Also, ich versuche mal zu erklären, was diese Änderung bedeutet.
Betroffen sind in beiden Fällen, also auf Welten in der WW-Phase, als auch auf Welten, die sich noch nicht in der WW-Phase befinden, sogenannte "Outback-WWs". Im Beta-Changelog wurde das noch sehr deutlich erwähnt, in den Live-Changelogs aus unbekannten Gründen nicht. Dennoch ist es selbsterklärend, denn es wird im Zentrum der Karte keine WW-Inseln mit nicht vorhandenen oder unbesetzten Siedlungsslots geben.
Welten in der WW-Phase:
Es dürfte, global gesehen, wohl mehrere bestehende WWs geben, die von Einzelspielern (Ein-Mann-Allianzen) oder Allianzen am Rand des regulär besiedelten Gebiets der Spielwelt oder sogar noch deutlich weiter außerhalb gebaut wurden, auf Inseln, die noch keine aktiven Siedlungsslots haben. Möglich war das über einen kleinen Kunstgriff, auf den ich hier nicht näher eingehen will, der jedoch eine Konzeptschwäche von Grepolis ausnutzte. Somit war auf diesen Inseln WW-Bau auch schon möglich, wenn die Allianz nur eine Stadt auf der Insel besaß. Eine "Störung" solchen Outback-WW-Baus konnte nur eintreten, wenn Spieler anderer Allianzen an das Outback-WW heransiedelten mit dem Ziel, die einzige WW-Stadt zu erobern, oder wenn Spieler, die nicht der WW-bauenden Allianz angehörten, nach einem Neustart zufällig auf der WW-Insel landeten.
Für solche WW-Bauer bedeutet die Änderung, dass sie zwar nun nicht mehr Gefahr laufen, durch das zufällige Spawnen eines Neustarters eine WW-Stufe (oder die Ressourcen, die bereits für die nächste WW-Stufe eingezahlt worden waren) zu verlieren; andererseits müssen sie mit einer Vorwarnzeit von nur wenigen Tagen, also den 5 Tagen, die zwischen der Veröffentlichung des Changelogs und dem Release des Updates 2.126 verstrichen wären, 19 Slots zur Verfügung halten (und ebenso viele Gründungskolos), um unmittelbar nach dem Aufspielen des Updates die 19 dann automatisch freigeschalteten zusätzlichen Siedlungsslots auf ihrer WW-Insel zu belegen. Befindet sich die WW-Insel innerhalb eines 48-Stunden-Radius zu anderen Spielern, können diese unmittelbar nach der Aufspielung des Updates ihrerseits Gründungskolos lossenden, um den Weiterbau des Outback-WWs dauerhaft zu unterbinden oder es zu knacken, wenn es denn auf Stufe 10 gewesen sein sollte.
Es wird also ein reines Wettrennen um die nachträglich freigeschalteten Siedlungsslots geben - wer online ist, wenn das Update aufgespielt wird, kann diese besiedeln, entsprechende Kolo-Reichweite vorausgesetzt. Ich denke nicht, dass sich alle Spieler angesichts des Changelog-Wortlauts dieser Tatsache bewusst sind. Für Einzelspieler dürfte es illusorisch sein, unter diesen Umständen ihre bereits gebauten WWs halten zu können, denn 19 Slots schüttelt man nicht mal gerade aus dem Ärmel, zumal nach so kurzer Vorwarnzeit.
Die Verschiebung der Änderung auf Update 2.127 ändert daran kaum etwas. Unter diesem Gesichtspunkt - aber nur unter diesem - kann man durchaus von einer rückwirkenden Maßnahme sprechen, denn es handelt sich um eine nachträgliche Regeländerung, die den Spielern, die ihren WW-Bau unter zu dem Zeitpunkt geltenden Bedingungen und Regeln geplant und begonnen haben, nachträglich die Grundlage ihrer Planung und ihrer bisherigen Anstrengungen entzieht.
Ich bin nun wirklich kein Freund des Outback-WW-Baus, aber ich empfinde diese Änderung samt ihrer kurzfristigen Ankündigung für Welten, die sich bereits in der WW-Phase befinden, als extrem unfair gegenüber Spielern und Allianzen, die lediglich eine Konzeptschwäche des Spiels genutzt haben, sich aber keinen Regelverstoß zuschulden kommen ließen.
Welten vor der WW-Phase:
Aus unerfindlichen Gründen stellt die Änderung, die nun also mit Update 2.127 kommen wird, nicht die eigentliche Konzeptschwäche ab, die WW-Bau im Outback und auf noch nicht mit Gründungsslots ausgestatteten Inseln erlaubte. Sie doktert nur geradezu erschreckend unbeholfen an den Folgen und Symptomen herum, und scheint zukünftigen WW-Bau im Outback damit sogar noch zu begünstigen.
Wenn zukünftig ein Spieler/eine Allianz über Neustart und über besagten Kunstgriff WW-Bau auf einer weit außerhalb gelegenen Insel ohne Gründungsslots startet, werden automatisch alle Gründungsslots der Insel aktiv. Da der Spieler und seine Allianz, falls vorhanden, zukünftig aber weiß, dass 19 zusätzliche Slots auf der Insel zu besetzen sind, können besagte Slots bereits in die Planung mit einbezogen und vorgehalten werden. Da nur der auf der Insel sitzende Spieler bzw. seine AL weiß, wann genau der Bau startet und somit seine Allianzkollegen genau wissen, ab wann sie ihre eigenen Gründungskolos auf die dann freigeschalteten Gründungslots schicken können und sie auch einplanen können, dass sie sich mit gründungsfähigen Städten innerhalb des 48-Stunden-Radius zu der zukünftigen WW-Insel befinden müssen, haben Spieler anderer Allianzen in diesem Fall keine Chance, den WW-Bau durch eigene Gründungen auf der Insel zu verhindern. Denn wie wir wissen, sind Siedlungspunkte schon mit Absenden des Siedlungskolos blockiert.
Selbst wenn die Planung nicht ganz funktioniert und nicht sofort alle Gründungsslots durch Mitglieder der WW-bauenden Allianz besetzt werden können, müssen die WW-Bauer nun dank der zweiten Änderung nicht mehr befürchten, dass ihnen ein zufällig auf der Insel landender Neustarter, der allianzlos oder Mitglied einer anderen Allianz ist, doch noch einen Strich durch die Rechnung macht - denn die Game Designer haben in ihrer "Weisheit" nun ja dafür gesorgt, dass genau dieser Fall nicht mehr eintreten kann.
Zusammenfassung:
Auf alten Welten bedeutet die Änderung einen unfairen Eingriff, da die Regeln und Bedingungen, unter denen eventueller Outback-WW-Bau gestartet wurde, mit unangemessen kurzer Vorwarnzeit und nachträglich verändert werden. Auch wenn man WW-Bau im Outback ablehnt, muss man sich doch mit allem Nachdruck ganz allgemein dagegen wehren, dass auf bestehenden Welten durch nachträgliche Regeländerungen bereits erfolgte langfristige Planungen und Spielaktionen ad absurdum geführt werden; und man muss sich mit umso mehr Nachdruck dagegen wehren, wenn so folgenreiche Änderungen so kurzfristig angekündigt und aufgespielt werden, egal um welche Änderungen es sich handelt.
Auf neueren Welten scheinen die Änderungen hingegen gut geplanten WW-Bau im Outback sogar noch zu begünstigen, wie oben dargelegt. Besonders bedenklich stellt sich die Situation dar, wenn man die Änderung zum UM bei WW-Städten mit in die Überlegungen einbezieht. Es steht aus meiner Sicht zu befürchten, dass Allianzen vermehrt WW-Bau außerhalb des Zentrums/eng besiedelter Gebiete anstreben könnten, insbesondere wenn sie so die Angreifbarkeit von WW-Städten bei kurzen Urlauben ihrer WW-Stadthalter verhindern oder stark erschweren können.
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Ich hoffe, diese Erläuterung macht meine weiter oben geäußerten Bedenken nachvollziehbarer. Ich verstehe insbesondere nicht, weshalb nicht die eigentliche Konzeptschwäche eliminiert wurde, die einerseits den Kunstgriff erlaubt, der Spieler nach Neustart geplant auf einer Insel weit außerhalb landen lässt, als auch den Start von WW-Bau auf Inseln ohne freigeschaltete Gründungsslots zulässt.
Anstatt also die Möglichkeit auszuschalten oder stark zu erschweren, beschäftigen sich die Änderungen lediglich mit den Folgen, und tun das auch noch in aus meiner Sicht höchst ungeeigneter Weise. Wie man aus den Änderungen ableiten kann, dass sie zukünftig einen "faireren Wettkampf" gewährleisten, wie sowohl im Changelog als auch in Faeys Statement hier im Thread so euphemistisch betont wird, entzieht sich meinem Verständnis. Daher habe ich in diesem Thread mehrfach darum gebeten, die den Änderungen vorangegangen Überlegungen zu erläutern - und ich wiederhole diese Bitte hiermit erneut.