@fighting snake:
Es ging nicht um den Klassengegensatz, sondern um die aufhebung der Staatlichkeit. Wie sollte dieses staatenlose System funktionieren? Oder konkreter: Wie stellst du dir in einem solchen System die Legislative, Judikative und Exekutive vor?
Das eine geht mit dem anderen einher, natürlich nur in eine Richtung.
Warum setzt du Legislative, Judikative und Exekutive einfach voraus? Das ist die Teilung des Gewaltmonopols des Staates. Das verschwindet natürlich, was sonst? Wozu muss man Gewalt schließlich auch teilen, wenn sie nicht bei irgendwem monopolisiert ist?
Oder einfach ausgedrückt: "Weil ich es doof finde."
Wenn man dem den Inhalt rauben und einen Selbstbezug hineininterpretieren will. Die Frage ist: Warum willst du das? Willst du über mich reden und nicht über die Sache?
Es geht mir nicht um eine mangelnde Begründung, sondern um konkrete Gegenvorschläge wie man es besser machen könnte.
Stell dir eine Welt vor wie heute, mit Straßen und Fabriken. Stell dir vor, dass es keine Lohnarbeit und keine Staaten mehr gibt.
Der Punkt ist: Deine Frage ist überhaupt erst dann mit einem Ergebnis zu diskutieren, wenn diese Bedingung erstmal erfüllt ist. Du forderst weiterhin nichts anderes als entweder eine konstruktive Kritik am Kapitalismus, oder aber die Formulierung einer sozialistischen Utopie und damit die Aufgabe des wissenschaftlichen Teils am wissenschaftlichen Sozialismus. Auf jeden Fall ist das, was Kommunismus letzten Endes ist, nämlich eine Kritik der fetischisierenden Ideologie des bürgerlichen Bewußtseins, die den Klassengegensatz ständig reproduziert, damit im vorneherein aus deiner Betrachtung ausgeschlossen, ohne dass du dich damit je beschäftigen müsstest. Warum ist das denn nötig?
Und genau das ist der Knackpunkt, du möchtest keine Lösungsvorschläge anbieten sondern nur kritisieren. Dann brauch ich mit dir aber nicht diskutieren, denn letztlich ist es wohl eher ein Fakt als eine subjektive Eischätzung dass das kapitalistische System beileibe nicht perfekt ist. Hier käme dann wieder die Frage ob man es denn besser machen könnte und wenn ja, wie.
Siehst du, die Frage ist mit der kommunistischen Kritik ja bereits beantwortet: Nein, man kann ihn nicht besser machen. Der Klassengegensatz bleibt bei Lohnarbeit bestehen, ohne Sinn, ohne einen anderen Grund als den historischen.
Perfektion ist doch hierbei gar nicht der Anspruch. Denn mit "nicht perfekt" ist der Kapitalismus nicht beschrieben: Menschen zwingen sich Gegenseitig zur produktiven Konkurrenz, wenn ich ein Gewinner sein will, musst du ein Verlierer sein. Es geht nicht darum, eine ideale Gesellschaft zu konzipieren, sondern dazu, die durch die Kritik erst erkannten Hindernisse über Bord zu werfen, die dem Menschen ohne jeden Sinn im Wege stehen, damit die Menschen sich in Zukunft ihre eigene Gesellschaft verwirklichen können, die ihnen nicht von dir und von mir vorgegeben wird.
Selbstverständlich hat soetwas ohne Herrschaft, die eben immer gewaltförmig ist, zu geschehen. Warum diese Notwendig aus dem Nichts entsteht, ist bisher auch noch nicht geklärt. Was soll den Menschen denn zur Gewalt treiben?
@AbbyHexe: Keine Begründungen, eine Menge Beleidigungen. Ich denke und hoffe, du bist denen, die mit dir inhaltlich mit dir auf einer Linie sind, zumindest peinlich.
Arbeit dient immer nur entweder zur Erzeugung von Gebrauchs- bzw. Sachwerten oder als Dienstleistung, damit Menschen wie Dir die Unterhosen gewaschen werden. Oder trägst Du immer nur dieselbe Unterhose?
Das Geld, was ich für meine Arbeit erhalte ist nur ein schöner Nebeneffekt, es erlaubt es mir Lebensmittel zu kaufen, die von Dienstleistern angeboten werden und von Erzeugern mittels "Arbeit" erzeugt werden.
Nein, Arbeit dient immer, aber eben nicht nur, zur Erzeugung von Gebrauchswerten, denn im Kapitalismus wird durch die Veräußerung von Arbeitskraft ebenfalls Tauschwert erzeugt. Dieser Tauschwert erscheint verdinglicht im Gebrauchswert des Warenkörpers, dabei enthält dieser selbstverständlich kein Atom Tauschwert, vielmehr ist Tauschwert nur das
Verhältnis beim Tausch der Waren.
Geld ist kein schöner Nebeneffekt, sondern der Zweck der ganzen Veranstaltung, denn beim Arbeitsprozess wird aus Wert Ware mit mehr Wert und als Geld beim Tausch eingelöst, Geld ist die allgemeine Ausdrucksform des Wertes. Der Nebeneffekt, der dir so rätselhaft den Konsum von nützlichen Sachen erlaubt, scheint bei dir vollkommen natürlich zu sein, darüber hinaus zu denken scheint dir gar nicht in den Sinn zu kommen. Vor allem scheint es dir überhaupt entgangen zu sein, dass das Geld der einzige Grund ist, warum du erstens arbeitest und man dich zweitens arbeiten lässt - ich nehme mal an, du gehst selbst davon aus, du würdest das freiwillig machen, am besten um dich selbst zu verwirklichen oder so ein Käse, daher "lassen".
Solche Sätzen wie meinen letzten kannst du dir übrigens nur dann erlauben, wenn du deinen Bluff von deiner imposanten Vorbildung auch irgendwie einlösen kannst. Na dann, mach mal, du findest sicher den Fehler in meiner Vorstellung von Arbeit und Geld.
Seite 32 und 33 übergeh ich mal in Gesamtheit, wenn noch was offen ist, nur zu.
@fighting snake:
Und dann hätten wir ja doch wieder eine Instution.
Ich sehe keine. Weder im Konsens, noch im Streit wird eine WG je mehr sein als eben das, eine Zusammenfassung von Menschen mit dem Zweck, gemeinsam zu wohnen. Was du da als Institution bezeichnest, hat weder formal noch inhaltlich eine Ähnlichkeit mit einem Staat. Du verwechselst das, weil es sich in beiden Fällen um Verhältnisse zwischen Menschen hält, Staat ist aber ein ganz spezielles Verhältnis zwischen Menschen. Mit einem Satz ist das natürlich nicht abgehandelt, aber im wesentlichen ist der moderne, bürgerliche Staat - vormoderne Staaten sollen mal nicht interessieren - eine Monopolisierung des Anspruchs auf Gewaltausübung mit dem Zweck der Durchsetzung von Recht, das wiederum die Konkurrenz in der Produktion in produktive Bahnen lenken soll.
Kein Tausch, keine Konkurrenz, keine Notwendigkeit für Recht, kein Staat. Eine Aufhebung des Rechtes ohne die vorrangige Aufhebung der Konkurrenz ist selbstverständlich nur ein Ausarten des kapitalistischen Widerspruchs in seine individuelle, gewaltförmige Vermittlung, das, was hier immer alle als die Wolfsnatur des Menschen postulieren, daher die Reihenfolge. Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass ohne Tausch auch keine Notwendigkeit zur Gewalt besteht. Warum soll man auch unnützen Kram mit Gewalt einsacken, wenn den erstens keiner braucht, weil er ihn selbst herstellen kann und der zweitens auch nicht gegen allgemeinen Wert getauscht werden kann? Knappheit herrscht ja nicht mehr, nach tausenden Jahren der Kulturgeschichte, wir können sogar Hector und Simpsons locker durchfüttern.
@hector87:
denn entgegen der behauptungen mancher, dass meine ausführungen nicht belegt seien, kann man hier nachlesen, dass sie es sind. diese neueinsteiger sollten ganz einfach mal lesen was hier bereits aus studien, experimenten und psychologie angeführt wurde.
Machst du dir die Mühe nochmal für mich? Es ist schon anstrengend genug, die Behauptungen auf den paar Seiten hier noch geordnet nachzuvollziehen. Bei dem was ich bisher an Belegen gesehen habe, wie Stanford, kaufe ich dir das nicht einfach so ab und will meine Zeit nicht mit der Suche nach dem verschwenden, was du für Beleg hälst.
ein wahrer anarchokommunismus funktioniert ganz einfach nicht für die menschen dieser zeit, und ich bezweifle ernstlich, dass sich der mensch je so entwickeln wird, dass er es eines tages tut. - es widerspricht ganz einfach den grundregeln der evolution.
Wir sind der biologischen Evolution aber nicht mehr schutzlos ausgeliefert, der Übergang in die kulturelle kann dir unmöglich entgangen sein.
die gesellschaft würde erst daran zerbrechen und dann würden sich die starken durchsetzen und erst wieder ein neues system mit gesetzen und hierarchien einsetzen, so funktionieren wir nun einmal - und selbst wenn es nicht alle tun würden, so würden wenige reichen um das system zu stürzen - es ist äußerst instabil.
Du tust so, als wären wir dem bewußtlos und machtlos ausgeliefert. Aus irgendeinem Grund scheint dir aber die Erkenntnis über das angeblich allmächtige Unbewußte im Menschen gelungen zu sein.
Du hast aber in der Hinsicht Recht, dass die bestehende Ordnung nichts ist als das Resultat einer unbewußten Entwicklung. Du könntest ja mal versuchen, die Zügel in die eigene Hand zu nehmen, anstelle dich so einem komischen Geschichtsdeterminismus hinzugeben.
der kommunist verweigert diese grundprinzipien des lebens und der eigenen existenz, und gibt sich nur allzu oft aufgrund seiner eigenen mängel, die er sich nicht eingestehen will zu gerne den idealistischen und realitätsfernen vorstellungen eines anarchokommunismus hin.
unser system ist keineswegs perfekt, doch einfach alles zu kritisieren ohne konstruktive, VERWIRKLICHBARE und VERNÜNFTIGE vorschläge für alternativen anzuführen ist einfach lächerlich. es ist nicht mehr als frust der hier mMn abgelassen wird.
Ich habe den Eindruck auch, aber nicht auf unserer Seite. Fighting Snake wirkt relativ locker, aber dir und Hexe kann man die Aggression schon alleine aus dem Schreibstil abgelesen werden. ENTSPANN DICH DOCH MAL, um's dir ein bißchen deutlicher zu machen, was ich meine, unter anderem natürlich nur.
Willst du dich wirklich lieber mit den Kommunisten beschäftigen, anstelle mit dem Kommunismus? Ich habe deine Psychopathologie bisher aus dem Spiel gelassen, weil ich nicht erklären möchte, warum, sondern wo du falsch liegst, aber langsam nervst du mit deiner - völlig haltlosen - Kritik am Kritiker.
kommunismus - das ist so schwachsinnig... dieses system könnte mich sowas von am !§#$%&? lecken. wenn ich nur daran denke, dass ich mir den !§#$%&? abarbeite, gute arbeit verrichte, während ein anderer ein vollversager auf ganzer linie ist und das selbe dafür bekommt, wird mir übel. ich wär sowas von raus aus dem land.
Warum bist du dann kein Kommunist? Genau das nervt mich auch: Dass ich für andere Leute arbeiten soll und einen Dreck davon habe, außer ein ruiniertes Leben. Tu mal was dagegen und heb' die Lohnarbeit auf, dann kannst du für dich selbst arbeiten, kriegst was du brauchst und kannst ein Angst- und Stressfreies Leben führen. Ich hab den Eindruck, das täte dir gut, die Arbeit scheint dich sehr zuzurichten.
leistung muss belohnt werden, kommunismus setzt eigenschaften der menschen voraus die ihnen nicht innewohnen, er würde unweigerlich zur degeneration der gesamten gesellschaft führen.
Nein, das tut der Kapitalismus, er setzt voraus, dass der Mensch bereit ist, bis zur Aufgabe seiner physischen Existenz zu schuften, denn nichts anderes bedeutet Konkurrenz. Der einzige Grund, warum du das nicht tun musst, sind die erstens die Erfolge der historischen Arbeiterbewegung, unter der bestimmt auch ein oder zwei Kommunisten waren, und zweitens die des erfolgreichen deutschen Imperialismus des 20ten Jahrhunderts und von Heute.
Und auch die Ideologie der Kapitalismusaffirmation unterstellt dem Menschen Eigenschaften, die der Kapitalismus ihm erst aufbürdet, denn selbstverständlich sind Gier und Egoismus gute Methoden, um im kapitalistischen Alltag der Sieger und nicht der Verlierer zu sein, das Raubtier mit gesundem Appetit, das als menschliche Natur zu unterstellen, ist aber ein positivistischer Fehlschluss par excellence.
es gilt eine gesunde balance, einen vernünftigen mittelweg zwischen leistungsentlohnung und sozialen maßnahmen zu finden.
Ich dachte, Konkurrenz wäre gut? Scheint doch nicht der Fall zu sein, sonst würdest du wohl keine sozialen Maßnahmen fordern.
zum konkurrenzkampf noch eines - es gibt mitunter nichts motivierenderes als sich in einem ehrlichen wettstreit mit freunden (oder manchmal auch feinden) zu messen. dieser gesunde wettstreit lässt viele von uns zu höchstleistungen auffahren, die er alleine nie und nimmer erbracht hätte. also ja, konkurrenzkampf ist grundsätzlich etwas gutes, ihr könnt euch ja gerne mit der geschichte der medizin befassen in der es kein einzelfall ist, dass sich so mancher wettstreit zugetragen hat, der zu schnellen durchbrüchen geführt hat, ein kommunismus der alle gleich "belohnt" macht solche dinge sehr sehr unattraktiv.
Muss der Verlierer in einem, sagen wir, sportlichen oder wissenschaftlichen Wettstreit damit Rechnen, seine Miete nicht bezahlen zu können?
Du beschreibst selbst, wie gut es dir in Österreich geht. Das klingt eher so, als hättest du noch nicht bemerkt, was Konkurrenz so anrichtet.
und heute ist das nichts anderes - konkurrierende forscherteams versuchen als erster dieses und jenes neuartige medikament auf den markt bringen zu können um dafür entlohnt zu werden - da steckt enormer leistungs- und zeitdruck dahinter, der zu schnellem fortschritt beiträgt. im kommunismus gäbe es das nicht.
Frag mal die Forscher, die du so kennst, was sie im Kommunismus so machen würden. Ich wette, du würdest hören: "Forschen."
Warum es das nicht geben sollte, ist gänzlich unbegründet.
und letztlich liegt die beweisleist nicht bei uns, die keine so drastische veränderung wie die rote brut hier wollen, sondern bei den lieben kommis, die mMn bisher nur unser pöses pöses system kritisiert haben, aber keinen einzigen konstruktiven oder realisierbaren vorschlag gebracht haben.
Rote Brut? Bißchen widerlich, so über Menschen zu reden, von denen du 'ne Antwort erwartest.
Warum konstruktive Kritik beim Kapitalismus unangebracht ist, kann ich dir gerne beweisen. Bisher hat ja noch niemand nachgefragt, was ein Klassengegensatz überhaupt sein soll, deshalb hielt ich den durchaus für bewiesen.
Edit: Aber du könntest auch mal richtig cool sein und dein Wissen über Kommunisten unter Beweis stellen und mir das abnehmen. Was verstehst du denn unter Klassengegensatz? Als Kenner der Materie wird dir sicherlich etwas besseres einfallen als "Es gibt Gewinner und Verlierer", etwa seine Genese und Reproduktion. Keine Angst, du musst nicht, ich kann das auch machen wenn du nicht willst.