Faktum der gegenwärtigen Nationalstaatlichkeit akzeptieren und versuchen, das beste aus ihrer Situation zu machen. Der Patriot besetzt den Staat, dem er zueigen ist, hingegen emotional, und zwar positiv. Wenn überhaupt, dann ist Patriotismus das irrationale Extrem des Nationalismus und nicht umgekehrt.
Aber ich erwarte von einem Bundespräsidenten nicht, dass er das versteht, sonst wäre er wohl kein Bundespräsident, sondern Kommunist.

Genauso albern wie speziell Deutschland zu hassen. Das Problem ist nun mal, dass eben diese Antideutschen innerhalb Deutschlands das Gefühl hervorrufen, die Nation (aha, da ist das Wort wieder) sei akut bedroht. Wozu führen Bedrohungen? Zu Kollektivismus, in diesem Fall speziell zu Nationalismus. Antideutsche rufen also genau das hervor, was sie eigentlich bekämpfen wollen.

Wenn jemand (die Staatlichkeit / Nationalisierung von) Polen, Israel, die USA ect. verteidigt und gleichzeitig das Existenzrecht einer deutschen Nation anzweifelt, dann wirkt das sehr suspekt, was zu Verunsicherung führt. Wie gesagt, letztendlich zu Nationalismus.

Erstens, Antideutsche betreiben zuallererst innerlinke Kritik. Dass jemand, der die Linke nicht versteht, Antideutsche nicht verstehen kann, ist nicht weiter überraschend. Er wird sie als kuriosum zur Notiz nehmen, sie vielleicht besonders hassen, aber wirklich relevant ist das nicht, genausowenig wie die Antideutschen besonders relevant wären.
Zweitens, Antideutsche verletzen nur Nationalgefühle, die ohnehin schon da waren. Dabei richten sie sich zur Zeit nichtmal besonders gegen die deutsche Nationalstaatlichkeit, sondern gegen die Sympathie linker und rechter Antikapitalisten mit islamistischen Antisemiten. Da wird kein "negierender Nationalismus" betrieben, sonder der vorhandene Nationalismus wird praktisch kritisiert. Der Irrationalismus darin ist eben klar zu sehen, wenn Leuten bei einem harmlosen "Deutschland muss sterben" die Hutschnur platzt.

Drittens, bevor jemand fragt, nein, ich bin kein Antideutscher. Mir sind Antideutsche aber wesentlich sympathischer als der große Rest der deutschen Linken.

Edit:

Lass mich raten, du bist bestimmt der Typ von Mensch der sich hinsetzt und sagt "so wird es gemacht". Also bestimmt ein richtiger Sympathieträger.

Warum willst du über mich reden? Wir reden hier über Sachen, nicht über Menschen.
Aber: Nein, bin ich nicht. Jedenfalls nicht im normativen Sinne. Im deskriptiven schon. Aber wie gesagt: Lass die Personen hier raus, wir reden über Sachen.

Nein überhaupt nicht, nur die Auflösung in vielen kleinen Staaten, die sich nicht alle gerne haben und gern mal schnell zu den Waffen greifen.
Wer verübelt es den denn da auch, ist jetzt ihr Land, eine Nation gibt es ja nicht mehr.
Könntest du mir verraten wie man wieder ins Mittelalter kommt ? Hast du vielleicht eine Zeitmaschine ?

Nein, die Abschaffung des Staatenwesens allgemein.

Ja genau, warum denn nicht? Verdreh die Aussage ruhig, dass du es nicht verstanden hast das man seine Moral verliert, wenn man kein Stolz hat konnte ich bereits sehen.

Moralische Argumentation habe ich hinter mir gelassen, ja. Deshalb verbrenne ich keine Hexen.

Dazu brauch ich jetzt nichts sagen, oder?

Doch. Nochmal zur Wiederholung: Warum soll ich einem Staat huldigen, weil er eine gewisse Kategorie von Sauereien nicht begeht?
Du musst Staaten erst mit einem Extrem vergleichen, um ihnen etwas abgewinnen zu können.
Mal so rum: Erzähl doch mal einem Nordkoreaner, dass der nordkoreanische Staat doch zumindest die Geschlechter gleichberechtigt behandelt und keine Hexen mehr verbrannt werden. Warum sollte er aus diesem Verzicht auf Gewalt, den man dem Staat aber offenbar ohne weiteres zutraut, einen Nationalstolz ableiten?
Das hat ja was von einem kollektiven Stockholmsyndrom: Der Geiselnehmer gibt einem etwas zu Trinken und man verwechselst den Sachverhalt und denkt, er würde einem einen Gefallen tun.

Geh wählen, es gibt bestimmt für dich eine Partei^^ Ist ja nur selbstverständlich, das hunderte dafür ihr Leben geben mussten, darauf muss man ja natürlich nicht Stolz sein, dass sie es dennoch geschafft haben -.-

Nein, für mich gibt es keine Partei.
Hör auf, wählen zu gehen, geh lieber Grillen wenn das Wetter gut ist oder häng mit Freunden rum, geh von mir aus arbeiten, hast du mehr von.

Zum anderen hat Kupczek auch zum Teil recht mit der Auflösung in kleine Staaten. Beispiel hierfür wäre Bayern, die fordern ein eigener Staat zu werden! Ergo Rückkehr zum Mittelalter, Deutschland wird in Fürstentümer aufgespalten.

Nochmal zur Wiederholung: Wenn ich eine progressive Aufhebung des Nationalismus fordere, dann fordere ich nicht die Rückkehr ins Kleinstaatentum und keinen Nationalismus auf kleinerem Level, sondern die Aufhebung sämtlicher Nationalstaaten weltweit, also genau die andere Richtung.
 
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DeletedUser15228

Gast
@Orestikon:

1. Zitat unter @tokie nicht von demselben.
Bismarck wird von anderen erwähnt als Einiger mehrerer Staaten deutscher Zunge oder meinetwegen deutscher Nation. Die Einheit beseitigt einige Fürsten und deren Zollgrenzen sowie fördert die Wirtschaft in diesem Raum.
Der Prozess ist mehrstufig von Bünden in Norddeutschland bis zum deutschen Reich unter einem Kaiser.

2. Wenn man einen Sachverhalt nach Kriterien in Gruppen einteilt, kann es bei der Aufteilung Gruppen geben, in die nur 1 oder gar kein Element passt.
In der Informatik werden solche Gruppen zur Rechteverteilung benutzt.
Die Gruppe dient der Zuordnung nicht dem Stolz.
Ich sagte wohl zugehörig oder verbunden. Ideal ist eine Mutter stolz auf ihren Nachwuchs, auch wenn es nicht der leibliche ist. Sie fühlt sich verantwortlich.
Jedenfalls wäre das ok.

3. Stolz hat nichts mit Nationalismus zu tun, aber auch nichts mit Minderwertigkeitskomplexen. Stolz ist übergeordnet.
Aus Stolz kann es nötig werden, sich dem Zeitgeist seiner Gruppe entgegenzustellen. Das Gegenstück ist Scham, wenn das nicht gelingt.
Schämen sollte man sich nur für eigene Fehlleistungen und als Anreiz zur Besserung. Leider ist das nicht so. Besserung muß trotzdem sein.

Nochmal s.o. es gibt keine Identität zwischen Staat und Nation.

Zitat mit "also": 'also' streichen und als Meinungsäußerung werten.
 
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Orestikon

Gast
1. Zitat unter @tokie nicht von demselben.

Sorry. Wurde unübersichtlich. :D

Wenn man einen Sachverhalt nach Kriterien in Gruppen einteilt, kann es bei der Aufteilung Gruppen geben, in die nur 1 oder gar kein Element passt.
In der Informatik werden solche Gruppen zur Rechteverteilung benutzt.

Ah.

Wenn ich an eine Menschengruppe denke, denke ich aber trotzdem an mehr als zwei Menschen. Auf jeden Fall an mehr als eine. In der Informatik mag das anders sein, spielt hier eben keine Rolle.

Ich hätte auch noch solche Gruppen anzubieten, ein einzelner Mensch ist immerhin Achsensymmetrisch, von seinem Inneren mal abgesehen. Wir sollten aber trotzdem lieber über Menschengruppen reden und nicht über logische Gruppen.

3. Stolz hat nichts mit Nationalismus zu tun, aber auch nichts mit Minderwertigkeitskomplexen. Stolz ist übergeordnet.
Aus Stolz kann es nötig werden, sich dem Zeitgeist seiner Gruppe entgegenzustellen. Das Gegenstück ist Scham, wenn das nicht gelingt.
Schämen sollte man sich nur für eigene Fehlleistungen und als Anreiz zur Besserung. Leider ist das nicht so. Besserung muß trotzdem sein.

Ich redete vom Minderwertigkeitskomplex als Nationalgefühl der deutschen Nation, nicht vom Minderwertigkeitskomplex als Ausprägung eines Nationalstolzes.

Nochmal s.o. es gibt keine Identität zwischen Staat und Nation.

Im Nationalismus wird diese Identität gewaltsam hergestellt, über Nationalstaaten. Es stimmt allerdings, dass diese Identität keineswegs vernünftig, selbstverständlich oder natürlich, also einfach gegeben, ist, so wie weder Staat noch Nation vernünftig, selbstverständlich oder natürlich sind.
 

NeoLionKingKult

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@NeoLionKingKult:

Wie im Post dargelegt: Man stellt sich auf den Standpunkt einer Nation und verlässt damit seine eigenen Interessen und Bedürfnisse. Zum Wohle der Nation wird gespart, Krieg geführt, gearbeitet und jede Menge weitere Schweinereien begangen. Das liegt alles nicht in meinem Interesse, im Interesse der Nation aber sehr wohl. Es ist unvernünftig, sich auf Interessen einzuschwören, die einem schaden.

Nationalstolz bindet die Menschen. In deiner Aufführung gibt es keinen Nationalstolz, Menschen halten nicht zusammen und folge dessen wird ausgeführt, was für die Regierung als richtig und zum Wohle der Allgemeinheit/Nation erachtet wird.
Gegenbeispiel: Eigentlich sollten die Atomkraftwerke noch weiterlaufen, durch die - tragische - Katastrophe in Fukushima erkannten die Menschen hier jedoch die Gefahr, die von einem G.A.U. ausgeht, und demonstrierten. Sie alle hatten ein Ziel, und es wurde anerkannt, die Reaktoren werden allmählich abgeschaltet.


Erstens: Natürlich kann er alleine deshalb nicht sein, weil Nationen nicht natürlich sind. Nationen müssen erstmal konstruiert werden. Die erscheinen sie höchstens deshalb natürlich, weil du in eine Welt der Nationen hineingeboren bist und gar nicht auf die Idee kommst, sie in Frage zu stellen.
Zweitens: Selbst wenn Nationen natürlich wären, inwiefern wäre das denn ein Argument für Nationen? Eigentlich unerheblich, sie sind es ja nicht. Diese Verknüpfung von Natürilchkeit und Nationalität ist aber trotzdem falsch und in letzter Konsequenz auch nur durch irgendeine Rassentheorie zu rechtfertigen, oder aber durch sehr merkwürdige und irrationale Verhaltens- und Politiktheorien. Da wird dann zum Beispiel behauptet, alle Menschen hätten ein gemeinsames Interesse und man müsste sie mit Gewalt dazu zwingen, dieses Interesse durchzusetzen. Offenbar haben sie also doch kein gemeinsames Interesse, sonst wäre der Gewaltapparat dafür ja wohl unnötig: Man muss mich nicht zu etwas zwingen, was ich ohnehin schon will.

Und wer hat die Nation geschaffen? Wir Menschen, die darin leben.

Wobei du im zweiten Part schon recht hast. Würden wir alle an einen Strang ziehen und hätten gemeinsame Interessen, bräuchte man das nicht. Aber dem ist nun leider nicht so. Denn das wäre eine Utopie.


Genau das sei nicht dahingestellt. Wenn deine Steuern dazu dienen, dass du auch in 50 Jahren noch in der Lohnarbeit ausgebeutet und im Namen deiner Nation Krieg geführt wird, dann ist es keinesfalls unerheblich, dass das nicht zu deinem Wohl geschieht. Aber da siehst du es ja: Du musst von deinem Wohl komplett absehen und schließt dich selbst als möglichen Kläger vollkommen aus. Du musst dein Wohl ignorieren, um an Nationen etwas gutes zu finden. Das nenne ich mal irrational.
Und was ist das, was du an ihnen gut findest? Dass sie funktionieren! Das kann ich auch an HIV gut finden, das funktioniert auch, mal ganz davon abgesehen, ob es zu meinem Wohl funktioniert oder nicht. Wenn ich aber mein Wohl bedenke, dann fange ich ganz schnell an, etwas gegen HIV und Staaten unternehmen zu wollen. Ich werde nicht Kläger, sondern Kritiker.

Irrational bin ich nicht. Wenn mir etwas nicht gefällt, dann spreche ich mich öffentlich dagegen aus. Ist aber nun einmal so, wie du zuvor schon nahezu erwähntest, dass wir keine gemeinsamen Interessen und Ideale verfolgen, weswegen es den Anschein gibt, dass wir alle gutheißen, was uns die Poltiker/Regierung/der Staat auferlegt. Wenn es vom Volke keine Einwände gibt, dann wird das wohl seine Richtigkeit haben.
Irrational ist es also keinen Nationalstolz zu haben, sprich, sich zu nichts zu bekennen und wie ein einsamer Wolf zurückgezogen für sich selbst zu leben.
Ich meine damit kurzum, dass der Nationalstolz, wie ich schon sagte, Menschen dazu bewegt für gemeinsame Interessen und Ideale einzutreten, und wie auch schon damals, etwas zu verändern ( Revolutionen entstanden auch nicht nur durch eine Person, sondern durch gemeinsames Denken ).


Wann und wo war das je so?
Man arbeitet aus einem einzigen Grund: Weil man muss. Entweder aus Einsicht in die Notwendigkeiten des täglichen Lebens, oder weil man in Feudalbedingungen persönlich oder in Kapitalbedingungen sachlich dazu gezwungen wird.

In einem Zeitalter, an denen Menschen zusammen eine Heimat schufen. Liegt wohl Jahrtausende zurück. ^^
Im Ernst, es gab schon immer Menschen, denen ihr Land am Herzen lag ( nicht umsonst gibt es die Vaterlandsliebe ). Und sie haben auch etwas verändert, für ihre Nachwelt hinterlassen - ein Land, in dem wir leben.


Ja, Territorium ist eine Voraussetzung moderner Staatlichkeit, was übrigens auch nicht immer so war. Daher ist dem Staat an der Erhaltung seiner ausbeutbaren Natur gelegen.
Wenn ich mich aber gegen Umweltverschmutzung stelle, dann nicht, weil ich den Staat, der das Land verwaltet, am Leben halten will, sondern weil diese Umwelt nunmal auch meine Lebensgrundlage ist. Ich brauche keinen Staat dafür.

Fürwahr. Kann nun auch nichts dagegen aufführen. Das war halt ein dummes Beispiel.

Wir können aber mit unserer begrenzten Lebenszeit das beste anfangen.
Hier zeigt sich dann noch eine Facette des irrationalen Nationalismus: Du siehst dich in Gedanken schon tot, lebst aber für die Nation weiter. Das ist wirklich Irrationalismus in Hochform.

Du hast die Ironie nicht erkannt. ;)
Natürlich bin ich für den Umweltschutz und sehe mich auch in meiner Berufung etwas für die Natur zu machen. Nicht für den Staat.
Aber Nationalstolz kann hierbei auch helfen, sofern Menschen gemeinsame Ziele verfolgen. In meinem Beispiel wäre es der Schutz und der Aufbau der Natur.
 

Orestikon

Gast
Nationalstolz bindet die Menschen. In deiner Aufführung gibt es keinen Nationalstolz, Menschen halten nicht zusammen und folge dessen wird ausgeführt, was für die Regierung als richtig und zum Wohle der Allgemeinheit/Nation erachtet wird.
Gegenbeispiel: Eigentlich sollten die Atomkraftwerke noch weiterlaufen, durch die - tragische - Katastrophe in Fukushima erkannten die Menschen hier jedoch die Gefahr, die von einem G.A.U. ausgeht, und demonstrierten. Sie alle hatten ein Ziel, und es wurde anerkannt, die Reaktoren werden allmählich abgeschaltet.

Nationalismus ist der Grund, warum die Menschen überhaupt noch eine Regierung dulden, die ihnen ihre Schädigung als ein Allgemeinwohl verkaufen kann - und dabei nichtmal lügen muss, denn man hat sich ja schon auf den Standpunkt des Staates gestellt und sich selbst dabei vergessen.
Der Anti-AKW-Bewegung muss zugute gehalten werden, dass sie sich gerade nicht von Interessen der Nation, sondern von ihrem eigenen Überlebensinteresse gegen das wirtschaftliche Interesse der Nation gestellt haben.

Und wer hat die Nation geschaffen? Wir Menschen, die darin leben.

Ja, und wir sollten sie auch wieder abschaffen.

Wobei du im zweiten Part schon recht hast. Würden wir alle an einen Strang ziehen und hätten gemeinsame Interessen, bräuchte man das nicht. Aber dem ist nun leider nicht so. Denn das wäre eine Utopie.

Es ist gar nicht nötig, dass alle Menschen die selben Interessen verfolgen.
Allerdings verschleiert der Nationalismus als Ideologie ein ganz besonderes Interesse, wie man es im Kapitalismus hat: Nämlich das Gewinninteresse. Die Interessen der Marktteilnehmer widersprechen sich, was der Arbeiter will, kann der Kapitalist nicht kriegen. Ein Abschaffen der Nationalstaatlichkeit geht selbstverständlich mit einem Abschaffen des Kapitalverhältnissis einher.

Dann braucht man gar keine Utopie mehr, in der alle Menschen das selbe wollen. Es reicht schon völlig, dass einige Leute sich zum Ziel setzen, sich das Leben so angenehm wie möglich zu gestalten und sich aus Einsicht zusammenschließen, nicht aus dem Glauben an eine Nation, die einen mit Gewalt zwingt, vom eigenen Wohl abzusehen.

Irrational bin ich nicht.

Nicht du bist irrational, sondern deine Argumentation bzw. die Ideologie des Nationalismus. ;)

Irrational ist es also keinen Nationalstolz zu haben, sprich, sich zu nichts zu bekennen und wie ein einsamer Wolf zurückgezogen für sich selbst zu leben.
Ich meine damit kurzum, dass der Nationalstolz, wie ich schon sagte, Menschen dazu bewegt für gemeinsame Interessen und Ideale einzutreten, und wie auch schon damals, etwas zu verändern ( Revolutionen entstanden auch nicht nur durch eine Person, sondern durch gemeinsames Denken ).

Hier verrennst du dich: Eben hast du noch eingestanden, dass es keine gemeinsamen Interessen gibt, hier ist die Rede davon, dass die Menschen zu diesen gemeinsamen Interessen und Idealen getrieben werden müssen.

Außerdem verwechselst du Nationalismus mit Gemeinschaft. Ich hänge auch mit Freunden rum, aber ich betrachte uns deshalb nicht als legitimiert, über die Gewaltanwendung gegen einen von uns oder unsere Feinde zu bestimmen.

In einem Zeitalter, an denen Menschen zusammen eine Heimat schufen. Liegt wohl Jahrtausende zurück. ^^
Im Ernst, es gab schon immer Menschen, denen ihr Land am Herzen lag ( nicht umsonst gibt es die Vaterlandsliebe ). Und sie haben auch etwas verändert, für ihre Nachwelt hinterlassen - ein Land, in dem wir leben.

Nein, dazu muss es ja erstmal diese Länder gegeben haben und die wurden, wie du selbst ja sagst, erst geschaffen.
Das Gefühl kommt nach der Nation. Es gibt nicht die Nation, weil es das Gefühl gibt, sondern das Gefühl, weil es die Nation gibt.

Und ja, uns wurde eine Welt hinterlassen. Das bedeutet: Wir tragen die Fehler und Mythen von 2000 Jahren auf unseren Schultern. Wir sollten uns allmählich von den Lasten der Vergangenheit befreien und anfangen, unser eigenes Ding zu drehen.

Fürwahr. Kann nun auch nichts dagegen aufführen. Das war halt ein dummes Beispiel.

Solche Einsicht ist mehr als man in einem Onlineforum erwarten kann. Hut ab. :D

Du hast die Ironie nicht erkannt.

Kann gut sein. Ich versuch Ironie so gut es geht zu ignorieren. :D

Natürlich bin ich für den Umweltschutz und sehe mich auch in meiner Berufung etwas für die Natur zu machen. Nicht für den Staat.
Aber Nationalstolz kann hierbei auch helfen, sofern Menschen gemeinsame Ziele verfolgen. In meinem Beispiel wäre es der Schutz und der Aufbau der Natur.

Das wäre eine Form von pragmatischem Nationalismus ohne Patriotismus.
Der geht jetzt nicht an dich, sondern an Simpsons3.;)

Ich denke, Menschen schaffen das auch ohne dabei einen Staat anbeten zu müssen, sogar noch viel besser wenn dieser sie in ihrem Handeln nicht beschränkt.
 

DeletedUser15228

Gast
In Afrika gibt es Staaten deren Territorien von den alten Kolonialherren mit dem Lineal abgegrenzt wurden.
Die Stammesstrukturen existieren unabhängig davon.
Dort passiert es, das Hutu die Tutsi mit langen Messern massakrieren.
Die Tutsi fliehen in die Nachbarländer, in denen die gleichen Stämme wohnen und im folgenen Bürgerkrieg kommen die Tutsi und verjagen die Hutu.
Ein oder mehrere identitätstiftende Nationalstaaten, der die Stammesstrukturen zurückdrängt, hätte viel Leid verhindern können.
 

DeletedUser12420

Gast
@ Orestikon

Ich denke, Menschen schaffen das auch ohne dabei einen Staat anbeten zu müssen, sogar noch viel besser wenn dieser sie in ihrem Handeln nicht beschränkt.

Unser Nationalstaat hält an moralisch und ethnisch korrekten Dingen fest und wie krank manch Mensch ohne Beschränkung sein kann, müssten wir doch schon oft genug gesehen haben.
 

DeletedUser15228

Gast
Das ist bei uns im übrigen Vergangenheit. Auch durch die Kriege ist es heute wichtiger Deutscher, als Sachse oder Bayer zu sein.
Wir sind als Deutscher Mitglied im deutschen Sozialverbundnetz.
Leider ist das für unsere Wirtschaft schon wieder veraltet.
Wir arbeiten an einer europäischen Identität und sprechen von Globalisierung.
Dafür brauchen wir nach unserer Erfahrung einen äußeren Feind.
Der Mars ist eine einzige Enttäuschung.
 

HerpesHorst

Gast
Moin

Also da ich gerade unter Schlafstörungen leide, versuche ich mich hier mal auch zu beteiligen. Dabei versuche ich mich aber keinem der Gräben (links/rechts blabla) in diesem Grabenkampf anzuschließen.
Nur eins möchte ich erstmal kurz anmerken. Irgendwelche Foristen, die schreiben, sie hätten mit 15 das erste mal ein Buch über den WK2 (oder das erste Buch) gelesen, sollte man auch nicht so angehen. Nicht jeder wusste schon mit 10, was man unter dem "Röhm Putsch" und somit über den damaligen "nationalen" Zusammenhalt verstand.

Erstmal ist zu sagen, dass viele dieses Thema wohl teilweise missverstehen oder missdeuten.
Denn für mich besteht ein mehr oder weniger deutlicher Unterschied zwischen Nationalismus und Patriotismus.
Ob diesen Unterschied nun der Threadersteller wirklich ausgemacht hat, wage ich zu bezweifeln.

Bin ich ein Nationalist?
Absolut nein.
Bin ich ein Patriot?
Vermutlich.
(für mich selbst beantwortet)

Wo ist denn jetzt da der Unterschied, werden sich viele fragen.
Um es mal kurz zu sagen, wenn man Patriot ist, grenzt man andere Teile des Vaterlandes nicht aus, sondern sieht sie als ein Teil dessen an. Dazu zählen dann zB auch Hugenotten, Sorben, Bayern (oder aus deren Sicht halt Preußen), Juden, Moslems usw. dazu, die Teil des Vaterlandes sind, da sie zu Deutschland stehen. Wieviele ...skis sind denn zB in den beiden WKs an der Seiter der Müllers, Meiers und Schmidts gestorben? Wieviele Juden haben sich im 1ten WK freiwillig zum Dienst fürs Vaterland gemeldet?
Das waren alle Patrioten und keine Nationalisten (zumindest wenn man beide Begriffe versucht zu differenzieren), oder warum kämpften die Goldschmieds, Grünspans und wie sie alle hießen in den Gräben von Sedan? (wird übrigens gerne vergessen, dass viele deutsche Juden große Patrioten im WKI waren)

Patriotismus deutscher Juden im Ersten Weltkrieg

Gleich zu Beginn des Kriegs riefen jüdische Vereinigungen in Deutschland ihre Mitglieder dazu auf, sich nach allen Kräften für ihr Vaterland einzusetzen. Freiwillige, die solchen Aufrufen folgten, gab es in großer Zahl. Insgesamt dienten während des Ersten Weltkriegs 100 000 Juden in den deutschen Streitkräften, von ihnen starben 12 000 auf den Schlachtfeldern und immerhin 31 000 deutsche Soldaten jüdischen Glaubens wurden auf Grund ihrer Tapferkeit mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet.

Das patriotische Verhalten der Juden erscheint manchem vielleicht unverständlich, in Anbetracht der Anfeindungen denen sie in ihrer Vergangenheit ausgesetzt waren. Deshalb soll an dieser Stelle ein Versuch der Erklärung folgen. Die Juden, welche sich in Deutschland angesiedelt hatten, erlebten es als ein fortschrittliches Land, sie wurden mit der deutschen Kultur vertraut und genossen die bürgerlichen Freiheiten. In ihrem Bewusstsein entwickelte sich so etwas wie Stolz und das Gefühl, Deutschland verpflichtet zu sein. Daher gingen viele deutsche Juden im Sinne des alten jüdischen Pflichtgebots mit ganzer Seele, ganzem Herzen und Vermögen im Dienste des Vaterlands in den Krieg.


Das waren zB für mich Patrioten (natürlich auch viele andere), auch wenn der Krieg natürlich nicht akzeptabel war. Doch an diesem Krieg waren viele Parteien interessiert, aber das würde jetzt wirklich zu weit führen (mein Text wird so schon vermutlich zu lang).


Was ist jetzt Nationalismus?
Nationalisten sind normalerweise Menschen, die sich und ihr Land von anderen Ländern und Völkern abzugrenzen versuchen und dabei auch andere Volksschichten (Minderheiten) innerhalb ihres Landes ausgrenzen.
Andere als Antipol darzustellen, war schon immer ein Versuch die eigenen Gemeinsamkeiten rauszustellen, um einen gewissen Zusammenhalt und somit auch einen Korpsgeist zu generieren. Was daraus entstehen kann, hat man ja im nachhinein sehen können ... .

Sind nun wirklich alle, die sich hier als nationalistisch betrachten Nationalisten?
Ich glaube nicht.
Viele sind vielleicht Patrioten und kennen/verstehen den Unterschied nicht.

Ist es schlimm stolz auf Deutschland zu sein?
Meiner Meinung nach nicht. Dabei muss ich aber auch anmerken, dass genauso jeder andere Patriot aus einer anderen Nation das Recht auf Stolz hat.
Wobei es eigentlich wieder absurd ist, stolz auf seine Geburt zu sein, egal ob Tellerwäscher oder Milliardär (was für ein Paradoxon^^).



PS: Ich hatte auch zur Zeit der BB-Ball EM ne Deutschlandfahne am Fenster wedeln und bei deutschen Siegen geknallt (leider gab es dazu kaum Anlass). Ich bin wohl echt ein Patriot.
Da fällt mir schon wieder was ein, dass nennt sich Lokalpatriot (nicht das Lokal^^), aber das würde nun wirklich zu weit führen.
 

CesarT

Gast
2 12 Jährige und eine 13 Jährige und dann schon Alkohol.
Die Jährige raucht auch schon heimlich.
Sie sagen ich soll es auch mal probieren, aber ich weiß es besser.
Bei sowas packt mich das blanke entsetzen und sowas muss verhindert werden.


Dem kann ich nur zustimmen ! Ich sehe das Problem aber schon zu Hause im Elternhaus ! Vater/Mutter nur am Arbeiten und keine Zeit mehr für die eigenen Kids und dann gehts im Kindergarten weiter wo viele Erzieher die dort Arbeiten schon mit den kleinen Rackern überfordert sind !
 
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DeletedUser12457

Gast
Also, französischer Nationalismus ist die Wurzel allen Übels;)

Ja, aber nicht erst seit Napoleon. Schon seit Jeanne d'Arc. Wenn die Personalunion von Frankreich und England so gut geklappt hätte wie die von Österreich und Spanien, dann hätten nicht mehr viele Hochzeiten gefehlt für ein vereintes Europa. Aber nein, eine sexuell frustrierte Französin macht das alles aus "Nationalstolz" kaputt.
 
Ich hab nochmal überlegt, was Nationallismus eigentlich bedeutet.
Meiner Meinung nach ist Nationallismus zu Zeiten aüßerer Bedrohung
sehr sinnvoll. Hätte man zur Zeit Napoleons nicht einen
solchen Nationallismus gegeben säh die Welt anders aus.
Aber den Nationalismus so einzusetzen wie Hitler ist eine
Schweinerei.
 
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