"Die große Illusion" - Direkte Demokratie

DeletedUser28663

Gast
Eben genau an der Stelle unserer Diskussion zeigt sich, dass es momentan unmöglich ist, dem demokratischen Willen der Gemeinschaft eines Staates eine Definition und Inhalt zu geben, eben weil zu wenig empirische Daten (Ergebnisse) vorliegen, aus denen er sich ableiten lassen könnte.

Dieser demokratische Wille des Volkes kann sich nur in den _direkten_ Abstimmung über Sachverhalte äußern - vorher ist es allzu müßig, die Frage nach der Vereinbarkeit von Partial- Partei- und Gemeinschaftsinteressen zu klären.
 

DeletedUser26243

Gast
Jup, das ist unmöglich. Es ist schlicht unmöglich, überhaupt von einem "demokratischen Willen der Gemeinschaft" zu sprechen! Den kann es ja nicht geben.
In Anwesenheit von Herrschaft (egal welche, meinethalben auch die Herrschaft eines Volkes) gibt es auch Beherrschte und sofort ist es aus mit einem "Willen der Gemeinschaft". Es bleibt stets nur ein Willen eines Teils dieser Gemeinschaft, vielleicht des größeren, vielleicht aber auch nur des lärmenderen Teils.

Deswegen ist es letztlich egal, wie ich eine Demokratie aufpäppele, es wird niemals etwas vernünftiges daraus. Eine Krücke zum Humpeln, mehr nicht. Ob die aus Eisen oder Holz ist, links oder rechts getragen wird ist völlig wurscht.

Die Lösung lautet: hau wech!

(@popper: ok)
 
Auf dezentraler Ebene kann sie durchaus noch vernünftig sein (Basisdemokratie).
Es dürfen nur eben keine Gesetze daraus folgen.

Du meinst wie in Amerika Direktwahl der Sheriffs, Richter, Staatsanwälte?

Na mal sehen wenn ein Mörder mangels Beweisen freigesprochen wird ob da der Richter direkt mehr Stimmen bekommt.
 

DeletedUser28663

Gast
Du meinst wie in Amerika Direktwahl der Sheriffs, Richter, Staatsanwälte?

Na mal sehen wenn ein Mörder mangels Beweisen freigesprochen wird ob da der Richter direkt mehr Stimmen bekommt.

Nö.
Da ich einen kommunistischen Zustand präferiere, kann es Richter, Sherriffs und Staatsanwälte gar nicht mehr geben.
Ausserdem - was haben die mit basisdemokratischen Entscheidungen gemeinsam? :eek:
 

DeletedUser26243

Gast
Nunja, die Direktwahl von Sheriffs u.ä. hat schon etwas mit Basisdemokratie zu tun. In Deutschland werden die Polizeichefs der Länder nicht vom Volk gewählt, sondern z.B. vom Innenminister ernannt, wie in NRW.
 

DeletedUser28663

Gast
Nunja, die Direktwahl von Sheriffs u.ä. hat schon etwas mit Basisdemokratie zu tun. In Deutschland werden die Polizeichefs der Länder nicht vom Volk gewählt, sondern z.B. vom Innenminister ernannt, wie in NRW.

achso. Na gut, das wusste ich noch gar nicht^^
Aber trotzdem besteht die Notwendigkeit von Sherrifs nicht mehr.
 

Sigfried d. Starke

Gast
In Tagen wie diesen fällt es schon schwer überhaupt von Demokratie zu sprechen und die Direkte Demokratie ist ganz weit weg.
Vom Volk … fürs Volk... naja in diesen turbulenten Zeiten wohl für Wirtschaft und Banken. ^^
Aber jetzt mal ehrlich abgesehen davon das ich glaube das in Deutschland das Kapital regiert wäre es schon möglich mehr Demokratie zu integrieren.
Der Schlüssen könnte hier das Internet sein... eine schnelle und günstige Art Umfragen zu machen und im Sinne des Volkes zu entscheiden. Sicher nicht für alle Themen aber vielleicht für viele.

Ein Beispiel gefällig:
Ich hätte gerne abgestimmt ob ich für oder gegen den Verkauf von Deutschen Panzern nach Saudi Arabien bin. Ich behaupte einfach mal die absolute Mehrheit wäre dagegen gewesen.
Welche politischen Umstände in Saudi Arabien herrschen kann jeder im Netz nachlesen...
Andere Länder bekommen Sanktionen oder Bomben aus Dach … hier gibt es noch Panzer als Stütze.

Aber jetzt nicht vom Thema weg kommen...war nur ein Beispiel.
Im Moment werden zu viele Entscheidungen in der Regierung getroffen die bei der breiten Mehrheit auf Ablehnung stoßen aber trotzdem umgesetzt werden.
Der erste Schritt wäre das die Regierung wieder für das Volk da ist der zweite das, dass Volk auch etwas an Mitbestimmung erhält.
Die totale Demokratie werden wir wohl alle nicht erleben... dafür ist der Mensch wohl auch leider nicht in der Lage.
 

simpsons3

Gast
Aber jetzt mal ehrlich abgesehen davon das ich glaube das in Deutschland das Kapital regiert wäre es schon möglich mehr Demokratie zu integrieren.

Das internationale Finanzjudentum?

Der Schlüssen könnte hier das Internet sein... eine schnelle und günstige Art Umfragen zu machen und im Sinne des Volkes zu entscheiden.

Ich frage mal nicht, was ein Schlüssen ist, mich interessiert nur: Wie willst du diese Internetumfragen gegen Manipulationen schützen?

Ich hätte gerne abgestimmt ob ich für oder gegen den Verkauf von Deutschen Panzern nach Saudi Arabien bin. Ich behaupte einfach mal die absolute Mehrheit wäre dagegen gewesen.

Ich bin sowieso gegen jede Form von Waffenexporten.
 

nuvvel

Gast
In Tagen wie diesen fällt es schon schwer überhaupt von Demokratie zu sprechen und die Direkte Demokratie ist ganz weit weg.
Vom Volk … fürs Volk... naja in diesen turbulenten Zeiten wohl für Wirtschaft und Banken. ^^
Aber jetzt mal ehrlich abgesehen davon das ich glaube das in Deutschland das Kapital regiert wäre es schon möglich mehr Demokratie zu integrieren.
Der Schlüssen könnte hier das Internet sein... eine schnelle und günstige Art Umfragen zu machen und im Sinne des Volkes zu entscheiden. Sicher nicht für alle Themen aber vielleicht für viele.

Ein Beispiel gefällig:
Ich hätte gerne abgestimmt ob ich für oder gegen den Verkauf von Deutschen Panzern nach Saudi Arabien bin. Ich behaupte einfach mal die absolute Mehrheit wäre dagegen gewesen.
Welche politischen Umstände in Saudi Arabien herrschen kann jeder im Netz nachlesen...
Andere Länder bekommen Sanktionen oder Bomben aus Dach … hier gibt es noch Panzer als Stütze.

Genau deswegen halt ich direkte Demokratie für sehr gefährlich, gerade WEGEN des Internets. Eine Desinformation vieler Leute ist sooo einfach.

Denn nicht nur im Netz, sondern auch in den großen Zeitungen, findest du sehr unterschiedliche Ansichten sowie "Wahrheiten" und "Tatsachen" zu den gleichen Themen, herauszufinden, was nun wirklich stimmt, die Hintergründe richtig zu kennen, ist da kaum möglich.
 

Sigfried d. Starke

Gast
Das internationale Finanzjudentum?

Nein ich meinte allgemein... wer das Geld hat der hat auch das sagen.
Finanzmarkt-Kapitalismus
Renditensteigerung setzen inzwischen Regierungen ab.
Finanzmärkte vorderen Entscheidungen und setzen Ultimaten weil die Börse in Tokio oder New York bis dahin öffnet.
Usw usw....
Früher stand eine Regierung noch über den Banken, Börsen und Monopolisten.

Ich frage mal nicht, was ein Schlüssen ist, mich interessiert nur: Wie willst du diese Internetumfragen gegen Manipulationen schützen?

Manipulation ist doch allgegenwärtig, angeblich ist Russland doch zur Zeit das beste Beispiel.
Wer will der kann alles und jeden Manipulieren unsere Medien erzählen uns doch auch nur was wir sehen sollen.
Es gibt bestimmt auch Mittel und Weg Umfragen im Internet annähernd sicher zu gestalten.
In erster Linie wäre es eine effektive Art festzustellen wie die Meinung im Volk zu bestimmten Themen ist. Wahrscheinlich müsste eine Regierung dann aber mehr auf die Bedürfnisse und wünsche im Volk eingehen... die Umfragewerte werden ja auch veröffentlicht...ob so was dann allerdings gewollt ist bezweifle ich.


Ich bin sowieso gegen jede Form von Waffenexporten.

Leider ein zu großes Geschäft und Deutschland ist unter den Top drei dabei.
Am meisten stört mich wohin die Waffen gehen.
Auf einige Diktatoren schmeißt man Bomben für Freiheit und Demokratie und anderen Verkauft man Waffen oder eben auch mal 270 Leopard Panzer.
Auch gibt es keine Verträge das der Weiterverkaufe an Drittländer verboten ist, oder zumindest an bestimmte Länder. Es ist kein Wunder das deutsche Soldaten immer öfter auch mit deutschen Waffen beschossen werden.

Genau deswegen halt ich direkte Demokratie für sehr gefährlich, gerade WEGEN des Internets. Eine Desinformation vieler Leute ist sooo einfach.

Denn nicht nur im Netz, sondern auch in den großen Zeitungen, findest du sehr unterschiedliche Ansichten sowie "Wahrheiten" und "Tatsachen" zu den gleichen Themen, herauszufinden, was nun wirklich stimmt, die Hintergründe richtig zu kennen, ist da kaum möglich.

Da stimme ich dir zu.
Die direkte Demokratie wird wohl so nicht durchführbar sein... den es setzt voraus das jeder alle echten Informationen bekommen müsste die er braucht um entscheiden zu können.
Das Internet ist dann aber auch nicht gefährlicher wie die Medien außerhalb des Netzes.
Hier hat man nur schneller Zugriff auf alle Meinungen...angebliche Wahrheiten, Theorien...usw, usw...
Ob Zeitung, RTL oder im Netz jeder muss für sich selbst entscheiden was er glaubt und was nicht.
 
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DeletedUser26243

Gast
und die Arbeitslosen, vergiss die Arbeitslosen nicht!
 

DeletedUser28663

Gast
Genau deswegen halt ich direkte Demokratie für sehr gefährlich, gerade WEGEN des Internets. Eine Desinformation vieler Leute ist sooo einfach.

Denn nicht nur im Netz, sondern auch in den großen Zeitungen, findest du sehr unterschiedliche Ansichten sowie "Wahrheiten" und "Tatsachen" zu den gleichen Themen
Das ist kein - wie so oft dargestellt - Problem der _direkten_ Demokratie, sondern ein allgemeines.
Dieses findest du grundsätzlich bei jeder Abstimmung über ein bestimmtes Sachthema, auf welcher Ebene auch immer, solange es Medien gibt, die Tatsachen verdrehen.

Aber wenn dann einer mal etwaige Medien einschränken will, weiterhin irgendeinen Mist in die Welt zu setzen, schreien alle nach Pressefreiheit.
herauszufinden, was nun wirklich stimmt, die Hintergründe richtig zu kennen, ist da kaum möglich.
Na ja, hier wurde vor ein paar Tagen schon geklärt, dass man durch quantitatives und qualitatives vergleichen der "Wahrheit" schon sehr sehr nahe kommen kann.
 

skelettonus

Gast
nun ja mag sein dass die "Demokratie in Deutschland" nur noch dem Machterhalt der Turbokapaitalisten dient, aber der Grundgedanke war und ist dennoch ein richtiger und guter...

Hauptproblem einer jeden Demokratie sehe ich in folgenden Dingen:

- zins und Zinseszinsen erzwingen faktisch immer größere Produktionssteigerungen, um noch mehr (im Beispiel von Deutschland) Produkte im Ausland absetzen zu können

-Spekulanten (auf Nahrungsmittel und energie emfpinde ich im übrigen als pervers) spekulieren zum Teil auf Preise von Waren auf mehrere Jahre im voraus

-Trägheit oder auch (gewollte) Blindheit der Bürokratie gegenüber Demikartiefeindlichen Strömungen (links, wie rechts oder auch islamistisch, nur scheint es da eher etws schneller zu gehen bestimmte Untergruppen zu verbieten)


das beste Beispiel wie der Staat (in Deutschland) nur noch für seine Macherhaltung eintritt sit doch das hema Mindestlohn und Niedriglohnsektor:

Da stellt sich ernsthaft eine CHRISTLICHE (CDU/CSU) Regierungskoalition vor die Tv-Kamera und behauptet sie findet es gut, wenn der Staat zuerst den Leute schon im Berufsalltag unter die Arme greifen muss, weil der "Lohn" sonst nicht mal die Grundsicherung abdeckt. Anschließend wird der Staat diesen Leuten auch nochmal bei der Rente Zuschüsse gewähren müssen, damit sie dort ebenfalls an die Grundsicherung herankommen.

Ich denke jeder der logisch nachdenkt kommt zu dem Schluss das dies ein absoluter Irrsinn ist:mad:

Also schafft man sich bereits aktuell eine Gruppe die mehr doer weniger nah an der Armutsgrenze lebt, obwohl sie arbeitet und die in der Zukunft nicht aus diesen Verhältnissen heraus kommen wird (dann wenn diese Leute in die "Rente" gehen, die sie kaum bekommen, da bei Niedriglohn-Arbeitern die Rente hinterher ein Witz ist)....


Armes Deutschland, arme Demokratie
 

DeletedUser28663

Gast
"Zinseszins, Spekulation, aufgeblasene Bürokratie, Niedriglohnsektor, Armut"

Jetzt musst du nur noch erklären, was die von dir angesprochenen Misstände mit der Demokratie zu tun haben.
 

skelettonus

Gast
"Zinseszins, Spekulation, aufgeblasene Bürokratie, Niedriglohnsektor, Armut"

Jetzt musst du nur noch erklären, was die von dir angesprochenen Misstände mit der Demokratie zu tun haben.

Gesetze und Verordnungen erlassen, die diese spärlich ausgeführten Missstände beseitigen und nicht wie mit der Einführung der "1-euro-jobber" (und anderer) sogar noch verstärken .

Man sollte meinen diess Grundwissen der Arbeit einer demokratischen Regierung wäre jedem bekannt.
 

Garlan der Kavalier

Gast
Gesetze und Verordnungen erlassen, die diese spärlich ausgeführten Missstände beseitigen und nicht wie mit der Einführung der "1-euro-jobber" (und anderer) sogar noch verstärken
Darüber lässt sich streiten. Und außerdem hat es nicht mit der Demokratie zu tun.

Man sollte meinen diess Grundwissen der Arbeit einer demokratischen Regierung wäre jedem bekannt.
Oha! Eine einzige demokratische Regierung handelt so. Klares Argument gegen Demokratie.
 

Lord Cracker

Gast
nun ja mag sein dass die "Demokratie in Deutschland" nur noch dem Machterhalt der Turbokapaitalisten dient, aber der Grundgedanke war und ist dennoch ein richtiger und guter...

Hauptproblem einer jeden Demokratie sehe ich in folgenden Dingen:

- zins und Zinseszinsen erzwingen faktisch immer größere Produktionssteigerungen, um noch mehr (im Beispiel von Deutschland) Produkte im Ausland absetzen zu können

Das ist keine Frage der Demokratie, sondern eine Frage des Kapitalismus.

-Spekulanten (auf Nahrungsmittel und energie emfpinde ich im übrigen als pervers) spekulieren zum Teil auf Preise von Waren auf mehrere Jahre im voraus

Das ist keine Frage der Demokratie, sondern eine Frage des Kapitalismus.

-Trägheit oder auch (gewollte) Blindheit der Bürokratie gegenüber Demikartiefeindlichen Strömungen (links, wie rechts oder auch islamistisch, nur scheint es da eher etws schneller zu gehen bestimmte Untergruppen zu verbieten)

Das ist keine Frage der Demokratie sondern eine Frage der Bürokratie.

das beste Beispiel wie der Staat (in Deutschland) nur noch für seine Macherhaltung eintritt sit doch das hema Mindestlohn und Niedriglohnsektor:

Das ist keine Frage der Demokratie sondern eine Frage des Kapitalismus.

Also schafft man sich bereits aktuell eine Gruppe die mehr doer weniger nah an der Armutsgrenze lebt, obwohl sie arbeitet und die in der Zukunft nicht aus diesen Verhältnissen heraus kommen wird (dann wenn diese Leute in die "Rente" gehen, die sie kaum bekommen, da bei Niedriglohn-Arbeitern die Rente hinterher ein Witz ist)....

Das ist keine Frage der Demokratie, sondern eine Frage des Kapitalismus.

Fassen wir zusammen: Du vermischt das politische mit dem wirtschaftlichen System. Wolltest Du eventuell darauf hinaus, dass die jeweilig in der Führung befindlichen Politiker eher auf Lobbyinteressen denn auf "Volksinteressen" reagieren, dann liegt es an Dir, aufzuzeigen, wie die Verquickung von Politik und Wirtschaft durchbrochen werden kann. Nur hat das mit der Demokratie nichts zu tun. Andere Länder haben die von Dir aufgezeigten Missstände nicht (Schweden, Norwegen, teilweise Schweiz und Niederlande) und sind dennoch Demokratien.
 

eanes

Gast
Gesetze und Verordnungen erlassen, die diese spärlich ausgeführten Missstände beseitigen und nicht wie mit der Einführung der "1-euro-jobber" (und anderer) sogar noch verstärken .

Ich hab den Eindruck das wir die "Demokratie" haben die wir "verdienen".
Schließlich werden einem Rechte nicht geschenkt, anscheinend auch nicht in der D., wenn man sie nicht hat muß man sie "erstreiten".
Die "Lobbyisten" aus der Wirtschaft tun das recht effektiv, das sogennante "Volk" läßt sich spalten und von RTL/Bild berieseln.
Sie ärgern sich lieber über Wulff, H4-Absahner, Islammisten-Schwemme, usw.
als sich Gedanken um die "Verteilung" des "Volkseinkommens" zu machen.
 
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