Lord Cracker
Gast
Arbeitsfähige haben es doch in der selbst in der Hand ein Einkommen zu erzielen, dass sie für sich selbst als angemessen erachten. Funktioniert das nicht sind die Ansprüche zu hoch.
Oh, da fällt mir so Vieles zu ein...
In kaum einem Land ist die unleidliche Verknüpfung zwischen sozialer Herkunft und der Frage nach Bildung und sozialem Aufstieg so ausgeprägt, wie in Deutschland. Wir sind also weit davon entfernt, hier tatsächlich ein System der Chancengleichheit zu haben. Im Wesentlichen werden die Verdienstmöglichkeiten dadurch bestimmt, in welche Verhältnisse man geboren wurde - wobei man dafür gar nichts kann. Was Du im Endeffekt sagst ist doch nur, dass der, der aufgrund seiner sozialen Herkunft halt keinen gut bezahlten Job bekommt, selbst schuld ist und dann halt bei Wasser und Brot leben muss. Persönliches Pech. Wer stellt fest, welche Ansprüche "gerechtfertigt" sind?
Hie ist ein entscheidender Knackpunkt. Mir reicht es vollkommen, dass der Lottomillionär nicht auf Transferleistungen angewiesen ist. Ich belohne ihn ja auch nicht, denn er bekommt von der Allgemeinheit genau das was er braucht. Nämlich nichts!
Das ist wiederum falsch. Vermögen, welches nichts weiter tut, als sich einfach zu vermehren, bekommt eben jene Vermehrung nur aufgrund des gleichzeitigen Entzugs bei der Allgemeinheit. Die größten "Transferleistungsempfänger" sind die Vermögenden.
Unternehmerischer Erfolg ist übrigens eine Eigenleistung!
Siehst Du, dass ich das irgendwo in Frage stelle?
Der Mensch ist Deiner Auffassung nach also edel, hilfreich und gut? Gibts da ne Studie die das belegt? Meine irrelevanten Erfahrungen weisen da eher in eine andere Richtung!
"Edel, hilfreich und gut" sind ethische Begriffe - mit einer beliebigen Deutungshoheit. Ich denke genau so wenig, dass alle Menschen edel, hilfreich und gut sind, wie ich davon ausgehe, dass alle Menschen schlecht, hinterlistig und egozentrisch sind. Was ich tatsächlich erlebe ist, dass den meisten Menschen einen innewohnender Gerechtigkeitssinn zu eigen ist.
Man muss ja nicht die grauzonen ausleuchten. Fangen wir mal mit mit Extrembeisspielen an: Also, sich vor der Glotze vollaufen lassen und die Kinder verprügeln wenn sie aus der Schule kommen und was zu essen wollen ist kein "sozial und ethisch einwandfreies Verhalten" und bedarf keinerlei Geschenke in Form einer BGE. Die Pflege eines nahen Familieangehörigen zur Vermeidung eines Heimaufenthaltes oder eine freiwillige soziale Tätigkeit (unbezahlte Hausaufgabenhilfe für Unterpriveligierte) ist auf der anderen Seite. Ich glaube dafür ließe sich jeweils eine Mehrheit finden.
Die Frage ist nun, was diese Beispiele zur Diskussion eigentlich beitragen sollen?
Bleiben wir lieber bei Deutschland. Steuerforderungen haben hier eher den Status von Straßenraub. In Skandinavien scheint die Sache anders zu liegen. Ich habe mal einen Bericht gesehen da konnte man in einem skandinavischen Land (ich glaube Dänemark oder Norwegen) über den Namen und die Adresse im Internet über die Seites des Finanzministeriums herausfinden, was die Person im letzten Jahr an Steuern gezahlt hat.
Regelmäßig landen bei Umfragen zum persönlichen Glücksempfinden und zur Zufriedenheit mit den Lebensumständen die skandinavischen Länder ganz weit vorne - obwohl ihnen allen die höchsten Steuersätze zugrunde liegen. Die Empfindung, dass Steuern kein RAUB sind sondern ein logischer Beitrag ALLER für ein funktionierendes Staatswesen, ist in Skandinavien (habe selbst 2 Jahre in Stockholm gelebt) extrem ausgeprägt. Man versteht dort also die NOTWENDIGKEIT von Steuern, während man hier immer der Meinung ist, der Steuerbeamte isst das Geld einfach auf. Und dort, wo Menschen Notwendigkeiten verstehen und es als gerecht empfinden, dass sie einen Beitrag für ein funktionierendes Gemeinwesen leisten müssen, haben diese auch gar keine Probleme damit. Aber entscheidend ist dann natürlich: Steuergerechtigkeit. Davon sind wir hier allerdings weit entfernt.
Relevant wäre ohnehin in diesem Fall nur die Zahl der Reichen die Auswandern. Ich weiss nicht ob es dafür seperate Statistiken gibt.
Erklär' mir, was - um bei Deinem früheren Beispiel zu bleiben - ein Wohnsitz in Deutschland bei niedrigsten Steuern für einen Theo Albrecht an Vorteil für die Gesellschaft bringt? Ist es PER SE toll, wenn vermögende Menschen in Deutschland leben, oder ist es erst dann toll, wenn daraus ein Nutzen für die Allgemeinheit entsteht?
Auf keinen Fall. Ich hab nur gesagt, dass es keinen Beweis gibt, dass es "Staatsmanager" besser können. Das ist doch ein entscheidender Unterschied.
Lass' es uns doch einfach mal versuchen - dass Konzernmanager es bisher nicht können, haben sie doch nun ausreichend unter Beweis gestellt
Aber derzeit sind doch Banken keine Venture Kapitalgeber?! Ich meine damit die Firmen, die Anteile an Firmen aufkaufen, sich auch einmischen um dann später den Anteil mit Gewinn weiterzuverkaufen. Banken verleihen Geld gegen Zinsen. Sie wollen dafür natürlich Zahlen sehen um die Ausfallwahrscheinlichkeit absehen zu können oder sie verlangen Sicherheiten. Die unternehmerische Entscheidung bleibt beim Eigentümer.
Ich brauche auch gar nicht über Veränderungen im Bankensektor zu reden, wenn ich die Prämisse aufstelle, dass aber gleichzeitig das Geschäftsmodell der Banken bitte unangetastet bleiben soll. Dann WERDEN Banken halt zu Venture-Capital-Gebern - eine Funktion, die zum Beispiel den Sparkassen sogar gesetzlich VORGESCHRIEBEN ist, die sie einfach nur nicht wahrnehmen.
aber was ist falsch daran?
Nichts. Nur, dass es halt kein UN/EU-Mandat dafür gab und Du ja die Behauptung in den Raum stelltest, dass keine Deutschen Truppen ohne UN/EU-Mandat im Ausland eingesetzt wären.
Verschieden Traditionen, Herangehensweisen und sogar Sprachen zusammenzuwürfeln hat sich noch nicht besonders bewährt. Ich glaube die EU ist viel zu schnell gewachsen. Bei Bundesländern macht es Sinn einfache Verwaltungseinheiten zu bilden. Frankreich ist schon hunderte von Jahren Nationalstaat und hat seine Präfekturen nicht plattgemacht.
Um zu sparen sollte man überlegen die Wahlkreise zu vergrößern und so Abgeordnete einzusparen. Das reicht erstmal.
Also nach Deiner Logik war dies:
der beste Zustand?