Demokratie und blindes Vertrauen sind zwei Dinge, die nicht miteinander vereinbar sind. Das Volk hat in einer Demokratie nicht nur die Aufgabe, alle paar Jahre irgendwo Kreuze hin zusetzen und dann die Politiker allein zu lassen. Das Volk ist auch stets angehalten, das politische Geschäft kritisch zu verfolgen, mit den Abgeordneten zu sprechen, ihnen E-Mails zu schreiben, ihnen ihre Bedenken mitzuteilen, Bürgerinitiativen zu gründen etc.
Um dies aber auch in einer vernünftigen, sachlichen und weiterführenden Art und Weise tun zu können, muss sich der mündige Bürger aber auch mal vom gemütlichen Stammtisch lösen und sich vernünftig informieren und nicht nur seinen eigenen Standpunkt, sondern auch den von anderen Interessensgruppen und das Große Ganze sehen.Hier mangelt es aber bei Vielen, zumindest denen, die sich gerne lautstark, medienwirksam oder populistisch äußern und mit bestenfalls Halbwissen oder ideologischen Parolen um sich schmeißen.
Sicher, die Politik hätte die Bürger auch von sich aus mehr beteiligen können, aber wie bei so vielem, inklusive Finanzkrise, gibt es nicht nur einen Schuldigen, denn die Bürger hätten diese Beteiligung auch vehementer einfordern können. Nicht zur Wahl zu gehen war, ist und wird nie eine Lösung sein, denn dies wird stets und immer als Desinteresse gewertet werden muss. Ebenfalls ist es mehr als destruktiv, wenn Hasstiraden gegen Polizei, Politiker, Besserverdienende im Allgemeinen und Manager im Besondern losgetreten werden wegen irgendwelchen punktuellen Sachen, die erst im größeren Zusammenhang Sinn ergeben, lokal aber erstmjal nicht ganz so toll sein könnten.
Eine Demokratie kann ist auf seine Bürger angewiesen, denn ohne diese ist sie nicht viel was anderes als eine Aristokratie. Aber nicht nur die Politik hat hier eine Bring- und Holschuld, was die Information und die Beteiligung der Bürger angeht, sondern auch die Bürger haben eine Hol- und Bringschuld. Sie müssen sich die angeboten Informationen besorgen und natürlich auch weitere, da es ja bekanntlich nichts neues ist, das Politiker und vergleichbares Personal gerne mal Informationen frisieren oder schönreden. Ebenso hat der mündige Bürger aber auch die Bringschuld, sich selber in die Politik einzubringen, seine Vorschläge und Visionen, aber auch Nöte und Sorgen seinen Abgeordneten in allen Ebenen der Politik mit allem ihm vom Rechtsstaat zugebilligten Mitteln mitzuteilen und durchzusetzen. Allerdings darf dies nicht zu Lasten der Gesellschaft und des ganzen Volkes gehen, das nun mal nicht nur aus Arbeitern und Arbeitslosen, sondern auch aus Selbstständigen, Mittelständlern, Besserverdienern, Managern, Politikern und vielen mehr besteht. Speziell ein Land wie Deutschland, dessen Wohlstand fast ausschließlich auf Fortschritt, Innovationen und fortschrittlicher Technologie beruht, kann es sich nicht leisten, für die Leute, die diesen Fortschritt, diese Innovationen und diese fortschrittliche Technologie hervorbringen, unattraktiv wird. Doch genau das passiert, wenn man diesen die Arbeit aufgrund ausländischer Abschlüsse verweigert, sie als Verbrecher am Volk hinstellt und bis auf den letzten Cent ausquetschen will.
Eine Demokratie ist stets gefährdet, durch die Politiker, die unendliche Macht anhäufen, wenn das Volk schläft, aber auch durch das Volk, wenn es dem Staat nicht mehr vertraut und sich stattdessen Extremisten zuwendet, die golende Berge versprechen im Tausch für die Beschneidung der Rechten von allen oder von einzelnen Gruppen. Und diese Gefahr geht nicht nur von rechts aus, sondern auch von links, von fanatischen Religionen oder sonstigen Extremisten, die diesem oder jenen seinen Erfolg, sein Geld, seine Freizeit oder sonstwas neiden.Deutschland muss zurückfinden zum Anti-Extremismus und nicht nur Antifaschismus, denn sonst werden wir bald erneut einen antifaschistischen Schutzwall haben, nur dieses Mal um Gesamtdeutschland. Oder eine isalamistische Republik, einen christlichen Kreuzfahrerstaat, eine "Demokratie", die alle inhaftiert, bei denen auch nur der Verdacht geäußert wird, sie würden andere Ideen haben als die zugelassen etc. etc. etc.
Abschließend bleibt mir nur noch zu sagen: Die Demokratie hört nciht an der Wahlurne auf, sondern fängt da erst an. Aber auch nur, wenn man bereit ist, sich zu informieren und auch mal das Gemeinwohl über sein eigenes Wohl setzt und dies nicht nur immer von den 'Anderen' verlangt.