Lord Cracker
Gast
Ihr versteht es tatsächlich nicht, oder ?
Es wäre schön, wenn Deine Versuche, einen Standpunkt irgendwie zu vertreten, nicht immer in einer unmittelbaren Entblödung von Dir selbst enden würden, aber es geht halt nicht anders, wenn es zu mehr als pseudointellektuellem Geschwurbel nicht reicht.
Fassen wir noch einmal zusammen: Um die These aufrecht zu erhalten, dass die Todesstrafe eine abschreckende Wirkung entfallen WÜRDE, wird hier die Behauptung aufgestellt, dass der Anteil an Waffen im Privaten Besitz eine Rolle spielen würde, weshalb die Todesstrafe in den USA die postulierte abschreckende Wirkung offensichtlich nicht entfaltet. Diese These wäre nur dann diskussionswürdig, wenn sie von mehr als der bloßen Vorstellung gestützt wäre. Sie war mit Leichtigkeit aufgrund der Tatsache zu widerlegen, dass in Ländern mit einer ähnlich hohen, höheren, oder niedrigeren Quote an Waffen im Privatbesitz eine Korrelation zwischen der Anzahl der Waffen und den ausgeübten Morden nicht nachweisbar ist. Es ist drollig, dass Du Dich an dem Beispiel Schweiz so aufhängen möchtest, Du hättest aber gerne auch die Zahlen für Ägypten, Brasilien oder die Philippinen heranziehen können. Die Behauptung, es gäbe einen solchen Zusammenhang stammte dabei übrigens nicht von mir, nur so als Hinweis.
Also kann es an der Anzahl der Waffen offensichtlich nicht liegen, dass die Todesstrafe keine abschreckende Wirkung erzielt - außer im Wunschdenken von Garlan besteht eine solche Korrelation nicht. Mag die Verfügbarkeit von Waffen eine Frage bei der Anzahl der Morde stellen? Sicherlich kann dies eine Rolle spielen, was übrigens wiederum am Beispiel der Schweiz aufgezeigt werden kann, wo die Mordrate unter Gebrauch von Schusswaffen um den Faktor 12 größer ist, als dies zum Beispiel in Deutschland der Fall ist. Es erklärt aber immer noch nicht die signifikant (und nun hoffe ich, dass Dir der Begriff der statistischen Signifikanz überhaupt bekannt ist) höhere Mordrate in den USA als in der Schweiz oder anderen Ländern mit einem hohen Anteil an Waffen im Privatbesitz und mit oder ohne Todesstrafe. Wie sich an den Verteilungen international gut erkennen lässt, gibt es überhaupt keinen Zusammenhang zwischen dem Vorhandensein der Todesstrafe und der Verfügbarkeit von Waffen UND den Anzahl an Gewaltverbrechen überhaupt. Wenn Du diesen Zusammenhang aber herstellen möchtest, müsstest Du - oder in dem Fall Garlan - entsprechend auf der Basis von Fakten argumentieren.
Es gibt auch keinen Zusammenhang zwischen Ethnien und der Mordrate - auch das kannst Du prima aus den internationalen Vergleichen herauslesen, soweit Du überhaupt in der Lage bist, Statistiken auszuwerten - was übrigens keine sinnlose Übung ist, sondern in vielen Fällen extrem hilfreich dabei ist, festzustellen, was die eigene Phantasie und was die Realität ist. Die Tatsache, dass man aus Statistiken schrecklich viel herauslesen kann, was nicht unbedingt einen Ursache-Wirkungs-Zusammenhang haben muss, sagt nämlich im Gegenzug nicht, dass man daraus NICHTS herauslesen könnte.
Was es offensichtlich gibt, und auch das wird vom statistischen Material ausdrücklich untermauert, ist ein direkter Zusammenhang zwischen der Reichstumsverteilung, Ghettoisierung und dem Verlust der staatlichen Kontrollfunktion und der Mordrate. So findest Du auffällig viele Morde in den Armengegenden in den USA, in den Slums von Kairo, in den Favelas von Rio - da hier der Staat das ihm eigentlich innewohnende Gewaltmonopol nicht mehr besitzt und der Zustand der Rechtsstaatlichkeit nicht mehr gegeben ist. Dass das Vorhandensein der Todesstrafe dabei keine abschreckende Wirkung entfalten KANN, da eine Justiz ohne handelnde Exekutive nicht funktioniert, sollte selbst dem größten Zonk klar sein - denn da wo das Gewaltmonopol des Staates nicht mehr existiert, können staatliche Interventionsmechanismen auch keine Wirkung mehr entfalten. Wer nicht davon ausgeht, vor einem Gericht zu enden, muss sich auch keine Gedanken über staatliche Sanktionen machen. Wer nicht davon ausgehen kann, dass der Staat ihm die gleichen Rechte wie allen anderen gewährt und deren Schutz garantiert, macht sich auch keine Gedanken über die rechtsstaatlichen Folgen seines Tuns.
Abgesehen davon, ist die Annahme, ein Mord wäre Folge einer kalkulierten und rational abgewogenen Handlung bei der sich der Täter im Vorfeld das Strafmaß vor Augen führt und eine Bewertung vornimmt, ob er es bei einer 'nur' lebenslänglichen Strafe macht und bei der Bedrohung mit dem Tod nicht, an Naivität kaum mehr zu überbieten. Rein logisch KANN die Todesstrafe keine abschreckende Wirkung entfalten, realistisch tut sie es nicht und selbiges kann durch entsprechendes statistisches Material als ausreichend gestützte Erkenntnis gelten.
Natürlich kann ich das Dilemma, in dem ich mich als Verfechter der Abschreckungswirkung der Todesstrafe befinde, zu umgehen versuchen, in dem ich weiterhin an meinem Wunschdenken festhalte und sämtlichen Studien, Untersuchungen und Statistiken den Wahrheitsgehalt absprechen - aber dann solltest Du Dir im Klaren darüber sein, dass wir nicht mehr über die Welt in der wir leben sprechen, sondern über die Welt in Deinem Kopf und über all den Schwachsinn, den Du Dir in Deiner Phantasie so zurecht legst. Und an dem Punkt angelangt, ist die Entblödung dann perfekt gelungen. Denn da bist Du nun endlich in der Philosophie der Pippi Langstrumpf angekommen - mach Dir einfach weiter die Welt wie sie Dir gefällt. Aber versuche nicht, dass als sonderlich intelligente oder von vermeintlicher Weisheit zeugende Denkweise hinzustellen, sondern räume Dir selbst endgültig jeden Mangel an Rationalität und logischer Denkweise ein, der einen Schwachkopf auszeichnet.