Zum Thema objektive Realität:
@ Karl.: Ich finde allein das wir diskutieren zeigt, dass es mehrere persönliche Realitäten gibt. Jeder hat sein eigenes nuanciertes Bild der Welt - objektive Realität entsteht höchstens dann, wenn sich Weltansichten vieler Menschen überschneiden.
Nein, das stimmt einfach nicht. Eine objektive Realität ist umgekehrt Voraussetzung für jede Verständigung. Ohne Internet bspw., eine Sache, die als Leitungen, Computer, Funkwellen und was weiß ich, objektiv existiert, könnten wir uns hier gar nicht unterhalten.
Du behauptest einfach mal, die Realität würde
erst im Bewusstsein der Menschen entstehen. So ist das aber nicht, eine objektive Realität gab es schon laaaange bevor Menschen mit Bewusstsein auf unsrem Planeten rumliefen. Dieses Bewusstsein kommt nämlich aus der Realität (Sein) und ist nichts anderes als bewusstes Sein. Philosophisch heißt das dann übrigens Idealismus, weil du glaubst, es gäbe Bewusstsein und aus diesem würde erst eine objektive Welt entstehen.
Du bemerkst: "Hö - da laufen Menschen mit unterschiedlichen Weltbildern rum" und hältst diese Weltbilder schon für Welten.
Ob dies dann wirklich objektiv die "wahre" Realität ist, kann man aber nicht wirklich sagen, da diese Weltbilder durch verschiedene Wahrnehmungen geprägt werden. Wahrnehmung als Prozess ist nämlich meistens höchst fehlerhaft. Selbst wenn man davon ausgeht, dass z.B. die körpereigenen Messinstrumente für die Umwelt (Augen, Geruch, usw) vollständig und fehlerfrei funktionieren würden, so kann z.B. die Verarbeitung der selben Sinneseindrücke im Gehirn bei verschiedenen Menschen auf vielfältige Weise unterschiedlich ablaufen.
Nur weil Wahrnehmung meistens fehlerhaft ist (eine Hypothese, die anzuzweifeln wäre, ich aber jetzt mal so stehen lasse), schließt du, dass Wahrnehmung per se fehlerhaft und daher subjektiv ist. Keiner dieser Schlüsse ist gültig, umgekehrt gilt: wenn Wahrnehmung
meistens falsch ist, besteht die
Möglichkeit ihrer Richtigkeit. Und schon ist deine krude, metaphysische Unterstellung von ganz vielen subjektiven Welten an ihrer eigenen Grundlage gescheitert.
Da diese Prozesse bei Meinungsbildung eine Rolle spielen, habe ich von persönlicher (bzw. subjektiver) Realität gesprochen. Wenn jemand an Religion glaubt, fehlt ihm höchstwahrscheinlich der Input den du und ich bei der Sache haben oder er blendet z.B. ihn kategorisch aus, da er mit seinem Wissensstand/Erfahrungsstand konkurriert (confirmation bias genannt, aber es gibt da noch sehr viele andere Arten von Fehlern) - für ihn (unterstr.. durch Karl) ist Gott damit ein reales Wesen.
Richtig - für ihn. Es gibt aber nicht nur ein für sich, sondern auch ein an sich. Dass Gott für jemanden real ist, bedeutet nichts anderes, als dass dieser Jemand ein falsches Verständnis vom an sich sein dieser Sache hat. Es ist ein
Bewusstseinsinhalt dieser Person - keine Realität.
Du siehst vielleicht, dass ich aus dem Bereich Psychologie komme und deswegen so darauf einsteige ^^ Einer der ersten Dinge die man im Studium lernt ist, dass Wahrnehmung/Wirklichkeit/Realität alles nur subjektiv ist und für jede Person unterschiedlich. Dies nimmt man als Grundlage um zu verstehen, warum Menschen sich so verschieden verhalten obwohl sie sich z.B. in gleichen Situationen befinden. Man darf sich eigentlich nie zu sicher sein, ob die eigene Meinung wirklich stimmt. Man kann immer bestimmte Variabelen bei der Entscheidungsfindung außen vor gelassen haben.
Nur weil man was im Studium lernt, ist es aber noch nicht so. Sorry, du scheinst nen ziemlich unkritisch-naiven Zugang zu deinem Studium zu haben.
Wahrnehmung ist subjektiv, na und, die Wirklichkeit, die wahrgenommen wird, ist es deshalb noch lange nicht! Umgekehrt lassen sich subjektive Irrtümer und Fehler idR auf Objektivität zurückführen: leicht zu erkennen ist das etwa bei Blinden oder Tauben. Schwieriger verständlich wird es - ich ziehe absichtlich ein Beispiel aus deinem Fachgebiet heran - wenn etwa Charakterstrukturen aus der objektiven Wirklichkeit erklärt werden - ist dir der manipulative Charakter (später umgemodelt zum weiter verbreiteten aber weniger treffenden Begriff des autoritären Char.) bei Adorno ein Begriff?
Dass man wissenschaftliche Resultate nicht ewig stehen lässt, sich Wahrheit gar verändern kann, ist dabei so selbstverständlich wie der simple Umstand, dass sich eben auch die Welt verändert (und zwar immer und pausenlos).
Ich empfehle dir übrigens Albert Krölls Kritik der Psychologie.
Ich glaube ich hätte als Kind manchmal anders gehandelt, wenn ich noch nie was von Gott gehört hätte. Da einem erzählt wurde, dass Gott alles sehen kann und und "böse" Kinder bestraft, war man nochmal extra "motiviert" um ein gutes Kind zu sein. Ich glaube das kann kaum etwas ersetzen (ich wurde im übrigen nicht stark religiös erzogen, aber man bekommt das ja trotzdem von überall zu hören).
Die Frage ist, wieso man diesen paranoid machenden erzieherischen Terror (Gott sieht
alles!, @paranoid)) konstruktiv durch etwas ersetzen wollen sollte. Klar ist, Klassengesellschaften brauchen Erziehung, die die Kinder auf ihre künftige Rolle als Werkzeug und Funktion schonmal vorbereiten.
Ich wette Du konntest diesen auswendig gelernten Text, der auch nichts beweist, auswendig runtertippen. Gaaaanz, gaaaanz toll.
"Du hast diesen voll auswendig gelernten Text voll auswendig runtergetippt!!1 Mehr fällt mir dazu nicht ein!!"
So, hast du vielleicht auch ein
sachliches Indiz für mein Auswendiglernen? Hast du
sachlich was an dem Text auszusetzen? Das ist nichts als ein albernes "Selber!!1" von vor ein paar Wochen - wo du
deinen Standardsatz auch wirklich mehrfach als Pauschalvorwurf gegen Kritiker der bestehenden Gesellschaft gerichtet hast. Es ist echt ein Wunder, dass dir das nicht langsam mal peinlich wird. : D
Herrliche Anmaßung eines arroganten Weltverstehers. Du bildest Dir ein wissenschaftlich beweisen zu können das sich eine Gesellschaft positiv entwickelt, wenn nur alles so gemacht wird wie Du es vorgibst.
Das habe ich nirgends behauptet.
Bei den Stellen, auf die du dich beziehst (die sind übrigens alle in einem anderen Thread - warum schreibst du dann dort nicht weiter? Achja - da ist dir plötzlich nichts mehr eingefallen und warst beleidigt, weil du auf die !§#$%&? in Postform, die du abgesetzt hast, hingewiesen wurdest. Sowas aber auch - empörend!), habe ich umgekehrt darauf beharrt, dass ich eben nicht vorgeben möchte, was zu geschehen hat - nachdem du seitenlang darum gebettelt hast, um mir im Nachhinein einen Vorwurf wie hier vorhalten zu können.
Auswendiggelernte Begriffe sind Dein Steckenpferd ich weiss.
Die Beschreibung eines Vorganges war bei uns gleich. "Ein Lohnarbeiter wird von einem Kapitalisten beschäftigt und erhält dafür einen Lohn" Das ist die objektive Wahrheit die wir gleich beschreiben können. Bewertet haben wir diesen Vorgang völlig unterschiedlich.
Leider zeigt meine Erfahrung mit dir, dass du das jetzt sooft wiederholst, bis es irgendwann zu fade wird. Du scheinst fest davon überzeugt zu sein, dass ständige Wiederholung das Gesagte irgendwie wahr macht. Naja, nicht jeder lernt schnell. Zu so einer dämlichen Tautologie (Lohnarbeiter kriegen Lohn, ne, echt?) würde ich mich ohne zusätzlichen Inhalt nie hinreißen lassen.
Alle anderen können
in diesem Thread nachprüfen, dass dieser Prozess (der der kapitalistischen Ausbeutung, namentlich der Lohnarbeit) ganz unterschiedlich erklärt wurde. Tja, wüste Behauptungen werden schnell peinlich, wenn sie noch im selben Forum nachgeprüft werden können.
Bleibt noch die Frage, woran du das Auswendiglernen meiner Begriffe festmachst.
Aber die viel wichtigere Frage ist: was tut das denn zur Sache? Nämlich überhaupt nichts. Du denkst dir das aus, um zur Sache nichts sagen zu müssen, das würde zeigen, dass du eigentlich recht wenig weißt und von daher besser die Klappe halten solltest. Aber mit der Methode hast du die Kritik mit dem Kritiker entfernt, du hast einfach mal gepöbelt ohne auch nur eine sachliche Aussage machen zu müssen.