Nochmal zusammengefasst ist es so, dass Inno den in allen Communities über die Jahre geäußerten Wunsch nach einem neuen Endspiel sich zwar selbst auf die Fahnen und in die Roadmaps geschrieben hatte, diesen jedoch nicht zu erfüllen in der Lage war und ist, wobei die Gründe eher zweitrangig sind. Natürlich könnte man spekulieren, aber da weder die Aufgabe dieser Pläne noch die Gründe dafür kommuniziert worden sind, bringt uns das in der Sache nicht weiter.
Stattdessen beschreitet man nun den weniger kreativen, weniger aufwendigen und auch sicherlich kostengünstigeren Weg einer vermeintlichen Aufhübschung des ungeliebten WW-Endspiels, das in der von Inno angebotenen Variante seit jeher Spielspaßtöter Nummer 1 war - unter anderem aufgrund der bekannten technischen Probleme, die sowohl Grepolis als auch die Browser der Spieler mit der Abarbeitung von Massenbefehlen haben. Wenn die eigene Unterstützung vor den eigenen Angriffen ankommt, und das eigene Kolo sich irgendwo zwischendrin im Nachtbonus verläuft, obwohl alle Zeiten beim Absenden und in der Befehlsübersicht noch gestimmt hatten, wenn zugehörige Berichte erst Stunden nach dem Einschlag beim Spieler eintreffen, stört das den Spielspaß von motivierten WW-Zerstöreren doch massiv, wie wir auch dereinst auf Psi erfahren mussten.
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Nun wurden drei Maßnahmen kommuniziert, und zwei davon bereits sehr kurzfristig eingeführt. Eine Bremse gegen das Allyhopping (okay), eine Überwachungsfunktion für das Lieferverhalten der Member (verzichtbar - ich bin gespannt, ob aus der Kombination der beiden Maßnahmen auf neuen Welten die ebenfalls unschöne Situation entstehen wird, die ich vermute), und nun dieser rabiate Eingriff in die bisherigen UM-Regeln, der damit begründet wird, dass es ja ein Kriegsspiel sei und die Änderung wieder Bewegung in die traurige WW-Kiste bringen würde.
Liest man nochmal die kurze Erwähnung der technischen Probleme des Spiels bei getimeten Massenaktionen, und betrachtet dann die neue Maßnahme, die sich am treffendsten mit einer teilweise wirksamen angreifbaren Sperre vergleichen lässt, wird man schnell bemerken, wie "genial" die angekündigte Änderung ist. Ist gesichert, dass der angegriffene WW-Besitzer nicht in seinem Account sein kann, oder die Stadt gerade "blind" intern erobert wird, lässt sich so eine WW-Stadt doch gleich viel entspannter auskundschaften, angreifen und zudeffen...^^
Was mich nun aber am meisten verwundert, sind die wenigen sich positiv zu dieser Änderung äußernden mutigen Kämpfer, die es anscheinend als das Spiel würzende Heldentaten verstehen, Spionagen und Angriffe auf Städte zu fahren, von denen sie genau wissen, dass der Besitzer nicht reagieren und nicht mit seiner Allianz kommunizieren kann, da er mit Sicherheit nicht anwesend sein kann. Muss man diese Spieleinstellung wirklich weiter kommentieren? Ist das tatsächlich die Belebung des Kampfgeschehens, die hier als Grund für die Änderung vorgeschoben wird? Wohl kaum.
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Wenn es einerseits einen Missbrauch des UM in der WW-Phase gibt (gesehen habe ich so etwas noch nie, aber es mag ja in Einzelfällen vorkommen), andererseits aber der jetzige Lösungsansatz sich nicht etwa gegen den Missbrauch richtet, sondern die Besitzer von WW-Städten quasi prophylaktisch kollektiv abstraft, bis hin zu dem Punkt, dass sich kein Spieler, der noch alle Tassen im Schrank hat, zur Übernahme von WW-Städten überreden lassen wird, dann kann ich nur feststellen, dass eine ganze Reihe von angemessenen Lösungen und Kompromissen nicht genutzt worden ist.
Man könnte den Urlaub, den ein WW-Anrainer am Stück nehmen darf, auf ein vernünftiges Maß (14 Tage, 21 Tage? - normale Urlaubsdauer eben) beschränken, man könnte die Zahl der Städte beschränken, die ein Spieler pro WW-Insel haben darf - und mir würden spontan auch noch mehr gangbare Lösungen einfallen, die die Möglichkeiten zu Missbrauch des UM beschneiden würden, ohne dasselbe mit dem Recht des Spielers auf sein Privatleben zu tun - und ohne ihn insbesondere für das Fehlverhalten einiger weniger zu bestrafen.
Die von Inno propagierte Lösung - dabei bleibe ich aus tiefster Überzeugung - ist inakzeptabel, ungerecht und nötigend. Wie schrieb ein Spieler im US-Forum so schön:
But the cure sounds a lot worse than the problem.
Das kann ich so unterschreiben.