Der Zeit angemessen? Von welcher Zeit sprichst Du? Das Spiel hat innerhalb allein des letzten Jahres beispiellos viele zusätzliche Melkmechanismen verkraften müssen, befindet sich einem Beinahe-Dauer-Eventstatus, der einem je nach Laune des Game Designers alle Langzeitstrategien über den Haufen wirft, und zeichnet sich mittlerweile auch abseits von Events durch eine nicht mehr tolerierbare Performance-Schwäche aus. Da ist nichts angemessen.
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Alles richtig, was Du sagst, GIC.
Aber wir sind keinesfalls verpflichtet, Verständnis dafür aufzubringen, aus welchen Gründen uns Inno für immer schlechtere Qualität und immer schlechtere Spielerfahrung immer tiefer in die Tasche greifen will. Wir müssen uns dagegen wehren und die Dinge beim Namen nennen, denn außer uns tut es niemand. Wenn man hier berechtigte Kritik übt, schreibt man mittlerweile nicht mehr nur gegen die Macher und Entscheider im Hintergrund an, sondern auch gegen die aktuellen eigenen CMs, die alle Änderungen gegenüber der Community verteidigen (wenn sie denn überhaupt gegenüber der Community in Erscheinung treten), und zudem auch noch gegen einen Teil der Teamler, von denen ich am allerwenigsten verstehe, warum sie deutlich erkennbaren Nonsens verteidigen.
Niemand vertritt den Standpunkt der Spieler, wenn sie es nicht selbst tun, und sie haben nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht dazu, dem Anbieter Grenzen aufzuzeigen. Würde das überall und häufiger geschehen, hätten die großen Anbieter der Branche vielleicht im Schnitt rund hundert Mitarbeiter weniger, aber das wären genau die, die sich derzeit ihre Gehälter selbst dadurch finanzieren, dass sie kreative Monetarisierungsmechanismen ersinnen, Analysen und Statistiken wälzen, sich diese intern und nach außen schönlügen, und sich in endlosen Meetings ergehen, die wiederum nur darum kreisen, wie man noch mehr Umsatz aus Bestandsspielen pressen und neuen (und qualitativ meist von vornherein schlechteren) Spielen gleich durch unverschämte Melkmechanismen den Start versauen kann.
In 3,5 Jahren hat Inno 2 (!) neue Spiele produktiv auf den Markt gebracht, die zudem nicht viel mehr als Klone eigener Bestandsspiele sind. Die Entwicklungskosten dieser und auch die in den Sand gesetzten der mittlerweile beachtlichen Zahl der noch in der Betaphase eingestellten Spiele mussten eben diese Bestandsspiele finanzieren, während sich im gleichen Zeitraum die Zahl der Mitarbeiter annähernd verdreifacht hat.
Zu DS/TW und TW 2 kann ich nichts sagen, da kenne ich mich nicht aus; aber Elvenar habe ich mir sehr genau angesehen, und würde ich dazu etwas sagen wollen, würde es ein gnadenloser Komplettverriss werden (mit zwei Trostpünktchen für Grafik). Bei Grepolis ist der Hauptteil der investierten Manpower und Kreativität der letzten drei Jahre so gut wie ausschließlich in die Monetarisierung und ihre Verpackung (Events, Boni) geflossen. Hier hätte man ein Spieljuwel gehabt, das – als ich es 2011 kennen lernte – nur noch ein wenig Feinschliff nötig gehabt hätte, nun aber immer mehr zu Talmi verkommt, das man sich andererseits aber teuerst bezahlen lassen will. Über eine Kette von Fehlentwicklungen und –entscheidungen und falschen Priorisierungen hat man über Jahre Stammspieler reihenweise aus dem Spiel gedrängt zugunsten neuer Zielgruppen und ihrer Startphasen-Bespaßungen, neue Spieler, die man über Monster-Tutorium, Donnerbalken und allgemeiner Überfrachtung der Startphase samt verstärktem Schereneffekt aber ebenso zuverlässig gleich wieder abgeschreckt hat.
Es wurde Geld und Manpower investiert in die Nachrüstung der Browserspiele für Mobile Apps, schließlich muss man ja mit dem Begriff „cross platform“ werben können, weil auch die Konkurrenz das tut, auch wenn in den Apps noch immer nicht einmal Kernelemente des Spiels funktionieren. Sinnvolle, nützliche, die Usability fördernde Änderungen in diesem Zeitraum kann ich an einer Hand abzählen, aber wollte ich mit der Aufzählung von all dem mit der heißen Nadel gestrickten, fehlerbehafteten und die Performance drückenden Nonsens und den Schildbürgerstreichen anfangen, deren spätere Behebung und Rückruderei Inno Geld kostet, das - zusätzlich zum Ärger, der strapazierten Geduld und der Beeinträchtigung des Spielspaßes dann letztlich wir auch noch durch noch mehr Goldkauf finanzieren sollen - würde ich noch bis heute Abend schreiben. Wenn wir nicht sagen, dass wir das nicht länger mitmachen, und dass die Firma ihre Probleme – und dazu gehört auch eine gewisse Fettnäpfchen-Affinität und leider auch eine nicht zu übersehende Neigung zu Schlamperei (ich sage extra nicht QA-Probleme, denn es geht ja schon beim Schreiben schlichter Texte los) - nicht komplett auf unsere Rücken und Geldbeutel abladen und uns zusätzlich - wie im hier diskutierten Fall der Packages - nach Strich und Faden ignorieren und verarschen kann... wer soll es dann tun?
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Sorry GIC, in der Diskussion geht jetzt gerade etwas die Mühe unter, die Du Dir in Deinem Team-Update gegeben hast, insbesondere mit dem Bericht vom Team-Meeting. Danke dafür! Auch Deine obige Darstellung, auf die ich gerade reichlich unwirsch geantwortet habe, war ein Lichtblick - auch wenn Du für Verständnis für die Firmenpolitik wirbst, verlierst Du zumindest die verursachten Probleme nicht aus dem Blick oder leugnest sie gar - und das ist wirklich mehr als man den Inno-Offiziellen nachsagen kann.