wenn du hier gegen Links hetzen möchtest, gibst du dir wirklich viel mühe
Ich würde es nicht als Hetze bezeichnen, sondern als Kritik, aber ja, ich bin gegen die Instrumentalisierung der Klimakrise zu ideologischen Zwecken.
hier die moralkeule auszupacken ist blanker populismus
Das kannst du durchaus so sehen, ich sehe es genau umgekehrt. Ich komme ohne die Aussage "Fleischkonsum ist schlecht, du solltest damit aufhören" aus, auch wenn ich die hohe Wahrscheinlichkeit dafür sehe, dass Fleisch irgendwann zu einem Luxusprodukt werden könnte, wenn der CO2-Preis weiter steigt und die Menschen sich das einfach nicht mehr leisten können oder wollen (und der CO2-Preis wird steigen, egal ob marktwirtschaftlich durch Emissionshandel bestimmt oder seitens der Politik so wie es aktuell der Fall ist). Das den Leuten zu verklickern dürfte schwierig genug werden - aber die Grünen sind da noch viel krasser, denn sie gehen ja mit dem erhobenen Zeigefinger los und tadeln die Leute für ihren Fleischkonsum. Der Klimaschutz wird allen noch viel abverlangen, da ist es unnötig, als Politik mit den Kategorien "gut" und "schlecht" zu arbeiten.
du erhebst dafür den zeigefinger für das wirtschaftlich richtige leben?
Ich verstehe nicht, was du damit meinst.
scheint so, als ob dein wahlkampf nur darauf abzielt hier
das find ich höchst bedenklich
Ich mache zumindest keinen bewussten Wahlkampf, sondern sage nur meine Meinung.
reich gegen arm, links gegen rechts
Hm, also ich wäre eigentlich gerade für den Weg, der für alle am neutralsten ist, für reich und für arm, für links und für rechts. Also keinen ideologisierten Klimaschutz - abgesehen mal von der Festlegung, dass nur noch X Tonnen emittiert werden dürfen.
was hast du für ein Demokratieverständnis?
diese lebt von diskussionen, unterschiedlichen ansichten und nicht von populitischer hetze gegen eine seite
Ich glaube, ich hab ein ganz gutes Demokratieverständnis. Die Diskussion zwischen uns beiden ist doch genau das, ein politischer Streit. Du nennst meine Position "populistische Hetze", das ist eben deine Meinung - und meine habe ich oben ja schon geschildert. ^^
es gibt so viele Ansätze für Wirtschaft, Klima usw, nicht für jeden sind die zertifikate das allheilmittel
Absolut! Es gibt bei der Frage des besten Wegs für den Klimaschutz unterschiedliche Auffassungen, sowohl in der Politik als auch in der Wissenschaft. Ich habe meine Auffassung klar gemacht, hoffe ich - und ich denke, du wärst eher dafür, mehr ins Detail zu regulieren?
ich greif mal eines auf: warum sollte jeder ein E-Auto besitzen?
Frag das die Grünen - ich fände es genau so gut, wenn jemand einen Verbrenner fährt, der keine CO2-Emissionen mehr verursacht. Mir ist es also egal, ob es ein E-Auto ist oder nicht.
ärmere menschen, wer auch immer das aus deiner sicht sein mag, haben auch ggf derzeit kein auto, weil sie es sich nicht leisten können, als alternative könnte man ja den öffentlichen verkehr anders gestalten (kostengünstiger, kostenfrei?), ausbauen usw
Ja, manche haben kein Auto, manche haben ein Auto. Wer generell kein Auto hat, braucht sich über den CO2-Preis in der Hinsicht keine Gedanken zu machen. Aber wer eben ein altes Auto fährt und kein Geld hat, sich ein neues anzuschaffen, der ist wahrscheinlich auch noch länger auf fossile Energieträger zur Betankung angewiesen. Und das sollte man im Blick behalten bei der Frage, wie man Klimaschutz sozial verträglich macht.
ich wusste gar nicht, dass du so ein wirtschaftsweiser bist, der das allheilmittel schlechthin kennt
Ach, das bin ich gar nicht. Die Grünen aber auch nicht. Deswegen soll die Politik das tun, was sie am besten kann: das Ziel vorgeben, per Gesetz, per Verbot. Aber den Weg eben nicht so stark im Detail regeln und dann sehr wahrscheinlich in einigen Punkten am Ende falsch liegen. Vielleicht ist das E-Auto nämlich gar nicht der beste Weg zur Klimaneutralität im Verkehr.
stell dir mal vor, man subventioniert weiter i-welche unternehmen
Ja, Subventionen für klimaschädliche Produkte müssen gestoppt werden.
stellt sie von kosten für CO2-ausstoss weiter frei, gibt noch weiter verbilligten strom, öl usw
Da stimme ich absolut mit dir überein, das sollte und darf nicht sein, weil dann natürlich keine Anreize bestehen, auf CO2-Neutralität umzustellen.
man geht jetzt schon davon aus, dass allein eine höherbepreisung bei Co2, vor kurzem noch als das ding schlechthin gepriesen, nicht ausreichen kann
Manche halten das nicht für ausreichend, andere schon. Allerdings geht es mir auch eher um eine Bepreisung, die sich aus Angebot von und Nachfrage nach Emissionszertifikaten ergibt (also wie der EU-Emissionshandel), also nicht um einen von der Politik festgelegten Preis (wie ihn die GroKo für Deutschland beschlossen hat).
Ja, der Emissionshandel hat zu Beginn keinerlei Lenkungswirkung entfaltet, weil zu viele Zertifikate umsonst verteilt wurden und somit das Angebot nicht so knapp war, dass sich ein wirksamer Preis gebildet hätte. Da wurde aber nachgesteuert, z.B. durch die Marktstabilitätsreserve, weshalb der Preis jetzt auch in die Höhe geschossen ist. Dass RWE von dieser Fehlkonzeption profitiert hat, ist ärgerlich, lässt sich aber wohl im Nachhinein jetzt nicht mehr ändern.
Der Emissionshandel ist übrigens auch deswegen gut, weil er dazu genutzt werden könnte, für Negativemissionen einen Markt zu haben. Sodass zusätzliche CO2-Zertifikate dadurch generiert werden könnten, dass CO2 wirksam und nachhaltig aus der Luft gezogen wird. Das mögliche Potenzial dafür wird noch nicht ausgeschöpft, weil der Anreiz fehlt. CO2-Zertifikate erschaffen zu können und dann zu verkaufen wäre der notwendige Anreiz für noch mehr private Investitionen in Negativemissions-Verfahren.