Eine Demokratie braucht als Grundlage, dass alle mündigen Bürger eines Staates die selben Rechte genießen.
Und in diesem Satz finden sich schon zwei massive Gründe, warum so ein System in den Ländern des Nahen Ostens nicht umgesetzt werden kann zur Zeit:
Es ist kein Nationalstaat gegeben, solange sich die Bürger mehr nach ihrer Religionsauslegung, ihrer Stammeszugehörigkeit oder sonst etwas ausrichten als danach, welchem Staat sie angehören. So lange der Tenor "Ich bin Sunit!", "Ich bin Schiit" und nicht "Ich bin Syrer!" "Ich bin Iraker" etc. ist, kann eine Demokratie keine gerechte Verteilung der Macht darstellen. Bei den derzeitigen Weltanschauungen der Menschen dort würde das nur darauf hinauslaufen, dass die jeweils menschenmäßig größere Gruppe den Minderheiten ihren Willen aufzwingt.
Eine Besserung kann es mE nur geben, wenn entweder ein größerer Verbund (Vorder-Asiatische Union, oder so) entsteht (Was die EU, GUS, USA niemals freiwillig zulassen werden!) oder wenn die Staatengrenzen anhand der Siedlungsgebiete der Volksgruppen neu gezogen werden. (Wobei dem wiederum entgegensteht, dass jede Gruppe mehr als ihr Kernterritorium beansprucht).
Ich bin der festen Überzeugung, dass die am besten funktionierenden Demokratien im Nahen Osten immer noch Syrien ist und der
konstitutionelle Iran war.
Das beide diese Staatengebilde ständig vom 'Westen' (wie ich diese Bezeichnung hasse) aus attackiert und zersetzt wurden belegt auch, dass sie durchaus über Asien hinaus als ernstzunehmende Konkurrenten wahrgenommen wurden/werden.